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  1. #1
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    Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Mich interessiert das Thema Indigo ja nun gerade sehr, weil ich die Haare etwas dunkler bekommen möchte und später einen eher kühleren Farbton mischen möchte. Ich frage mich also nun, wie das Indigo am besten wirkt und wie es eher bläulich statt grünlich wird.

    Beim Stöbern im Forum von Henna for Hair hab ich zwei Beiträge zum Thema "Dye Release" und Oxidation gefunden. Weil ich sie nicht auf Anhieb verstand, hab ich sie mal Stück für Stück übersetzt. Ich stelle das mal hier rein.. vielleicht interessiert es ja auch den einen oder anderen von euch, und ich entschuldige mich vielmals, wenn das hier alles schonmal durchgekaut wurde!

    --
    "Die Indigo-Pflanze enthält einen chemischen Vorläufer des Indigos - 'Indican'. Dieses ist eine farblose Chemikalie, die für die Bildung von Indigo in Pflanzen sorgt. Die erste Stufe der Herstellung von natürlichem Farbstoff ist das "Kompostieren" des Pflanzen-Materials. Das Resultat dieser ersten Stufe ist das Vashma Indigo. Das Indican ist durch Zugabe von Wasser leicht aus diesem Blatt-Material zu lösen. Die gelöste Substanz enthält die wirksame Form des Farbstoffes und oxidiert schnell zu tiefblauem Indigo.
    Um mit diesem Farbstoff zu arbeiten, muss die Zeitspanne zwischen dem Herauslösen des Vorläufers (Indican) und der kompletten Oxidation abgepasst werden. Sobald der Farbstoff oxidiert ist, verliert er seine Wirkung."
    --
    "Wenn man dem Vashma Indigo Wasser hinzufügt, löst man den Farbstoff aus dem Pflanzen-Material. Der physikalische Prozess, in dem die Moleküle des Farbstoffes von der Pflanze ins Wasser gelangen, wo man mit ihnen arbeiten kann, dauert ungefähr 10 Minuten. Indigo braucht Wasser. Der Farbstoff ist nur im Wasser wirksam, und je mehr Wasser zur Verfügung steht, desto mehr kann aus den Pflanzenteilen gelöst werden.
    Um das Haar zu färben, muss die Kontaktzeit zwischen Wasser und Indigo und nicht zwischen Haar und Paste optimiert werden. Das Ergebnis wird nicht dadurch bestimmt, wie lange die Paste in den Haaren verweilt, sondern wie viel Farbstoff vor der Oxidation aus der Pflanze gelöst wird.
    Wird die Mischung sofort in den Haaren verteilt, enthält der erste Teil der Mischung keinen Farbstoff, weil dieser keine Zeit hatte, um aus dem Pflanzen-Material in die Lösung zu gelangen. Dies bewirkt ein ungleichmäßiges Resultat."
    --

    Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte man den Farbstoff also mit viiieel Wasser herauslösen, aber ihn im Prinzip keinem Sauerstoff aussetzen, damit er nicht vorschnell oxidiert und somit nicht mehr wirkt. Nach ca. 10 Minuten ist dann wohl der Farbstoff gelöst und der Brei hoffentlich noch nicht blau geworden. Dann alles in die Haare schmieren und den Farbstoff oxidieren lassen, d.h. die Haare nicht unter die Haube packen?
    Bei der Indigo-Färbung von Kleidung geht die Farbe übrigens von gelb über grün nach blau. Das ist bei den Haaren wohl ähnlich..

  2. #2
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    das habe ich auch gelesen. Ich hab ja in den letzten Monaten viel herum experimentiert. Was ich festgestellt habe ist, dass das Schwarz (ich habe in der letzten Zeit immer Sante schwarz genommen) mit viel Wasser wirklich mehr Farbe abgibt. Ich nehme anstatt der üblichen 300 ml ketzt ca. 500 ml Flüssigkeit. Da habe ich auch schon mit einer einzigen Packung gut gefärbt (nehme sonst 3 Packungen). Zweimal habe ich dann eine scheinbar nicht so gute Charge erwischt und das Ergebnis war nicht so gut.

