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Thema: Olaplex

  1. #1241
    Inventar Avatar von Dana
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von naschi Beitrag anzeigen
    Aber es wird doch mit zeitnaher Wirkung nach der Anwendung geworben. Wenn erst nach Jahren eine Wirkung oder keine sichtbar wird, woher will ich das denn dann auf Olaplex zurückführen? Kann doch auch sein, dass das einfach gesund nachwachsende Haare sind dann. Also hier ist schon eine Sofortwirkung sichtbar http://www.cosmopolitan.de/olaplex-i...ich-66579.html . Und das es zeitnah funktioniert, erklärt sich doch aus der Funktionsweise von Olaplex.
    Es gibt doch in diesem Thread diverse Berichte von sofortiger, erfolgreicher Verwendung! Und ich habe auch im privaten Umfeld von vielen solcher Fälle gehört.

    Nicht bei jedem wirkt es gleich (gut). Wer null Sofort-Effekt wird es nicht weiter benutzen und das ist dann doch ok. Die Variante, dass man es ohne Erfolg über Jahre verwendet und dabei Geld verschwendet halte ich für mehr als unwahrscheinlich...
    Niemand steigt zweimal in denselben Fluss.

  2. #1242
    Forenkönigin Avatar von naschi
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von Püppi21 Beitrag anzeigen
    Ja man kann es nur unter dem Mikroskop nachschauen, um es zu vergleichen.
    Ja diese Schwefeldisulfidbrücken werden bestimmt wieder hergestellt. Aber ich glaube bei ganz kaputten Haaren bringt das auch nicht viel. Bei nur etwas strapazierten eher. Es sind ja nicht nur diese Brücken, die gesundes Haar ausmachen.
    Da sind noch die Keratinbindungen, Schuppenschicht usw.
    Allein wiederhergestellte Disulfidbrücken sind nicht der Schlüssel. Aber wenn bei jemandem genau diese Brücken das Symptom der srapazierten oder kaputten Haare sind, bringt es sicher viel.
    Woher beziehst du eigentlich dein Wissen über Olaplex und dessen Wirkung? Selbsttest oder tiefgreifendes chemisches Wissen?

  3. #1243
    Inventar Avatar von Dana
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von naschi Beitrag anzeigen
    Woher beziehst du eigentlich dein Wissen über Olaplex und dessen Wirkung? Selbsttest oder tiefgreifendes chemisches Wissen?
    https://olaplex.de/pages/faq ... auch wenn ich nicht Püppi21 bin
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  4. #1244
    Forenkönigin Avatar von naschi
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von Dana Beitrag anzeigen
    https://olaplex.de/pages/faq ... auch wenn ich nicht Püppi21 bin
    Das kenn ich auch. Nur steht da doch nicht, dass es erst nach langfristiger Abwendung wirken würde.

  5. #1245
    Inventar Avatar von windprinzessin
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    AW: Olaplex

    Die eigene Haarstruktur spielt da auch gewaltig mit rein, was das weiche Haargefühl angeht. Ich hatte früher ganz feine hellblonde Haare, weich, glatt und glänzend. Die wurden mit dem Alter dunkler (jetzt aschiges Mittelblond) und immer welliger... Hartes Kalkwasser spielt da auch noch mit rein und macht sie griffiger. Seit ich meine mittlerweile ziemlich starken Naturwellen aber akzeptiere und gezielt supporte, sehen sie viel besser aus. Glattföhnen mögen meine Haare generell nicht so, dann werden sie eher struppig und trocken und brauchen viel Extra Pflege. Andere Mädels haben von Natur aus ganz glatte, seidige Haare, das ist eine andere Ausgangsbasis und sorgt dann natürlich auch mit Olaplex für andere Egebnisse.

  6. #1246
    Inventar Avatar von Püppi21
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von naschi Beitrag anzeigen
    Woher beziehst du eigentlich dein Wissen über Olaplex und dessen Wirkung? Selbsttest oder tiefgreifendes chemisches Wissen?
    Ich verwende es seit über einem Jahr. Einen Soforteffekt hatte ich nicht wirklich. Ich habe 1,2&3 immer regelmäßig verwendet. Nun nur noch 1&2, weil 3 leer ist. Die 2 nehme ich jetzt jede Woche als Ersatz zu 3 und ein Mal im Monat 1&2.

    Ich dachte eigentlich, dass es nach über einem Jahr mehr sichtbar ist, ob es eine Verbesserung gibt, weil ja neue Haare nachwachsen, die nun von Anfang an "unter dem Einfluss" von Olaplex stehen. Also schon ab 1cm Länge. Da die Haare aber 7 Jahre brauchen, um komplett neu zu sein, glaube ich, dass es erst dann sichtbar ist. Zumindest bei mir. Bisher kann ich keine Verbesserung sehen.

  7. #1247
    Forenkönigin Avatar von naschi
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von Püppi21 Beitrag anzeigen
    Ich verwende es seit über einem Jahr. Einen Soforteffekt hatte ich nicht wirklich. Ich habe 1,2&3 immer regelmäßig verwendet. Nun nur noch 1&2, weil 3 leer ist. Die 2 nehme ich jetzt jede Woche als Ersatz zu 3 und ein Mal im Monat 1&2.

    Ich dachte eigentlich, dass es nach über einem Jahr mehr sichtbar ist, ob es eine Verbesserung gibt, weil ja neue Haare nachwachsen, die nun von Anfang an "unter dem Einfluss" von Olaplex stehen. Also schon ab 1cm Länge. Da die Haare aber 7 Jahre brauchen, um komplett neu zu sein, glaube ich, dass es erst dann sichtbar ist. Zumindest bei mir. Bisher kann ich keine Verbesserung sehen.
    Wenn du 7 Jahre warten willst, kannst du doch nicht mehr sagen, wodurch die Haare gesund sind. Weil du in 7 Jahren einiges an Pflege mit deinen Haaren machen wirst. Ich würde mal sagen, bei deinen Haaren ist es wohl für den Popo. Warum auch immer es bei dir nicht zu wirken scheint.

  8. #1248
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Was mir letztes Jahr bei Olaplex aufgefallen ist: Beim Einsatz beim Färben war der Effekt viel stärker als ohne Färben, sprich nur als Kur.

    Und ich weiß nicht, ob es am Fibreplex oder am Anti Snap liegt, meine Haare sind viel weniger kaputt, obwohl Spitzen schneiden jetzt fällig ist.

  9. #1249
    Inventar Avatar von windprinzessin
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von Püppi21 Beitrag anzeigen
    Ich verwende es seit über einem Jahr. Einen Soforteffekt hatte ich nicht wirklich. Ich habe 1,2&3 immer regelmäßig verwendet. Nun nur noch 1&2, weil 3 leer ist. Die 2 nehme ich jetzt jede Woche als Ersatz zu 3 und ein Mal im Monat 1&2.
    Püppi, wenn du nach soooo langer Zeit wirklich noch gar keinen Effekt auf deine Haare hast, außer gesunden Neuwuchs, würde ich ernsthaft überlegen, ob es sich bei den Produkten um Originale handelt. Ich glaube Olaplex (insb. 1+2) ist auf ebay eines der meist gefälschten Produkte überhaupt (neben Wimpernseren und Designerprodukten). Die ersten beiden Schritte sind nunmal friseurexklusiv, da ist für den Endverbraucher ein rankommen extrem schwierig und wird entsprechend viel Schindluder getrieben. Es muss gar nicht mal komplett gefälscht sein, vielleicht auch nur gepanscht und gestreckt. Hattest du mal eine Olaplex Anwendung beim Profi? Oder die Nr. 3 z.B. in einem professionellen Fachgeschäft zum Vergleich gekauft?

