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Ergebnis 1 bis 31
  1. #1
    Nimue
    Besucher

    Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?



    Immer werden Threads eröffnet, in denen es darum geht, wie man seinen Stil verändern kann, immer wieder berichten Frauen von Umkrempelungen in ihrem Kleiderschrank, von Kaufstopps und Neustarts. Ich finde das Thema sehr spannend, weil ich glaube, dass wir mit unserer Kleidung und unserem Styling sehr viel ausdrücken, und dass wir durch kleine Veränderungen in dem, wie wir uns kleiden, schminken und die Haare machen auch grössere Veränderungen in unserem Leben einleiten, begleiten oder unterstützen können.

    Mehr Farbe im Leben oder reduziertes Schwarz Only? Röcke statt Hosen oder umgekehrt? Höhere Absätze oder Bequemschuh (oder beides in einem )?
    Ich würde mich gerne mit euch darüber unterhalten, wie sich euer Stil über die Jahre verändert hat, wieso, ob ihr bewusst etwas umgekrempelt hat, oder ob sich erst im Nachhinein Phasen erkennen lassen... Gerne auch im Hinblick auf eure persönliche, charakterliche, spirituelle oder geistige Entwicklung Was auch immer euch einfällt. Es macht Spass, sich über solche Dinge Gedanken zu machen Ihr könnt eure gesamte Historie ausbreiten oder euch auf einen Aspekt beschränken, was auch immer ihr erzählenswert findet, oder wozu auch immer ihr euch so eure Gedanken macht. Wichtig ist, was es euch bedeutet, nicht, was jemand anders daraus macht.

    Ich habe das Thema mal im öffentlichen Bereich eröffnet. Falls jemandem das Thema zu persönlich sein sollte oder gerne Fotos posten würde, kann er ja einen "privaten" Thread eröffnen und auf diesen hier verlinken, wenn ihr mir Bescheid gebt, füge ich den Link dann hier ein.


  2. #2
    Frau Grün
    Besucher

    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ich mache sehr gern mit, weil genau dieses Thema gerade mit mir "passiert".

    Mache gerade einen Kaufstopp diesen Monat (aus mehreren Gründen) und werkele derzeit an einem anderen Ich. Das neue Ich, das da kommen wird, ist in seiner Vollendung (falls es sie überhaupt gibt) noch ungewiss - ich weiß (noch) nicht genau was kommen wird, aber ich weiß, dass es kommen wird. Habe vor einiger Zeit eine Therapie abgeschlossen, die mir so viel Impulse gegeben hat, die mich so frei gemacht hat, wie ich es noch nie war und mit der ich gerade einen Riesen Sprung Richtung ICH mache. Ich fühle mich leicht wie nie! Das ist so neu und ich bin manchmal so positiv durcheinander, das kann ich kaum erklären.

    Ehrlich gesagt hätte ich diesen Aspekt nie mit meinem Kleiderschrank in Verbindung gebracht, aber es passt alles zusammen!

    Habe gerade einen ziemlich ausgeprägten Wunsch nach Veränderung; innerlich findet sie gerade ganz von allein statt, äußerlich möchte ich bewusster nachhelfen
    Mein Inneres ist wie gesagt manchmal noch etwas durcheinander, aber im positiven Sinn.
    Mein Äußeres ist es auch, da ich eben gerade auf dem Weg bin, mich kleidungstechnisch zu finden: Was will ich eigentlich tragen? Mir ist gerae nach Farbe und nach mehr weiblich sein. Ich bin auf der Suche nach MEINER Weiblichkeit, das ist gerade mein größtes Ziel, wenn man das so nennen kann. Und da muss ich erst mal schauen, wie meine Weiblichkeit eigentlich aussieht.
    Ich würde jetzt gerne mich selbst mehr über Kleidung ausdrücken. Das heisst nicht, dass ich einen "extremen" Stil verfolgen werde, sondern meinen eigenen Stil entwickeln möchte. Da gehört in meinem Fall auch Mut dazu, weil es für mich neu ist, etwas "Anderes" zu probieren. Aber das Bedürfnis dazu ist da.
    Nun lasse ich es auf mich zukommen, was da so passieren wird in meinem Kleiderschrank und es wird sicher eine interessante Phase, die da auf mich zukommen wird.

    Also stecke ich gerade mitten in einer solchen Umkrempelungsphase, was einerseits spannend, andererseits chaotisch für mich ist. Meine persönliche Entwicklung spielt dabei die Hauptrolle und ich kann endlich die Rolle des steuernden, wertenden Regisseurs abgeben und einfach nur mein Leben spielen, so wie es gerade kommt (zumindest lerne ich das gerade )

    Rückblickend kann ich nicht mal viel sagen , dafür war alles viel zu passiv, es gab kaum die Persönlichkeit betreffende Veränderungen oder (bewusste oder unbewusst ablaufende) Entwicklung, alles sehr diffus und gleichzeitig sprunghaft und negativ ungewiss.
    Geändert von Frau Grün (15.02.2012 um 11:35 Uhr)

  3. #3
    Nachtkerze
    Besucher

    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Das ist tatsächlich ein sehr spannendes Thema und ich habe auch was dazu beizutragen:
    Als ich in die Pubertät kam, war mir die Welt zuwider. Ich konnte nichts mit herkömmlichen Konventionen anfangen und konnte auch nicht begreifen warum die Welt so ist wie sie ist bzw. warum die Menschen sich so verhalten wie sie es tun. Dazu muss ich sagen, dass ich in einer katholischen Kleinstadt aufgewachsen bin. Ich habe meine Stimme erhebt, wurde aber einfach nicht erhört. Ich wollte etwas ändern, fand jedoch kein Gehör mit dem was ich sagte. Das einzige womit ich überhabt eine Reaktion bekam, war mein Äußeres. Also kostete ich zumindest die soweit aus, um meiner Umgebung klar zu machen, dass ich mich von ihnen bewusst abgrenzen will. Dass ich vorhabe die etwas zu ändern. Ich fing an mir meine Haare bunt zu färben, meine Klamotten aus alten Klamotten neu zu nähen und eben aufzufallen. Damit bekam ich plötzlich die Aufmerksamkeit um den Leuten klar zu machen, dass nicht alles gut ist so wie es ist und das man die Dinge angehen muss damit sich was ändert. Das zog ich eine zeitlang durch, bis sich alle daran gehöhnt hatten und ich in Prinzip wieder am Anfang stand. Das war was ich heute meine "Punk"-Phase nenne. Da ich immer mehr positive Zustimmung zu diesem Stil bekam, von Leuten deren Zustimmung ich absolut nicht haben wollte (da es sich in meinen Augen um falsche Ideen und Bestrebungen handelte), trieb es mich wohl zu der "düsteren" Seite. *g* Heute liebevoll als Gruftiphase tituliert.
    Ich fing an mich nur noch schwarz zu kleiden, meine Haare schwarz zu färben, die Nägel schwarz zu lackieren und meine Augen schwarz anzumalen (ich nenne es bewusst anmalen und nicht schminken). Dazu permanent ein Lächeln auf dem Lippen um nicht in die Szene reinzukommen und auch denen dort zu vermitteln, dass ich eben anders bin...
    Obwohl ich die Schminke, die Haarfarbe und den Nagellack irgendwann abgelegt hatte, blieben die schwarzen Klamotten jahrelang. Ich hatte privat zunehmend große Probleme und konnte mich einfach nicht mehr mit meiner Idee die Welt zu verbessern auseinandersetzen. Mir fehlte die Kraft. Nach einem schweren Zusammenbruch und vieler Veränderungen in meinem Leben, bin ich nun dabei mich wieder aufzurappeln und habe einen Neustart gewagt. Zusammen mit meinen neuen Klamotten.
    Seit ca einem Jahr habe ich den größten Teil meiner schwarzen Klamotten abgelegt und trage bunt. Zuerst kam ich mir vor wie ein Clown, aber mittlerweile find ich es super! Ich bin immer ganz traurig wenn meine bunten Pullover in der Wäsche sind und ich wieder einen alten schwarzen tragen muss.

    Meine Wandlung ist auch noch lange nicht abgeschlossen. Aber ich denke das wird sie nie sein. Und so ist es auch gut!