    Ich frage mich aber, wie man die Entwicklungszeit optimieren kann. Ich lass die Paste immer so 10 Min stehen, dann ist die Oberfläche des Ganzen aber schon ins Blaue umgeschlagen. Die Mischung darunter natürlich nicht. Ich verstehe es net ganz, nehme ich's, wenn es noch Grün ist oder wenn es schon umschlägt? Viele geben ja Salz oder Backpulver dazu, um den Farbumschlag zu forcieren. Also, ich versteh's net so ganz

  3. #3
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Huhu Lina

    Ich hab's gestern Abend nochmal probiert. Da ich wieder Hälfte Indigo, Hälfte Braun nehmen wollte, hab ich diesmal zuerst das Indigo (+Salz) in ca. 400ml Wasser gelöst, bevor ich nach 15 Minuten das Braun hinzugekippt habe. Insofern hatte das Indigo ja nun genug Wasser zum lösen. Außerdem hab ich die Schale mit Frischhaltefolie abgedeckt.. ob das nun die Sauerstoffzufuhr etwas behindert? Keine Ahnung, aber schaden tut's nicht . Auf jeden Fall hab ich auch nicht mehr zwischendurch umgerührt wie sonst, damit ich keinen Sauerstoff mehr in den Brei einrühre. Bei der Mischung mit braun kann ich aber leider nie erkennen, ob die Oberfläche auf blau umschlägt, das sieht man nicht. Naja, die Paste mit dem Braun zusammen, war dann aber doch wieder recht dickflüssig. Zumindest hat es so nicht getropft, ich hab die Haare ja offen gelassen.

    Nun aber mal zum Ergebnis: Ich fürchte, irgendwas mach ich immer noch falsch! Zwar sind meine Haare dunkler geworden, aber keineswegs grünlich wie die Probesträhne und leider ziemlich scheckig . Ich könnte mir vorstellen, dass es am dickflüssigen Brei liegt. Es ließ sich halt nicht wirklich gleichmäßig verteilen. Es könnte auch sein, dass die Probesträhnen in etwas mehr Flüssigkeit lagen, so dass einfach mehr Indigo direkten Kontakt hatte. Ich wüsste nicht, wo sonst der Unterschied liegt. Der Probe-Brei ist wesentlich kühler (kühlt ja schneller ab), wenn ich die Strähne reintue, aber das kann's ja nich sein..

    Tjaa, als nächstes werde ich es wohl wagen und Indigo pur drauftun . Dann werd ich zusehen, dass auch der Auftrage-Brei schön flüssig ist. Ohne Haube ist's dann wohl schlecht. Was ist denn nun wichtiger? Sauerstoff oder Wärme? Immerhin werden die offenen Haare schon sehr schnell sehr kalt..
    Naja, jetzt sitze ich hier erstmal mit der Öl-Zitronen-Packung auf'm Kopf, um das Scheckige wieder loszuwerden..

    Ich verstehe es net ganz, nehme ich's, wenn es noch Grün ist oder wenn es schon umschlägt?
    Laut Text heißt es wohl, dass es nicht mehr wirkt, wenn es blau geworden ist. Aber bei 10 Minuten Wartezeit kann man wohl schlecht verhindern, dass zumindest die Oberfläche blau wird. So lange das darunter grün bleibt und man nicht umrührt, isses wohl OK. Denkschmirso.

  4. #4
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    das ist echt kompliziert alles.

    Ich kann mich erinnern, dass ich, nachdem ich das in Hennaforhair gelesen hatte, meinen Topf auch einmal abgedeckt hatte und danach fand ich das Ergebnis nicht so toll. Seitdem hab ich ihn wieder offen gelassen und das Ergebnis ist besser. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich werde beim nächsten Mal versuchen, das Rühren zu lassen. Letzte Woche habe ich auch kräftig gerührt und das Ergebnis ist dieses Mal gut.

