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Ergebnis 601 bis 640
  1. #601
    Forengöttin Avatar von Bienchen61
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Wenn man nicht die Grösse 36-38 hat, etwas anderes als das Null-Acht-Fünfzehn will, keine 400-500 Euro pro Teil ausgeben will und auch nicht mehr zu den 20-30 Jährigen gehört, ist die Auswahl der Röcke und Kleider wirklich bescheiden. Im Sommer geht es vielleicht einfacher, aber im Winter ist es schon wirklich schwierig. Einfach meine Erfahrung.
    Die Lebensspanne ist dieselbe, ob man sie lachend oder weinend verbringt.

  2. #602
    Herzchen Avatar von Sjoefna
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Ich finde gerade im Winter ist es wesentlich einfacher Röcke zu kaufen
    Aber vielleicht bin ich da wirklich nimmer up to date

  3. #603
    Forengöttin Avatar von Bienchen61
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Ich muss nochmal nachlegen: in dem Zusammenhang fallen mir immer die USA ein. Ich war in der Vergangenheit häufig dort, beruflich, und habe dann immer versucht, zumindest einen halben Tag irgendwo zu shoppen. Die Auswahl an Mode in allen Grössen, die Farben, die verschiedenen Styles, das fand ich immer super gut. Ich sag jetzt nicht, dass die Amerikaner als solche gut angezogen sind; ich rede nur von der Auswahl in den Geschäften. Ich habe von diesen "Reisesouvenirs" lange zehren können......
    Die Lebensspanne ist dieselbe, ob man sie lachend oder weinend verbringt.

  4. #604
    Herzchen Avatar von Sjoefna
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Bienchen das ist eine ganze andere Aussage als das was bisher kam. JA da stimm ich dir zu, die Auswahl ist vielleicht größer, aber das heißt nicht zwangsläufig, dass die Menschen besser angezogen sind.
    Wirklich schade, dass es hier zu viel einheitsbrei gibt.

  5. #605
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Bienchen61 Beitrag anzeigen
    Ich muss nochmal nachlegen: in dem Zusammenhang fallen mir immer die USA ein. Ich war in der Vergangenheit häufig dort, beruflich, und habe dann immer versucht, zumindest einen halben Tag irgendwo zu shoppen. Die Auswahl an Mode in allen Grössen, die Farben, die verschiedenen Styles, das fand ich immer super gut. Ich sag jetzt nicht, dass die Amerikaner als solche gut angezogen sind; ich rede nur von der Auswahl in den Geschäften. Ich habe von diesen "Reisesouvenirs" lange zehren können......
    Stimmt. Allerdings muss ich sagen, dass ich in USA immer auf meine europäische Kleidung angesprochen werde. Insofern fällt eben immer das ins Auge, was scheinbar exotischer und schwerer zu bekommen ist. Es gibt in USA auch europäische Marken, die als Riesenerotischerhype promoted werden. Zum Beispiel Hanro. Hier in der Schweiz ist Hanro total Oma. Das kauft man im Factory Outlet für den Winter.

  6. #606
    Forengöttin Avatar von Bienchen61
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Sjoefna Beitrag anzeigen
    Bienchen das ist eine ganze andere Aussage als das was bisher kam. JA da stimm ich dir zu, die Auswahl ist vielleicht größer, aber das heißt nicht zwangsläufig, dass die Menschen besser angezogen sind.
    Wirklich schade, dass es hier zu viel einheitsbrei gibt.
    Ich denke, das eine bedingt das andere. Wenn keine Auswahl herrscht, gibt es zu viel Einheitsbrei und zwangsläufig mehr Uniformität. Andererseits wollen u.U. die Kunden genau das; vielleicht würden die Modeläden mehr ausgefallene Mode anbieten, aber wenn sie keine(r) kauft, lohnt sich das nicht. Einfach so mal dahingesagt. Ein sogenanntes catch 22

    Neulich habe ich irgendwo ein Bild der Fussgängerzone in einer deutschen Grossstadt gesehen (ich glaube es war Köln); vor 30 Jahren und heute. Wahnsinn. Das heutige Bild könnte genauso in der Kaufinger Strasse in München aufgenommen sein. H&M, Zara, New Yorker....dazwischen ein Karstadt und ein C&A. Erschreckend.
    Die Lebensspanne ist dieselbe, ob man sie lachend oder weinend verbringt.

  7. #607
    Eliade
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Sjoefna Beitrag anzeigen
    Sen81 und genau das stört mich. Hier kommt es so rüber als würde man unter Normalos nur geschmacksbefreite Leute finden Zumindest macht es den Anschein. Vermutlich wurde es nicht so gemeint.
    Ich denke vielen würde es leichter fallen, wenn man realistische Beispiele bringen würde, und nicht "nur" du musst etwas darstellen und dich mit deinen Sachen identifizieren.

    Und vielleicht hat der Großteil gar nicht die MÖglichkeit an Außergewöhnliches Kleidung zu kommen. In den Läden herrscht schon seit Jahren einfach nur ein Einheitsbrei
    Vielleicht geht es auch mir so.
    das kann ich bestätigen. Ich wohne in einer Kleinstadt, der am besten besuchte Klamottenladen ist H&M. Letztes Jahr war ich in Berlin und man, was hab ich mich auf die Einkaufsmöglichkeiten gefreut! Tja, was fand ich vor? Mehrere H&M Läden, die exakt das gleiche Sortiment führen, wie meine zugegeben doch recht große H&M Filiale in der bayerischen Kleinstadt. Zara, Mango, Gina Trikot, Primark usw, kurz gesagt, alles was nicht Designer und noch bezahlbar ist, boten dann auch nicht sehr viel Abwechslung.
    Ich kaufe ja gern online, auch bei Asos, Romwe und co, trotzdem sind auch die ausgefalleneren Stücke keine Seltenheit mehr auf der Straße.