  4. #4
    Ally10
    Besucher

    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ich kann ich an zwei größere Wandlungen erinnern:

    In der Pubertät hatte ich ziemliche Komplexe, fand mich nicht hübsch genug etc. Also hab ich eher versucht, mich in meiner Kleidung zu verstecken, statt mich hübsch zu machen. Hauptsache, man kann nicht von dem Mädchen erkennen, das darin steckt. OK, in den 90ern waren die Sachen z.T. ohnehin eher sackig als körperbetont, aber ich hab mich noch schlimmer angezogen als es aufgrund der Mode eh war.
    Das hat sich geändert als ich aus der Schule raus war, daheim ausgezogen bin und insgesamt selbständiger und selbstbewusster geworden bin.

    Der nächte Wandel kam dann mit dem Einstieg ins Berufsleben. An der Uni hab ich von Mini-Rock über Jeans bis zur Nadelstreifenhose, von T-Shirt über Blüschen alles getragen. Dann habe ich meinen "Anzug-Job" begonnen und seitdem hab ich keine Lust mehr, Stoffhosen oder Blusen in meiner Freizeit zu tragen. Mein Freizeit-Stil ist seitdem deutlich lässiger, dafür habe ich jetzt einiges an Business-Klamotten (Anzüge, Stoffhosen, Etui-Kleider, Bleistiftröcke, Pullunder, Westen, Blusen, geschlossene Pumps etc.).
    Demnächst trete ich einen neuen Job an, wo der Stil mehr casual ist (Jeans im Büro sind ok), da wird sich diese strenge Trennung von Arbeit- und Freizeitkleidung vermutlich wieder verwischen.

  5. #5
    Fortgeschritten Avatar von Kex
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Zu Teeniezeiten: Jahrelang pechschwarz, das höchste meiner farblichen Gefühle waren Armyklamotten in den üblichen Tarnfarben. Dazu gab es dann eben ein schwarzes Bandshirt und Chucks oder Stiefel. So hab ich mich beinahe 10 Jahre lang pudelwohl gefühlt und sah nie nen Grund das zu ändern.
    Irgendwann hab ich dann aber doch (innerhalb weniger Wochen) nen Anfall bekommen und mir erstmal ein paar hübsche bunte Sachen gekauft. Im Lauf der letzten 3 Jahre bin ich dann immer mutiger geworden.
    Musikgeschmack hat sich trotz anderer Optik nicht geändert, aber man sieht es mir nicht mehr an. Meine "szeneinternen" Freunde haben darauf sehr unterschiedlich reagiert. Die einen finden es bis heute befremdlich, die anderen haben sich daran gewöhnt und finden es nach dem "Schock" gelegentlich sogar schön, obwohl sie selber noch so rumlaufen wie ich früher, und andere fanden es von Anfang an toll.

    EIns ist mir aber aus der schwarzen Zeit noch geblieben: Wenn mir an nem Teil der Schnitt gefällt und es mehrere Farben gibt... greif ich doch immer noch häufig zu schwarz, dunkelgrau oder dunkelblau

  6. #6
    Forenkönigin Avatar von sarahkay
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Hui, tolles Thema

    Einige Phasen habe ich schon durch, Klamottentechnisch sowie gleichzeitig vom Stil her
    Als Pupertierende war ich auf dem ultimativen Öko-Trip mit bunten Patchworkhosen, Karottenhaaren (die eigentlich rot werden sollten, aber mit Henna auf blonden Haaren... naja), riesigen Indianer Ponchos und Doc Martens (mit einem rosa Schnuller am rechten Schuh, was ich den absoluten Brüller fand )
    Diese Phase war von einer inneren Zufriedenheit und einem grossen Gottvertrauen geprägt. Es war nicht lange her, dass ich mit meinen Eltern aus Afrika wiederkam und demnach sehr geprägt von den Erlebnissen, Farben und Überzeugungen.

    Mit ca 23 kam die "ich-weiss-nicht-wer-ich-sein-will-Zeit" mit labberigen-viel-zu-grossen-Jeans und Pullovern, Kapuzenpullis... die Haare wurden immer kürzer bis zur 3mm Frisur und damit begann dann die Suche nach dem Pendant zu dem eher männlich wirkenden "Haarschnitt" in Form von Anzügen, also Hose mit Jacket oder auch Bluse zur Jeans.
    Ich war sicherlich sehr uneins mit mir und hatte eine eigenwillige Art zu leben und zu lieben.

    Danach folgte so ein Mischmasch aus seltsamen Stofflappen mit Bändel, welches ein Rock sein sollte und andere kuriose Rockformen.... oder auch weite Hosen von Diesel mit Taschen und so einem Schnickschnack kombiniert mit taillierter Nicki Jacke.
    In dieser Phase habe ich mit dem 3. Studium begonnen, dessen Abschluss ich dann endlich auch gemacht habe und in der Zeit habe ich den Kleidungsstil gefunden, der mich bis heute begleitet und begeistert weil er zu mir passt. Innerhalb der 4 Jahre bin ich innerlich gewachsen und auch durch eine spezielle Beziehung konnte ich mich immer weiblicher fühlen und das in Form von Röcken und Kleidern leben und ausdrücken.
    Seitdem wird geschichtet... Röcke, Oberteile, Strumpfhosen... im Winter auch mal 2 Mützen übereinander. Diese Art mich zu kleiden ist wie spielen...das tut einfach gut und macht Spass.
    Ein anderer Aspekt kam auch noch dazu: Das Zwiebelsystem entspricht mir oder spricht mich an, je nachdem aus welchem Blickwinkel man das jetzt sieht.
    Vom äusseren Aspekt her gefällt mir manchmal weniger, dass es so auffällig ist und deshalb auch Konkurrenzgerangel schürt.

    Seit einem Jahr ungefähr ziehe ich auch gerne einfach mal Hose und verschiedene Oberteile übereinander an, das passt mittlerweile auch für mich wieder
    Wenn Du nicht klar denken kannst, lass das Denken sein. Fühle
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  7. #7
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Hm, ich hab da auch einiges hinter mir, denke ich.

    Teeniezeit anfangs: Ich hatte keine Ahnung, was mir steht, was gut aussieht etc. Habe eigentlich vor allem Sachen Freundinnen nachgekauft (stilmäßig) oder eben das, was ich gewohnt war (Pullis und Shirts). Sah nicht gerade toll aus. Ich fand mich außerdem furchtbar hässlich wegen meiner Brille, meiner schlechten Haut, meines Unvermögens meine Haare zu stylen etc.

    Teeniezeit später: Irgendwann war ich dann voll in der damals aktuellen Mode drin und habe mich gekleidet wie eben ein Teenie in den 90ern Der Wandel kam vor allem, nachdem ich Kontaktlinsen bekam und einfach selbstsicherer und mutiger mit dem ganzen Styling wurde. Ich war damals immer noch sehr schüchtern, hatte andererseits aber auch damals schon teilweise einen Hand zu auffälligen Sachen. Ich hatte z. B. eine rote Schlaghose (Schlaghosen waren gerade in), die ich heiß und innig geliebt und fast ständig getragen habe. Ansonsten halt Synthetik-Trägertops, bauchfrei, Adidas Superstars... das Übliche.

    Um die 20: Da war ich aus der Teenieklamottenphase raus, aber nicht wirklich mutig genug für große Experimente. Hab halt Jeans mit irgendwelchen unspektakulären Oberteilen getragen und mich wiederum ziemlich von meinem (sehr konservativen) Freund beeinflussen lassen, was meine Klamottenwahl anging.

