Schimmel im Schlafzimmer - Heizproblem

[hekate]

Huhu!

Also, ich erhoffe mir gar keine besonderen Tipps oder Hinweise, ich weiß, wie Schimmel an der Wand entsteht und dass er bekämpft werden muss, und dass bei schweren Fällen der Vermieter beauftragt werden muss/soll.

Ich hab vor drei Tagen leichten Schimmel an einer Schlafzimmerwand entdeckt, komischerweise nicht hinter dem Schrank, sondern an einer relativ freien Wand, oben an dem Übergang von Wand zu Decke und unten hinter meinem Bett (IGITT!!!). Es ist noch nichts großflächiges, der Putz ist noch dran , nur so leichter Flaum, und ich hab mir ein Schimmelspray besorgt, das jetzt gerade lustig einwirkt und von mir nachher noch abgewaschen wird.

Mein Problem ist: Ich KANN dieses Zimmer nicht mehr, also höher, heizen, sonst sterbe ich nachts den Hitzetod. Im Schlafzimmer muss es bei mir kühl sein. Die Heizung läuft seit Beginn der Heizperiode eigentlich gut vor sich hin, so dass ich eine vertretbare Raumtemperatur von 19-20 Grad im Schlafzimmer hab.
Ich lüfte 2-3 Mal täglich, das erste Mal, wenn ich früh aufstehe, das zweite Mal, wenn ich (nach)mittags von der Arbeit komme und dann nachts vorm Schlafengehen auch noch. Ich weiß nicht, was ich noch anders machen soll!

Das Bett werde ich nicht mehr so nah an die Wand stellen, damit die Luft besser zirkulieren kann. Aber ansonsten?

Für sachdienliche Hinweise bin ich sehr dankbar!

[Maigloeckchen]

Es heißt, bei Schimmelproblemen soll man 3-4 Mal lüften, angeblich ist das auch einem Berufstätigen zuzumuten. Aber wenn Du (nach)mittags nach Hause kommst, wäre ein weiteres Mal lüften ja gut drin.
Wie lüftest Du denn?
Es muss ja nicht an Dir liegen, es kann ja auch an baulichen Mängeln liegen, dass Du Schimmel hast. Hast Du ein Hygrometer? Das wäre erstmal ein Schritt, festzustellen, wieviel Luftfeuchtigkeit im Raum ist.

[hekate]

Ich lüfte, indem ich das Fenster aufmache, die Tür auch, und dann so ca. 5-8 Minuten - also das, was man landläufig unter "Stoßlüften" versteht.
Im Bad, das eine sehr schlechte Belüftung hat, würd ichs ja verstehen, wenn mir die Fugen schimmeln. Aber da ist gar nichts!

Es ist ein Altbau und ich wurde von der Vermieterin schon vorgewarnt, deswegen steht der Schrank auch nicht an dieser Wand, sondern an der Innenwand, die nicht auskühlt.

Ich werde morgen auf jeden Fall in den Baumarkt gehen und mir ein Hygrometer kaufen.
Hab den Schimmel grad "abgewaschen" - war ganz leicht, die Flecken sind weg. Ich hoffe nur, dass er nicht wiederkommt. BÄH!

[bärtige Lady]

Ich lüfte, indem ich das Fenster aufmache, die Tür auch, und dann so ca. 5-8 Minuten - also das, was man landläufig unter "Stoßlüften" versteht.

Das ist Querlüften - und da hatte ich auch Probleme mit, weil der Luftzug dann an manchen Stellen vorbeirauscht - wenn irgendwo ein blöder Winkel ist, bleibt dann dort die Luft stehen.
Mach mal die Tür zu beim Lüften, dann sollte die Luft im Raum umwälzen, das ist ja eher das was wir wollen, nicht dass die Luft vom Fenster rein auf kürzestem Weg zur Tür raus zieht. oder vom einen Fenster rein und zum anderen raus, es soll drinnen die Luft bewegt werden.

