Bina, ich finde das Erlebnis mit dem jungen Pärchen schön. Als junge Frau hätte ich es auch schön gefunden, einfach weil ich dann das Gefühl gehabt hätte, daß mehr an mir zählt als die reine Optik.
Mein Mann findet meine grauen Haare schön, obwohl er selber allenfalls 5 graue Haare hat und einen sehr üppigen langen Haarschopf, um den ihn sogar Frauen beneiden. Echt schwierig wäre es für mich, wenn mein Mann es nicht akzeptieren könnte oder wollte. Aber mittlerweile glaube ich, daß ich es auch dann nicht ändern würde.
Ich erinnere mich auch an meine Glückskatzenzeit: meine Mutter erklärte mir mehr als einmal, daß es "hässlich" sei, was ich mache. Als sie sich dann spontan entschloß, nicht mehr zu färben, hat ihr jeder (ich eingeschlossen) nur positive Rückkopplung gegeben und plötzlich will sie nichts mehr davon wissen, wie sie mit mir geredet hat. Ich kann's leider nicht vergessen.
Aber das Grau deprimiert mich nicht. Ich KÖNNTE ja jederzeit färben. Aber irgendwie will ich meinem Umfeld nicht
mehr die Macht über mich zugestehen, mich dahingehend zu beeinflussen. Das zieht sich durch viele Bereiche meines Lebens und die werden täglich mehr. Genau wie die silbernen Haare.
Meine Haut ist schön, meine Figur gefällt mir und ich kleide mich so, wie es mir gefällt, nicht graumausig (außer wenn ich gerade Frust habe, aber dann will ich eh nicht "bemerkt" werden) und auch nicht krampfhaft jugendlich, Omma-Frisur habe ich auch nicht --- ich bin ich.
Allerdings kenne ich auch diese Tage, wo alles grau ist und ich mir selbst auch noch grauer vorkomme. Aber die gehen vorüber und sie sind nicht in der Mehrzahl.
Mädels, schnuppert Ihr eigentlich den Frühling? Früher hell wird es so langsam auch und die Vögel zwitschern morgens wie die Weltmeister. Kauft Euch Klamotten in fröhlichen Farben, bißchen Rouge ins Gesicht, Lippenstift und seid einfach VORHANDEN.
Wer da nicht hinguckt, ist selber schuld!