    Anfang bis Mitte 20: War meine Studenten- und Partyzeit. Ich hab langsam angefangen, mehr und ausgefallenere Sachen zu kaufen. Ein bisschen auf diesen Weg geschubst hat mich damals meine beste Freundin, die einen relativ eigenen Stil hat. Damals ging es aber immer noch vor allem darum, einerseits sexy (hatte meine eigene Attraktivität quasi gerade entdeckt) und andererseits cool zu sein (habe da gerade so die alternative Rockschiene entdeckt und sah einfach aus wie jedes andere Mädel in unserem Lieblingsclub auch). Das war außerdem die Zeit der langen, stark blondierten Haaren. Der Prozess ging dann hin zu immer auffälligeren Sachen wie z. B. ausgefallenen Farbkombis (ich hatte einen roten Pulli und ein lila Shirt, die ich damals bevorzugt kombiniert getragen habe), einem langen Blumenrock, Haarreifen, Schleifen im Haar, einem Pulli mit "My little Ponys", Spitzenstrümpfen, Ringelstrumpfhosen und schließlich dem Pixie. Der hat wiederum dazu geführt, dass ich mich eine Weile noch weiblicher gekleidet habe, um ihn ein wenig auszugleichen. Habe viele kurze Röcke etc. getragen in dieser Zeit. Allgemein meist sehr mädchenhaft, mein Image war auch immer sehr "süß"

    Ende 20: In den letzten 1-2 Jahren habe ich schon einen Trend mitgemacht, immer buntere Kleidung zu tragen. Gerade im letzten Jahr habe ich Schwarz eigentlich soweit wie möglich aus meiner Garderobe verbannt und kaum noch neue schwarze Kleidungsstücke gekauft (außer Unterwäsche, Schuhe und Strumpfhosen). Ich merke seit meiner letzten Trennung im Sommer außerdem, dass sich mein Stil noch mehr wandelt und ich erstens noch wilder kombiniere und zweitens irgendwie die sexy Schiene um einiges weniger trage. Dazu beigetragen hat sicher auch meine Brille, mit der ich mich leider eh wenig sexy gefühlt habe und mir albern vorkam, wenn ich dann mädchenhafte Outfits anzog. Außerdem gings mir nach der Trennung auch eine Weile so schlecht, dass ich einfach irgendwas angezogen habe und keinerlei Augenmerk auf die Zusammenstellung eines "Outfits" gelegt habe. Dadurch trage ich wieder mehr Hosen und bin ich von den hautengen ärmellosen Shirt gerade sehr weg, habe im letzten Jahr einen Haufen normal geschnittene Shirts mit auffälligen Aufdrucken gekauft (die haben viele hier ja schon zu Gesicht bekommen) und laufe irgendwie etwas lässiger und hippiger rum als die letzten Jahre. Ich glaube ich werde langsam erwachsen und bin gespannt, wie sich das in den nächsten Jahren noch entwickeln wird...
    Geändert von Novocaine (17.02.2012 um 08:14 Uhr)

  8. #8
    Experte Avatar von wasabinuss
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Sehr spannend, die "Stilgeschichten" von anderen zu lesen.

    Ich bin seit frühen Teenagertagen immer eher alternativ rumgelaufen. Ich sgar nicht, woran das lag, aber irgendwann habe ich angefangen Punk zu hören und mein Lieblingsoutfit bestand aus einem karierten Faltenmini und einem Nietengürtel, der in etwa in der Kniekehle hing Da fing auch meine Liebe zu Chucks an, die bis heute anhält. Da war ich vielleicht so 13 oder so. Ich war aber nie ganz glücklich mit meiner Kleidung, aber das lag denke ich auch daran, dass ich einfach die richtigen Quellen für Kleidung, die mir gefiehl, hatte. Hinzu kam, dass ich in meiner Stufe so ziemlich die einzige war, die so rumlief und der Austausch mit anderen da fehlte.

    Mit etwa 16 fing dann meine schwarze Phase an (die hatten hier wohl einige^^). Da gibts eigentlich nicht viel zu zu sagen. War halt ziemlich...düster. Das ging bis etwa 18, bis ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt habe. Ich weiss nicht, was er mit mir gemacht hat, aber plötzlich war mir nach moderater Farbe und insgesamt mehr guter Laune. Ich fing auch plötzlich an Kleider zu tragen und nicht ales allzu mädchenhafte gleich zu verteufeln. Es hat aber etwas gedauert, bis ich mich wirklich getraut habe das zu tragen, was mir gefällt. Zum Abi hin bin ich ziemlich langweilig rumgelaufen, denke ich.
    Dann Studiumsbeginn und von zu Hause weg in eine große Stadt ziehen. Plötzlich hatte man die Möglichkeit in Ruhe nach vernünftigen Läden Ausschau zu halten, ich hab mich fernab von meinen Eltern auch eher getraut, verschiedenes auszuprobieren. Inzwischen (knapp 22) bin ich mit dem derzeitigen Stand meines Stils und Kleiderschranks sehr zufrieden. Ich laufe vermutlich für andere relativ eigenwillig rum. Ich trage sehr viel Kleider und Röcke, gemusterte oder gerippte Strumpfhosen, Layering, knallebuntes, Printshirts, Sneaker, Bikerboots..so in die Richtung. Mein absolutes Lieblingsstück ist ein alter Bundeswehrparka, der macht automatisch jedes Outfit cool Jemand hat das mal als abgefuckten Style beschreiben und ich denke, das passt ganz gut. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich es auskosten muss, dass ich im Moment eigentlich trgen kann, was ich will. Ich bin Anfang 20 und Studentin, "vernünftige" Kleidung kann ich später immer noch tragen.

    Bei mir war übrigens jede Stylingänderung auch immer mit einem leicht veränderten Musikgeschmack verbunden.

  9. #9
    Nimue
    Besucher

    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Stimmt, Musik war bei mir auch immer wichtig

    Ich soll schon als kleines Kind sehr dezidiert auf meinem Stil bestanden haben. Meine Mutter erzählt mir immer wieder, wie ich mich geweigert habe, das Haus zu verlassen, weil die Socken oder Unterhosen nicht passten. Ich wollte dauernd meine Sommerkleider und-röcke tragen und fand Hosen und insbesondere Jeans saublöd Das war so Ende 80er/Anfangs 90er. Ich wurde aber dazu gewzungen, Hosen zu tragen, weil es zu kalt für Röcke war () und so habe ich den Schlaghosentrend von Anfang an mitgemacht und auch so fette, klobige Stiefel dazu getragen.

    Die Teeniezeit begann mit dem kläglichen Versuch, mich einzufügen oder zumindest positiv aufzufallen. Nachdem ich grandios scheiterte, und weder Baggyhosen noch der übliche 90es-Teeniekram dazu beitrugen, dass ich nicht gemobbt wurde, beschloss ich, die Welt ebenso zu behandeln wie sie mich: mit einem grandiosen Tritt in den Hintern. Ich trug nur noch schwarze, lange Röcke, schminkte mich schneeweiss und trug dazu dunklen Lippie. Aber es war mir auch immer wieder zu dunkel, also trug ich nach eine Weile abwechselnd dazu die wildesten Farben (quietschgrüne Samthosen, lila Bluse und knallrotes Halstuch, alles zerschlissen und kaputt und second hand - ich hatte kein Geld, aber ein kreatives Gehirn). Ich hatte wie mehrere Stile, die ich aber ums verrecken nicht zusammenbringen konnte - ich war auch sehr gespalten als Teenie, ich hatte sehr stark das Gefühl, dass ich eigentlich zwei Personen bin, und die beiden mochten sich leider gar nicht.

    Es war keine sonderlich glückliche Zeit, ich war sehr einsam. Als ich dann die Schule fertig hatte, fiel ich in ein tiefes Loch, und lernte bald darauf meinen Ex kennen, der sich auch so in der Gothic-Metal-Szene rumtrieb. Ich wurde ruhiger, fing mein erstes Studium an, fand dann sogar einen Job... ich trug hauptsächlich schwarz, mischte aber immer wieder die eine oder andere Farbe dazu ich hatte auch immer wieder Phasen: manchmal war ich total spitz auf rot, manchmal auf blau, manchmal auf grün.