  8. #608
    naynay
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Black Widow Beitrag anzeigen
    Hallo!

    Was mir in diesen Diskussionen (nicht nur hier, hab solche auch woanders schon gesehen und das gleiche beobachtet) auffällt, ist, dass es immer so schnell vom eigentlichen Thema abdriftet. Es geht doch gar nicht sexy oder um Trends, auch nicht um teure Klamotten. Es geht darum, wie man sich kleidet, und dass die Menschen das in anderen Ländern - pauschal gesehen - scheinbar tendenziell besser können / sorgfältiger tun als in Deutschland.

    Ich werfe mal noch diesen Artikel ins Rennen.
    Wie dort so schön gesagt wird: Es ist nicht möglich, mit Kleidung keine Aussage zu machen. Auch wenn man gar keine Aussage machen will.

    Die für mich spannende Frage ist: Warum wollen gerade in Deutschland so viele Leute anscheinend bewusst keine Aussage machen? Bzw. aussagen, dass ihnen Kleidung egal ist, oder dass ihnen Funktionalität in jeder Situation über Stil geht.

    Ich wehre mich ein bisschen gegen die oft gemachte Behauptung, in anderen (insbesondere europäischen) Metropolen wären alle viel besser angezogen. Das stimmt so nun auch nicht, man kann an und für sich überall gut wie schlecht gekleidete Menschen sehen und auch die vielgerühmten Einwohner von Paris sind nicht allesamt geborene Stilikonen. Aber die Tendenz ist mMn schon da, dass die Leute anderswo zumindest in den Städten mehr drauf achten als hier. In Spanien ist mir das sogar in kleinen Orten schon oft positiv aufgefallen, in denen ich das so nicht erwartet hätte.

    Was mir im Ausland halt gerade auffällt, ist dass die Leute viel weniger zu Einheitslooks neigen. Und daran sieht man, dass guter Geschmack, Sinn für Stil oder wie auch immer man es umschreiben möchte, sich eben nicht auf sexy sein, Trendbewusstsein oder teure Marken eingrenzen lässt. Guter Kleidungsstil kann in so vielen Formen daherkommen: Feminin, unisex (aber nicht das deutsche unisex), elegant, mädchenhaft, vintage oder trendbewusst und sogar sportlich (aber auch hier wieder meine ich damit eben nicht Allwetterjacken zu beuligen Cargohosen).

    Stil bedeutet ja, ich glaube Blüchi hat es gesagt, sich selbst mit Hilfe der Kleidung nach außen hin auszudrücken. Sich eben nicht zu verkleiden und uniformieren. Und damit ist die Verweigerung des Sich-ausdrückens eben genau das, was im Titel steht: Stilverweigerung. Und das ist schon ein bemerkenswertes Phänomen.
    Ich komme vom Dorf, und hier und in den umliegenden Kleinstädten fällt mir auch immer diese ,,Stilverweigerung'' auf. Ich sehe hier niemanden, der modisch, geschweige denn individuell gestyled ist. Und aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass man wenn man sich modisch kleidet immer begafft wird, und auch auch bequatscht. Das habe ich schon in der Schulzeit erlebt, da wird man schlimmstenfalls gemobbt, wenn man sich so anzieht wie man will und sich nicht in den Einheitsbrei einreiht. Da fallen mir gleich mehrere negative Erlebnisse aufgrund dessen ein, die mir passiert sind und mich damals verletzt haben. Aber auch im Erwachsenenalter wird man hier beglotzt und begutachtet, und dafür muss man nicht mal auffällig gestyled sein. Ich erinnere mich zB an die Zeit vor ca 10 Jahre oder etwas mehr, als Röhrenjeans in wurden und ich damit anscheinend als erste hier rumgelaufen bin, da wurden die Köpfe verdreht als wäre ich ein Alien. Als ich dazu dann noch flache spitze Wildleder Overkneeboots trug, war das anscheinend der Oberschocker, den Reaktionen nach zu urteilen.
    Will sagen, ich nehme an viele kleiden sich einfach unauffällig, damit sie nicht den Blicken und auch Lästereien ausgesetzt sind. In größeren Städten ist das sicher alles lockerer, aber hier auf dem Land wird man leicht zum Tratschthema. Muss sich Blicke und auch Kommentare gefallen lassen, wenn man nicht dem Leopardenmuster Oberteil - Glitzersteinchenmodeschmuck - Schlauchschal - Ballerinas - Frenchnägel - Dorfdisco Chic entspricht, sondern es wagt sich an den Laufstegen dieser Welt zu orientieren.
    Nach dem Motto: ,,Aha, die sieht anders aus, kommt sich wohl toll vor, denkt sie sei was besseres, ...''
    ''Hast du die Frau Müller gesehen, die hatte letztens beim Kaffeetrinken grünen Nagellack drauf. GRÜN!! Wie kann man denn sowas tragen?! Und das in dem Alter... also nein '' Kürzlich erst gehört.
    Da mogeln sich die meisten wohl lieber unauffällig durch.

    edit: habe letztens diese Hose hier getragen: http://www.zara.com/at/de/schlussver...6p1240527.html (allerdings für den vollen Preis gekauft, grrr)
    Da habe ich auch jede Menge Blicke kassiert, und auch Kommetare wie: ,,Was ist das denn? Trägt man sowas jetzt etwa?! '' Habe dann geantwortet, dass ich nicht weiss was ,,man'' so trägt. Ich trage es jedenfalls und es ist modern, das ist nur noch nicht hier in Dorf XY angekommen.
    Das nervt einfach nur, wenn man sich auch noch für seine Kleidung rechtfertigen muss, bzw sich deshalb auch noch eine dicke Haut aneignen muss, damit man sowas nicht an sich heranlässt. Nur weil etwas ,,anders'' aussieht, als es die Leute gewohnt sind.