    @noergli: Ich glaube, Olaplex 1 ist mit Anwendung in Farbe und besonders Blondierung sehr viel wirksamer, als als "normales Treatment" mit Wasser. Die Schuppenschicht der Haare wird beim Färbevorgang ja gezielt aufgebrochen, dadurch kann der Olaplex Wirkstoff natürlich auch besser ins Haar eindringen und dort wirken. Gleiches gilt für Olaplex 2, da sich die Schuppenschicht nicht direkt nach dem Färben wieder schließt. Ich denke, darauf beruht auch der "Wow-Effekt" beim Profi im Vergleich zur regulären Heim-Anwendung von Olaplex 3.

  10. #1250
    Inventar Avatar von Püppi21
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von windprinzessin Beitrag anzeigen
    Püppi, wenn du nach soooo langer Zeit wirklich noch gar keinen Effekt auf deine Haare hast, außer gesunden Neuwuchs, würde ich ernsthaft überlegen, ob es sich bei den Produkten um Originale handelt. Ich glaube Olaplex (insb. 1+2) ist auf ebay eines der meist gefälschten Produkte überhaupt (neben Wimpernseren und Designerprodukten). Die ersten beiden Schritte sind nunmal friseurexklusiv, da ist für den Endverbraucher ein rankommen extrem schwierig und wird entsprechend viel Schindluder getrieben. Es muss gar nicht mal komplett gefälscht sein, vielleicht auch nur gepanscht und gestreckt. Hattest du mal eine Olaplex Anwendung beim Profi? Oder die Nr. 3 z.B. in einem professionellen Fachgeschäft zum Vergleich gekauft?

    @noergli: Ich glaube, Olaplex 1 ist mit Anwendung in Farbe und besonders Blondierung sehr viel wirksamer, als als "normales Treatment" mit Wasser. Die Schuppenschicht der Haare wird beim Färbevorgang ja gezielt aufgebrochen, dadurch kann der Olaplex Wirkstoff natürlich auch besser ins Haar eindringen und dort wirken. Gleiches gilt für Olaplex 2, da sich die Schuppenschicht nicht direkt nach dem Färben wieder schließt. Ich denke, darauf beruht auch der "Wow-Effekt" beim Profi im Vergleich zur regulären Heim-Anwendung von Olaplex 3.
    Ich habe die etwas über 500ml Flaschen aus den Usa gekauft, die Flaschen waren versiegelt und mit Beschreibung in original Verpackung und zusätzlich noch ein brauner Umkarton außen drum. Mit Barcode und Impressum usw. Wenn es gefälscht wäre, dann hätte ich es bemerkt.
    Ich habe auch verschiedene gekauft. Auch 100ml Flaschen Nr. 2 und 1, von verschiedenen Verkäufern. Und immer alles gleich.
    In die Blondierung gebe ich immer Keraphlex 1, weil vom Olaplex hat es nicht genug gezogen. Nach dem Auswaschen mache ich Olaplex 2 rein.

    Also auf jedenfall habe ich noch 1,7 Liter Nr 2 und 400ml 1 da. Ich werde es noch aufbrauchen, denke das hält noch 1 Jahr.

    Ja das ist schon schwierig. Am Anfang dachte ich schon, dass ein Soforteffekt da war, aber es kann ja auch an anderen Dingen liegen, dass die Haare an dem Tag besser aussahen.

  11. #1251
    Inventar Avatar von windprinzessin
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    AW: Olaplex

    Oje, da kann ich deine Enttäuschung wirklich verstehen. Kostet ja auch ein kleines Vermögen. Allerdings hast du auch wahnsinnig lange Haare, die regelmäßig blondiert werden... Da haben die Längen und Spitzen ja schon weit aus mehr mitgemacht, als es bei mir z.B. der Fall ist (BHV-Länge und blondiert). Selbst wenn immer nur der Ansatz blondiert wird, bekommen die Längen beim Auswaschen ja auch Blondiermittel ab, ganz zu schweigen von der normalen Belastung im Alltag. Von Friseuren habe ich auch schon öfter gehört, dass die mögliche Haarlänge bis zu einem gewissen Grad auch genetisch bedingt ist und man über diese Länge ohne viel Haarbruch und ausgedörrte Spitzen selbst bei noch so schonender Umgangsweise und Pflege nicht hinaus kommt. Ob das allerdings so stimmt, weiß ich nicht. Vielleicht im Sinne von der natürlichen Haarstruktur, also dicke, robuste Haare vs. feine, empfindliche Haare.

  12. #1252
    Inventar Avatar von Püppi21
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    AW: Olaplex

    Ja ich blondiere auch immer nur den Ansatz, bis zu den Ohren. Also ich klatsche die Farbe einfach drauf, ohne abzuteilen. Jedoch blondiere ich nur alle 4-5 Monate. Das mit der genetisch bedingten Haarlänge stimmt.
    Meine Haare sind sehr dünn, ich habe auch sehr wenige leider nur. Bekomme bei Sonne immer Sonnenbrand auf der Kopfhaut
    Und wenn ich irgendwo hängenbleibe, reißt direkt ein Haar ab.
    Aber Haarbruch habe ich kaum. Aber auch vor Olaplex nicht. Außer nach einer Dauerwelle auf der Blondierung.

    Das Blondiermittel, das durch die Haare läuft ist kaum noch "aktiv" denn der Oxidationsprozess ist dann fast abgeschlossen. Ich denke das macht nicht so viel aus.

  13. #1253
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von windprinzessin Beitrag anzeigen
    @noergli: Ich glaube, Olaplex 1 ist mit Anwendung in Farbe und besonders Blondierung sehr viel wirksamer, als als "normales Treatment" mit Wasser. Die Schuppenschicht der Haare wird beim Färbevorgang ja gezielt aufgebrochen, dadurch kann der Olaplex Wirkstoff natürlich auch besser ins Haar eindringen und dort wirken. Gleiches gilt für Olaplex 2, da sich die Schuppenschicht nicht direkt nach dem Färben wieder schließt. Ich denke, darauf beruht auch der "Wow-Effekt" beim Profi im Vergleich zur regulären Heim-Anwendung von Olaplex 3.
    Das macht natürlich Sinn. Danke für die Erklärung.

    Was bei mir auch nicht so einen Wow-Effekt wie gehofft hatte, war das Keraphlex und Add-Plex. Es war zwar beides ok, aber ich glaub, da kann man auch genauso gut eine gute Kur benutzen.

  14. #1254
    Inventar Avatar von kittysonne
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    AW: Olaplex

    Bei zentraldrogerie gibts übrigens auch Olaplex 1 und 2, wenn ihr nicht in den USA bestellen wollt
    Biete ein unglaubliches Make up Paket mit Charlotte Tilbury, Too Faced etc (Seski):-:

  15. #1255
    Experte Avatar von Amidala
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    AW: Olaplex

    Ich habe auch mal eine Frage.