    Dann begann ich ein neues Studium in einer anderen Stadt und trennte mich von meinem Freund. Die Absätze wurden höher, die Röcke kürzer - und dann ging ich für ein Jahr nach Japan. Da war ich 23. Wer noch nie in einer Grosstadt wie Tokyo gelebt hat, weiss nicht, wie befreiend es sein kann. Zusammen mit einer Freundin dort ging ich oft shoppen und traute mich an Farben heran, die ich vorher nie getragen hätte! Es wurde plötzlich alles verspielter und farbiger - da fing ich auch an, mich mit meinem Farbtypen zu beschäftigen und fand heraus, dass ich trotz meiner gelben Haut, den Haselnussfarbenen Augen und den goldschimmernden Haaren astreiner Sommer war. Ich begann, mich auf bestimmte Farbgruppen zu konzentrieren und vor allem auch, viele Farben zu kombinieren, statt wie bis anhin schwarz&einfarbig. Man muss dazu sagen, dass in Japan schwarz generell nur von Businessleuten getragen wird, Studenten kleiden sich bunt. Manche andere Dinge haben mich auch geprägt, so gilt es dort beispielsweise nicht als schicklich, die Schultern zu zeigen und Achselhöhlen gelten als erotisch - dafür darf man den Schlüpfer herzeigen. Das war eine Umgewöhnung für mich, weil ich dann meine tief ausgeschnittenen Sachen nicht tragen konnte. Klingt blöd, aber ich wurde schon genug angestarrt und als "exotisch" empfunden, wenn ich meine Brüste nicht jedem ins Gesicht hielt. Von dort kommt meine Vorliebe für Boleros&Lagenlook - so konnte ich meine Kleider für dortige Verhältnisse tragbar machen. Dafür gingen die Rocksäume und die Absatzhöhen hoch. Und die Strumpfhosen! ich hatte ja schon immer gerne Socken, Strümpfe, Overknees, Netzstrümpfe, und Japan ist diesbezüglich ein Paradies. Wirklich, man bekam für 1000Yen (ca. 10 Franken) drei Paar Strumpfwaren, und auch wenn die Qualität nicht optimal ist, so stellten sie doch alles in den Schatten, was ich von hier kannte. Ich habe noch all meine dort gekauften Strumpfhosen, und die sehen alle noch gut aus! Das eine oder andere Loch im Zehenbereich gab es schon, und der ewige Krieg zwischen Strumpfhose und Reissverschluss hat auch einige Opfer gefordert, aber ich trag sie trotzdem noch.
    Ich ging immer nur perfekt gestylt aus dem Haus. Ich trug meine Gothic Loli Klamotten in die Uni, ich kannte kein Pardon

    Dann kam ich wieder in die Schweiz und ich fiel in ein tiefes Loch.
    Naja, es ist schwierig zusammenzufassen... Ich wurde immer lustloser und nachlässiger und gestresster, was in einem totalen Zusammenbruch endete. Aus diesem Loch krabble ich gerade raus
    Ich bin etwas lockerer geworden ( Novo), ein bisschen mehr hippie, ein bisschen entspannter ich hab auch aufgehört zu shoppen, hab eher praktisch gedacht, mehr auf komfort geachtet.

    Ich stieg um auf flache Schuhe, und das einzige, was ich im letzten Jahr geshoppt habe waren meine Sarouel-Hosen und einige schlichte Alltagsklamotten.

    Mein Ziel ist es nun, all die Stile, die ich jemals hatte möglichst umfassend zu vereinen. Ich fühle mich nicht mehr zerrissen, nicht mehr wild umhergetrieben, sondern ich fühle mich sehr geerdet und sehr bei mir. Ich werd nun nach und nach meine Klamotten durch hochwertigere ersetzen und schauen, wo mich das hinführt....

    Ich habe noch viele Fotos zur Illustration, ich werde sie später in den Post einfügen und evtl noch ergänzen!

  10. #10
    Forenkönigin Avatar von sarahkay
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Nimue, das hat mich sehr berührt Ich wünsche Dir alles was Du brauchst, um die Stile zu vereinen um äußerlich zu zeigen, was innen ist
    Wenn Du nicht klar denken kannst, lass das Denken sein. Fühle
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  11. #11
    Experte Avatar von Kitty83
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    Crappy

    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Nimue ein toller, verdammt ehrlicher thread Ich wünsche dir natürlich auch alles Gute!

    Dann erzähl ich hier auch mal meine Kleiderschrankgeschichte:

    Als Kind stand ich total auf Rosa und Pink, sowie schwarze Lackschuhe. Meine Mutter hat aber mehr das gekauft, was sie für vernünftig hielt (was im Nachinein wohl auch echt Sinn gemacht hat, denn wir hatten nicht viel Geld). Ich wusste aber immer schon sehr genau, was ich NICHT will, also war das Klammottenkaufen nie besonders einfach

    Als ich dann in die Pubertät kam, habe ich weite Sweatshirts mit einem weiten T-Shirt drüber getragen (fand ich unheimlich cool) und Jeans mit Turnschuhen. Ich wollte bloß nicht tussig aussehen Also im Endeffekt, das genaue Gegenteil von meiner modischen Vorliebe als Kind.

    So mit 16 begann ich dann, mich für Mode zu interessieren. Ich habe die Band Led Zeppelin für mich entdeckt und wollte unbdeingt so einen 70s Rock Style haben. Bis auf Schlaghosen habe ich es aber nicht hinbekommen. Meine Haare habe ich dann irgendwann granatrot gefäbrt und mich schicker geleidet, allerdings mit häufigen Ausflügen in schwarz+schwarz+schwarz Mein Highlight waren chwarze, Doc Martens ähnliche Boots, mit Flammenmuster, die ich mit Vorliebe zu einem langen schwarzen Rock getragen habe. Ich hatte also, ähnlich wie Nimue, zwei Prersönlichkeiten in mir, die sich um die größte Aufmerksamkeit prügelten.

    Dann kam ich mit 17/18 an Visual-Kei heran und fand vor allem died Band Dir-en-grey toll (mag ich immer noch ). Den Look wollte ich natürlich abgeschwächt kopieren, aber mir fehlten die Mittel und die Kreativität. ich wollte auffallen und unbedingt anders sein. Dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich immer ein Außenseiter war, weil ich ruhiger und ernster als die anderen Kinder war (liegt an meiner Familiengeschichte).

    Kurz vor meinem 19. Geburtstag habe ich dann meinen jetzigen Freund kennen gelernt und mich angefangen sportlicher zu kleiden, weil ihm das so gut gefiel. In den Sachen habe ich mich auch echt wohl gefühlt

    Vor zwei Jahren kam dann leider die große Krise, mein Freund und ich hatten uns getrennt und ich hatte mich irgendwie selbst verloren und wusste nicht, was ich wollte. Meine Haare wurden dunkelbraun und meine Kleidung ein wilder Mischmasch, allerdings bürotauglich, denn wir haben auf der Arbeit eine Kleiderordnung.

    Wir kamen wieder zusammen, aber ich merkte erst Anfang letzten Jahres, dass ich psyschiche Störungen entwickelt hatte und habe mich in eine Therapie begeben.

    Seitdem bin ich wie neu geboren Ich habe mich selbst und dank dem Forum auch meinen Farbtyp gefunden. derzeit aktualisiere ich meinen Kleiderschrank und fühle mich so gut wie noch nie
    Mein Hund ist extrem ordentlich - alles was ich fallen lasse, sammelt sie sofort auf...

  12. #12
    liebt ihr Leben Avatar von Mähnenschaf
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Hm, gar keine so leichte Frage...
    Als kleines Kind habe ich das getragen, was meine Mutter mir angezogen hat und es eigentlich selten in Frage gestellt. Jedenfalls erinnere ich mich nicht daran, es getan zu haben.
    Das Erste, was ich uuunbedingt mal wollte, waren schwarze Lackschuhe. Die fand ich sooo schön. Am besten mit weißen Söckchen... Da war ich vier.
    In der Grundschule war es mir eigentlich auch relativ wurscht, Hauptsache, es war praktisch und hat mich in meinen Aktivitäten nicht behindert (radeln, Bäume klettern usw., Naturkind eben).
    Als ich ins Gymnasium kam, fingen Klamotten an, ein bißchen interessanter zu werden, aber nicht so, daß ich Trends wirklich wichtig fand. Das Einzige, was ich wirklich unbedingt wollte: Hosen durften nur schwarz sein, blaue Jeans habe ich immer schon verachtet ("Arbeitskleidung amerikanischer Kuhhirten" habe ich immer dazu gesagt) und Röcke kürzer als Wadenmitte fand ich einfach untragbar und häßlich. Das hat sich allerdings bis heute gehalten. Selbst beim "Business-Kostüm" sind meine Röcke gut wadenlang.

    Ich hatte keine echte "Phase", in der ich nur einer Richtung treu geblieben wäre. Außer Gothic vielleicht, aber nicht einmal das habe ich ausschließlich getragen. Ich habe eigentlich immer gewechselt, weil es mir Spaß gemacht hat. Sehr oft habe ich im Studium auch Sachen selber genäht, wobei ich manchmal seltsame Ideen hatte (habe z.B. mal einen kleinen Teppich als Jackenrücken verarbeitet, weil ich das Muster so genial fand ).

