Hi Ihr Lieben,
ich habe leider nichts vergleichbares in der Forensuche gefunden (wenn ja, sorry ), aber ich habe im Langhaarforum was sehr interessante gelesen (hier mal eine Kopie, ich hoffe ich dasrf sowas ):
"Aus gegebenem Anlass ein paar Gedanken zum Haareschneiden.
Das übliche Gehopse "mit langen Haaren zum Frisör, mit kurzen Haaren zurück nach Hause" ist uns allen ja wohl zur Genüge bekannt. Meist führen die Friseusen an, die Haare seien ungleichmäßig, schütter, ausgefranst und allgemein nicht erhaltungswürdig.
Da das normale Langhaar auch monate- beziehungsweise jahrelang keinen Friseur aufsucht, sind diese Anmerkungen meist auch berechtigt. Illusionen müssen wir uns keine machen: unsere langen Haare sind ausgefranst, schütter in den Spitzen und ungleichmäßig in der Länge.
Die Antwort der Friseure darauf ist abschneiden. Meist geht das nach der Regel "ab bis die zerfressenen Spitzen weg sind" - übersetzt: die letzten 5 bis 10 bis 20cm. Die Reaktion eines Langhaars darauf ist ein Dankeschön im Laden und ein Jammeranfall hinterher.
Zugeben muss man nach einem solchen Friseurbesuch aber immer, dass sich die Haare besser anfühlen als vorher. Nur eben - zu kurz. Den Haarspitzen tut es also gut, dem Längenwachstum und dem Seelenfrieden nicht.
Man rettet sich also, indem man den Friseur vermeidet wie der Teufel das Weihwasser. Ein Jahr später sind die Haare wieder auf der alten Länge, aber eben fransig, und knusprig und dünn, also kommt wieder ein Friseurbesuch... und das Lied beginnt von vorne.
Auf der anderen Seite gibt es Leute unter uns, die nie eine Schere an ihre Haare lassen. Manchmal geht es ihnen gut, manchmal kommt die Klage auf, dass die Haare einfach nicht länger werden, obwohl sie nie mit der Schere gekürtz werden bzw. wurden.
Hier gibt es für das Problem viel Sympathie. Die vorgeschlagenen Mittel sind meist bessere Pflege, bessere Ernährung, Gesundheitcheck und Nahrungsergänzungsmittel. Alle diese Herangehensweisen zielen darauf ab, das Haar stabiler und gesünder zu machen. Sie haben ihre Berechtigungen, aber eines gerät dabei leicht unter den Tisch: Haare wachsen zwar an der Wurzel, aber sie brechen an den Spitzen. Und "nicht wachsende Haare" können zwar "von der Wurzel her" verursacht sein - aber sie können genauso gut nicht-wachsen, weil sie genauso schnell abbrechen wie sie nachwachsen.
Jetzt zum persönlichen Teil
Ich selber habe regelmäßige, seltene und gar keine Friseurgänge ausprobiert. Ich hatte auch krankheits- und medikamentenverursachten Haarausfall, der mich eine ganze Dickenklasse a la Fia gekostet hat. Am Ende meiner langen Leidensgeschichte hatte ich dünne, schüttere und über ein halbes Jahr lang objektiv gemessen nicht weiter wachsende Fränschen auf etwas über Taillenlänge.
Ich versuchte es mit einem Friseurbesuch. Das Lehrmädchen, das mir die Haare geschnitten hat, war selber einmal Langhaar und war sehr vorsichtig und zurückhaltend beim Schneiden. Trotzdem waren am Ende des Besuchs 7cm von meinen Haaren ab. Und das bittere daran war: die abgeschnittenen Fränschen waren auf dem Boden des Friseurladens kaum zu sehen - so wenig Haare waren überhaupt zum Abschneiden da.
Also machte ich mich mit dem Gedanken vertraut, dass mehr als Taillenlänge bei mir einfach nicht drin war - und begann monatliche 1cm-Mikrotrimms a la Feye. Wenn schon nicht Länge, dann wollte ich Volumen, und meine neuen Haare müssten ja irgendwann auch die Gesamtlänge erreichen. Nachmessen habe ich mir in der Zeit gespart - ich fand es zu deprimierend.
