Ablaufdatum

[Sahira]

Hallo,
Ich wollte vor 2 Jahren rühren und habe mir fleißig bei behawe das einsteigerset bestellt. Jetzt sind die ganzen schon fast abgelaufen, kann ich die trotzdem verwenden ?

[Sahira]

Wieso antwortet denn niemand?

[kontext]

weil man das so pauschal nicht beantworten kann.

- was hast du bestellt
- hast du es schon mal geöffnet und/oder daraus entnommen (wenn ja, womit)
- wann ist/war das ablaufdatum

rechtlich sicher ist natürlich nur: was abgelaufen ist, kann nicht mehr sicher verwendet werden. ;)

[Cremati]

Sind die Sachen schon lange abgelaufen, würde ich alles entsorgen, Flüssiges auf jeden Fall.
Pulver, welches keine Feuchtigkeit gezogen kannst du wahrscheinlich noch Ablauf verwenenden.
Mir persönlich ist wichtig, dass meine cremes hygienisch in Ordnung sind.
Ich hätte ein komisches Gefühl, wenn ich mir eine aus "alten" Rohstoffen gemischte Creme ins Gesicht geben müsste.

[Sahira]

ich habe von dem noch nicht geöffnet... ablaufdatum war meist 2011

[rasasayang]

Tjaa..aber Du weißt auch nicht wirklich,unter welchen Bedingungen z.B. abgefüllt wurde..und gelagert wurde..etc...ich würde auch auf Nummer sicher gehen, und eher entsorgen..ansonsten solltest Du Dir überlegen, welches Produkt und wieviel davon Du wirklich in absehbarer Zeit brauchst..
LG
rasasayang

[Hellas]

Hallo,
Ich wollte vor 2 Jahren rühren und habe mir fleißig bei behawe das einsteigerset bestellt. Jetzt sind die ganzen schon fast abgelaufen, kann ich die trotzdem verwenden ?

Es kommt darauf an, um welche Stoffe es sich dabei handelt. Manche werden nie schlecht (z. B. Natronlauge bzw. Natriumhydroxid für Seifesieden - zieht höchstens Wasser, dann nimmt man halt etwas weniger Wasser), Öle werden ranzig (und das kann man riechen), bei manchen Stoffen wäre ich auch vorsichtig.

Mich regt immer auf, wenn Leute unbesehen z. B. Lebensmittel wegwerfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Mindesthaltbarkeit ist eine Garantie vom Hersteller, dass er dafür gerade steht (und ich kostenlos umtauschen kann), wenn sich etwas verändert (und sei es nur die Farbe). Der Hersteller wird die Zeit immer zu knapp angeben (er kann es sich gar nicht leisten, dass wir alle umtauschen), es hält also fast immer länger (vor allem bei guter Lagerung). Kein Mensch käme auf die Idee, ein Auto einen Tag nach der Garantiezeit wegzuwerfen. Aber wenn ich einen Gebrauchten kaufen möchte, schaue ich nach der Garantiezeit genauer hin. Und genauso ist es bei Lebensmittel (man muss schauen, riechen usw.). Eine Bekannte mit starker Lactoseintoleranz kann z. B. Joghurt erst essen, wenn er ein halbes Jahr "abgelaufen" ist. Ganz selten musste sie, weil die Verpackung undicht wurde, einen wegwerfen. Manche Lebensmittel wie Zucker und Salz werden nie schlecht, sie verklumpen höchtens.

Achtung: ich spreche nicht von Verbrauchsdatum (z. B. Hackfleisch). Das ist unbedingt einzuhalten.

Vielleicht gibst du die fraglichen Stoffe genau an, dann lässt sich eine Aussage eher treffen?

[_Heike]

Mindesthaltbarkeit ist eine Garantie vom Hersteller, dass er dafür gerade steht (und ich kostenlos umtauschen kann), wenn sich etwas verändert (und sei es nur die Farbe). Der Hersteller wird die Zeit immer zu knapp angeben (er kann es sich gar nicht leisten, dass wir alle umtauschen), es hält also fast immer länger (vor allem bei guter Lagerung).

Das trifft zu, wenn ein Produkt in seiner endgültigen Verpackung vom Hersteller original ausgeliefert wird. In diesem Fall ist er gesetzlich in der Verpflichtung, für dieses Datum geradezustehen.

Bei den kosmetischen Rohstoffen, die wir kaufen, erhalten wir zu einem überwiegenden Teil Ware, die beim Shopinhaber abgefüllt wurden. Das Originalgebinde wird geöffnet, Ware in kleinere Gebinde abgefüllt, etikettiert und verkauft. Das passiert mindestens einmal, kann aber – wenn ein Zwischenhändler im Spiel ist – zweimal passieren. Exakt hier wird ein Hersteller die Verantwortlichkeit an den Händler abgeben – und auch seine Verantwortlichkeit für das MHD. Es ist von da an nicht mehr gültig und müsste eng genommen vom Shopinhaber durch Analysen neu bestimmt werden. Das kann sich aber keiner leisten, klar. Shopinhaber nehmen in der Regel das MHD, das sie erhalten haben, aber dies gilt streng genommen für ein ungeöffnetes Gebinde unter optimalen Bedingungen.