    Ich finde auch, dass es etwas bringt, wenn man danach kein Shampoo verwendet. Die Haare dunkeln dann noch nach -> meine Erfahrung. Ich mache aber ne Kur drauf, achte aber darauf, dass nicht so viel Öl und keine Emulgatoren drin sind, das wäscht viel Farbe wieder raus.

  5. #5
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Du hast bessere Erfahrungen gemacht, wenn der Topf offen war und du kräftig gerührt hast? Das deckt sich dann ja so gar nicht mit den Empfehlungen, die man aus dem Text lesen könnte. Irgendwo stand auch beim Kleiderfärben, dass man die Küpe nicht umrühren soll, um keinen Sauerstoff einzurühren. Aber vielleicht spielt das ja auch alles keine Rolle bei der kleinen Menge an Brei, die wir so haben.

    Ich wünschte ich hätte gaaanz viele Probesträhnen und gaaanz viel Indigo, um jede kleine Veränderung mal auszutesten.

  6. #6
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    ich nehm dafür einfach meine ganzen Haare....

    Ich hab aber Anfangs sehr viele Probesträhnen gemacht. Weil meine Haare z.T. ja noch blondiert waren, bevor ich mit PHF anfing. Ich habe daraufhin herausbekommen, dass ich, wenn ich die Haare zwei Mal komplett mit Rot und dann zwei Mal Schwarz relativ einheitlich dunkel hinbekomme. Da waren sie dann dunkelbraun mit schwarz gemischt.

    Beim nächsten Mal werde ich es noch mal ohne Umrühren und abgedeckt versuchen.

    Ich frage mich nun, warum man dann Salz oder Backpulver hinzugibt, das leitet den Umschlagprozess doch ein... Wenn man das weglässt, schlägt der Brei nicht so schnell um.

    In alten Beiträgen hier kann man aber lesen, dass die Färbung erst durch die Zugabe einer basischen Substanz möglich war...

    Alles verwirrend...



  7. #7
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Ja, das ist wirklich verwirrend alles!

    Im HfH-Forum hab ich das eigentlich so verstanden, dass das Salz dabei hilft, die Farbe aus dem Pulver zu lösen. Das hätte dann also nichts mit der Oxidation bzw. dem Umschlagen auf blau zu tun. Naja, je mehr Farbstoff gelöst, desto bläuer wird's wohl auch..?

    Außerdem hab ich da eben nochmal gerade gelesen, dass der Brei wirklich ne Soße sein muss, also extrem flüssig, weil der Farbstoff eben im Wasser sitzt und nicht in den Pulverteilen! Demnach könnte man den Matsch wahrscheinlich sogar durchsieben! Die Frage ist nur noch, wie man das ganze Wasser in den Haaren behält ohne dass es wieder rausläuft. Ich werde das nachher mal testen..

  8. #8
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Ne Möglichkeit wäre, das Flüssige wieder einzudicken. Aber da wird's dann wieder schwierig. Wie soll man das innerhalb von 10 Minuten alles schaffen: anrühren, filtern, eindicken, auftragen....

    Ich stopfe mir immer ganz viel Watte und Kosmetiktücher an die Ränder der Plastikhaube, dann läuft es nicht so....

