Phäomelanin wird rezessiv vererbt. Was auch sinnvoll ist, da es im Gegensatz zu Eumelanin so gut wie keinerlei Schutz vor UV-Licht bietet. Aber Achtung, kein Mensch hat exklusiv das eine oder andere Melanin, es ist eine Frage von Verhältnis, Menge, Verteilung, Körnung usw.
Ein paar Auszüge von Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blond#VererbungHaarfarbe entsteht durch die Einlagerung der Farbpigmente Eumelanin und Phäomelanin. Überwiegt der Anteil an Phäomelanin das Eumelanin, führt es zu einer blonden oder rötlichen Färbung. Die endgültige Farbe wird durch die Menge an produziertem Phäomelanin (Enzymaktivität) bestimmt. Da Phäomelanin im Vergleich zu Eumelanin wesentlich schwächer färbt, ist der Anteil an Blonden gegenüber Rothaarigen größer.
Im Rahmen der Vererbungslehre ist das Allel, das für die Bildung von Phäomelanin verantwortlich ist, rezessiv gegenüber dem Allel zur Produktion von Eumelanin. Daher können die Kinder eines blonden und eines dunkelhaarigen Elternteils zu 50 % dunkle Haare haben sofern das Allel auch beim dunkelhaarigen Elternteil vorliegt. Das „Blond-Allel“ bleibt aber auch in dunkelhaarigen Menschen mit einem blonden Elternteil vorhanden; es ist dort jedoch unterdrückt, kommt so im Erscheinungsbild der Person nicht zum Ausdruck, kann aber an die Kinder weitergegeben werden.
Kinder zweier Dunkelhaariger können also blond sein, wenn bei den Eltern das Allel für blonde Haare in unterdrückter Form vorliegt und sie beide dieses Allel und nicht das für dunkle Haare an ihr Kind weitergeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hautfar...iche_SelektionMelanin schützt Haut vor der Ultraviolettstrahlung der Sonne. Ohne Melanin würde die Haut eher altern, oder leichter Hautkrebs entwickeln. Das Melanin unterbindet die erbgutschädigende Wirkung, insbesondere der UV-B-Strahlung. Insofern ist ein hoher Melaninanteil in Regionen mit starker Sonneneinstrahlung ein Vorteil, in Regionen mit niedriger Sonneneinstrahlung dagegen aber nicht unbedingt im selben Maße erforderlich. Allerdings trifft diese Funktion im Wesentlichen nur auf das Eumelanin zu und nicht auf das Phäomelanin, welches keine nennenswerten UV-protektiven Eigenschaften besitzt.
Der zweite Nutzen des Melanins ist, dass im Blut zirkulierende Folsäure vor der Ultraviolettstrahlung geschützt wird. Ohne diesen Schutz würde sie schnell abgebaut. Folsäure ist wichtig für die Entwicklung des jungen Embryos und spielt eine wichtige Rolle bei der Spermienproduktion. Menschen mit einem tendenziell niedrigen Melaninanteil, die zu viel ultraviolette Strahlung abbekommen und nicht vermehrt Folsäure durch die Nahrung aufnehmen, müssen daher mit verminderter Fruchtbarkeit oder einem erhöhten Risiko von Entwicklungsschäden des Kindes rechnen.
Der Melaninanteil der Haut hat dabei auch einen direkten Einfluss auf die Produktion von Vitamin D. Je mehr Melanin in der Haut ist, umso weniger Vitamin D kann produziert werden. Menschen mit einem tendenziell hohen Melaninanteil, die in hohen Breiten leben, können an Vitamin-D-Mangel leiden und können beim auftreten von Mangelerscheinungen ihre Nahrung entsprechend zusammenstellen. Menschen mit tendenziell niedrigen Melaninanteil neigen weniger schnell unter entsprechenden Mangelerscheinungen und könnten deswegen in den gemäßigten bis polaren Klimazonen einen Selektionsvorteil bzw. keinen Selektionsnachteil gehabt haben.
Das geografische Verteilungsmuster der Sonnenscheinintensität korreliert grob mit dem geografischen Verteilungsmuster der menschlichen Pigmentierung und bestätigt diese Hypothese weitgehend, wenn auch Wanderungsbewegungen innerhalb der letzten 500 Generationen (seit der Eiszeit) eine genaue Korrelation überdecken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hautfarbe#GenetikAn der Vererbung der Hautfarbe ist jedoch eine Vielzahl von Genen beteiligt, was daran erkennbar ist, dass die Vererbung der Hautfarbe nicht klar den Mendel'schen Gesetzmäßigkeiten folgt. Die Mehrzahl der für die Hautfarbe verantwortlichen Gene ist weitgehend noch nicht identifiziert.
In Berlin wurden im Juli 2008 Zwillinge mit unterschiedlicher Hautfarbe geboren: Ryan mit heller und Leo mit dunkler Haut. Der gemeinsame Vater stammt aus Deutschland, die Mutter aus Ghana.
Und so weiter. Einfach mal nach Vererbung von Haut-, Augen- und Haarfarbe googlen, dann findet man einiges zu den entsprechenden Vererbungswegen, die mitunter ziemlich kompliziert sind, insbesondere wenn mehr als ein Gen beteiligt ist.
Kurz: Ich denke nicht, dass man aus dem Farbtyp der Eltern (und Großeltern) ablesen kann, welchen Farbtyp ein Kind sein muss. Vom Himmel fällt sowas natürlich nicht (spontane Mutationen o.ä. mal aussen vor), aber es muss nicht immer offensichtlich sein, was man woher geerbt hat. Und manches entsteht halt auch erst durch die konkrete Mischung.
Ansonsten sollte man auch den Aspekt nicht vergessen, dass es gar nicht so selten ist, dass Kinder einen anderen Vater haben, als sie denken ...
In meiner Familie ist mütterlicherseits so weit ich das beurteilen kann alles kühl, wobei bei den Großeltern Schluss ist, ich kenne meine Urgroßeltern nicht mehr (und Farbfotos gab es damals auch noch nicht, alle Aufnahmen sind also schwarz-weiß), aber väterlicherseits müssen warme Aspekte drin sein, da mein Vater zwar Winter war, er aber ein rothaariges Herbstgeschwister hatte.