Wir wissen nicht, unter welchen Bedingungen Ware abgefüllt wird. Bei verderblichen Produkten kann Luft, Wärme, Hautkontakt zu Prozessen führen, die seine Alterung beschleunigen.

Oxidiertes Öl kann der Haut bereits ungute Dinge tun, wenn eine normale Nase noch nichts riecht.

Daher ist die Frage durchaus berechtigt, und Rasasayangs Antwort ist es auch: zuviele Faktoren spielen hinein, als dass man aus der Ferne grünes oder rotes Licht geben könnte, denn - wie Du schriebst - es gibt auch »unkaputtbare« Rohstoffe.

[Hellas]

Das trifft zu, wenn ein Produkt in seiner endgültigen Verpackung vom Hersteller original ausgeliefert wird. In diesem Fall ist er gesetzlich in der Verpflichtung, für dieses Datum geradezustehen.

Bei den kosmetischen Rohstoffen, die wir kaufen, erhalten wir zu einem überwiegenden Teil Ware, die beim Shopinhaber abgefüllt wurden. Das Originalgebinde wird geöffnet, Ware in kleinere Gebinde abgefüllt, etikettiert und verkauft. Das passiert mindestens einmal, kann aber – wenn ein Zwischenhändler im Spiel ist – zweimal passieren. Exakt hier wird ein Hersteller die Verantwortlichkeit an den Händler abgeben – und auch seine Verantwortlichkeit für das MHD. Es ist von da an nicht mehr gültig und müsste eng genommen vom Shopinhaber durch Analysen neu bestimmt werden. Das kann sich aber keiner leisten, klar. Shopinhaber nehmen in der Regel das MHD, das sie erhalten haben, aber dies gilt streng genommen für ein ungeöffnetes Gebinde unter optimalen Bedingungen.


Wir wissen nicht, unter welchen Bedingungen Ware abgefüllt wird. Bei verderblichen Produkten kann Luft, Wärme, Hautkontakt zu Prozessen führen, die seine Alterung beschleunigen.

Oxidiertes Öl kann der Haut bereits ungute Dinge tun, wenn eine normale Nase noch nichts riecht.

Daher ist die Frage durchaus berechtigt, und Rasasayangs Antwort ist es auch: zuviele Faktoren spielen hinein, als dass man aus der Ferne grünes oder rotes Licht geben könnte, denn - wie Du schriebst - es gibt auch »unkaputtbare« Rohstoffe.

Das ist korrekt (und Tests z. B. durch Titration für den Hausgebrauch sicher viel zu umständlich), nur kann das bei falscher Lagerung z. B. bereits lange vor MHD geschehen (deswegen sehe ich das Datum nur als Richtwert) und bei guter Lagerung eben später. Oxidation von Ölen beginnt ja bereits bei Entstehung der Öle (also noch in der Natur).


Ich habe ja oft genug hier im Forum geschrieben, wenn man bei Cremes auf (wirksame) Konservierungsstoffe verzichtet, können bereits nach 2 Wochen so viele Keime vorhanden sein, dass ich sie nicht mehr verwenden würde, dass es zu Hautirritationen usw. kommen kann. Aus dem Grunde stelle ich Cremes nicht selber her, ich habe es aus Interesse aber schon mal gemacht, sie aber nur für die Hände verwendet und den Rest nach 2 Wochen entsorgt. Da ich Chemie studiert und an Chemikalien (aufgrund meiner Arbeit) leicht heran komme, ist die Herstellung für mich kein Problem. Ich rate aber in meiner Umgebung davon ab bzw. weise deutlich auf die Probleme hin. Aber das ist noch einmal eine andere Baustelle und bei vielen Stoffe wäre ich auch (über)vorsichtig (nur dazu müssten wir alle wissen, um welche Stoffe es bei Sahira geht). Einen Freibrief (grünes Licht für alles) habe ich ja auch nicht gegeben.

Trotzdem gilt: Wenn ein Datum angegeben ist, haftet der Hersteller (bzw. der, der es umfüllt). Aber den (gesundheitlichen) Schaden habe ich.

[_Heike]

Ich habe ja oft genug hier im Forum geschrieben, wenn man bei Cremes auf (wirksame) Konservierungsstoffe verzichtet, können bereits nach 2 Wochen so viele Keime vorhanden sein, dass ich sie nicht mehr verwenden würde, dass es zu Hautirritationen usw. kommen kann. […] Ich rate aber in meiner Umgebung davon ab bzw. weise deutlich auf die Probleme hin.

Dafür bin ich Dir sehr dankbar. Es ist wichtig, diese Aspekte wieder und immer wieder zu betonen.

Aber nun werde ich O.T., entschuldigt.