    Zitat Zitat von Sjoefna Beitrag anzeigen
    Ehrlich gesagt finde ich nicht, dass in Deutschland ach so wenige Kleider und Röcke in den Läden zu sehen sind. Aber ich bin wohl auch kein Maßstab weil ich selten einkaufen gehe und wie gesagt viel selber nähe.
    Bis auf wenige Ausnahmen trage ich ausschließlich Rock und Kleider. Nur im Sommer dann und wann Shorts oder auch mal eine lange Hose.

    Ich stimme zu, dass ich in letzter Zeit häufig auffallend viele Shorts gesehen habe. Da ging es getreu dem Motto kurz, kürzer, ar.schfrei. und das hat mit Weiblichkeit mMn wirklich nichts zu tun.
    Da lebe ich nach dem Motto weniger ist manchmal mehr.

    Ehrlich ich würde gerne mal ein Bild posten und wissen ob das Stilecht oder modisch ist, einfach um zu wissen ob ich verstanden habe was gemeint ist. Aber ich hab gar keine Lust mich hier persönlich angreifen zu lassen. Schade drun.
    Schade (aber verständlich), ich würde es gerne sehen.

  9. #609
    Inventar Avatar von Black Widow
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Ungewöhnliche Stücke allein sind aber auch nicht unbedingt die Lösung. Finde ich jetzt. Wenn man einfach nicht weiß, wie man's tragen soll, macht ein ausgefallenes Kleid aus niemandem ein Stilwunder. Mitunter sieht jemand, der von Kopf bis Fuß nur Basics trägt, aber eine eigene Idee davon hat, wie er sie trägt, und sie mit persönlicheren Accessoires kombiniert, besser angezogen aus als eine, die sich in ein möglichst ausgefallenes Teil wirft und das aber nicht so richtig zu tragen weiß - sei es in Sachen Kombination oder in Sachen Persönlichkeit.

    Ich finde übrigens, dass auch die Haltung eine Menge ausmacht. Das gleiche Outfit wirkt völlig anders, je nachdem ob man locker aufrecht geht oder die Schultern hängen lässt und einen Rundrücken macht, schluffischluff.
    Geändert von Black Widow (18.08.2013 um 19:01 Uhr) Grund: Typo
    "Ich sag dir, Deutschland ist Textil-Diaspora auch zum Teil... Wir sind noch lange nicht angekommen, Mädels. Die Sendung muss noch definitiv zwölf Jahre laufen. Und ich geh dann direkt von hier aus in die Klapse."
    - Guido Maria Kretschmer

  10. #610
    Ignoriert einige(s) Avatar von Spremblie
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    @naynay. Ich verstehe was Du meinst. Viele agieren meiner Meinung nach aus einer gewissen Unsicherheit heraus. Das rechtfertigt sicherlich nicht die Tratschtanten (die aber nicht zwangsläufig immer angepasst rumlaufen müssen, dass können andere, weniger angepasste auch), aber ich denke, ein Teil der Leute, die die Köpfe nach was verdrehen, denken vielleicht auch "wow, sieht gut aus". Mache ich bspw. auch so, wenn ich etwas sehe, was mir gefällt. Nicht alles ist immer negativ gemeint. Auch wenn man das nicht immer erkennen kann.

    @Black Widow: Absolut. Mir gefällt ein lässiges, unangestrengtes Outfit aus Basic-Teilen auch besser, als wenn man noch so extravagant rumläuft. Das kann auch ganz schnell zu angestrengt wirken.

  11. #611
    young at heart... Avatar von Süßmatz
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Bienchen61 Beitrag anzeigen
    Wenn man nicht die Grösse 36-38 hat, etwas anderes als das Null-Acht-Fünfzehn will, keine 400-500 Euro pro Teil ausgeben will und auch nicht mehr zu den 20-30 Jährigen gehört, ist die Auswahl der Röcke und Kleider wirklich bescheiden. Im Sommer geht es vielleicht einfacher, aber im Winter ist es schon wirklich schwierig. Einfach meine Erfahrung.
    Ich trage weder 36-38 noch will ich 0-8-15 Klamotten haben, bin nicht 20-30 und die genannte Summe bin ich auch nicht bereit zu zahlen. Und trotzdem finde ich immer Kleidung für mich. Manchmal suche ich halt etwas länger.

    Zitat Zitat von Black Widow
    Ungewöhnliche Stücke allein sind aber auch nicht unbedingt die Lösung. Finde ich jetzt. Wenn man einfach nicht weiß, wie man's tragen soll, macht ein ausgefallenes Kleid aus niemandem ein Stilwunder. Mitunter sieht jemand, der von Kopf bis Fuß nur Basics trägt, aber eine eigene Idee davon hat, wie er sie trägt, und sie mit persönlicheren Accessoires kombiniert, besser angezogen aus als eine, die sich in ein möglichst ausgefallenes Teil wirft und das aber nicht so richtig zu tragen weiß - sei es in Sachen Kombination oder in Sachen Persönlichkeit.
    Das sehe ich auch so. Ich habe eine Basisgarderobe, die ich mit ausgesuchten Kleidungsstücken und Accessoires ergänze und immer wieder anders kombiniere. Meinen Kleidungsstil behalte ich bei.

    Zitat Zitat von naynay
    Ich komme vom Dorf, und hier und in den umliegenden Kleinstädten fällt mir auch immer diese ,,Stilverweigerung'' auf. Ich sehe hier niemanden, der modisch, geschweige denn individuell gestyled ist. Und aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass man wenn man sich modisch kleidet immer begafft wird, und auch auch bequatscht. Das habe ich schon in der Schulzeit erlebt, da wird man schlimmstenfalls gemobbt, wenn man sich so anzieht wie man will und sich nicht in den Einheitsbrei einreiht.
    Ich wohne auch ländlich und kann bestätigen, dass es hier mehr auffällt, wenn sich jemand stylish kleidet.