    Gestern war ich bei meinem Friseur. Der benutzt kein Olaplex sondern Glynt Trijuven.
    1 und 2 hat er gestern bei meinem strähnchen machen verwendet und zu 3 riet er mir für zuhause.

    Sollte ich da bei einem system bleiben oder konnte ich mir auch die 3 von Olaplex kaufen? Dort sind ja keine Silikone etc drin.
    Bei Glynt bin ich mir nicht sicher.

  16. #1256
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    AW: Olaplex

    Ich hab mal wieder nach Strähnen und Ansätzfärbung mit der Nr 1 u 2 gekurt

    Seit langem sind wieder abgebrochene Strähnen dabei gewesen. Ich werde kein Olaplex mehr verwenden, bei mir macht es auf jeden Fall keinen positiven Effekt und meine 1500 ml sind fast alle.

    Ich komme besser mit Keratin und Biggiplex von der Frau Lund von HSE zurecht, Damit hab ich meine Haare, die mit Olaplex immer Haarbruch bekamen schön hinbekommen.
    Jetzt eben wieder von vorne....Ohne Olaplex

  17. #1257
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    AW: Olaplex

    @Diana: schade, dass es bei dir mit Olaplex nicht geklappt hat!

    @Amidala: Ich weiß nicht, welche Wirkstoffe in dem Trijuven drin sind. Aber der Olaplex-Wirkstoff ist patentiert und deshalb auf jeden Fall ein anderer. Ausprobieren kannst du es also auf jeden Fall mal.

    Ich habe neulich Fibreplex von einer Friseurin empfohlen bekommen. Habe beim Strähnen im Salon die 1 und 2 bekommen und für zu Hause die 3. Leider null Resultat, nur viel Silikon.
    Dann habe ich nochmal Olaplex3 verwendet; ein deutliches, viel besseres Ergebnis. Ich bleibe bei Olaplex.
    Niemand steigt zweimal in denselben Fluss.

  18. #1258
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    AW: Olaplex

    Ich bin der selben Meinung wie Püppi21, dass der optische Effekt nach einer Olaplexbehandlung überwiegend auf Oberflächenkonditionierung durch No 2 und 3 beruht - oder eben durch vergleichbare Produkte.
    Wir haben hier ja nicht nur das erwähnte kationische Polymer (PQ 37), sondern ja auch sehr viele gängige kationische Tenside (größtenteils Quats): Behentrimonium Methosulfate, Stearamidopropyl Dimethylamine (kationaktiv), Quaternium-91, Cetrimonium Methosulfate, Cetrimonium Chloride. Die sind ja dazu da, die geschädigte Haaroberfläche zu "maskieren", bzw die Oberflächeneigenschaften gesunder Haare, deren Oberfläche durch eine fest gebundene Fettsäureschicht (18-MEA, 18-Methyleicosansäure) wasserabweisend ist, gewissermaßen zu imitieren. Bei oxidativen Prozessen geht diese Schicht schnell verloren und es bleiben wasserliebende Gruppen zurück. GEschädigtes Haar ist daher wasserliebend und damit stärker quellbar).
    Diese gebundenen Fettsäuren (ebenfalls überwiegend die 18-MEA) befinden sich auch zwischen den Schuppen im Zellmembrankomplex. Auch hier werden diese durch Oxidation gebrochen und gehen somit verloren.
    Neben der Lipidoxidation (freier und gebundener Lipide) entstehen auch oxidative Schäden an anderen Aminosäureseitengruppen in den Haarproteinen.


    Jetzt noch mal zu Olaplex.
    Bei diesem Olaplex-Stoff selbst handelt es sich lediglich um einen Sulfhydryl-Crosslinker. Das heißt, sie können eigentlich nur mit Thiolgruppen (=Sulfhydryl) reagieren - also freien Schwefelgruppen. Diese Selektivität ist auch der Grund, weshalb solche Verbindungen auch schon lange Zeit in der Proteinchemie (Bioconjugation und Crosslinking) oder in der Haarforschung verwendet werden.
    Für diese Crosslinker-Reaktion sind freie Thiolgruppen erforderlich (die Seitengruppe von der Aminosäure Cystein).

    Nun sollte man wissen, dass bei oxidativen Prozessen Thiolgruppen oxidiert werden. Dabei bildet sich entweder zufällig eine Disulfidbrücke, sobald sich während der Oxidation zwei Thiolgruppen näher kommen, oder - in den meisten Fällen - werden diese über diverse Oxidationsstufen zu Sulfonsäure (Cysteinsäure) oxidiert. Ähnlich werden Disulfidbrücken über diverse Oxidationsstufen ebenfalls zu Sulfonsäure (Cysteinsäure) oxidiert.
    Allerdings kann der Crosslinker in Olaplex nur mit Thiolgruppen reagieren (solche, die nicht oxidiert worden sind). Die Augenwischerei bei Olaplex ist die Aussage, dass durch Oxidation geschädigte Disulfidbrücken wieder aufgebaut werden können. Das ginge nur bei einer reduktiven Spaltung (bei 'ner Dauerwelle), da hier Thiolgruppen entstehen.

    Man hat in der Haarwissenschaft schon vor einigen Jahrzehnten die unterschiedliche Menge an freien Thiolgruppen im Haar ermittelt (ironischer Weise mit ähnlichen Verbindungen (siehe weiter unten)), mit dem Ergebnis, dass unbehandelte Haare mehr Thiolgruppen enthalten, als geschädigte Haare. Mit jedem Oxidationprozess wird die Anzahl der Thiolgruppen weniger. Dafür entsteht sehr viel Sulfonsäure, auch bekannt als Cysteinsäure.

    Dass durch die Reaktion mit diesem Mittel Disulfidbrücken hergestellt werden, ist auch eine irreführende Aussage. Wenn diese Art Crosslinker (z.B. in Olaplex) mit zwei Thiolgruppen reagiert haben, haben wir als Ergebnis keine Disulfidbrücke vorliegen, sondern es wird imgrunde eine synthetische Brücke hergestellt - mit anderen Eigenschaften.
    Die Brücke selbst besteht aus einem Spacer - das Verbindungsstück sozusagen. Der Spacer beim Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat ist das Bis-Aminopropyl Diglycol. Dieses ist ein kleiner Polyether (Triethylen) mit jeweils einem entständigen Amin. Diese beiden entständigen Amine halten sich ionisch an jeweils einem Maleat fest. Die beiden Maleate selbst sind das einzige, das Reaktionen mit dem Schwefel (Thiolgruppen) eingeht (Siehe Michael-Addition).

    Allerdings lässt sich an dieser Stelle keine Disulfidbrücke mehr herstellen, sondern sie wird durch diese Brücke unumkehrbar ersetzt. Die Schwefelgruppen haben dann ja mit Maleat reagiert und einen Thioether gebildet. Man sagt auch, dass die Schwefelgruppe maleyliert wurde. Das einzige was theoretisch abfliegen kann, ist der ionisch gebundene Spacer (das Bis-Aminopropyl Diglycol).

    Ich weiß nicht wie stark oder schwach der Spacer gebunden ist, aber ich halte das schon für eine Schwachstelle. Es ginge nämlich auch anders...