Ich hatte im Frühling Schimmel (denke durch die Regengüsse kam das vermehrt, zudem hatte der Vermieter auch die Heizung schon runtergeregelt, obwohl es noch so kalt war) und hab dann in das Eck einen Entfeuchter gestellt, also genau da hin, wo es geschimmelt hatte. Bisher ist alles in Butter

Ach, und tu dir nen Gefallen und nimm den teuren Schimmelentferner ausm Baumarkt auf Wasserstoffperoxidbasis, nicht den auf Chlorbasis aus der Drogerie, der taugt nix und macht nur den Putz kaputt.

[Iceflower]

Ich hatte in einer früheren Wohnung auch mal Schimmelflecken. Der Sachverständige der Wohnungsgenossenschaft hat mir dann erklärt, wie man "richtig" lüftet und das wäre genau so, wie Hekate es beschrieben hat, nämlich die Stoßlüftung. Begründet hat er das damit, dass die Luft (bei ausschließlich geöffnetem Fenster) nicht abzieht, sondern von der kälteren Luft, die durch das Fenster reinkommt, wieder nach innen gedrückt wird. Damit wäre der Effekt gleich null....
Allerdings sprach er von mindestens 10 bis 15 Minuten lüften.

Ob es nun stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, denn ich bin schon kurze Zeit später dort wieder ausgezogen.

[bärtige Lady]

Ich hab das auch so gelernt - aber probiers mal im Winter, du hast einen kalten Zug, strack durch die Öffnungen im Raum. Aber da, wo kein Durchzug ist, steht die alte Luft. 15 Minuten ist ausserdem viiiel zu lang, besonders, wenn die Türen offen stehen.
Durchzug-Lüften soll man nicht länger al 5 Minuten, sonst kühlt die Wohnung aus. Wenn nur das Fester in einem Raum offen ist und die Türen zu, muss es länger, so 10 Minuten maximal.

http://www.energieberatung-regional....htiges_lueften
http://www.fastenergy.de/energie-mag...nd-stosluften/

An sich ist Querlüften schon besser, weil es schneller geht und die Wände weniger auskühlen, wenn aber irgendwo so ein blinder Winkel ist wie unterm Bett oder in einer Zimmerecke, weil der Luftzug nicht überall durchgeht - sollte man lieber Stoßlüften.
Kannst ja mal googeln.

Die Luft zirkuliert im Raum, aus den selben physikalischen Gegebenheiten wie dass Heizkörper oft an Fanstern sind: die warme Luft steigt hoch und am Fenster (kalt) vorbei, in den Rum hinein, dadurch entsteht ein Zug, der die kalte Luft vom Boden und Fenster am Heizkörper vorbeiwälzt. genauso dringt bei offenem Fenster die kalte Luft ein,zieht in Bodennähe vorbei und drückt die warme Luft wieder oben raus

http://www.iconomy.at/inndata/kunden...pps/art222.jpg

[hekate]

ja, Wasserstoffperoxid war mir auch sympathischer als Chlor Will ja nicht, dass mein Schlafzimmer riecht wie ein Schwimmbad.
Wenn ich hier ne viertel Stunde lüfte, dauert es ja ewig, bis das Zimmer wieder warm wird. So kann ich nicht arbeiten.


Das Hygrometer zeigt aktuell 20 Grad und 55% relative Luftfeuchte, also eigentlich Idealwerte. Hatte schon Schlimmes befürchtet; so in etwa, dass das ding auf 80% hochschnellt. Werde mal alle Räume in nächster Zeit abklappern.

Ich warte mal ab, ob er wieder kommt :-/
Brr, vor Schimmel grauts mir echt.

[Maigloeckchen]

Also, dass das mit querlüften nicht so gut sein soll, hab ich auch noch nicht gehört. Bei mir erübrigt sich das, weil meine Fenster alle an derselben Seite sind...