    Leider ist es hier auch so, dass unter den älteren Schülern eine Art von "Kleiderordnung" herrrscht.:leiderja: In anderen Ländern gibt es z.T. einheitliche Schulkleidung, was ich gut finde.



    Edit:

    Zum Thread-Thema fällt mir übrigens noch etwas ein: Des Kaisers neue Kleider
    Geändert von Süßmatz (19.08.2013 um 01:55 Uhr) Grund: edit
    Humor ist die Fähigkeit, im Leben mit Gegenwind zu segeln. (Günter Pfitzmann)

  12. #612
    naynay
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Spremblie Beitrag anzeigen
    @naynay. Ich verstehe was Du meinst. Viele agieren meiner Meinung nach aus einer gewissen Unsicherheit heraus. Das rechtfertigt sicherlich nicht die Tratschtanten (die aber nicht zwangsläufig immer angepasst rumlaufen müssen, dass können andere, weniger angepasste auch), aber ich denke, ein Teil der Leute, die die Köpfe nach was verdrehen, denken vielleicht auch "wow, sieht gut aus". Mache ich bspw. auch so, wenn ich etwas sehe, was mir gefällt. Nicht alles ist immer negativ gemeint. Auch wenn man das nicht immer erkennen kann.

    @Black Widow: Absolut. Mir gefällt ein lässiges, unangestrengtes Outfit aus Basic-Teilen auch besser, als wenn man noch so extravagant rumläuft. Das kann auch ganz schnell zu angestrengt wirken.
    Ja, das kann natürlich auch sein. Aber die Erlebnisse, die mir im Kopf geblieben sind, waren alle eher negativ behaftet. Da wurden dann zb die Augenbrauen hochgezogen und negativ/skeptisch geguckt. Nach tollen Outfits/toll gekleideten Personen schaue ich mich auch mal um, klar.
    Man bekommt auch mal ehrlich gemeinte Komplimente. Aber oftmals sind es eben doch negative (manchmal neiderfüllte) Blicke. Ich würde daraus jetzt Schlüsse auf die allgemeine deutsche Mentalität ziehen, aber das ist wieder ein anderes Thema.

    Ich bin auch eher basic unterwegs, zumindest von den Farben her. Und setze lieber Akzente mit Accessoires, einem tollen Paar Schuhe, einem auffälligeren Armreif bspw. oder eben einer Hose, Bluse o.ä. die einen etwas aussergewöhnlicheren Schnitt hat. Alles dezent dosiert.

    Wahrscheinlich machen sich die meisten einfach gar nicht so große Gedanken um ihr Outfit - da muss es einfach praktisch und bequem sein. Finde ich nicht schlimm, auch wenn ich es nicht 100%ig nachvollziehen kann, aber trotzdem sollte doch eine gewisse Toleranz da sein, gegenüber den Leuten die sich halt gerne etwas mehr damit beschäftigen, sich mehr über ihr Styling ausdrücken möchten. Und in dem Punkt sind wir in Deutschland anscheinend etwas rückständig, zumindest fernab von Großstädten.

  13. #613
    Alles Peanuts! Avatar von Cheyenne
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Da stimme ich dir zu Naynay. In Deutschland wird man selten mal ehrlich (zumindest von Fremden) auf ein gelungenes Outfit/Styling/oder auch einzelnes Kleidungsstück angesprochen. In England oder USA ist mir das schon öfter passiert.
    Woodstock knows that he is very small and inconsequential indeed. It's a problem we all have. The universe boggles us... Woodstock is a lighthearted expression of that idea." Charles Schulz

  14. #614
    Herzchen Avatar von Sjoefna
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Also das "Problem" mit dem Auffallen hatte ich vor 2 Jahren (als ich angefangen habe zu nähen) im Geschäft. Ich hab von da an meist Röcke, Kleider und Stiefel getragen. Das hat mir auch einige sehr böse Bemerkungen, Spitzen und Anspielungen eingebracht. Irgendwann hab ich dann mal einen der Schwätzer derart vor versammelter Mannschaft zur Schnecke gemacht, dass der sich kleinlaut entschuldigt hat und seitdem kam NIX mehr.
    Ist aber schon ein Problem, nicht jede will ständig irgendwas komisches hinterhergerufen bekommen.

  15. #615
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Cheyenne Beitrag anzeigen
    Da stimme ich dir zu Naynay. In Deutschland wird man selten mal ehrlich (zumindest von Fremden) auf ein gelungenes Outit/Styling/oder auch einzelnes Kleidungsstück angesprochen. In England oder USA ist mir das schon öfter passiert.
    In Deutschland und der Schweiz passiert mir das auch selten. Obwohl ich selbst es regelmässig mache und auch dabei nette Begegnungen und gute Erfahrungen mache. Aber die Initiative muss von mir ausgehen. Im Ausland passiert mir das öfters.

    Böse Bemerkungen oder Mobbing habe ich nie erlebt, obwohl ich seit meiner Schulzeit immer eher auffällig gekleidet bin. Allerdings komme ich aus einer Familie von Frauen, die modebegeistert sind. Ich hatte da also immer Rückhalt.

  16. #616
    Forengöttin Avatar von Bienchen61
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Ist ja gut Süssmatz, du hast völlig recht.....ich sag schon nix mehr
    Die Lebensspanne ist dieselbe, ob man sie lachend oder weinend verbringt.