    Anstatt der Maleaten (entsp. Maleinsäuren) werden nämlich sonst eigentlich deren Imide verwendet, nämlich Maleimide.
    Bei Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat von Olaplex sind ja - so wie auch auf der oft zitierten Seite Labmuffin dargestellt - zwei Maleate über eine Ionenbindung mit jeweils einem Amin des Spacers gebunden. Dieses spiegelbildliche Bis-Aminopropyl Diglycol ist der sog. Spacer - die eigentliche Brücke. Bei Maleimiden allerdings haben die Amine eines solchen Spacer-Arms mit den Maleaten reagiert. Das heißt, dass der Spacer bei Maleimiden fest verknüpft sind. Diese Art spiegelbildlich aufgebaute Corsslinker nennt man dann Bis-Maleimide.

    Es ist folglich eigentlich auch möglich, dass der Spacer Bis-Aminopropyldiglycol nicht nur ionisch, sondern fest an den Maleaten gebunden ist. Das in Olaplex verwendete Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat wäre als entsprechendes Bis-Maleimide das „bis(maleimido)triethylene glycol” (BM PEG3), welches auch bei Thermofisher* zu finden ist (darf leider nichts verlinken).
    In einem weiteren Patentschreiben ist das bis-(maleimidoethoxy) ethane aufgeführt, das auch bei Thermofisher unter der Bezeichnung bis(maleimido)diethylene glycol (BM PEG2) zu finden ist. Einfach mal bei Thermofisher durchklicken (zu den Sulfhydryl-Crosslinker)...

    *Thermofisher ist ein Händler für Geräte, Chemikalien, und solche biochemischen "Tools".


    Zitat Zitat von windprinzessin Beitrag anzeigen
    Das macht Olaplex ja auch so einmalig und besonders im Vergleich zu allen anderen -plexen, die lediglich auf Proteinen und Silikonen beruhen. Allerdings tüfteln L'Oreal und andere Konzerne schon fleissig an ähnlichen Produkten (zum Teil mit äußerst unfairen Mitteln), weshalb Olaplex als kleines, innovatives Start-up schon einige Klagen wegen Verstoß gegen das Patentrecht am Laufen hat.
    Naja, Olaplex (also Liqwd, Inc.) haben altbekannte Erkenntnisse quasi nur neu aufgewärmt, daher sämtliche Patenrechte für ähnliche verwendbare Crosslinker eingekauft und sich dann gleich 8-fach abgesichert (und dafür sicher erst mal ordentlich geblecht), damit die anderen es schwer haben ähnliche, altbekannte Crosslinker zu verwenden, obwohl man die ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit kennt und auch verwendet hat.
    Insofern ist das eigentlich unfair von Olaplex, da diese ja nichts Neues erfunden haben.
    Bereits um die Dreißigerjahre wurden die Reaktionen zwischen Maleinsäure und Thiolverbindungen untersucht. Und in der Haarforschung wurden schon vor einigen Jahrzehnten die Maleimide genutzt (z.B. von Leszek J. Wolfram), um Haare zu modifizieren oder etwa die Menge an freien Thiolgruppen zu untersuchen oder um Thiolgruppen zu blocken, um Disulfide-Sulfhydryl Interchange-Reaktionen zu untersuchen.

    Es gibt sogar ein Patent mit Bis-Maleimiden als Haar- und Wollbehandlungsmittel aus dem Jahre 1955 (Joseph E. Moore).
    In einem der Patente von Olaplex, also von Liqwd, Inc., wird der ionische gebundenen Spacer - der verwendet wird -, patentiert, in einem weiteren aber auch die entsprechenden Bis-Maleimiden... So kann auch diese niemand mehr ohne rechtliche Konsequenzen vermarkten, obwohl diese irrsinnigerweise schon sehr lange bekannt sind (auch als Haarbehandlungsmittel) und (meistens in der Biochemie) verwendet wurden.

    Patent von Olaplex: Hier wird das Maleat mit ionischen Spacer aufgeführt: Patentnummer: US20150034117
    Patent von Olaplex: Hier werden Bis-Maleimide aufgeführt: Patentnummer: US20150037270
    Hier das alte Patent von 1955 ebenfalls mit Bis-Maleimiden: Patentnummer: US2850351

    Hätte also Liqwd, Inc. nicht auch die Bis-Maleimide für sich patentrechtlich gesichert (auch wenn sie diese nicht verwenden), hätte sie sich ein anderer schnell gesichert, bzw man hätte einfach Produkte mit Bis-Maleimiden angeboten. Eigentlich warte ich darauf, dass mal demnächst ein Produkt mit einem N-Alkyl Maleimide oder N-PEG Maleimide oder ähnlichem als Alternative angeboten wird, insofern die Rechte darauf nicht auch von Liqwd, Inc. eingekauft wurden.

  19. #1259
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    AW: Olaplex

    @ Diana: 1500 ml Olaplex??
    OMG

  20. #1260
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    AW: Olaplex

    @ Jane:
    bin tief beeindruckt, muss ich gestehen.

    und ehrlicherweise nach eineinhalb Sätzen ausgestiegen.
    Es drängt sich aber die Frage auf, ob die Haarstruktur durch die Olaplex-Behandlung unumkehrbar verändert wird, ob diese Veränderung schadet, das Ganze wieder langsam herauswachsen muss und nicht nur, ob man sich die Ausgabe sparen kann.

    Andere Firmen drängen mit ähnlichen Produkten auf den Markt .. wg einer potentiellen Wirksamkeit oder nur aus Profitgründen , um den Hype mitzunehmen?

  21. #1261
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    AW: Olaplex

    Schon komplex ...
    Unbehandeltes, gesundes Haar hat mehr Thiolgruppen und bei dauerwellbehandeltem Haar (welches dadurch auch geschädigt wird) finden sich ebenfalls vermehrt Thiolgruppen?
    Und Olaplex tendiert dazu (zumindest diese Fake disulfit wiederherstellungssache), chemisch zu reagieren sowohl bei ungeschädigtem als auch bei dauergewelltem Haar?
    Darüber hinausgehende positive Effekte lassen sich auf weitere Inhaltsstoffe zurückführen, die mit der Disulfitsache nichts zu tun haben?

    Sorry wenn ich so penetrant frage, aber ich hab schon alle Hoffnungen auf dieses Produkt gesetzt.

  22. #1262
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von MillaStJones Beitrag anzeigen
    @ Diana: 1500 ml Olaplex?? ������
    OMG
    ������������

    yes, das hatte ich, aber nun sind die letzten Reste vorhanden....

  23. #1263
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    Zitat Zitat von Jane Beitrag anzeigen
    Ich bin der selben Meinung wie Püppi21, dass der optische Effekt nach einer Olaplexbehandlung überwiegend auf Oberflächenkonditionierung durch No 2 und 3 beruht - oder eben durch vergleichbare Produkte.
    Wir haben hier ja nicht nur das erwähnte kationische Polymer (PQ 37), sondern ja auch sehr viele gängige kationische Tenside (größtenteils Quats): Behentrimonium Methosulfate, Stearamidopropyl Dimethylamine (kationaktiv), Quaternium-91, Cetrimonium Methosulfate, Cetrimonium Chloride. Die sind ja dazu da, die geschädigte Haaroberfläche zu "maskieren", bzw die Oberflächeneigenschaften gesunder Haare, deren Oberfläche durch eine fest gebundene Fettsäureschicht (18-MEA, 18-Methyleicosansäure) wasserabweisend ist, gewissermaßen zu imitieren. Bei oxidativen Prozessen geht diese Schicht schnell verloren und es bleiben wasserliebende Gruppen zurück. GEschädigtes Haar ist daher wasserliebend und damit stärker quellbar).
    Diese gebundenen Fettsäuren (ebenfalls überwiegend die 18-MEA) befinden sich auch zwischen den Schuppen im Zellmembrankomplex. Auch hier werden diese durch Oxidation gebrochen und gehen somit verloren.
    Neben der Lipidoxidation (freier und gebundener Lipide) entstehen auch oxidative Schäden an anderen Aminosäureseitengruppen in den Haarproteinen.