Ich würde beim querlüften aber mal gucken, ob Du nicht kürzer lüftest. Denn das kenne ich auch so, wie Bärtige Lady schreibt, dass bei "zu langem Lüften" die Wände zu sehr auskühlen. NUr was ist "zu langes" lüften? Im Prinzip muss man ein gutes Gleichgewicht finden zwischen ausreichend Luftaustausch und möglichst wenig Wandauskühlung. Wenn Du nun ein Hygrometer hast, kannst Du ja kontrollieren, wieviel Luftfeuchtigkeit Du noch hast. Ich tue mich die Tage aber auch schwer, unter 50% zu kommen. Wenn die Außenluft kälter und trockener ist, merkt man deutlichere Effekte bei der Luftfeuchtigkeit.

Dass 55% ideal ist, würde ich nicht so pauschal sagen. Ich dachte auch immer, 50-60% ist gut. Aber beim Altbau musst Du weniger Luftfeuchtigkeit haben als in einem Neubau. Wenn es draussen kalt ist, muss die Luftfeuchtigkeit niedriger sein als bei wärmeren Temperaturen. War bei mir letztes Jahr aktuell. Ich weiß jetzt nur noch, dass bei mir (ebenfalls Altbau) bei Außentemperaturen unter -5°C die Luftfeuchtigkeit unter 35% sein soll, sonst besteht Schimmelgefahr. Bin auch erstmal aus allen Wolken gefallen, als ich das gehört habe. Wie es bei den derzeitigen Außentemperaturen sein soll, kann ich nicht genau sagen (vielleicht mal im Internet gucken). Bei mir ist es grad 45%, ich hoffe, es reicht. Aber ich hab grad auch keinen Schimmel, zum Glück.

[passionfruit]

Das ist so nicht ganz richtig. Es kommt darauf an wie warm deine Wände sind. Natürlich: je kälter es draußen ist, desto kälter sind tendenziell auch die (Innen)Wände. Deshalb soll man ja gut heizen und nicht zu lange lüften, damit die Innenwände nicht auskühlen. Sonst schlägt sich an diese kalten Punkten nämlich die Raumfeuchtigkeit nieder und es entsteht Schimmel.

Ich habe jetzt in der Heizsaison eigentlich immer um die 50-60 % Luftfeuchtigkeit, selten unter 50% (wenn ich gerade gelüftet habe ist es natürlich weniger). Ansonsten (also Frühjahr, Sommer, Herbst) sogar zwischen 60 und 70 % - vor allem im Schlafzimmer morgens. Ich war deshalb auch echt panisch, aber wir hatten jemand da, der die Wandtemperatur gemessen hat. Diese lag bei 20 Grad, somit gibt es auch bei recht hoher Luftfeuchtigkeit im Raum keinen Schimmel.

Hier mal die Taupunkttabelle:
http://www.baumaengel.homepage.eu/ta...e_2574109.html

[Angeli]

Hallo Hekate,

wenn die Vermieterin Dich vorgewarnt hat, dann besteht das Problem ja schon länger. ...
Du tust das, was man machen kann, und soll. Wenn dann der Hygrometer nicht über 60 geht, kannst Du sicher sein, daß Du alles richtig machst. Wie schon Maiglöckchen sagte, kann es sehr wohl mit baulichen Mängeln zu tun haben, oder eine undichte Dachrinne, etc. Es gibt so viele Ursachen Und wenn das Schlafzimmer im Norden oder Nord-Osten der Wohnung liegt und als Schlafzimmer ja auch nicht so geheizt wird wie z.B. ein Wohnzimmer, dann siehts schon mal ganz schlecht aus. Wenn der Schimmel wieder kommt, würde ich die Vermieterin in die Verantwortung nehmen das Problem endlich anzugehen und die Ursache herauszufinden. Dann sollte sie eine Firma (es gibt spezielle Vorgehensweisen bei der Schimmelbeseitigung) beauftragen, das Schlafzimmer zu sanieren. Wenn der Schimmel nämlich z.B. von außen über Jahre, und die brauchts bis er dann innen durchkommt, durch das Mauerwerk eindringt, ist es mit etwas oberflächlichem Abkratzen und neu streichen nicht getan. Apropo streichen: Man sollte nicht mit Schimmel-Ex Farben streichen. Mineralfarbe, die auch Feuchtigkeit besser aufnehmen und absorbieren kann ist die Wahl. Wenn die Ursache nicht gefunden und ausgeräumt wird, bleibt entweder nur das Leben mit dem Schimmel oder der Umzug--dann würde ich aber den Nachmieter informieren, das würde auch den Druck auf den Vermieter erhöhen!