  9. #9
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    So, ich wollte das jetzt mit der vielen Flüssigkeit nochmal anner Probesträhne ausprobieren. Gleichzeitig kam mir der Gedanke, auch mal ne alte weiße Socke reinzutun und gucken ob und wie sie sich verfärbt.
    Ich hab dann also ein bisschen Indigopulver mit viieel Wasser angerührt und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen. Danach war das Wasser grün-gelblich und die Pulverreste hatten sich am Boden abgesetzt. Ich also Sockenende und Strähne reingeworfen und gewartet. Nach ner halben Stunde hab ich aufgegeben, weil absolut nichts passiert ist.
    Zurück in der Küche sah ich, dass der Löffel, den ich zum umrühren benutzt hatte, leicht blau geworden war! Das würde ja dafür sprechen, dass die Farbstoff-Lösung extrem schnell geht und dann sofort wirkt. Ich also nochmal frisches Indigo mit Wasser begossen, kurz umgerührt und sofort Socke und Haare reingetan. Die Socke saugte sich voll und wurde sofort blau!
    Ich ließ beides noch drinne, aber die Socke hat sich nicht weiter verändert. Die Haare haben sich, so wie es mir vorkam, erst nach ner Stunde verändert. Die Farbe ist recht seltsam. Nicht grün, aber auch nicht rötlich, eher so gräulich . Das wär ja ideal, um meinen Gelbstich rauszubekommen ohne gleich ins grün zu gehen.
    Nichtsdestotrotz wunder ich mich natürlich, warum die Strähne nicht grün geworden ist, so wie vorherige Probe-Färbungen mit Indigo pur. Das einzige was jetzt noch in Frage käme, ist dass die Haare selber die Farbe nicht mehr so gut angenommen haben, weil sie schon mehr Henna-Färbungen hinter sich hatten oder das Aufrauhen mit Lavaerde länger her ist.

    Ich würde jetzt ja so gerne dieses aschige braun hinkriegen. Dazu müsste ich dann die Soße direkt nach dem Mischen in die Haare schmieren. Dann darf das Wasser ja nur warm und nicht heiß sein. Außerdem habe ich Angst, dass es noch ungleichmäßiger wird, weil meine Ölkur jetzt nicht soo viel gebracht hat. Es ist irgendwie überall heller geworden, also trotzdem noch scheckig. Außerdem krieg ich irgendwie das Öl nicht wieder raus. Ich hab die Haare ja schon gründlich mit Shampoo gewaschen, aber das Zeugs geht nicht raus! So hält ja keine Farbe drauf.. Naja, ich versuch's mal mit der Lavaerde. Wenn danach der nächste Versuch mit Indigo wieder nicht klappt, geb ich's aber auf..

  10. #10
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    deine Experimente sind echt witzig und sehr interessant!

    Bin schon auf das Nächste gespannt!

    Wenn ich mir meine Haare im Licht angucke, dann sehen manche auch so gräulich-schwarz aus. Da kann was dran sein...

    Ob sich die Farbe denn auch so gut löst, wenn das Wasser nicht kocht?

    Berichte weiter, bitte!

  11. #11
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Ja, und nu sitz ich hier auch wieder mit Turban.
    Aaalso, ich hab mich gefragt, wie ich das flüssige Zeugs in meine Haare kriege und hab dann zwei große Plastikschüsseln mit ins Bad genommen. Über der Dusche hockend hab ich dann so ca. nen halben Liter warmes Leitungswasser mit 60g Indigo vermischt, schnell gerührt und über meine Haare gekippt. Damit die kostbare Brühe nicht im Abfluss verschwindet, hab ich halt die zweite Schüssel drunter gestellt und im Prinzip immer von der einen in die andere Schüssel gekippt. Da ist trotzdem sehr viel vorbeigegangen, aber ich denke das meiste ist in den Haaren hängengeblieben.
    Nur sie trieften natürlich wie Sau und ich dumme Nuss hatte natürlich die Plastikhaube an der anderen Seite des Bades deponiert. Naja, als ich die Haare endlich eingetütet hatte, bot sich mir ein gar schreckliches Bild . Die Dusche war blau, die Schüsseln waren blau und meine Hände waren blau (ja, ich hatte keine Handschuhe an)! Ich wollte so schnell wie möglich retten, was noch zu retten ist, aber die Soße lief natürlich unter der Haube hervor! Uaaagh! Mit dem Handtuchturban konnte ich's hinten ganz gut aufhalten, aber rechts und links kam's vor den Ohren hervor und nicht zu knapp. Ich erinnerte mich an deinen Tipp mit der Watte, aber wir haben natürlich gerade keine! Und dann kam mir die Socke von vorhin in den Sinn..
    Ja, jetzt sitze ich hier mit einem Turban wo rechts und links Socken raushängen und tippe mit blauen Fingern!