  17. #617
    Aktueller Benutzer Avatar von mafalda
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Weder in den USA noch in irgendeinem Land Südamerikas fällt man nicht "komisch" auf, wenn man sich der Einheitlichkeit nicht beugt. Das Phänomen ist überall auf der Welt vorhanden, das ist offensichtlich eher "menschlich" als "kulturell" bedingt. Mir ging es beim tatsächlichen Leben in den Amerikas auch nicht mehr so, dass ich den Eindruck gehabt hätte, es gäbe da mehr Vielfalt; was tatsächlich akzeptabel ist, hat keine größere Bandbreite als bei uns. Nur eine andere.
    Meine norwegischen Kollegen fanden die Tatsache immer spannend, dass Deutsche Mo bis Fr zur Arbeit so viel schicker angezogen seien als Norweger, dafür aber fürs Ausgehen "keinen mehr drauflegen". Auch spannend. ;)

    Ob die häufigen "ooooh, I LUUUURVE your dress"-Ausrufe so sonderlich ehrlich sind - ich wage es zu bezweifeln. Und bei englischen Frauen (jetzt hole ich so aus, wie, äh, claudi? :D) kann ich gut verstehen, dass sie Alternativen wertschätzen, wenn sie sie sehen. Vor allem Alternativen mit wärmerer Beinkleidung.
    "I saw two shooting stars last night. I wished on them, but they were only satellites..."

  18. #618
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von mafalda Beitrag anzeigen

    Ob die häufigen "ooooh, I LUUUURVE your dress"-Ausrufe so sonderlich ehrlich sind - ich wage es zu bezweifeln.
    Natürlich sind sie oftmals nicht zutiefst ehrlich gemeint. Es ist amerikanisches soziales Geplauder. Aber sie sind soziale Schmiere, die den Alltag von Frauen ein bisschen angenehmer machen. Nette kleine Begegnungen und die Bereitschaft, auch mal eine andere Frau als attraktiv anzuerkennen. Das ist eine innere Grosszügigkeit, die ich an den Amerikanern sehr schätze. Toll.

  19. #619
    Alles Peanuts! Avatar von Cheyenne
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Mafalda ich denke dass die Leute, die sich für die Arbeit eher in Kostüm oder Anzug werfen müssen, es für die Freizeit oder fürs Ausgehen dann auch mal legerer mögen. Kann ich zumindest bei meinem Freund beobachten. Im Geschäft täglich Anzug und Krawatte, in der Freizeit mag er es dann sportlicher.
    Woodstock knows that he is very small and inconsequential indeed. It's a problem we all have. The universe boggles us... Woodstock is a lighthearted expression of that idea." Charles Schulz

  20. #620
    young at heart... Avatar von Süßmatz
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Bienchen61 Beitrag anzeigen
    Ist ja gut Süssmatz, du hast völlig recht.....ich sag schon nix mehr
    Ach Bienchen... es wäre doch langweilig, immer einer Meinung zu sein.
    Humor ist die Fähigkeit, im Leben mit Gegenwind zu segeln. (Günter Pfitzmann)

  21. #621
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Hier in England hat man, was Größen angeht, auch viel mehr Auswahl in nicht-Übergrößen-Geschäften. Ich selbst brauche es zwar nicht, aber ich habe schon oft festgestellt, dass man hier auch bei Next oder New Look und sogar im englischen H&M was in Size 18 (46 dürfte das sein) bekommt, während es in Deutschland meistens bei Size 14 (42) aufhört. Was mir hier diesen Sommer unheimlich auffällt, sind bauchfreie Tops. Ich finde die sooooo schlimm, aber jede zweite trägt die hier, auch wenn sie sowas eigentlich gar nicht tragen kann. Da bin ich froh drum, dass es das in Deutschland nicht gibt.

  22. #622
    Silence! Avatar von Gloriaviktoria
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von mafalda Beitrag anzeigen
    Ob die häufigen "ooooh, I LUUUURVE your dress"-Ausrufe so sonderlich ehrlich sind - ich wage es zu bezweifeln.
    Für mich hört sich so eine Begeisterung auch eher verlogen an. Sowas ist für mich dann auch kein Kompliment, sondern nur hohles Geblubber. Da ist mir ehrliches Schweigen tausendmal lieber.
    Liebe Grüße von Meryem

    Wer immer in Zerstreuung lebt, wird fremd in seinem eigenen Herzen (A. Freiherr von Knigge)

  23. #623
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Gloriaviktoria Beitrag anzeigen
    Für mich hört sich so eine Begeisterung auch eher verlogen an. Sowas ist für mich dann auch kein Kompliment, sondern nur hohles Geblubber. Da ist mir ehrliches Schweigen tausendmal lieber.
    jaja, das deutsche Mürrisch-Sein. das wirkt oft auf anderstickende Kulturen immer sehr kalt und herzlos. Ich war früher auch so, aber ich hab irgendwann mal festgestellt, dass mir das Leben weitaus mehr Spass macht, wenn man (übertriebene) Freundlichkeit bekommt und man auch Komplimente und Nettigkeiten an andere weitergibt. Sieht doch alles gleich viel heller aus - auch wenn das ein oder andere nicht ganz ernst gemeint ist....
    Annlee

  24. #624
    Silence! Avatar von Gloriaviktoria
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Ich habe es versucht, aber diese Art von Schauspielerei liegt mir nicht, also lasse ich es. Würde ich aber eher als Charaktersache einordnen und nicht unbedingt als etwas Kulturelles
    Liebe Grüße von Meryem

    Wer immer in Zerstreuung lebt, wird fremd in seinem eigenen Herzen (A. Freiherr von Knigge)