    Ich bin nie losgezogen, um mich "neu zu erfinden"
    Was immer ich gemacht habe, habe ich mit voller Überzeugung gemacht. Selbst als Teenager. Es war meine Mutter, die merkte, daß alle Mädels plötzlich mit diesen Indientüchern herumgelaufen sind und sie hat mir eines gekauft. Die Teile waren ja sooo angesagt, aber mir war das wurscht. Es war einfach nicht wichtig. Hauptsache, die Hose war schwarz

    Vielleicht bin ich seltsam. Gruppenzugehörigkeiten haben mir nie etwas bedeutet. Was ich auch nie gemacht habe: meine Art mich zu kleiden zu ändern, weil ich einen neuen/ anderen Freund hatte.
    Eine Freundin hat mal zu mir gesagt, es sei schon verrückt: egal, was ich mache, ob Gothic oder Ballkleid, irgendwie hätte ich trotzdem einen Stil, den sie eben nur mit mir verbindet. Besser als sie kann ich es auch nicht beschreiben und irgendwie ist es immer noch so. Ich kann es nicht erklären: zum einen liebe ich Mode, zum anderen sind mir gerade Trends so wurscht wie nur was und ich tendiere sogar manchmal dazu, mich darüber schlappzulachen (innerlich, ich beleidige keinen wegen seiner Klamotten).
    Kunst kommt von "können" --- käme es von "wollen", hieße es Wunst!

  13. #13
    Schildmaid Avatar von Sielle
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Lustig, ihr habt fast alle irgendwie ähnliche Phasen durchgemacht!

    Als Kind wollte ich mich nie "mädchenhaft" kleiden. Ich bevorzugte Jungssachen, Hauptsache bequem und nicht pink. Diese Grundhaltung zog sich ziemlich lange durch mein Leben. Da damals sowieso dieser XXL-Shirt-Trend aktuell war, passte mir das prima ins Konzept.
    In der Teenie-Zeit kamen Jeans mit Schlag dazu. Meine Lieblingsfarbe war Hellblau und ich hab eigentlich nur diese Farbe gekauft (Äquivalent zu eurer Gruftiphase? Was sagt das über mich aus?). Dann Chinos und Blusen unter Polo-Shirts (!). Und immer wieder das so-wenig-figurbetont-wie-möglich. Ich liess mir auch die Haare regelmässig auf 3cm kürzen, sobald sie länger waren als bis zu den Schultern.

    Dann hatte ich 1 Jahr lang Praktikum. Dort schminkte ich mich erstmals tagsüber und trug auch mal weiblichere Kleidung. Ich kaufte mir eine schwarze Brille und liess die Haare wachsen, damit ich nach Sekretärin aussah. Ich hatte meinen ersten Freund, der mich modetechnisch aber nicht beeinflusste (ich war aber glücklich, dass er Mädels mit kurzen Haaren liebt). Durch meinen späteren Job als Sekretärin kleidete ich mich öfter auch in Röcken. Aber nie mit hohen Schuhen.

    Vom täglichen Schminken sowie den Röcken kam ich wieder ab, dafür hatte mein Kleiderschrank eine Mischung aus lässig-Sportlichem (Jeans und T-Shirt) sowie Alternativem (kurzärmliger Strickpulli über langärmligem Shirt oder weite Stoffhosen). Die Farbe Schwarz hielt Einzug in meinem Kleiderschrank, meist bei Oberteilen für den Ausgang. Ich hab zwar immer noch viele bunte Kleider, aber Schwarz ist mittlerweile die Hauptfarbe (ich geh aber praktisch nie komplett in Schwarz). Seit letztem Sommer versuche ich mich auch in Kleidern/Röcken. Figurbetonter einfach.

    Eine Kollegin im Studium meinte mal, mein Stil sei frisch und frech. Obwohl ich der Meinung bin, dass ich Objekte aus verschiedenen Stilrichtungen in meinem Kleiderschrank habe, muss es also doch ein verbindendes Element geben. Vielleicht auch nur, dass ich mich ungern für etwas definitiv und eindeutig entscheide, sondern an (fast) allem etwas Spannendes entdecken und für mich nutzen kann. Nur eins werde ich wahrscheinlich nie: richtig elegant. Da fühle ich mich verkleidet, denn dazu bin ich zu tolpatschig.
    You take my home, you take my land, you take me where I cannot stand. But I don't care, I'm still free. You can't take the sky from me.

  14. #14
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Als Kind hab ich Hosen gehasst, ich fand sie unbequem und kam mir außerdem darin vor wie ein Junge. Röcke durfte ich aber nur selten tragen, entweder war es zu kalt oder zu unpraktisch.

    Als ich zwischen 9 und 12 war, hatten Leggings ihre erste Hoch-Zeit und halfen mir auf bequeme, aber nicht besonders schicke Weise, den Hosenzwang zu umgehen.

    In den frühen Teeniejahren hatte ich ein erstaunlich gutes Gespür dafür, was mir stand und was ich mochte. Ich kreierte mir einen bezaubernden, mädchenhaften Romantik-Look: Lange und kurze Röcke, weiche Stoffe, zarte Farben (in meiner Erinnerung herrschen Rosé und Naturweiß vor), Blumenmuster. Ich glaube das war der schönste und stimmigste Stil, die ich je hatte.
    In meiner Altersgruppe stieß ich damit aber nicht gerade auf Anerkennung, sondern eher auf Ablehnung. Irgendwann gab ich klein bei und wurde zur grauen Maus in Jeans und Riesen-T-Shirts.
    Kurz darauf versuchte ich mich dem 90s-Teenie-Stil anzupassen und begann, Markenjeans und coole T-Shirts zu tragen, immer leicht sportlich. So richtig wohl gefühlt habe ich mich darin nicht, und es passte auch nicht wirklich zu mir.

    Grad ist mir entfallen, was ich so zwischen 17 und 20 getragen habe. Ich glaub, ich habe da viel mit verschiedenen Stilen experimentiert, ich war zu der Zeit sehr unsicher, wer ich eigentlich war.

    Anfang 20 wurde mein Stil jedenfalls wieder weiblicher, der Babyspeck verschwand und ich legte viel Wert auf figurbetonte Kleidung. Ich schminkte mich gern und regelmäßig, hab vor allem die Lippen gerne betont.
    Daran schloss sich von 24-28 eine Phase mit einer gewissen modischen Unlust an. Mein Standard-Outfit bestand aus Jeans und irgendwelchen Oberteilen, aber immer figurbetont. Damals begann meine Vorliebe für Boleros und Wickeljäckchen über Trägertops. Das trage ich immer noch gerne, ist total praktisch und sieht auch gut aus. Die vorherrschenden Farben waren damals eher dunkel. Viel Schwarz, einiges in Schokobraun, Dunkelrot.

    Dieser immer gleiche Look ödete mich irgendwann sehr an, ich hatte den Drang, wieder modebewusster und vor allem weiblicher zu werden. Zu der Zeit habe ich mich hier angemeldet. Ich hatte dann erstmal eine weitere Experimentierphase, die ich aus heutiger Sicht als nicht so gelungen empfinde.
    Diese Phase ging in eine Zeit über, in der ich für mich irgendwie keine Perspektive mehr sah, dabei war, "endlich vernünftig zu werden" und meinen Träumen einen Arschtritt zu verpassen, und weil dann nichts mehr übrig war, wollte ich eigentlich nur noch möglichst schnell einen Mann finden, der mich durchfüttert und von der Tragödie meines Lebens ablenkt. Traurig, aber wahr. Und weil ich ahnte, dass solche Männer meistens eher auf hohle, hilflose Weibchen stehen, versuchte ich in jeder Hinsicht um jeden Preis zart und süß zu wirken. Von da an gab es nur noch Röcke und Kleider für mich, ich verbannte dunkle oder kräftige Farben und vor allem Schwarz weitestgehend aus meiner Garderobe, und es wurde alles sehr verspielt oder aber so Richtung dörfliche Version von italienischem Filmdiva-Style.