Gruß,
Angeli

[Angeli]

Das stimmt Iceflower. So soll man lüften, damit der Luftaustausch gewährleistet ist. Ein weiterer Pluspunkt: Der Lufaustausch geht bei Querlüftung am schnellsten vonstatten. Die Lüftungszeit beträgt bei Minusgraden wenige Minuten (wegen der Auskühlung nicht mehr als 10 Minuten) und bei höheren Temperaturen sowie im Sommer bis zu 30 Minuten.

Gruß,
Angeli

[bärtige Lady]

Also, dass das mit querlüften nicht so gut sein soll, hab ich auch noch nicht gehört. Bei mir erübrigt sich das, weil meine Fenster alle an derselben Seite sind...

mir hört wieder keiner zu

es ist NICHT(!!!) grundsätzlich schlecht, sondern eher grundsätzlich besser, es kann nur in individuellen Fällen aus baulichen Gründen schlechter sein.

[Maigloeckchen]

es ist NICHT(!!!) grundsätzlich schlecht, sondern eher grundsätzlich besser

Ich hab mich auch nicht genau ausgedrückt, ich meinte "nicht sooo gut" . Ich dachte bisher immer, querlüften wäre quasi in allen Lebenslagen am besten. Weil so tote Ecken gibts durch Möbel doch meistens?! (Tisch, Bett...)

@Passionfruit: Ich hab ja auch nur geschrieben, dass man das mit den 50-60% nicht so pauschal sagen kann, dass da verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind und es bei MIR wg. vorliegen entsprechender Faktoren nur 35% sein sollten. Einer dieser wichtigen Faktoren ist die Innentemperatur, da hast Du recht. Und in nem Altbau mit schlechter Isolierung wird die Innenwandtemperatur immer niedriger sein als sonst.
Mir hatten das damals Baubiologen/Schimmelgutachter gesagt mit den 35%, aber auch so pi mal Daumen, da ich die Innenwandtemperatur nicht kannte. Mit Deiner Tabelle ist es natürlich genauer. Hört sich dort so an, als wäre so ein Temperaturmesser gar nicht so teuer, muss ich mir vielleicht auch mal zulegen.
Wie gesagt, es können in bestimmten Fällen schon niedrigere Luftfeuchtigkeiten als 50-60% erforderlich sein, aber an Baumängeln kann es natürlich auch liegen.

[bärtige Lady]

nur ein Bett ist kein Drama, solang die Luft ansonsten tauschen kann, blöd wird es halt wenn du einen länglichen Raum hat und das Fenster ist an der einen kurzen Seite und die Tür direkt daneben an der langen Seite - dann geht die Luft ja nur durch ein viertel vom Raum quasi.

Bei uns ist das genauso. Hab ich auch nicht gewusst, macht aber Sinn, denk ich.

[Ape]

Sind die beiden Stellen denn Außenwände? Da lag bei mir mal das Problem. Schlechte Isolierung der Außenwände und dann kam es durch den zu großen Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen zu Feuchtigkeitsbildung.

[Nic82]

Kenne ich, bei mir ist es auch die Zwischenwand, in der sich Wasser angesammelt hat. Nach 2 Jahren meckern, inkl. 10 Monaten Mietkurzung kümmert sich jetzt mein Anwalt darum