  25. #625
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Eliade Beitrag anzeigen
    Letztes Jahr war ich in Berlin und man, was hab ich mich auf die Einkaufsmöglichkeiten gefreut! Tja, was fand ich vor? Mehrere H&M Läden, die exakt das gleiche Sortiment führen, wie meine zugegeben doch recht große H&M Filiale in der bayerischen Kleinstadt. Zara, Mango, Gina Trikot, Primark usw, kurz gesagt, alles was nicht Designer und noch bezahlbar ist, boten dann auch nicht sehr viel Abwechslung.
    die Ketten findest du in jeder großen Stadt. Weltweit. Mode gibts aber natürlich auch abseits der Mainstreamketten, in kleinen Läden und Boutiquen. Preislich liegen die natürlich alle über den H&M & Co. Niveau. Diese Ketten funktionieren nunmal durch Massenwaren und Billigproduktion, das kann eine kleine Boutique nicht. Aber dennoch gibts es grad in Großstädten sehr viele Läden, wo man bezahlbares findet. Ein Kleid für 20 Euro gibts da nicht, aber in vielen wird man eines für 100 Euro finden. Da muss man sich bloß ein bischen informieren vorher und gucken, wo es diese Läden gibt. Die sind fast nie an den zentralen Orten gelegen, wie z.b. Ku-damm.
    Annlee

  26. #626
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Gloriaviktoria Beitrag anzeigen
    Ich habe es versucht, aber diese Art von Schauspielerei liegt mir nicht, also lasse ich es. Würde ich aber eher als Charaktersache einordnen und nicht unbedingt als etwas Kulturelles
    da die meisten Deutschen so sind, ist es etwas kulturelles. Zumindest bestätigen mir das ständig meine ausländischen Freunde und die deutschen, die länger im Ausland waren und dann zurückkommen. Damit haben die alle ein großes Problem, wenn man das mal anders erlebt hat. Ich mag es, wenn wildfremde Menschen nett zu mir sind, in den USA haben mein Mann und ich das genossen, dass man mit jedem ungezwungen plaudern kann und dann jeder wieder seine Wege geht. Man fühlt sich grad als Fremder immer irgendwie akzeptiert und integriert. Sehr angenehm

    Nachtrag: wenn man Kinder hat, merkt man den Unterschied übrigens ganz besonders.
    Annlee

  27. #627
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von annlee Beitrag anzeigen
    jaja, das deutsche Mürrisch-Sein. das wirkt oft auf anderstickende Kulturen immer sehr kalt und herzlos. Ich war früher auch so, aber ich hab irgendwann mal festgestellt, dass mir das Leben weitaus mehr Spass macht, wenn man (übertriebene) Freundlichkeit bekommt und man auch Komplimente und Nettigkeiten an andere weitergibt. Sieht doch alles gleich viel heller aus - auch wenn das ein oder andere nicht ganz ernst gemeint ist....
    Absolut! Nicht alles muss tiefgründig oder noch schlimmer, deutsch-"authentisch" sein. Ein bisschen Charme, mal das eine oder andere Kompliment, ein kurzes Lächeln auf der Strasse, das bringt soviel Spass, und manchmal noch viel mehr als nur Spass. Von meinem wunderschönen Erlebnis in Holland habe ich ja im Komplimententhread berichtet. Viele Menschen wissen gar nicht, was anderen solche kurzen Begnungen bedeuten und wie lange sie davon zehren können.

    Letzte Woche ist mir auch so was Tolles passiert. Habe eine 60-sechzigjährige Frau mit einem sensationellen Hut auf der Strasse angesprochen. So habe ich nicht nur die Adresse einer speziellen Modistin in Genf erhalten, sondern auch eine Einladung in einen privaten Hutclub.

  28. #628
    Inventar
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Süßmatz Beitrag anzeigen
    Claudi, tut mir leid, wenn du das spürst, ich bin lediglich nicht deiner Meinung und äußere das. Und wenn du schreibst "die Frauen in Deutschland...." - zu dieser Gruppe gehöre ich ja nun mal, fühle ich mich angesprochen.
    ich bin auch Claudis Meinung. Obwohl ich auch zu den Frauen Deutschlands gehöre. Da sieht man, dass es natürlich - und gott sei dank - nicht alle sind. Da ich viel sehe und erlebe, denke ich aber beurteilen zu können, dass die Mehzahl der Frauen sich sehr verhalten kleidet, ohne viel Mut oder optisch unterstützend, oft nach rein praktischen Aspekten.
    Annlee

  29. #629
    Silence! Avatar von Gloriaviktoria
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Ein bisschen Charme, mal das eine oder andere Kompliment, ein kurzes Lächeln auf der Strasse, das bringt soviel Spass, und manchmal noch viel mehr als nur Spass.
    Das hat dann aber nicht mehr unbedingt etwas mit dem "I luuuuuurve your dress"-Ausruf zu tun, auf den ich mich (in Mafaldas Post) bezog. Ich habe dabei gruseligste Vorstellungen von kreischigen Stimmen und weit aufgerissenen Augen
    Liebe Grüße von Meryem

    Wer immer in Zerstreuung lebt, wird fremd in seinem eigenen Herzen (A. Freiherr von Knigge)

  30. #630
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von annlee Beitrag anzeigen
    jaja, das deutsche Mürrisch-Sein. das wirkt oft auf anderstickende Kulturen immer sehr kalt und herzlos. Ich war früher auch so, aber ich hab irgendwann mal festgestellt, dass mir das Leben weitaus mehr Spass macht, wenn man (übertriebene) Freundlichkeit bekommt und man auch Komplimente und Nettigkeiten an andere weitergibt. Sieht doch alles gleich viel heller aus - auch wenn das ein oder andere nicht ganz ernst gemeint ist....
    Das sehe ich genauso. Ich find man muss nicht immer jede Kommunikation zwischendurch auf ihre absolut authentische Bierensthaftigkeit prüfen. - vor allem nicht wenns um positive Dinge geht. Das geht mir hier manchmal doch sehr auf den Zeiger. Aber in den USA sind die Leute ja sooooo oberflächlich - vor allem und ganz besonders wenn man nie da war. (Das ist jetzt auf Aussagen aus meinem privaten Umfeld bezogen, nicht auf Aussagen aus diesem Thread.)