    Zum Glück hab ich keinen Mann gefunden, so dass ich nach einem ziemlichen Zusammenbruch im letzten Jahr (der aber nichts mit diesem Umstand zu tun hatte) die Gelegenheit hatte, meine Situation nochmal neu zu überdenken und mit einem "Sch*** auf die Vernunft" mein Leben doch nochmal nach meinen Vorstellungen anzupacken - den Göttern sei Dank. Seitdem bin ich wieder ich selbst, aber es sind ein paar Noten von Trotz, innerer Stärke und Lust an Rebellion dazugekommen, die ich früher nie hatte.
    Mit diesem völlig veränderten Selbstverständnis kann ich einen Großteil meiner Klamotten jetzt nicht mehr sehen. Jedenfalls nicht in den bisher üblichen und möglichen Kombinationen. Im Moment weiß ich noch nicht genau, wohin meine aktuelle Stilveränderung gehen wird, aber es wird auf jeden Fall wieder mehr Hosen geben (Jeans, kurze Shorts). Was nicht heißt, dass ich Röcke jetzt verschmähe. Ich denke, es wird eine ausgewogene Mischung werden. Allgemein ist mir nach Outfits, die cooler, lässiger, sportlicher sind, aber trotzdem sexy. Nur eben nicht mehr weibchenhaft-sexy, sondern cool und stark-sexy.
    Auch starke Farben und Schwarz dürfen gerne wieder in meinen Kleiderschrank. Ausmisten werde ich wohl nicht viel, eher anders kombinieren, und farblich wird es auf ein breites Spektrum von hell, dunkel, zart und kräftig hinauslaufen. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass aus ehemals zwei Extremen (1: Mode-Unlust, Hosen-Einheitslook, zu viel Schwarz; 2: Über-Weiblichkeit, nur Röcke, zu zart) nun eine runde Mischung werden kann, die mir entspricht. Es wird aber auch echte Neuerungen geben (müssen). Ein erstes Beispiel sind kurze (Jeans-) Shorts. Sowas hätte ich früher nie getragen, jetzt bin ich ganz vernarrt in die.
    "Ich sag dir, Deutschland ist Textil-Diaspora auch zum Teil... Wir sind noch lange nicht angekommen, Mädels. Die Sendung muss noch definitiv zwölf Jahre laufen. Und ich geh dann direkt von hier aus in die Klapse."
    - Guido Maria Kretschmer

  15. #15
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ich habe mich eigentlich oft neuerfunden. Ein Stil hält bei mir so ein paar Jahre, und dann kommt was Neues. Nur sachliche, nüchterne, minimalistische Kleidung habe ich eigentlich immer gehasst.

    Meine Teeniejahre waren ziemlich unauffällig, Marken gab es keine, besondere Abgrenzung von Gruppen durch Kleidung auch weniger.
    So ging es über die Jahre von
    Blümchenblusen und Jeans
    zu Lederminis, Lederhosen und engen Pullis
    dann zu sehr sexy Outfits, Avenger-Catsuits aus Samt
    Eine Hutphase.
    Lingerie as Outerwear, viel durchsichtiges und zartes und flatteriges
    In dieser Zeit habe ich angefangen, alte Unterröcke aus viktorianischer Zeit zu sammeln und sie von Schneidern kopieren zu lassen und in neue Kleidung zu verwandeln. Dann kamen
    enge Jeans mit viel Glitzerzeug drauf.
    Nochmal eine Rockchic-Lederhosenphase.
    Dann eine Schwarzphase, gotisch angehaucht

    Im Moment habe ich einen romantischen, nostalgischen Stil. "Sie sehen aus wie eine Figur aus einem anderen Jahrhundert", höre ich oft und das ist auch meine Absicht.

  16. #16
    Lavendelblüte
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Frau Blücher, das hört sich einzigartig an. Warum mal keinen Post im Outfit-Fred. Viktorianische Unterröcke

    Geht denn das Outdoors? Wie sieht das aus?

    Ich habe gerade meine absichtlich Schlumpi-Phase mit Goldschmuck kombiniert und perfekten Haaren, Make-up und Nagellack. Und noch wichtiger, immer (für mich) tolle Parfüms. Ohne kann ich einfach nicht mehr. Bin halt Junkie.

  17. #17
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Zitat Zitat von Lavendelblüte Beitrag anzeigen
    Frau Blücher, das hört sich einzigartig an. Warum mal keinen Post im Outfit-Fred. Viktorianische Unterröcke

    Geht denn das Outdoors? Wie sieht das aus?
    Eigentlich geht ja alles Outdoors. Ich layere aber meisten, der Unterrock guckt unten raus.

    Zitat Zitat von Lavendelblüte Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade meine absichtlich Schlumpi-Phase mit Goldschmuck kombiniert und perfekten Haaren, Make-up und Nagellack. Und noch wichtiger, immer (für mich) tolle Parfüms. Ohne kann ich einfach nicht mehr. Bin halt Junkie.
    Ist bei mir auch so. Ohne Parfüm ist das Outfit nicht fertig.

  18. #18
    - Avatar von Windsbraut
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Hm.. als ich begann, mich für Kleidung wirklich zu interessieren - das war so Mittelstufe - 8./9.Klasse - hab ich mich für Kleider/Röcke Pumps entschieden, wann immer das ging. Das hat bei den noch kindlicher und Jeansbetonter gekleideten Mitschülern enorme Verwundern hervorgerufen. Besonders die Frage: Kannst Du in den Absätzen laufen? - Nein, laufen nicht, aber gehen.
    Das wurde dann immer verfeinerter. Oberstufenzeit = Kostum, Hut, Perlen und Gold und Makeup und farblich passende Schuhe, Tasche, Regenschirm. Edel-Elegant. Stichwort: Escada unter Margaretha Ley noch bevor der unsagbare Grunge-Look einsetzte. Clubblazer mit so aufgestickten Orden.. kleinere Jungs im Zug nannten das mal mein "Mutterkreuz"

    So bliebs dann auch die längste Zeit beim ersten Studium. Dann kam mal ne Lederhose/Ledermantel-Kombi als wildes Stilmittel dazu.
    Mehr oder weniger bliebs dann so bis anfang/mitte 30.
    Dann bin ich mal wieder - aber komplett -auf schwarz umgeschwenkt. Aber ab und an auch im Gruftie oder Punk-Look. Silber statt Gold und keine Perlen mehr.

    Momentan seh ichs so:Wenn ich will, putz ich mich raus, aber ür en täglichen Gang zum Einkaufen oder ins Archiv, genügen WENIGE Basics, Kleider. Solche asketischen Phasen gabs immer mal, da genügt mir wenig Auswahl.

    Insgesamt hat sich mein Stil nicht verändert, sondern erweitert. Von der Perlenpaula, die alles verratzte assig fand bis hin zu jemand, der durchaus im Ledermini mit zerrissenen Netzstrümpfen und Iro-Frisur durch die Nacht zieht um anderntags im Kostümchen mit Hut durch den Tag zu latschen.

    Hosen mag ich immer noch nicht und die Pumps muss ich wegen meiner Füße leider meistens zuhaus lassen.
    Aber was solls - ich kann ja jetzt Springer-Stiefel tragen ...vor 15 Jahren hätte ich jedem, der mir so ein Outfit vorgeschlagen hätte, aus meinem Bekanntenkreis verbannt.

  19. #19
    Experte Avatar von Fizzl
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Der Thread gefällt mir...