    Mit ordentlich Schrubberei ist das Bad immerhin wieder sauber geworden (Um die Hände kümmer ich mich später). Aber wehe, die ganze Sauerei ist umsonst gewesen!

  12. #12
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation



    Jia, das ist so lustig! Sooo flüssig hab ich's noch nicht angerührt aber mir lief die Suppe auch schon überall hin... Baumwollwatte ist besser als Viskose-Watte. Kosmetiktücher sind auch ganz gut geeignet.

    Wieviel Indigo hast Du denn genommen? Den vom Müller?

  13. #13
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    OFF TOPIC: Deine Storys sind so witzig...ich lach mir hier gerade schlapp! Mit Socken am Turban... Klasse!

  14. #14
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Mein erster Gedanke beim Ausspülen: "Scheiße, du hast das Salz vergessen!!" Da dachte ich schon, dass alles für die Katz war. Aber immerhin hatte das Zeugs ja trotzdem ordentlich gefärbt.. zumindest die Duschwanne und meine Hände.
    Jetzt wo meine Haare fast trocken sind, muss ich sagen, dass es tatsächlich sehr viel stärker gewirkt hat als letztes Mal! Sie sind ordentlich dunkler geworden und ich sehe quasi kein orange/gelb mehr. Ich wünschte, wir hätten noch Tageslicht. Es ist wirklich schwer, bei Lampenlicht was zu erkennen, vor allem weil sie im Licht so furchtbar glänzen, dass ich die Farbe nicht richtig sehen kann! Die Frage ist nur noch, ob es auch gleichmäßig geworden ist. Momentan sieht es so aus, als wenn ein paar Strähnen noch heller sind, aber lieber eine strähnige Ungleichmäßigkeit als eine fleckige!
    Naja, ich warte jetzt mal auf Sonnenaufgang.

  15. #15
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Puuh, im Tageslicht gefällt mir das Ganze leider nicht mehr so sehr . An meinem mittelbraunen Ansatz ist das Strähnige echt schick, aber in den Längen hab ich alles von dunkelblond bis schwarz und das sieht recht merkwürdig aus. Schade, dass man anscheinend selbst mit soviel Flüssigkeit keine wirklich gleichmäßigen Ergebnisse bekommt.. Ich bin da jetzt erstmal mit Shampoo rangegangen und der Schaum war wirklich knallblau, als hätte ich blaue Haare gehabt.

    Tja, mein Fazit: Indigo ist nur bedingt geeignet, wenn man helleres Haar auf mittel-/dunkelbraun färben möchte. Zwar hat es wesentlich mehr Wirkung als das dunkelste braun, aber wenn es scheckig wird, ist der Farb-Unterschied einfach zu groß. Dann also lieber mit kleineren Indigo-Beimischungen (<50%?) arbeiten und ganz oft färben..

    @Lina: Sorry, ich hatte ganz vergessen, auf deine Frage zu antworten. Ich hatte 60g von Müllers "Henna Schwarz" genommen, weil das wohl Indigo pur ist. Den Müller gibt's hier im Norden ja nicht, aber als ich letztens im Harz war, hab ich mich gleich mit drei Packungen eingedeckt zum Experimentieren.

  16. #16
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    schade, dass es scheckig geworden ist....

    Ich hab mal überlegt... ... wenn das so flüssig ist, läuft es ja und die Soße bleibt nicht da, wo sie ist. Da, wo sie dann hinläuft, färbt sie dann weiter. Da wo sie weggelaufen ist, dann weniger...