  31. #631
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von bummelbiene Beitrag anzeigen
    aber in den usa sind die leute ja sooooo oberflächlich - vor allem und ganz besonders wenn man nie da war. (das ist jetzt auf aussagen aus meinem privaten umfeld bezogen, nicht auf aussagen aus diesem thread.)


    In Deutschland gibt es, zugegebenermassen polemisch, das Muster: Wenn ich Dich kritisiere, bin ich echt und authentisch. Wenn ich Dir was Nettes sage, bin ich eine falsche Schlange.

  32. #632
    Inventar Avatar von Lissi88
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Meiner Meinung nach gibt es noch viele Abstufungen zwischen dem ständigen, überschwänglichen Komplimente-Schmettern und der bitteren, zurückhaltenden Bierernsthaftigkeit.
    Ich mache zum Beispiel ganz gerne mal ein Kompliment, wenn mir etwas gefällt. Da ich auf Klamotten achte, fällt mir verhältnismäßig oft etwas schönes auf und das kommuniziere ich dann auch.

    Interessant ist auch, wie unterschiedlich Leute mit Komplimenten umgehen. Manche nehmen sie einfach an und freuen sich, andere streiten sie ständig (!) ab, einige fischen sogar danach... Ob und wie man Komplimente macht, hängt für mich auch von der erwarteten Reaktion des Adressaten ab. Bei Abstreitern und Fischern verkneife ich mir lieber einen Kommentar, damit ich mich nicht wieder auf eine folgende Diskussion einlassen muss.
    Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu erschaffen.
    - Alan Kay

  33. #633
    Alles Peanuts! Avatar von Cheyenne
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Gloriaviktoria Beitrag anzeigen
    Das hat dann aber nicht mehr unbedingt etwas mit dem "I luuuuuurve your dress"-Ausruf zu tun, auf den ich mich (in Mafaldas Post) bezog. Ich habe dabei gruseligste Vorstellungen von kreischigen Stimmen und weit aufgerissenen Augen
    Das wäre dann wohl tatsächlich oberflächlich. Man merkt den Menschen aber auch ein bisschen an, ob sie es spielen oder nicht. Das "How are you?" ist ja auch mehr oder weniger eine rhetorische Frage. Die Leute, die mich angesprochen haben, waren tatsächlich Menschen, mit denen ich nichts zu tun hatte. Also nicht die Bedienung, die damit vielleicht ihr Trinkgeld erhöhen will oder so.
    Woodstock knows that he is very small and inconsequential indeed. It's a problem we all have. The universe boggles us... Woodstock is a lighthearted expression of that idea." Charles Schulz

  34. #634
    Allwissend Avatar von mementomori
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Cheyenne Beitrag anzeigen
    Das wäre dann wohl tatsächlich oberflächlich. Man merkt den Menschen aber auch ein bisschen an, ob sie es spielen oder nicht. Das "How are you?" ist ja auch mehr oder weniger eine rhetorische Frage. Die Leute, die mich angesprochen haben, waren tatsächlich Menschen, mit denen ich nichts zu tun hatte. Also nicht die Bedienung, die damit vielleicht ihr Trinkgeld erhöhen will oder so.
    Das deutsche "hey, wie geht's?"* ist aber doch auch nicht anders?
    *= wenn jetzt's nicht gerade um den engen Freundeskreis geht, meine ich.

  35. #635
    Alles Peanuts! Avatar von Cheyenne
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von mementomori Beitrag anzeigen
    Das deutsche "hey, wie geht's?"* ist aber doch auch nicht anders?
    *= wenn jetzt's nicht gerade um den engen Freundeskreis geht, meine ich.
    Das sag ich eigentlich selten. Zu Freunden ja, aber zum Beispiel im Geschäft? Da grüße ich den Kunden mit "Guten Tag" oder "Hallo", frage aber nicht wie es ihm geht.
    Woodstock knows that he is very small and inconsequential indeed. It's a problem we all have. The universe boggles us... Woodstock is a lighthearted expression of that idea." Charles Schulz

  36. #636
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von mementomori Beitrag anzeigen
    Das deutsche "hey, wie geht's?"* ist aber doch auch nicht anders?
    *= wenn jetzt's nicht gerade um den engen Freundeskreis geht, meine ich.
    Doch, das ist vollkommen anders. In USA ist "How are you" eine höfliche Begrüssungsformel, die stets mit "Thank you, fine" beantwortet wird.

    In Deutschland hat "Wie geht´s" unter Fremden eher Grenzüberschreitungscharakter. Während "How are you" in einem amerikanischen Geschäft angemessen ist, ist "Wie geht´s" in einem deutschen Geschäft vom Verkäufer zum Kunden grenzwertig bis unmöglich. Es kann sogar provokativ sein.

    In Deutschland benutzt man diese Formel, wenn man eine Antwort erwartet. Nicht als Begrüssung.