    Ich glaube, bis zur Teenangerzeit haben Radlerhosen oder Jeans mit weiten T-shirts meinen Kleiderschrank dominiert. Mit hier und da einem bunten Kleid. Also sehr neutral, praktisch und bequem.
    Dann fing es an, dass die Shirts etwas figurbetonter wurden, und manches Oberteil eindeutig zu aufreizend war XD - Highheels mit Hotpants und Bauchfrei... jaja, ich war damals 13 *lacht*.
    In Röcken habe ich mich selten wohl gefühlt...
    Dann kamen Spagetthiträgeroberteile hinzu und ich bekam so langsam PRobleme damit, dass meine Brüste größer wurden. Größer, als bei den meistn anderen in meinem Alter...
    Mit 14 stolperte ich durch Zufall über die japanische Band X JAPAN und das ist seither die einzige Musikgruppe, die ich kontinuierlich immer wieder höre. Die Outfits des Schlagzeugers fand ich derart toll, dass ich seither eine starke Schwäche für romantische Mäntel hatte. Hat aber Jahre gedauert, bis ich mir den ersten dann auch kaufte...
    Habe mich insgesamt sehr unwohl in meinem Körper gefühlt, was dann, als sich mein erster Freund von mir trennte (ich war 18) in einer Phase endete, in der ich nur schwarz trug. Mit schwazren Haaren, dunklen MU und so weiter... wobei ich schon ein Jahr Später auf dem Abiball schwarz mit Rot kombiniert hatte XD.
    Insgesamt hatte der Kleiderschrank lange wenig Farbe und auch wenn ich viele Röcke und hohe Schuhe besaß, habe ich sie nie getragen. Auch meine Psychoe ließ nicht viel anderes als matte, dumpfe, dunkle Farben zu. Ich war zerrissen, wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Habe damals eion Fach studiert, mit dem ich nicht glücklich war. Hinzu kam eine folgenschwere Fehldiagnose, die mich mehr oder minder 5 Jahre meines Lebens gekostet hat, da ich in der Zeit nur dahinvegetierte... pro Semester ein Schein war so die Regel und es fiel mir schwer, mich aufzuraffen.
    Vor gut drei Jahren kam ich dann zu den Busenfreundinnen und damit begann für mich eine Phase, in der ich mich mit mir selbst aussöhnte. Auch brachte mich die gleiche Freundin, die mich dorthin schleppte auf die richtige Idee, was die Diagnose angeht.
    Richtig passende BHs verändern das Körpgergefühl sehr stark, gepaart mit einem Rahmen, in dem körpernominative Aussagen verpönt sind, hat die Seele Zeit zu heilen.
    Meine Psyche kam in Ordnung und seit etwa einem Jahr bin ich im Frieden mit mir selbst. Das Schwarz ist auch in meinem Kleiderschrank gewichen. Ich kombiniere es immer noch gerne, oder style mich auch mal auf düster, aber meist dann mit einem bunten Assecoire wie einer Neonpinken Kravatte oder so. Vor etwa einem Jahr kam auch die Sache mit dem Farbtyp hinzu und mir wurde klar, wieso ich mit Farben so unglücklich war... klar, wenn man immer bei Sommer und Herbst schaut und das einen eher kränklich wirken lässt.
    Diesen Sommer habe ich dann kräftig ausgemsitet und endlich fertig umstrukturiert. Außerdem beistze ich endlich auch BHs, mit denen ich zu 99% zufrieden bin.
    Jetzt habe ich etwa die Hälfte schwarz und der Rest ist leuchten bunt. Kalte, klare, starke Farben. Stilmäßig wird es immer bunt gemischt bleiben, sodass es zu mir und meiner Sanduhrfigur passt. Alles andere wäre auch langweilig. Ich mag die leuchtenden, kräftigen Farben und fühle mich sehr wohl damit. Außerdem muss ich mich seither noch seltener schminken XD. Finde ich auch sehr gut.
    Oh und vor eineinhalb Jahren habe ich mir antrainiert, mich in Röcken wohl zu fühlen. Funktioniert jetzt sehr gut :) - auch wenn ich weiterhin Jeans für ihre praktische Seite liebe. Aber wenn es zum Beispiel regnet, trage ich viel leiber einen Rock. Der wird am Saum nämlich nicht nass :)
    Ansonsten liebe ich Mäntel einfach :)

  20. #20
    Nimue
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Jippie, es lebt wieder

    Bei mir hat sich wieder eine Wandlung/Ergänzung abgezeichnet: Jeans (gerne bunt) und T-Shirts. Ich trag beides wieder ziemlich häufig und fühl mich pudelwohl darin. Ich kauf immer wieder ein neues Stück, welches ich dann auf alle erdenklichen Weisen kombiniere, und mich uralte Klamotten neu entdecken lässt. Ich spiel vor allem gern mit den verschiedenen Images und Klischees (Hipster-Hippie-Girlie-Nerd ) und geniesse die Unterschiedliche Wirkung auf mein Befinden.

  21. #21
    Experte Avatar von Fizzl
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    @Nimue: Das kenn ich sehr gut... mach ich auch ab und an... wobei ich dazu neige, wenn ich auf ein Konzert gehe, Farben zu tragen, die nicht hingehören. Beim Miyavi Konzert zum Beispiel Jeans und einfaches Shirt, oder bei LM.C blaues Shirt mit kurzer, schwarzer Hose... oder bei Dir en Grey Jeans mit grünem Shirt... und Kaoru hat nicht auf gen geworfenen BH reagiert :( - so gemein XD

    Was mir auch aufgefallen ist: früher habe ich viele Kombinationen ausgewählt, um mich abzugrenzen oder zu provizieren. Das ging noch bis letztes Jahr so. Da hatte mein Lieblingsmusiker plötzlioch die gleiche Haarfarbe und Frisur wie ich. Da ich zu dem Zeitpunkt kein Geld hatte für nen Friseurbesuch, hab ich dann spontan meine Haare umgefärbt, weil ich ich bleiben wollte. Jetzt würde ich da drüber nur noch schmunzeln - und klar ich trage manche Dinge eindeutig mit einem Augenzwinkern, aber nicht mehr mit diesem leicht agressiven, was vorher da war. Es ist kein provozieren mehr, sondern eher ein necken... macht das Sinn?

  22. #22
    Inventar Avatar von Black Widow
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Macht es. Stilistisch necken ist toll.
    "Ich sag dir, Deutschland ist Textil-Diaspora auch zum Teil... Wir sind noch lange nicht angekommen, Mädels. Die Sendung muss noch definitiv zwölf Jahre laufen. Und ich geh dann direkt von hier aus in die Klapse."
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  23. #23
    Nimue
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ja doch, find ich auch. Und was mich immer wieder erstaunt: Dass sehr viele Leute eben durchaus kapieren, was man sagen will, ohne das man es selber richtig kapiert hätte deswegen versuche ich auch, mich "intuitiver" zu kleiden und weniger "durchdacht" als früher. Und eben, Spass solls machen, mir selber, und eigentlich auch denen die mich angucken.

  24. #24
    Kälbernanny Avatar von GossipGirl
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    Herz AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Schöner Thread!

    Bei mir hat sich der Klamotten Stil vor allem ab 16 Jahren sehr verändert, da habe ich 25 Kilo in einem Jahr abgenommen (von 85 auf 60 Kilo) und fand mich zum ersten Mal toll, erste kurze Röcke, Blusen...vorher immer nur XXL Pullover und weite Jeans.

    Als Kind war ich nie dick oder pummelig, erst ab 11 Jahren oder so extrem zugenommen.


    ... dann habe ich in der Diskozeit immer kurze Kleider/ Rock-Top mit Stiefel getragen..****hig kurz

    Trage heute noch am liebsten Röcke oder Kleider...Hosen nur im Alltag oder Beruf...

    Wenn ich im Freundeskreis auf ne Party gehe, fällt nur auf, wenn ich mal ne Hose trage, Röcke sind sie gewohnt bei mir

  25. #25
    Experte Avatar von Fizzl
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    intuitiver vs durchdacht? Magst du mir das erklären? Ich baue meine Kleidung meist um ein Stück herum auf, auf das ich gerade tierisch Lust habe... dann überlege ich mir, was dazu passt und in welcher Stimmung ich bin... je nachdem, wird dann weiter geschaut. Natürlich spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle :)

  26. #26
    Nimue
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ich machs eigentlich ähnlich - ich hab ein Thema, ein Gefühl, welches manchmal durch ein Kleidungsstück verkörpert wird, manchmal durch eine Farbe, manchmal durch eine bestimmte Kombi (wie Jeans&Shirt, Rock&Overknees, Lila&blau, graublaugrün), und dann schiebe ich so lange daran rum, bis es "Passt". Ich überlege dabei aber weniger, ich denke mir nicht "ich will abc aussagen, und das schaffe ich mit der Kombi xyz". Meistens habe ich das Gefühl, dass etwas "entsteht", nicht dass ich etwas "schaffe" - und wenn etwas entsteht, von dem ich keine Ahnung hatte, dass es in mir bzw. meinem Kleiderschrank steckt, dann macht das mich unglaublich glücklich

    Der Zufall ist eh was cooles, es soll idealerweise so aussehen, dass man sich (selber ) fragt, ob es komplett zufällig oder bis ins Detail durchdacht ist. Deswegen wasche ich gerne, und räume gern meine Kleider auf, da entstehen wirklich coole Kombis oder Ideen, die ich dann anders umsetzen muss (wenn ich z.B. zwei Tops habe, die toll aussehen zusammen, aber die nicht zusammen tragen kann, weils ja beides Tops sind).

    Der Kleiderschrank, meine Spielkiste

  27. #27
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Bei mir ist es oft so, dass ich sehr gerne auffalle, aber nicht zu viel. Wenn die ganze Strasse glotzt, ist es zu viel. Wenn die richtigen Leute glotzen, ist es richtig. Es geht darum, genau die Balance zu finden.