    Gibst Du Deine Versuche jetzt auf?

  17. #17
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Moin Lina

    Ja, das mit der "weglaufenden" Soße kann schon sein. Aber bei meinem vorherigen Versuch mit dem Dickflüssigen wurde es ja leider auch scheckig. Es war da ungefähr so dick, wie ich sonst meine anderen Farben angerührt hatte und die wurden gleichmäßig. Insofern bin ich da echt am Ende. Kann natürlich sein, dass alles immer ein bisschen scheckig wird, nur dass man es nicht wirklich sieht, wenn der Farbunterschied nicht so groß ist.

    Ich denke, ich werde mit meinen Indigo-Versuchen jetzt aufhören und zusehen, dass ich wieder ne gleichmäßige Haarfarbe bekomme . Denn es sieht schon wirklich übel aus, je mehr ich es betrachte.

    Das Problem ist, ich hab jetzt ein Engelchen und ein Teufelchen auf den Schultern sitzen..
    Das Teufelchen sagt:
    "Hol dir noch ein letztes Mal eine Chemiefarbe! Damit solltest du doch ein einheitliches braun hinkriegen. Immerhin lösen die Chemiefarben die vorhandenen Pigmente erst auf. Und außerdem sind deine jetzigen Haare eh schon mit Chemie behandelt worden, da ist es doch egal!"
    Und das Engelchen sagt:
    "Nein! Doch nicht, wo du dir geschworen hast, keine Chemie mehr zu verwenden! Außerdem hast du doch schon so einige PHF-Färbungen hinter dir. Die wären für nichts! Keine Fülle mehr, kein Glanz mehr. Und außerdem: Die Chemie wird das Haar wieder ordentlich angreifen! Ganz zu schweigen von den fiesen gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffen.."


  18. #18
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hi,


    ist ja wirklich herrlich die Indigo-Experimente....

    Ich färbe morgen wieder.....

    Lia, ich denke du solltest noch 2-3 Mal mit Henna (Maronenbraun) färben.

    Henna lagert sich ja am Haar an, und diese Henna-Schicht färbt das Indigo besser, als Haare ohne Henna-Schicht....


    Was für ein Shampoo benützt du eigentlich?
    So von wegen Silikone und andere Filmbildner, da funktioniert PHF schlecht...

    Ich sehe praktisch keinen Unterschied, wenn ich vor dem Indigo-Färben keine "Grüne-Mineralerde-mit-Wasser"-Vorbehandlung mache, obwohl ich sicher kein Silikon mehr im Haar habe.

    Außerdem nehme ich 1 Esslöffel Natron auf 2 Pckg. Sante Schwarz.
    Sehr starker, kochender Schwarz-Tee
    10 Minuten stehen lassen....
    Drauf matschen
    12 Stunden etwas anderes tun (z.B. schlafen)

    Abwaschen.
    Keinen Ansatz mehr


    Ich lasse die Haare offen, und nehme 500-600ml Wasser, dann läuft nichts.


    Bei mir funktionierts gut...


    Mach weiter mit PHF! Das wird noch!

    Ich finde das scheckige klingt übrigens nach irgendwelchen ungleichmäßigen Filmen auf dem Haar....ich bemühe mich wirklich nicht besonders um gleichmäßiges Auftragen, aber scheckig wars noch nie...
    Maleen

  19. #19
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Maleen

    Das Problem ist, dass ich jetzt auf keinen Fall mehr mit Indigo färben kann, weil mein Haar stellenweise ja schon richtig schwarz ist. Alles was ich wollte war, meine hellen Längen an meinen mittelbraunen Ansatz angleichen. Stellenweise sind sie jetzt dunkler als mein Ansatz und stellenweise immer noch heller.
    Ich weiß nicht, wie ich jetzt die helleren Stellen dunkler kriegen soll, ohne dass der Rest noch dunkler wird. Klar, ich könnte jetzt 13x mit Braun-Umbra färben (das "wirkt" ja leider nicht sofort), aber das ist mir wohl zu teuer und dauert zu lange! Denn ich will ja nicht so lange mit dem Scheckigen rumlaufen!... Insofern tendiere ich momentan immer mehr zur Chemiefärbung.