    Jetzt noch mal zu Olaplex.
    Bei diesem Olaplex-Stoff selbst handelt es sich lediglich um einen Sulfhydryl-Crosslinker. Das heißt, sie können eigentlich nur mit Thiolgruppen (=Sulfhydryl) reagieren - also freien Schwefelgruppen. Diese Selektivität ist auch der Grund, weshalb solche Verbindungen auch schon lange Zeit in der Proteinchemie (Bioconjugation und Crosslinking) oder in der Haarforschung verwendet werden.
    Für diese Crosslinker-Reaktion sind freie Thiolgruppen erforderlich (die Seitengruppe von der Aminosäure Cystein).

    Nun sollte man wissen, dass bei oxidativen Prozessen Thiolgruppen oxidiert werden. Dabei bildet sich entweder zufällig eine Disulfidbrücke, sobald sich während der Oxidation zwei Thiolgruppen näher kommen, oder - in den meisten Fällen - werden diese über diverse Oxidationsstufen zu Sulfonsäure (Cysteinsäure) oxidiert. Ähnlich werden Disulfidbrücken über diverse Oxidationsstufen ebenfalls zu Sulfonsäure (Cysteinsäure) oxidiert.
    Allerdings kann der Crosslinker in Olaplex nur mit Thiolgruppen reagieren (solche, die nicht oxidiert worden sind). Die Augenwischerei bei Olaplex ist die Aussage, dass durch Oxidation geschädigte Disulfidbrücken wieder aufgebaut werden können. Das ginge nur bei einer reduktiven Spaltung (bei 'ner Dauerwelle), da hier Thiolgruppen entstehen.

    Man hat in der Haarwissenschaft schon vor einigen Jahrzehnten die unterschiedliche Menge an freien Thiolgruppen im Haar ermittelt (ironischer Weise mit ähnlichen Verbindungen (siehe weiter unten)), mit dem Ergebnis, dass unbehandelte Haare mehr Thiolgruppen enthalten, als geschädigte Haare. Mit jedem Oxidationprozess wird die Anzahl der Thiolgruppen weniger. Dafür entsteht sehr viel Sulfonsäure, auch bekannt als Cysteinsäure.

    Dass durch die Reaktion mit diesem Mittel Disulfidbrücken hergestellt werden, ist auch eine irreführende Aussage. Wenn diese Art Crosslinker (z.B. in Olaplex) mit zwei Thiolgruppen reagiert haben, haben wir als Ergebnis keine Disulfidbrücke vorliegen, sondern es wird imgrunde eine synthetische Brücke hergestellt - mit anderen Eigenschaften.
    Die Brücke selbst besteht aus einem Spacer - das Verbindungsstück sozusagen. Der Spacer beim Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat ist das Bis-Aminopropyl Diglycol. Dieses ist ein kleiner Polyether (Triethylen) mit jeweils einem entständigen Amin. Diese beiden entständigen Amine halten sich ionisch an jeweils einem Maleat fest. Die beiden Maleate selbst sind das einzige, das Reaktionen mit dem Schwefel (Thiolgruppen) eingeht (Siehe Michael-Addition).

    Allerdings lässt sich an dieser Stelle keine Disulfidbrücke mehr herstellen, sondern sie wird durch diese Brücke unumkehrbar ersetzt. Die Schwefelgruppen haben dann ja mit Maleat reagiert und einen Thioether gebildet. Man sagt auch, dass die Schwefelgruppe maleyliert wurde. Das einzige was theoretisch abfliegen kann, ist der ionisch gebundene Spacer (das Bis-Aminopropyl Diglycol).

    Ich weiß nicht wie stark oder schwach der Spacer gebunden ist, aber ich halte das schon für eine Schwachstelle. Es ginge nämlich auch anders...

    Anstatt der Maleaten (entsp. Maleinsäuren) werden nämlich sonst eigentlich deren Imide verwendet, nämlich Maleimide.
    Bei Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat von Olaplex sind ja - so wie auch auf der oft zitierten Seite Labmuffin dargestellt - zwei Maleate über eine Ionenbindung mit jeweils einem Amin des Spacers gebunden. Dieses spiegelbildliche Bis-Aminopropyl Diglycol ist der sog. Spacer - die eigentliche Brücke. Bei Maleimiden allerdings haben die Amine eines solchen Spacer-Arms mit den Maleaten reagiert. Das heißt, dass der Spacer bei Maleimiden fest verknüpft sind. Diese Art spiegelbildlich aufgebaute Corsslinker nennt man dann Bis-Maleimide.

    Es ist folglich eigentlich auch möglich, dass der Spacer Bis-Aminopropyldiglycol nicht nur ionisch, sondern fest an den Maleaten gebunden ist. Das in Olaplex verwendete Bis-Aminopropyl Diglycol Dimaleat wäre als entsprechendes Bis-Maleimide das „bis(maleimido)triethylene glycol” (BM PEG3), welches auch bei Thermofisher* zu finden ist (darf leider nichts verlinken).
    In einem weiteren Patentschreiben ist das bis-(maleimidoethoxy) ethane aufgeführt, das auch bei Thermofisher unter der Bezeichnung bis(maleimido)diethylene glycol (BM PEG2) zu finden ist. Einfach mal bei Thermofisher durchklicken (zu den Sulfhydryl-Crosslinker)...

    *Thermofisher ist ein Händler für Geräte, Chemikalien, und solche biochemischen "Tools".




    Naja, Olaplex (also Liqwd, Inc.) haben altbekannte Erkenntnisse quasi nur neu aufgewärmt, daher sämtliche Patenrechte für ähnliche verwendbare Crosslinker eingekauft und sich dann gleich 8-fach abgesichert (und dafür sicher erst mal ordentlich geblecht), damit die anderen es schwer haben ähnliche, altbekannte Crosslinker zu verwenden, obwohl man die ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit kennt und auch verwendet hat.
    Insofern ist das eigentlich unfair von Olaplex, da diese ja nichts Neues erfunden haben.
    Bereits um die Dreißigerjahre wurden die Reaktionen zwischen Maleinsäure und Thiolverbindungen untersucht. Und in der Haarforschung wurden schon vor einigen Jahrzehnten die Maleimide genutzt (z.B. von Leszek J. Wolfram), um Haare zu modifizieren oder etwa die Menge an freien Thiolgruppen zu untersuchen oder um Thiolgruppen zu blocken, um Disulfide-Sulfhydryl Interchange-Reaktionen zu untersuchen.

