Problematische Konstellation - was soll ich nur kochen?

[LWB]

Ivy, auch wenn das jetzt kalt klingt, aber so meine ich es nicht: Bitte lass nicht zu, dass die beiden sich hinter ihrem Verlust verstecken. Im Grunde hat das eine - so schlimm es auch ist - mit dem anderen nichts zu tun. Bzw. eigentlich doch. Gerade WEIL sie keine Eltern mehr haben, MÜSSEN sie selbständig werden. Dein Freund sowieso, aber auch seine Schwester wird ja irgendwann auf eigenen Beinen stehen wollen/müssen und dann guckt sie dumm aus der Wäsche, wenn sie nie gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen.

Ich würde an deiner Stelle klar machen, dass du gerne für sie da bist, wenn sie reden wollen, aber dass der Haushalt nunmal in euer aller Verantwortung liegt, ihr alle Chaos und Dreck macht, ihr alle was zu essen wollt usw... und ihr deshalb auch alle dafür verantwortlich seid.

Vielleicht könnt ihr euch auch einmal pro Woche alle bisschen Zeit nehmen, Musik an und dann geht's los. Sowas kann auch Spaß machen. Letzten Endes liegt es ja immer an einem selber, was man draus macht. Dazu gehört halt auch, ob der Haushalt 'ne lästige Pflicht ist, oder ob man ihn gerne macht, weil man sich auch wohlfühlen will. Und mit bisschen Struktur und Routine ist es gar nicht soooviel Arbeit

[Vida]

@Ivy
Hast du schon mal überlegt, dich mit deinem Freund ans Jugendamt zu wenden und euch mal ausführlich beraten zu lassen oder sogar eine Familienhilfe zu beantragen? Euch steht ja unter solchen Umständen Hilfe zu.

[Seitenlicht]

@ ivy:

Bist du gleich nach dem Tod der Mutter bei den beiden eingezogen? Oder haben sie eine Weile zu zweit gelebt? Wenn ja, da müssen sie das Ganze ja auch irgendwie selbst gemanagt haben - und verhungert sind sie auch nicht

[ivy86]

@Viva: Da offiziell der Vater noch das Sorgerecht für die Schwester meines Freundes hat, kommt da von Seiten des Jugendamts wenig bis gar nichts (außer die jährliche Kontrolle dass die Kleine nicht total verlottert)

@Seitenlicht: Nein, ich war von Anfang an da.

[LaFeltrinelli]

Mal nochmal zum Thema essen:
Bei mir ist es ähnlich. Ich koche oft für die Familie und bei uns ist es so daß ich weitestgehend vegan lebe, meine Mutter keinen Weizen oder Geflügel verträgt und mein Vater am liebsten Fleisch dabei hat.
Im Endeffekt ist es am simpelsten, zum Teil Ersatzprodukte zu finden die jeder essen kann und mag und zum anderen in Bausteinen zu kochen, die man wegnehmen oder austauschen kann.
Sprich: Nudeln mit Bolognese sind dann Kamutnudeln mit Sojahack. Bunter Salatteller mit Putenstreifen wird durch gebratene Schweinestreifen und für mich Pilze ersetzt.

Man braucht ne gewisse Zeit bis man sich in das Konzept reingefunden hat, aber anders wird man irre. Danach klappt es ganz gut.

[Chocolette]

ich bin definitiv nicht die rabenmutter, die eine tüte müll nach einmaliger aufforderung direkt ins zimmer stellt. es waren mehrer aufforderungen da und irgendwann habe ich da eben die radikalkur gewählt, da ich einfach keine lust mehr hatte, mir den mund fusselig zu reden.
bei meiner tochter wirkt so etwas und sie hat mich trotzdem noch lieb - sagt sie zumindest.

@ ivy: es gibt leider keine lösung, die allen 100prozentig gefallen wird. aber auch wenn die familiäre situation gerade für die schwester sehr schwer ist, muss sie auch lernen, dass sie leider nicht ewig und von allen "schonzeit" erwarten kann.
wenn sie durch den tod der mutter psychische probleme hat (was ja eigentlich logisch ist), würde ich vielleicht mal anregen einen therapie zu machen. vielleicht konnte sie noch nicht richtig trauen und dass der vater sich "verpisst" hat, macht es ja auch nicht einfacher für sie.

aber trotzdem muss sie lernen, dass im zusammenleben regeln herrschen, an die auch sie sich zu halten hat. sie braucht es ja auch für ihr späteres leben. um es mal ganz krass auszudrücken: ihrem zukünftigen chef wird es ziemlich am allerwertesten vorbeigehen, weshalb sie keine lust hat zu arbeiten und gewisse aufgaben zu erledigen. er wird ihr die kündigung geben, wenn sie sich dort so verhalten sollte.

die lösung "wasch mir den pelz, aber mach mich nicht nass" gibt es leider nicht.

ich wünscher dir trotzdem viel erfolg und gute nerven. du hast es da echt nicht leicht.

[Herbstfeuer]

Ich habe größtenteils auf Gemüse und Schonkost umgestellt. Das kann jeder essen. Wenig gewürzt bzw. jeder kann nachwürzen wie es ihm passt.

Da brauch dann keiner mehr so kommen "ich kenne kein Fleisch... ich esse kein Fisch.... kein Schinken".

[Frau Blücher]

Ich schliesse mich LWB und Windi an und würde den ganzen Affentanz stoppen. Du kannst mit Gesprächen für die beiden da sind, aber diesen Zirkus um's Essen un den offensichtlichen Dienstbotenstatus würde ich nie im Leben mitmachen.

Du bist nicht Nur-Hausfrau und Mutter von Kleinkindern, Du bist nicht die bezahlte Angestellte - ich verstehe gar nicht, wie Du in so eine Rolle rutschen konntest.

[Sligoangel]

Ich würde mir ne Liste machen lassen was der jeweilige mag und z.B am Abend vorher Essensvorschläge für den nächsten Tag abklären. Sagt keiner was oder können sie sich nicht einigen gibt es halt nix zu essen bzw muss jeder sich selbst was machen.

[Krümelchan]

Ehrlich gesagt würd ich den beiden was husten und sie vor die Wahl stellen sich entweder aktiv und ohne murren im Haushalt zu beteiligen oder sich ein eigenes Zuhause zu suchen (also Schwester zieht aus z.B. betreutes Wohnen oder du suchst dir ne eigene Wohnung). Das klingt jetzt hart und vielleicht herzlos aber wer bist du denn ihre Putze, Haushaltsfee, Köchin und Liebhaber??? Wenn die Schwester einen Drillinstructor braucht um ihrem Arsch hoch zu kriegen tritt ihr in den Hintern! Genauso wie deinem Freund! Bei uns blieb der Abwasch auch 2 Tage liegen und wir haben hinterher gestöhnt weil wir das Geschirr einweichen lassen mussten und ewig in der Küche standen (bei Tellern zum Panieren reichen 2 Stunden stehenlassen für stundenlangen Spaß für die ganze Familie).

Merk dir: Die müssen erwachsen werden, zur Not auch auf die harte Tour. Die werden ewig faul und unselbstständig bleiben wenn sie einen Deppen haben, der die Arbeit für sie macht.

Meine Mutter hat einen Magneten am Kühlschrank, auf dem steht: dein Essen steht im Kochbuch Schatz! Wer mäkelt soll sich selber was machen. So lernen sies wenigstens.