    Zu deiner Frage: Ich benutze seit langem ein Shampoo ohne Silikon und seit ca. zwei Monaten auch eine Spülung ohne Silikon. Meinst du da könnte noch was von vorher drin sein? Meine bisherigen PHF-Färbungen mit Brauntönen wurden (oder schienen) ja sehr gleichmäßig.. Außerdem hatte ich jetzt auch vor der letzten Indigofärbung noch eine gründliche Lavaerde-Wäsche gemacht!..

    Aber das ist echt interessant, dass es bei dir ohne Erde-Peeling nicht klappt! Das werde ich dann in Zukunft beim PHFen wohl auch immer machen.

  20. #20
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hi,

    hmmm, ist schon merkwürdig, dieses scheckige....

    Was passier denn wenn du mit einem dunkleren Braun (PHF) färbst? Und das wirklich lange drauf lässt (mind. 6 Stunden) werden dann die hellen Bereiche nicht dunkler?

    Ich würde versuchen die Farbe anzugleichen, 100% gleichmäßig sieht sowieso unnatürlich aus....


    Aber ich verstehs schon, irgendwann kann man Henna dann nicht mehr riechen (uuuaaah was ein Gestank!) und ist reichlich genervt von dem Zeug auf dem Kopf....



    Grüße

    Maleen

  21. #21
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    OK, das Engelchen hat gesiegt und ich werde doch keine Chemie mehr auf meinen Kopf lassen!
    Denn zu meinem Glück haben die bisherigen drei Öl-Zitronen-Kuren schon ein bisschen Farbe rausgenommen. (Lustig, bei den ersten beiden Malen war der Schaum beim Ausspülen blau und beim 3. Mal rosa-rot.. ) Naja, es ist jetzt insgesamt etwas heller, d.h. es ist immer noch scheckig, aber ich habe Hoffnung, es mit mehrmaligem Braunfärben in den Griff zu bekommen. Vielleicht werde ich das Zeugs dann wirklich mal 6 Stunden drin lassen. Bisher hatte ich die Brauntöne immer für 4 Stunden drin, und da wurde es halt nicht wirklich dunkler. Muss man wohl Geduld haben..

  22. #22
    Besucher

    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hi Jia,

    oh, super! Ich freu mich echt! *knuddeltdasengelchen*

    Das kriegst du hin!

    Das komische ist, Vorbehandlung hin oder her, wenn ich die Farbe nicht mindestens 6 Stunden drauf lassen, sehe ich kaum einen Unterschied...keine Ahnung woran das liegt, oder was chemisch da noch passiert....


    Nimm einfach max. soviel Flüssigkeit wie angegeben, auf dem Kopf verteilen, Plastikhaube drüber, Alufolie drumrum wickeln (einige Schichten), und schlaf

    So mache ich es immer, wenn ich es nicht offen lassen, also keine Haube oder Alufolie, und abgesehen von dem nervtötenden Geruch der mir sehr zum Hals raus hängt, gehts gut.


    Maleen, engelchen begeistert

  23. #23
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia, ich hab mir deine Fotos nochmal angeschaut (und "geraubt", mit Erlaubnis, danke nochmal), und da habe ich den ersten Text nochmal gelesen: "Vorher: Braune Haare, mit Chemie etwas aufgehellt."
    Jia, das isses !! Ich bin fast sicher. Deshalb werden deine Färbeergebnisse scheckig.

    Der Tipp von Maleen ist genau richtig: mehrere Male mit Maronenbraun drüber gehen. Marone hat sich als ein kleiner Problemlöser herausgestellt, danach halten viele Farben besser.