    Es gibt sogar ein Patent mit Bis-Maleimiden als Haar- und Wollbehandlungsmittel aus dem Jahre 1955 (Joseph E. Moore).
    In einem der Patente von Olaplex, also von Liqwd, Inc., wird der ionische gebundenen Spacer - der verwendet wird -, patentiert, in einem weiteren aber auch die entsprechenden Bis-Maleimiden... So kann auch diese niemand mehr ohne rechtliche Konsequenzen vermarkten, obwohl diese irrsinnigerweise schon sehr lange bekannt sind (auch als Haarbehandlungsmittel) und (meistens in der Biochemie) verwendet wurden.

    Patent von Olaplex: Hier wird das Maleat mit ionischen Spacer aufgeführt: Patentnummer: US20150034117
    Patent von Olaplex: Hier werden Bis-Maleimide aufgeführt: Patentnummer: US20150037270
    Hier das alte Patent von 1955 ebenfalls mit Bis-Maleimiden: Patentnummer: US2850351

    Hätte also Liqwd, Inc. nicht auch die Bis-Maleimide für sich patentrechtlich gesichert (auch wenn sie diese nicht verwenden), hätte sie sich ein anderer schnell gesichert, bzw man hätte einfach Produkte mit Bis-Maleimiden angeboten. Eigentlich warte ich darauf, dass mal demnächst ein Produkt mit einem N-Alkyl Maleimide oder N-PEG Maleimide oder ähnlichem als Alternative angeboten wird, insofern die Rechte darauf nicht auch von Liqwd, Inc. eingekauft wurden.
    Interessanter Text, danke für die Informationen.
    Darf ich fragen, was das alles genau heißt?

    Bringt Olaplex nun was oder nicht/ bzw. Kann es das überhaupt?
    Oder lieber ohne?

    Und was ist mit Keraphlex, Eslabondexx usw., die auf Proteinbasis wirken?
    Können die überhaupt funktionieren in Sachen Schonung während des Färbeprozesses?

    - - - automatisch zusammengeführter Beitrag - - -

    Zitat Zitat von Diana Valesko Beitrag anzeigen
    yes, das hatte ich, aber nun sind die letzten Reste vorhanden....
    Ich habe sogar 2000 gehabt, jetzt noch 1300 nr 2 und 300 nr 1

  24. #1264
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    AW: Olaplex

    Oh, da hast Du ja noch Vorrat.

    Nehme jetzt Biggiplex von Brigitte Lund aus dem Homeshopping und bin damit ganz zufrieden. Halt auch ein "Haarverjüngungszeuchs".

  25. #1265
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Hab gerade mal auf der HSE Seite geschaut. In der Biggiplex Haaremulsion ist billiges Polyquaternium drin. Find ich ganz schön schwach für den Preis.
    Ich "kure" schon seit ein paar Wochen gar nicht mehr mit einem Plex, obwohl ich noch Olaplex Nr. 3 hier hab sondern benutze meinen Shea Moisture Condi und die Loreal Vitamino Maske als Kur. Nur beim Färben möchte ich auf keines der Plexe mehr verzichten. Die Haare sehen und fühlen sich einfach viel gesünder an als ohne.

  26. #1266
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    AW: Olaplex

    Tja, komischerweise sind die Haare jetzt mit dem "Polyquaternium" besser geworden als mit zig Buddeln Olaplex.
    Das ist übrigens nicht meine einzige Pflege. Sehr zufrieden bin ich u.a. mit der La volta Haarmaske und den Keratin Ampullen von Lund.

  27. #1267
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Wenn du keine Probleme mit Build Up bekommst, ist das doch gut, wenn du mit Polyquaternium in der Pflege klar kommst. Sollte ja kein Angriff sein. Ich wollte damit ja nur ausdrücken, dass ich es enttäuschend finde, dass dieser billige Silikonersatz in teuren Produkten verwendet wird. Das ist auch etwas was mich an meinem Living Proof Nightcap Leave In stört.

  28. #1268
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    Das ist doch dieses "Mikroplastik"?! Hab deshalb mein geliebtes Gliss Kur Liquid Silk Shampoo entsorgt. Traurig!

  29. #1269
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    AW: Olaplex

    Im Lund ist auch Polyquaternium enthalten.
    Aber ehrlich: es sind ja nur Haare, eigentlich totes Material. Wenn man blondiert oder hitzebehandelt, kommt man mit einem Tröpfchen nativem Sonnenblumenöl nicht weiter, da geht nur der Griff in die Trickkiste der Chemie.
    Bin mittlerweile auch völlig ungerührt bei bösen Konservierungsmitteln, solange das Produkt die Kopfhaut nicht berührt.

    Wenn man alles ausschließt, sitzt man iwann nur noch mit Roggenmehl am Kopf da oder mit Ei.
    Wobei grad Eier in letzter Zeit ...
    hm

  30. #1270
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    AW: Olaplex

    Build up hatte ich noch nie. im passenden Lund shampoo sind eh Fruchtanteile mit drin, die Rückstände rauswaschen. Oder mal Balea Tiefenreinigungs Shampoo zwischendurch, da bekommt man so schnell keinen Build up.


    Mit NK bin ich nicht weiter gekommen. Dann müsste ich Blondieren und Färben lassen. Ich achte bei Cremes schon drauf, dass das Microplastik nicht drin ist. Aber schlimmer finde ich die Überparfümierungen, damit komme ich nicht klar

  31. #1271
    Inventar Avatar von Püppi21
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    AW: Olaplex

    Das Microplastik ist doch schon seit Jahrzehnten in Shampoos und Haarpflege enthalten. Früher hat es niemanden gestört. Ich habe damit auch keine Probleme, finde diesen ganzen Hype um die ach so bösen Inhaltsstoffe bescheuert.

  32. #1272
    Inventar Avatar von Dana
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    AW: Olaplex

    Polyquaternium ist auch Mikroplastik? Na klasse...

    Ich finde es übrigens nicht bescheuert, sich über Inhaltsstoffe Gedanken zu machen. Schön, wenn man keine Probleme mit synthetischen und sonstigen Inhaltsstoffen hat, aber sich zu informieren und bewusst zu konsumieren ist kein Hype und schon gar nicht bescheuert.
    Niemand steigt zweimal in denselben Fluss.

  33. #1273
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    AW: Olaplex

    https://www.greenpeace.de/sites/www....menabfrage.pdf

    hab nochmal eine Liste gefunden.

    Hier zu Polyquaternium 4= Gelbildner

    http://www.haut.de/inhaltsstoffe-inc...-detail/12406/


    Grundsätzlich suche ich jetzt auch Produkte ohne Mikroplatik. Meistens ist es dennoch in Sachen drin, die ich bisher vertragen hab.
    Nicht leicht, Ersatz zu finden...

  34. #1274
    Inventar Avatar von Dana
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    AW: Olaplex

    Danke dir für die Links, Diana. Man durchschaut das Ganze als Laie einfach nicht. Deshalb denke ich manchmal, es wäre besser, einfach nur noch von Naturkosmetik-Firmen zu kaufen, denen man vertrauen kann (Weleda, Lavera, Logona...) und alles andere einfach im Regal stehen zu lassen. In wenigen Einzelfällen, wo es gar nicht ohne geht, könnte man ja Ausnahmen machen, wie bei Olaplex o.ä.
    Niemand steigt zweimal in denselben Fluss.