    Dann gibt es auch für den Tag passende Farben oder Schnitte. Ich ziehe mich selten wirklich dem Anlass entsprechend an. Früher habe ich oft Evening Wear tagsüber angezogen, heute eher umgekehrt.

    Dann habe ich so gewisse Fetischstücke, die ich immer behalten werde: Eines ist eine gefälschte Chloetasche, made in China, die mir mein lieber schwuler Freund gekauft hat. Ein uralter Comme des Garcons Blazer. Eine uralte Yamamoto Jacke. Uralt, heisst, eigentlich kaputt. Und Kleider, die ich selbst entworfen habe. Ich mag klotzigen Schmuck manchmal ganz gerne. Rockerringe. Tüllröcke. Das sind so meine Dauerbrenner.

    Farblich bewege ich mich gerade von Schwarz zu Grau und Lila. Im Sommer trage ich eigentlich immer Weiss und Eggshell.

  28. #28
    Schneewittchen Avatar von Sulamith
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Also wenn ich die Jahre zurückblicke, bin ich eigentlich im geradlinieger geworden, was Kleidung angeht.

    Früher mochte ich irgendwelches Gerüsche und Geflattere, davon bin ich total weg.
    Ich mag es gerade, schlicht. Dafür lege ich, seit ich sehr abgenommen habe, wieder viel mehr Wert auf gute Schnitte als vorher, als ich viel verstecken wollte.
    Farbe: Schwarz und Jeans. So sehr soo viele Jeans mit 08/15 verbinden, für mich gehören sie einfach dazu - besonders auch als Rock. Liegt vielleicht daran, dass es bei mir in jedem Fall entspannt sein muss - ich muss mich entspannt fühlen in Klamotten, das gelingt mir in Jeans am meisten.
    Daher auch keine hohen Schuhe.

    Beim Drumherum dagegen tobe ich mich allerdings aus: Nagellack darf seehr bunt sein, auch Schals usw, gelegentlich auch ein Kleidungsstück - gerade Kleider dürfen seeehr extravagant sein, was die Farbe angeht, der Schnitt darf auch nur in eine bestimmte Richtung gehen (oben eng, sehr tailliert, unten weit). Da verzichte ich dann aber auch auf alle Accessoires und trage sie nur zu bestimmten Anlässen.

    Also insgesamt kam es bei mir von der Rüschenbluse zum engen Baumwollshirt. Tendenziell immer weniger schick
    * ~ Sulamith ~*

  29. #29
    Inventar
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen

    Im Moment habe ich einen romantischen, nostalgischen Stil. "Sie sehen aus wie eine Figur aus einem anderen Jahrhundert", höre ich oft und das ist auch meine Absicht.
    wie schön ich würd auch so gern mal ein bild sehen (obwohl ich eines deutlich vor augen hab)

    als teenie hab ich mich über die madonna-optik peu a peu zu einem punk entwickelt, aber nur weil ich die mode cool fand, nicht die musik. ich habe meinen schmuck selbst gemacht, ohrringe aus übertöpfen und sowas. meine mutter hat mir viele klamotten genäht. ich bin extrem aufgefallen, einerseits meine größe, andererseits die klamotten und natürlich den schmuck - sowas gabs im osten ja nicht zu kaufen. dann die haare, blau, grün, rot, alles durcheinander.
    dann kam die schwarz-phase, haremshosen und lange schwarze mäntel. ich sah aus, wie robert smith in blond.
    mit 16/17 hab ich dann ein bischen gemodelt und bin dadurch an exteme mode geraten (war ja noch osten!) die klamotten wurden alle selbst entworfen und genäht und die kreationen waren absolut verrückt. mir war das zu extrem, aber ich hab mitgemacht, weil das von meinen damaligen modelfreunden, erwartet wurde. ich war die jüngste und hatte weder das mode-verständnis, noch den mut im autoreifen-kleid rumzulaufen. ich hab daher auch schnell wieder damit aufgehört. das war nix für mich.

    dann die wende und eine sehr unorientierte 08/15 phase. h&M und co.
    dann eine sehr figurbetonte phase, eng, enger am engsten. da ich damals nahe untergewicht dümpelte, ging das. aus der zeit stammt meine jeans-vorliebe. die stehen wir einfach total gut. es gab dann eine optisch rock/metal geprägte zeit. eher unweiblich, viele shirts, leder, usw. dann wurde ich wieder weiblicher, a-linien-kleider und- röcke, dann wurden meine kleider und röcke aber schnell wieder strenger. das passt einfach gut zu mir. gerade formen, strenge linien. bunte muster mochte ich aber nie und mit mehr als 2 farben tue ich mich auch heute noch schwer.

    ob ich locker oder straight gekleidet aus dem haus gehe, wechselt heute stets nach tagesform. was ich wieder entdeckt habe, sind die farben. meeresgrün oder hellrot. und das material seide heute trage ich zur boyfriendjeans eine sehr hochgeschlossene seidenbluse, die am rücken geknöpft und am hals gerafft ist - in knallpink! war vor einem jahr für mich noch undenkbar. und auch parfüm muss auf jeden fall sein, bei mir ist es fast immer herve leger!
    Annlee

  30. #30
    Captain Chaos Avatar von GraceKelly
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Was meinen Kleidungsstil und mich persönlich am meisten verändert hat,ist die Lebenserfahrung und das zunehmende Alter. Ich bin erst 34,aber doch nicht mehr der gleiche Mensch wie mit 18.
    Mich bringt so schnell nichts mehr ins Wanken,ich grübel nicht mehr soviel und will nicht mehr anderen gefallen. Ich muß auch nicht mehr jedem alles Recht machen und mich verbiegen und genau diese Einstellung hat mich sehr verändert. So läßt man sich auch schon mal die Haare kurz schneiden,weil man einfach Lust drauf hat und einem die Meinung anderer egal ist.
    Ich fühle mich wohl in meiner Haut,würde mich als ausgeglichen bezeichnen und denke das sieht man auch an meinen Outfits.
    Irgendwelche Phasen habe ich schon lange hinter mir gelassen.
    Das ich was mit meiner Kleidung ausdrücken möchte kann ich allerdings nicht von mir behaupten. Ich möchte mich nur wohl fühlen und mir selbst gefallen.

  31. #31
    BJ-Einsteiger Avatar von July
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    AW: Kleiderschrankgeschichte(n): Wie hat sich euer Stil verändert und entwickelt?

    Ich hatte eigentlich schon sehr früh meine eigenen Vorstellungen was meine Kleidung betraf und setzte auch meistens meinen Kopf durch. Zum Glück hatte ich eine Mutter die mich gewähren ließ und mir nie Vorschriften machte. Als Kind habe ich kurze Röcke und Kleider geliebt und trug sie bis circa 14/15 Jahren recht selbstbewusst. In der Pubertät wurde ich dann zunehmend selbstkritischer und daß gepaart mit negativen Bemerkungen von Jungs über meine Beine führte dazu daß ich irgendwann fast nur noch Hosen und lange Röcke trug.
    Ich hatte eine leichte Hippie-Phase mit Walleröcken, Häkeltops, Hüten mit großen Blumen drauf und viel auffälligem Silberschmuck. Ich erinnere mich da an cremeweiße, fließende Stoffe, viel pastelfarbiges...
    Mit 19 fing ich an mich hauptsächlich schwarz zu kleiden und diese Gothicphase hielt circa 8 Jahre an, wobei sich natürlich auch innerhalb dieser Phase unterschiedliche Stilrichtungen bemerkbar machten von romantisch-rüschig bis klassisch. Auf jedenfall viel Samt und Spitze. Mit Ende 20 beschäftigte ich mich eingehender mit Farben und Farbtypen und bekam zunehmend Lust auf Farbkleckse in weiß, rot, lila, pink und blau. Immer noch recht klassisch und straight aber deutlich lebensfroher. Ach ja und weiße Blusen finde ich mittlerweile richtig toll.
    Seit circa einem Jahr werde ich zunehmend mutiger was die Rocklänge betrifft, was wahrscheinlich auch daran liegt daß ich viel selbstsicherer geworden bin. Älter werden hat definitiv auch Vorteile! Zudem dürfen es jetzt auch figurbetonte Tubekleider sein. Die beste Entdeckung des letzten Jahres war American Apparel.
    Es gibt ein paar Vorlieben an denen sich seit Jahrzehnten nichts geändert hat: Schuhe mit Budapestermuster, Lochstickerei, Spitze und Silberschmuck.

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