  37. #637
    Forengöttin Avatar von daughty
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von annlee Beitrag anzeigen
    da die meisten Deutschen so sind, ist es etwas kulturelles. Zumindest bestätigen mir das ständig meine ausländischen Freunde und die deutschen, die länger im Ausland waren und dann zurückkommen. Damit haben die alle ein großes Problem, wenn man das mal anders erlebt hat. Ich mag es, wenn wildfremde Menschen nett zu mir sind, in den USA haben mein Mann und ich das genossen, dass man mit jedem ungezwungen plaudern kann und dann jeder wieder seine Wege geht. Man fühlt sich grad als Fremder immer irgendwie akzeptiert und integriert. Sehr angenehm

    Nachtrag: wenn man Kinder hat, merkt man den Unterschied übrigens ganz besonders.
    Ich habe auch länger im Ausland gelebt, und als ich wieder zurückkam, fand ich die preußische Kühle sehr schwer zu ertragen. Freunde, die einen herzlich in den Arm nehmen? Fehlanzeige, außer so Schicki-Micki-Bützchen in bestimmten Kreisen. (Ich habe das dann bei manchen Freunden aber eingeführt ) Höfliches Türen-Aufhalten für Fremde mit einem Lächeln? Das "Opfer" tut, als würde man es sexuell belästigen (oder aber ist positiv überrascht). Nein, es sind nicht alle so. Ich komme auch schon mal mit Wildfremden im Bus ins Gespräch über einer ungewöhnlichen selbstgenähten Tasche oder (wie neulich) meiner Flexi-Haarspange. Das sind keine tiefgründigen Begegnungen, aber es ist schön.

    Ich weiß, dass ein englisches "Pleased to meet you" nur eine Höflichkeitsformel ist, aber wenn es mit nettem Tonfall und einem freundlichen Lächeln ausgesprochen wird, dann erleichtertes das Einfinden in neue soziale Situationen, und das fand ich in UK immer sehr schön.

  38. #638
    Aktueller Benutzer Avatar von mafalda
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von annlee Beitrag anzeigen
    da die meisten Deutschen so sind, ist es etwas kulturelles. Zumindest bestätigen mir das ständig meine ausländischen Freunde und die deutschen, die länger im Ausland waren und dann zurückkommen. Damit haben die alle ein großes Problem, wenn man das mal anders erlebt hat. Ich mag es, wenn wildfremde Menschen nett zu mir sind, in den USA haben mein Mann und ich das genossen, dass man mit jedem ungezwungen plaudern kann und dann jeder wieder seine Wege geht. Man fühlt sich grad als Fremder immer irgendwie akzeptiert und integriert. Sehr angenehm

    Nachtrag: wenn man Kinder hat, merkt man den Unterschied übrigens ganz besonders.
    annlee, ich bin absolut baff, wie betriebsblind und schon auch unverschämt deine Antworten auf mich wirken - und meine ausländischen Freunde bestätigen mir das genaue Gegenteil, soll ich jetzt meine nichtdeutsche Identität noch in die Waagschale werfen, um dich zu übertrumpfen? Ich bin wirklich entsetzt von diesen herablassenden Sätzen, noch getoppt von deinem PS. Übrigens sprach cheyenne explizit von ehrlichen Komplimenten. Darauf habe ich mich bezogen, nicht auf das von dir zitierte Wohlfühlwünschen.

    Ich habe mit Kindern keine großen Unterschiede zwischen Deutschland und anderen Ländern erlebt, sondern kann KLOPFAUFHOLZ durchwegs von guten Erfahrungen berichten (und ich habe viele Kinder, noch dazu in sehr unterschiedlichen Altersgruppen), wobei ich mich in D auf den Osten und Süden beziehe. Und da sind die Leute einfach durchgehend großartig und unmuffelig, was übrigens gerade auch von Südamerikanern so wahrgenommen wird. Ich habe/hatte dort keinen Tag ohne mindestens eine ungeplante Unterhaltung, ob im Bus oder im Supermarkt, ob mit Kindern oder ohne. Vielleicht projiziert man nach außen, was man als Reaktion schon erwartet, muffelige Deutsche und kühle Preußen und so. Dass mich mein Erfurter Busfahrer nicht mit TRA, DUCK begrüßt, finde ich sehr angenehm, er fragt mich trotzdem, wie der Tag so wird oder bittet eines der Kinder, hinter ihm Platz zu nehmen. Und Hilfe beim Formularausfüllen, wenn auch mit ausschließlich faktenbezogenen Fragen, finde ich allemal "integrierender" als die Frage nach dem morgendlichen Befinden. Aber natürlich alles ganz subjektiv.
    Ich habe außer bei Bienchen und daughty bisher auch nicht so recht herausgehört, ob ihr in jenen ach so herzlichen Wunderländern auch länger gelebt habt oder nur zu Ferienzwecken dort wart.

    PS: daughty, um Himmels willen, in was für Umfeldern musst du dich hier neu einfinden, wenn nicht mal ein Äquivalent für "Pleased to meet you" drin ist? Ich kenne soetwas nicht
    "I saw two shooting stars last night. I wished on them, but they were only satellites..."

  39. #639
    Aktueller Benutzer Avatar von mafalda
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Doppelt.
    "I saw two shooting stars last night. I wished on them, but they were only satellites..."

  40. #640
    Allwissend Avatar von mementomori
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    AW: Die allgemeine deutsche Geschmacksverweigerung?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Doch, das ist vollkommen anders. In USA ist "How are you" eine höfliche Begrüssungsformel, die stets mit "Thank you, fine" beantwortet wird.

    In Deutschland hat "Wie geht´s" unter Fremden eher Grenzüberschreitungscharakter. Während "How are you" in einem amerikanischen Geschäft angemessen ist, ist "Wie geht´s" in einem deutschen Geschäft vom Verkäufer zum Kunden grenzwertig bis unmöglich. Es kann sogar provokativ sein.

    In Deutschland benutzt man diese Formel, wenn man eine Antwort erwartet. Nicht als Begrüssung.
    Nö, sehe ich anders. Ich rede in diesem Fall aber nur von halbgaren Verhältnissen wie z.B. gleichgestellten Arbeitskollegen - da kann man es sagen, und auch ein "gut, und dir?" zurückwerfen, ohne gleich Seelenstriptease und Details der Wehwehchen der letzten zwei Wochen zu erwarten. Reine Höflichkeitsphrase halt. Zumindest ich benutze es absolut gleichwertig zum englischen "how do you do" etc.

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