  35. #1275
    Fortgeschritten Avatar von MillaStJones
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    AW: Olaplex

    Ja genau! Auf diesem Trip bin ich auch gerade.
    Hier scheitert die Sache aber am Alkohol denat. (Konservierung). Da kann ich meine Haare gleich in den Shredder stecken.

    Wenn man alle Übeltäter-Inhaltsstoffe gleichzeitig betrachtend auf die Suche geht, bleibt das Warenkörbchen leer, weil die Schnittmenge nahezu Null ist. (Silis, Polyquaternium, Alkohol denat, Parabene, Sulfate, Methylisoz..olinone od so, Salz, ...)
    Manche regen sich gar über Tenside im Shampoo auf ...
    Deshalb bräuchte man jemanden, der etwas von Chemie versteht. Jane?!

    Diana, deine Haare sehen toll aus trotz der Prozeduren. Man sieht die Pflege!
    Bei Püppi natürlich auch, unglaublich. Lese grad den Thread, sehr interessante Infos von Olaplex Langzeitanwenderinnen! Ich frag mich, ob die Anzahl freier Thiolgruppen, die reagieren können u die Brücken ausbilden, nicht schwindet, je öfter man das Olaplex verwendet.
    Jane schrieb etwas von unumkehrbar und dauerhaft ..

  36. #1276
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Zitat Zitat von MillaStJones Beitrag anzeigen
    Aber ehrlich: es sind ja nur Haare, eigentlich totes Material. Wenn man blondiert oder hitzebehandelt, kommt man mit einem Tröpfchen nativem Sonnenblumenöl nicht weiter, da geht nur der Griff in die Trickkiste der Chemie.
    Bin mittlerweile auch völlig ungerührt bei bösen Konservierungsmitteln, solange das Produkt die Kopfhaut nicht berührt.
    Mir geht es ja nicht um die Konservierungsmittel sondern um die Filmbildner.

    Püppi, die haben früher auch schon gestört. Ich hatte nämlich gerade in der Jugend Probleme damit, dass die Haare schnell strähnig aussahen nur wäre ich früher nie darauf gekommen, dass das an Inhaltsstoffen in Shampoo und Co. liegen könnte. Ich bin froh, dass man heute mehr über die Inhaltsstoffe weiß.

    Zitat Zitat von Diana Valesko Beitrag anzeigen
    Mit NK bin ich nicht weiter gekommen. Dann müsste ich Blondieren und Färben lassen.
    So gehts mir leider auch. Beim Shampoo hab ich da eh keine Chance, weil überall Coco-Glucoside drin sind und davon flippt meine Kopfhaut aus. Aktuell mach ich es so: Waschen mit Vichy Dercos (selbst da sind leider Dimethicone drin) und Loreal Farbschutzshampoo im Wechsel. Ab und an wasche ich dann mit Balea Wasserminze Shampoo zur Tiefenreinigung. Als Leave-Ins kombiniere ich mit und ohne Silikone/Polyquaternium. Wenn ich ganz drauf verzichten würde, würden meine Wellen/Locken einfach nicht schön aussehen, obwohl ich nur noch mit Schutz färben lasse :/

    Ich hatte eine Weile wirklich komplett nur mit NK gewaschen und gepflegt. Ergebnis war, dass meine Kopfhaut juckte und die Haare strohig waren, obwohl die da schon seit Jahren nicht mehr gefärbt wurden. Jetzt sehen sie wesentlich besser aus und fühlen sich gesünder an trotz Färberei dank Plexen.

  37. #1277
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    AW: Olaplex

    @ MillaStJones

    Ja, die Modifizierung der Thiolgruppen ist permanent. Jedenfalls bleibt das Maleat (oder Maleinsäure oder Maleimide) definitiv fest gebunden – es ist ja eine kovalente Bindung (Thioether).

    Das Bis-Aminopropyldiglycol (die eigentliche Brücke) allerdings ist nur ionisch an den Maleaten gebunden. Zugegeben gibt es sonst nirgends Crosslinker bei denen diese Brücken nur ionisch gebunden sind. Ansonsten werden ja die Bis-Maleimide verwendet, bei denen diese Brücke fest gebunden ist.
    Ionenbindungen sind natürlich weitaus schwächer als kovalente Bindungen und ich halte es auch im Bereich des Möglichen, dass die Bis-Aminopropyldiglycol-Brücken mit der Zeit ausgewaschen werden könnten. Die Frage ist, wie stabil die ionische Bindung zwischen den Aminen und den Maleaten letztendendes ist (kann ich leider nicht beurteilen).

    Wenn das Bis-Aminopropyldiglycol in Olaplex aufgrund der schwächeren Ionenbindung abgehen sollte, bliebe quasi nur die Carboxylat- bzw die beiden Säuregruppen der Maleate übrig, also Maleinsäure.
    Maleate/ Maleinsäure ist ja ansonsten auch nur eine Dicarbonsäure, genauer Cis-Butendisäure.
    (Fun fact: Maleate sind auch Begleitstoffe von Antihistaminika wie Fenistil).

    Die Säuregruppen der Maleinsäuren sind zwar nichts was dem Haar schaden würde (auch Aminosäuren haben Säuregruppen), aber es würde somit die Modifizierung der Thiole ziemlich überflüssig machen.


    Zitat Zitat von MillaStJones Beitrag anzeigen
    Und Olaplex tendiert dazu (zumindest diese Fake disulfit wiederherstellungssache), chemisch zu reagieren sowohl bei ungeschädigtem als auch bei dauergewelltem Haar?
    Diesen Stoffe reagieren ganz einfach mit Thiolen, die gerade zur Verfügung stehen. Egal ob bei gesunden oder kaputten Haaren. Auch Thiolverbindungen anderer Stoffe (z.B. Fremdproteinen) oder andere Thiolverbindungen reagieren dann damit. Ganz, ganz früher - 1938 - wurden diese Reaktionen ja an Glutathion erforscht.
    Werden unbehandelte Haare mit diesen Crosslinkern behandelt, reagieren diese mit den Thiolgruppen, die von Anfang an im Haar vorhanden gewesen sind (das sind die, die beim Entstehungsprozess des Haares übrig geblieben sind). Sollten sie alle mit den Crosslinkern reagiert haben, wären weitere Reaktionen nur möglich, wenn das Haar mit reduzierenden Chemikalien behandelt würde.


    Zitat Zitat von MillaStJones Beitrag anzeigen
    Es drängt sich aber die Frage auf, ob die Haarstruktur durch die Olaplex-Behandlung unumkehrbar verändert wird, ob diese Veränderung schadet, das Ganze wieder langsam herauswachsen muss und nicht nur, ob man sich die Ausgabe sparen kann.
    Also würde man es nur so ohne oxidativen Prozess verwenden, würde man theoretisch ein paar Querverbindungen hinzugewinnen. Die zusätzlichen Quervernetzung können das Haar uU. etwas härter/ steifer machen, sodass es sich vielleicht trocken anfühlt.