Dann kam der letzte Spätsommer und meine "Wiederentdeckung" des Langhaarnetzwerks. Aus alter Gewohnheit zückte ich das Maßband, und siehe da - ein Jahr monatliche Mikrotrimms hatten mir 5cm Längenwachstum eingebracht. Und ein verbessertes Volumen, auch wenn ich immer noch an der unteren ii-Grenze von Feye herumkrebste.
Mittlerweile bin ich bei etwa 93cm Länge - das entspricht bei mir Hüftlänge - und das, obwohl ich jeden Monat meine Haare um einen Zentimeter eingekürzt habe.
Und da kommt meine Überlegung: Sind die Haare in die Länge gewachsen, obwohl ich sie regelmäßig eingekürzt habe, oder nicht eher, weil ich monatliche Mikroschnitte von ungefähr einem Zentimeter gemacht habe?
Wieder allgemeiner
Einzelne Haare brechen und splissen leicht. Wenn die Haarenden immer schütterer werden, dann stehen einzelne Haare über, die leicht abbrechen - und zwar so lange, bis ein anderes Haar länger ist und das Brechen übernimmt. Damit kürzt sich das Haar auf eine "natürliche" Länge ein, die der idealen Schnittmenge aus Belastung und Strapazierfähigkeit der Haare entspricht. Das ist allerdings nicht immer die Ziellänge des Langhaars.
Gleichzeitig sind die belasteten Enden "kaputt" - sie sind angesplisst, trocknen schneller aus und haben Sollbruchstellen (aka. weiße Brechpunkte). Das macht sie zu natürlichen Opfern von Stress im Sinne von mechanischer Belastung.
Haare, die eine gemeinsame Länge haben, schützen sich gegenseitig vor Abnutzung. In einem Bündel gesunder Haare werden Reibungskräfte besser verteilt. Dadurch gibt es weniger Reibung und die Spitzen brechen seltener.
Ich vertrete also mittlerweile die These, dass Heimpflege a la Mikrotrimms, die die belasteten Spitzen in kleinen Häppchen abnimmt und durch weniger belastete Spitzen ersetzt, die beste Methode ist, die eigenen Haare gleichmäßig wachsen zu lassen.
Zum einen werden die kaputten Spitzen kontrolliert entfernt, zum anderen haben nachwachsende Haare die Chance, irgendwann auf die gleiche Länge zu kommen. Mehr Volumen in den Spitzen schützt alle Haare.
Die oft genannten "Splisschnitte" zielen zwar auf kaputte Haare ab, aber das Grundproblem der schütteren und schutzlosen Spitzen kann man damit nicht angehen. Spliss schneide ich deshalb nur noch in Ausnahmefällen. Mit den Mikrotrimms habe ich auch das Gefühl, dass sie nicht wirklich notwendig sind.
Fazit: In regelmäßigen Abständen die Enden um einen halben bis einen ganzen Zentimeter einkürzen hilft auf lange Sicht der Haargesundheit, auch ohne den wenig hilfreichen Friseur-Schock.
Noch so ein paar Details:
Haare wachsen pro Monat 1,2 - 1,5cm. Auch ein "massiver" 1cm-Schnitt jeden Monat lässt die Haare noch weiter wachsen.
Zum Haareschneiden benutze ich nicht die "teuren" Haarschneidescheren aus dem Handel sondern eine Stickschere. Sie ist schärfer und handlicher.
Ich schneide nach Feye-für-Faule: Ein Gummi um die Haare wickeln, auf den Boden schauen, Haargummi am Rücken entlang nach unten ziehen. Ab und zu fester wickeln, und ganz am Ende die untersten Haarspitzen wegschneiden.
Caveat
Haare schneiden ist suchterzeugend. Man nehme sich einen Termin, an dem man die Schere anfasst, und danach nicht mehr. Sonst ist man von dieser Arbeit so fasziniert, dass die Haarenden ensetzlich schnell in kleinen Häppchen die Toilette hinunter verschwinden. Also - nicht übertreiben." _ Ende der Kopie ...
Ich würde sehr gerne alle 2 Monate jetzt die Haare trimmen (für 0,5-1cm). Wer macht mit ? Ich würde das gerne als Gemeinschaftsprojekt hier durchführen ... was meint ihr ?