Mut zum Outfit!?

[Bria_mariposa]

Hey Leute,
Kennt ihr es ihr stellt euch ein Outfit für eine Party oder Alltag oder sonstwas zusammen und findet es klasse.
Jedoch verliere ich denn oft den Mut es wirklich zu tragen, obwohl ich oft Zustimmung und Lob dafür bekomme, ist es jedes Mal ein Kampf für mich ein neu erstelltes Outfit zu zeigen.
Leider siegt oft die Angst, dass es doch nicht so toll aussieht und Leute mich dafür schief angucken würden.

Bitte sagt mir das ich nicht die einzige bin, die solche Probleme hat!?

[susi]

Ich kenne das nur so - aus meiner Teeniezeit - dass ich mir was supersexies ( ;-D ) ausgesucht habe, was zwar theoretisch super aussah - praktisch dachte ich dann aber, eigentlich ist es mir ZU sexy und ich möchte nicht billig wirken.

Meinst du sowas?

[Bria_mariposa]

Ja das auch,
aber auch "angemessene" Outfits, wo ich oft denke, dass evtl nur ich es toll finde und andere dann denken "wie läuft Sie denn rum?!"

[ebony]

Mir ging es gestern so. Ich hab mich zur Firmen-Weihnachtsfeier fertig gemacht - der Dresscode war "weihnachtlich festlich" - fand mein Kleid mit den Pailetten am Dekoltee dann aber doch zu viel. Zum Glück hab ich noch gesehen, dass eine Naht aufgeht, so dass ich es eh nicht tragen konnte.
Aber auf der Feier wäre ich damit definitiv nicht overdressed gewesen.. weiß nicht, warum ich mich da so albern hatte.

[Bria_mariposa]

Ja genau sowas meine ich, quasi ohne Grund daran zweifeln.
Dass es zu schick sein könnte, damit hab ich auch sehr oft ein Problem und wiederum bewundere ich dann die Personen, die so super hübsch rumlaufen

[Louiisaa]

Diese Gedanken habe ich auch oft, leider. & dann zieh ich mich zig mal um & bin am Ende total verunsichert, dann wird es das übliche Outfit. Obwohl es noch so vieles anderes schönes in meinem Schrank gibt

[Gloriaviktoria]

Mir geht das so bei Sachen, die doch nicht irgendwie "meins" sind. Es ist dann irgendwie eine Verkleidung, in der ich mich nicht wohl fühle. Inzwischen versuche ich, herauszufinden, wo genau das Unbehagen herkommt. Ausschnitt zu weit - Tuch umbinden (kann man ja im Laufe des Abends wieder abmachen). Schuhe zu hoch - flache anziehen (evtl. als bewussten Stilbruch). Manchmal ist es auch der Stoff oder die Farbe

[chillmaus]

Ich kenn es von so einer bunt gemusterten Alibaba Haremshose. Saubequem, an heißen Tagen sehr leicht, mit nem engen Oberteil schön zu kombinieren.. aber "in der Öffentlichkeit" erst 4 Mal getragen in 2 Jahren. Ist schon auffällig und ne Überwindung. Mir gefällts, angestarrt wurde ich aber schon. Selbst am Gardasee im Urlaub.

Oder auch ein Sixtieskleid mit bisschen (nicht zu krassem) Petticoat und Punkten drauf. Auch schön, aber Überwindung, eben weil nicht alltäglich und auffällig.

Beide Outfits haben Freunden und auch Arbeitskollegen aber auch gut gefallen.

[mally]

Ich kenne es eher, dass man sich dann dort selber etwas overdressed fühlt...:) Also eher das umgekehrte Problem!

[kontext]

Mir geht das so bei Sachen, die doch nicht irgendwie "meins" sind. Es ist dann irgendwie eine Verkleidung, in der ich mich nicht wohl fühle.

Das wäre auch mein Gedanke gewesen. In Kleidung, die mein Stil ist, fühle ich mich schlechterdings nicht overdressed (es sei denn, sie entblößt Makel).