    Und auch von mir ein dickes BUSSI, dass du doch dem Teufelchen nicht nachgegeben hast. Du hättest dir nämlich mit Chemie möglicherweise noch mal neue Probleme beim Übergang zu PHF aufgeladen.



    THE WINNER IS:



    @Maleen: Du schreibst, dass du zum Indigo starken schwarzen Tee tust. Ich verstehe das nicht so ganz: Im schw. Tee ist doch Säure (Gerbsäure), wird das Natron da nicht neutralisiert ?

    Liebe Grüsse an alle Schwarzfärberinnen. Ihr seid ein herrliches Beispiel dafür, dass es auch ohne Phenylendiamine geht und :gruppenkuscheln: und Grüsse
    Janne

  24. #24
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Huhu Janne!

    Ui, ich hab das Foto jetzt gerade nochmal durch ein anderes ausgetauscht, wo die Haare ein bisschen weniger zottelig sind und wo man etwas mehr erkennt. In den Längen sieht das schon recht grünstichig aus.. Aber der Unterschied von 'zweimal mit 50% Indigo gefärbt' zu 'Indigo pur' ist echt enorm!..

    Liegt das Scheckige also tatsächlich noch an der Aufhellung? Ich hätte gedacht, nach so langer Zeit und nach zwei Schichten PHF reagiert das Zeugs nicht mehr. Bei der normalen PHF ist es ja auch gut gegangen, aber anscheinend ist Indigo da empfindlicher..

    Vor Maronenbraun habe ich ja ehrlich gesagt etwas Angst, nachdem die Haare so orange geworden waren, obwohl ich es sogar mit Braun-Umbra vermischt hatte. Den Rotstich in den Haaren würde ich ja jetzt gerne vermeiden. In den nächsten Tagen kommen (hoffentlich) zwei neue Packungen Umbra hier an und dann werd ich mal sehen, was sich tut.

    Ja, das liebe Engelchen hat jetzt ordentlich zugeschlagen!
    Heute morgen ist die Bestellung FMK Bergamotte Shampoo bei mir eingetroffen und demnächst hole ich mir noch die Sante Spülung und ne anständige Natur-Bürste. Ab dann gibt es nur noch Natur pur für die Haare!

  25. #25
    Inventar Avatar von Lina
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Hallo Jia,

    sag mal, wie hast du das denn eigentlich verteilt auf dem Kopfe? Vielleicht ist die Farbe nicht überall gleich stark gewesen durch das flüssige Anrühren...

    Meine Haare waren ja auch blocksträhnenweise aufgehellt, die Strähen waren dann etwas heller, aber die Farbe war insgesamt schon gleichmässiger als bei Dir.

    Und: Bergamotte ist

  26. #26
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Nach dem Anrühren hab ich erstmal meinen Kopf quasi kopfüber in die Schüssel gesteckt! .. Natürlich hab ich nicht den ganzen Kopf in die Soße getunkt, aber immerhin das meiste der Haare. So sollten die Längen eigentlich alle gleich viel abbekommen haben. Aber gerade da ist es scheckig!
    Im PHF-Anwendungs-Artikel steht ja eigentlich auch, dass man es möglichst flüssig anrühren soll, wenn man Probleme mit dem Verteilen hat. Keine Ahnung, was da nun genau schief gelaufen ist. Wenn ich gerne schwarze Haare hätte, würde ich jetzt einfach nochmal Farbe draufklatschen, so dass es sich deckt. Aber ich will ja nur ein stinknormales braun . Kann nur hoffen, dass es Braun-Umbra richten wird..

  27. #27
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    Re: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

    Ich erziele ein gutes Ergebnis mit heissem starkem Schwarztee + Salz und das dann gleich rauf auf den Kopf, also den Tee nicht brennheiss unterrühren. Aber durchs Ziehenlassen kühlt er bei mir auf den richtigen Hitzegrad ab

  28. #28
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    AW: Indigo: Farbstoff-Lösung und Oxidation

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