Das Jahresende nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln, und sicherlich bin nicht nur ich bereits mitten in der Planung der Hauptmahlzeiten über die Feiertage. Wir sind ja nur zu zweit, und da meine Mutter im letzten Jahr gestorben ist, haben wir seit dem letzten Weihnachten niemanden mehr, den wir über die Feiertage treffen. Mein Mann hat noch eine Schwester, die einige hundert Kilometer entfernt wohnt und zu der er kein besonders enges Verhältnis hat.
Seit ich zuhause ausgezogen bin, habe ich an Heiligabend eigentlich immer eine Ente gemacht. Wenn sie nicht zu groß ist, ist sie auch für zwei Personen zu bewältigen. Am ersten Feiertag gab es dann die Reste. Am zweiten Feiertag sind wir in den letzten Jahren immer mit meiner Mutter essen gegangen. Wir haben im Nachbarort einen sehr guten und ständig ausgebuchten Gasthof mit eigener Anguszucht. An Weihnachten war es unmöglich, dort einen Platz zu bekommen - die Plätze werden quasi vererbt. Irgendwann ist es uns gelungen, einen Tisch zu ergattern, da jemand abgesagt hat. Und an diesem Tisch werden wir jetzt festhalten, so lange es geht.
Zuhause gab es früher an Heiligabend immer Würstchen mit Kartoffelsalat. Mein Mutter hat den schrecklichsten Kartoffelsalat ever gemacht (sorry, Mama!), und als ich 1990 auszog, habe ich mir geschworen: nie wieder Würstchen mit Kartoffelsalat an Heiligabend. Bis jetzt. Ich habe dieses Jahr einfach keine Lust darauf, ewig in der Küche zu stehen und tagelang Entenreste zu essen. Wir haben also erstmalig etwas umdisponiert:
Heiligabend: Würstchen mit Kartoffelsalat
erster Feiertag: Entenbrust mit Rotkohl und Klößen (Mann) bzw. Salzkartoffeln (ich). Den Rotkohl koche ich vor und muss ihn Weihnachten nur noch auftauen und aufwärmen. Die Klöße - empfindsame Gemüter bitte weghören - kommen aus dem Kochbeutel. Ich bin nicht im Kloßland großgeworden und bin nicht in der Lage, vernünftige Klöße auf den Tisch zu bringen (ich habe auch nicht wirklich Lust dazu - in meinen Augen ist es eine Verhunzung der schönen Kartoffeln). Eine Zeit lang habe ich den fertigen Kloßteig aus dem Kühlregal genommen, aber mein Mann versichert, dass er mit den Tütenklößen völlig zufrieden ist. Als Nachtisch wollte ich eine Herrencreme machen.
zweiter Feiertag: essen gehen. Es gibt immer ein Menü, bei dem man aus mehreren Vorspeisen (meist eine Suppe und ein Salat), ca. fünf verschiedenen Hauptgerichten und zwei Nachspeisen (so was wie Eis und Himbeertraum) wählen kann. Mir ist Tischservice wichtig, wenn ich auswärts esse - Büffet ist gar nicht meins. Kostenpunkt war in den letzten Jahren zwischen 29 und 35 Euro pro Person, abhängig vom gewählten Hauptgericht. Mal schauen, was es dieses Jahr kostet.
Über Silvester habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. In den letzten Jahren gab es immer entweder Fondue oder Raclette, aber auch da überlege ich, einfach eine Aufschnittplatte zu machen oder so was. Wir sind alleine zuhause, da unsere Katze Panik schiebt und beruhigt werden muss.
Und bei Euch so? Habt Ihrt schon Pläne und wenn ja, welche? Wie laufen die Feiertage bei Euch ab, und was gibt es zu essen? Vielleicht hat ja jemand den ultimativen Tipp für das Silvestermenü für mich.![]()




Zitieren
Wir essen tatsächlich jeden Abend kaltes Abendbrot, dafür mittags warm. Darum sind Heiligabend und Silvester immer Herausforderungen für mich, weil ich denke, dass es an diesen Tagen anders sein müsste. Aber irgendwie passt das so gar nicht in unseren (vor allem meinen) Tagesablauf. Silvester hasse ich sowieso. Den Tag und frühen Abend mag ich, weil er so still und gleichzeitig voll gespannter Erwartung ist. Seit ich auf dem Land wohne, leide ich weniger unter dem Geböllere, weil das hier mehr oder weniger so stattfindet, wie es eigentlich gedacht ist: Von einzelnen Hohlbratzen mal abgesehen beginnt die Knallerei hier an Silvester so ab 18 Uhr vereinzelt. Richtig heftig ist es zwischen Mitternacht und 1 Uhr. Um halb zwei liege ich meist schon im Bett und schlafe. Ich gehe normalerweise sehr früh ins Bett und habe an Neujahr auch ohne Alkohol so eine Art Kater, einfach durch die gestörte gewohnte Schlafenszeit.
es gab ihn zum Glück nur sehr selten.
Man muss allerdings dazu sagen, dass ich aus einer Region komme, in der Kartoffelsalat mit Mayonnaise zubereitet wird, also vom Prinzip her war das schon nicht verkehrt. Aber mit dem Fleischsalat, das ging gar nicht.