Oft gibt es ja Kleidung, die zwar toll aussieht, aber stilistisch nicht zur Persönlichkeit 'passt' bzw.den psychischen Bedürfnissen grad gegen den Strich bürstet. Dann heißt es oft im Stillen "ich sollte einfach mal modisch mutig sein und was anderes ausprobieren, was ist nur los mit mir". Das Unbehagen rührt aber weniger vom Level des Auftakelgrades her als vom Stil. "Modisch" ist ja nicht linear "viel/wenig", sondern dreidimensional.

Beispiel: Ich hatte mal ein Kleid mit Petticoat und Polkadots, das einfach klasse saß. Deswegen habe ich es auch gekauft, ich sah einfach gut aus darin, es war süß und frech und v.a. ein 1A Figurschmeichler. Das fand ich selbst als erstes, und ich bekam auch viele Komplimente.
Aber Petticoatpolkadots ist nicht kontext, ich bin selbst kein 50ies-Typ, nur weil ich es an anderen bzw. für sich genommen ganz toll finde. Das Kleid saß, aber der Stil - an mir - eben nicht, mir fehlt an sowas derzeit das Quentchen Lässigkeit. Und daher schwang für mich immer ein Misston mit, selbst wenn der für andere natürlich so nicht sichtbar war.

Für mich ist das inzwischen ein Alarmsignal. Wenn es etwas zu "überwinden" gilt, ist das eher selten die schüchterne graue Maus in mir, sondern - abgesehen von echten optischen Mankos wie unvorteilhaftem Schnitt/Farbe/Stoff etc. - meist die betrogene Innenwelt, die sich gern anders ausgedrückt hätte.

Kurzum, es ist eine Sache sich auszuprobieren, eine andere, sich versehentlich dabei zu verkleiden.

[RhubarbCrumble]

Chapeau! Ich finde, das hast du sehr treffend beschrieben.

[cremelle]

Ich kenne das sehr gut! Und das Problem ist, wenn man erstmal denkt, dass man schief angeguckt werden könnte, dann hat man auch das Gefühl, dass man die ganze Zeit angeguckt wird, auch wenn es gar nicht so ist!

[annlee]

Dadurch, dass ich in jüngeren Jahren sehr auffällige Subkultur Kleidung getragen habe und durch meine Größe zusätzlich auffalle, hab ich damit null Probleme heute. Ich genieße es eher auch mal zu Anlässen wirklich mal Aufträgen zu können und in seltensten Fällen kommt es nicht gut an. Da ich auch weiß, was mit steht und was nicht, liege ich auch nie daneben, bin evtl mal mal etwas overdressed, find ich aber besser als underdressed😜

[kontext]

"... you should aim to look about 10% more dressy than the people around you."



(aus: Wikihow: How to be sophisticated)

[Gloriaviktoria]

Wenn das alle beherzigen, läuft unter großer Abendrobe gar nichts mehr

[hekate]

ich find das auch. mir gehts ja jetzt schon so. ich find es total ätzend, dass ich mich für meinen beruf aufhübschen muss. wir sind alle ziemlich jung; so wie im letzten kollegenkreis, dass man mal "was buntes" anzieht, und dann sticht man schon raus, gehts nicht.
mich kotzt mein kleiderschrank regelrecht an grad und ich hätte gern einen look, der etwas edgy ist, wo ich meine subkultur zumindest etwas ausleben kann.

ich weiß auch schon gar nicht mehr, was ich auf familienfeiern (geburtstage z.b. - hochzeit ist ja wieder was anderes) oder zum ausgehen anziehen soll, denn ich bin ja im beruf eigentlich schon immer total schick.

[goldmadel]

Na das Gefühl kennen wir doch wohl alle?! Gott sei Dank sind wir eine colle Mädelsrunde, wo die anderen dann schon ja oder auch nein sagen - blamieren will man (frau) sich ja nun auch nicht gerade. Aber ich kann dir durchaus nachempfinden, mir gehts halt auch oft so. Leider, muss ich sagen