    Während einer oxidativen Haarbehandlung (Blondierung) gehen bereits sehr viele reaktionsfähige Thiolgruppen verloren. Man hat gemessen, dass bei einer starken Blondierung der Thiolgehalt um 64% absinkt. Es sind dann mehr als die Hälfte aller zuvor vorhandenen Thiole kaputt-oxidiert. Kommt natürlich auf die Stärke der Blondierung an.
    Nichtsdestotrotz werden nur die übrig gebliebenen Thiole modifiziert, sodass man ein paar künstliche Brücken an anderer Stelle dazugewinnt, während man aber gleichzeitig ziemlich viele Disulfidbrücken verliert. Aber offenbar reicht es ja, um die Zugfestigkeit zum Positiven zu beeinflussen. Besonders umfangreich wäre die Modifizierung jedoch nicht, im Gegensatz zu reduzierten Haaren.
    Ich schätze aber, bei sehr stark blondierten, extrem stark geschädigten Haaren sind nicht mehr viele Thiolgruppen übrig mit denen es reagieren könnte.

    Bei der Dauerwelle oder chemischen Glättung wird eine Disulfidbrücke zu je zwei Thiolen reduziert. Nach dem Umformungsschritt werden sie eigentlich wieder zu Disulfidbrücken oxidiert - nur leider nicht alle, da ja alles sehr chaotisch abläuft. Ich habe mal in die Literatur geschaut. Dauergewelltes oder chemisch geglättetes Haare weisen mehr Thiolgruppen auf, als unbehandelte Haare.
    Man könnte nach dem Reduktionsschritt auch die Crosslinker mit den freien Thiolen durchreagieren lassen, anstatt die Thiole wieder zu Disulfiden zu reoxidieren.
    Die Modifizierung wäre hier sehr viel umfangreicher.

    Auf diese Art und Weise hat man früher Haare verändert und die Veränderung erforscht. Man hat mit N-Ethyl Maleimide, also etwas Ähnlichem (allerdings kein Crosslinker) das Haar „hydrophobisiert“. Hall, Kathleen E., and Leszek J. Wolfram. "Application of the theory of hydrophobic bonds to hair treatments." J Soc Cosmet Chem 28 (1977): 231-241.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass das spätere chemische Umformungsverhalten bei diesem Einsatz dieser Crosslinker sehr stark beeinträchtigt wird. Diese können sich jedenfalls später nicht mehr reduktiv lösen wie Disulfidbindungen. Dies wäre nur möglich, wenn man sowas wie Dithiobismaleimidoethane verwenden würde, der als reversibler Crosslinker im Handel ist. Das ist ein Bis-Maleimide-Crosslinker mit einer künstlichen Disulfidbrücke als Spacer. Bei diesem Crosslinker könnte man durchaus von neuen Disulfidbrücken sprechen.


    Übrigens wird in den Olaplex-Patenten explizit erwähnt, dass die Reaktion mit reduzierten Thiolen abläuft. Ich zitiere mal aus einem Patentschreiben.

    Patentnummer US 20150037271 A1

    „The crosslinking agent covalently crosslinks latent reduced thiols in the hair. The thiols remain crosslinked for at least one week, preferably for at least one month following application of the crosslinking agent.“
    „The first step in waving, curling, or straightening hair is breaking the cystine disulfide bonds to form reduced thiol moieties. The process for breaking the cystine disulfide bonds is via application of a reducing agent. The process for applying the reducing agent involves following normal perming or hair straigthtening procedures, that are known to those skilled in the art. For example, to perm a hair, the hair is first washed and set on perm rods of various sizes. Second, a reducing agent, such as thioglycolate reducing solution or lotion is applied to the hair. The hair is allowed to set for a specified period of time, and then the thioglycolate solution is rinsed from the hair."
    „Subsequent to the reducing treatment, one or more of the crosslinking agent, or a formulation thereof is applied to the hair. Although the crosslinking agent is typically applied on the same day as treatment with the reducing agent, it may be applied later such as within 1 to 2 weeks following treatment with the reducing agent.“
    Zitat Zitat von Püppi21 Beitrag anzeigen
    Bringt Olaplex nun was oder nicht/ bzw. Kann es das überhaupt?
    Inwieweit durch diese Zusätze eine höhere Zugfestigkeit erreicht wird, ist nirgends festgehalten - also im Sinne von streng durchgeführten Zug-Dehnungs-******* Aber der Youtuber-Friseur Dennis Busch hat Olaplex, Keraphlex und Colorphlex durchgetestet.
    Olaplex hat offenbar schon eine Wirkung auf die Zugfestigkeit. Die Frage ist nur, ob die Ionenbindung des Spacers dauerhaft hält oder ob hier willentlich ein Schwachpunkt einkalkuliert wurde (wie bei neuen Haushaltsgeräten, die eine Sollbruchstelle in der Mechanik/ Elektronik haben) und eine weitere Frage ist, ob bereits stark geschädigte Haare (also totblondierte Haare) noch genug Thiolgruppen für die Reaktion übrig haben.

    Abgesehen davon, kann ich mir auch gut vorstellen, dass Maleate/ Maleinsäuren auch ohne irgendeine Reaktion einzugehen ganz einfach als freie Carbonsäure wirken könnten (so wie Zitronensäure und andere organische Säuren).
    Säuren haben nämlich eine Art stärkende Wirkung.
    Nehmen wir zum Beispiel Gerbstoffe (z.B. im Henna oder Tee) oder die Zitronensäure:
    Das zwischen Proteinen befindliche Wasser wird durch die Gerbstoffe oder organische Säuren verdrängt. Den Effekt von Gerbstoffen bemerkt man auch im Mund - die Schleimhäute fühlen sich trocken an. Dieses Zusammenziehen ist die Konsequenz daraus, dass Wasser von den Gerbstoffen verdrängt wird.
    Entsprechend verdrängen Gerbstoffe und Säuren auch zwischen Haarproteinen befindliches Wasser und setzen sich dann an diese Stelle, wodurch die Haare etwas härter werden. Auf diese Weise wird auch das Quellvermögen in Wasser vermindert, was für geschädigte Haare von Vorteil ist, weil diese in Wasser stärker aufquellen. Wasser macht Haare weicher und dehnbarer, aber empfindlicher gegen Zugkräfte. Ist weniger Wasser enthalten, sind die Haare weniger dehnbar und härter/ steifer, aber können dafür höheren Zugkräften Widerstand leisten.
    In umgekehrter Weise fühlen sich steife Haare aber auch trocken an.
    Daher wirken säurehaltige Produkte/ Rinsen oft auch austrocknend.
    Was ich damit sagen möchte: Die Maleate und Maleinsäure könnten zudem auch als Säuren wirken.

    Zitat Zitat von MillaStJones Beitrag anzeigen
    Andere Firmen drängen mit ähnlichen Produkten auf den Markt .. wg einer potentiellen Wirksamkeit oder nur aus Profitgründen , um den Hype mitzunehmen?
    Zitat Zitat von Püppi21 Beitrag anzeigen
    Und was ist mit Keraphlex, Eslabondexx usw., die auf Proteinbasis wirken?
    Es gibt auch andere bekannte Verbindungen, die genauso als Crosslinker fungieren. Nicht nur Bis-Maleimide, sondern auch Dihaloalkane. Die wurden allerdings, soweit ich weiß, aus dem Verkehr gezogen, aufgrund der Halogenabspaltprodukte.

    Dann gibt es noch Crosslinker mit Vinylgruppen wie Divinyl Sulfone. Diese haben auch reaktive Doppelbindungen und dienen als Crosslinker zwischen Thiolgruppen. Die Reaktionen mit Doppelbindungen wie Maleat/Maleimide, Vinyl Sulfone und Methacrylate werden auch als Thiol-ene Reaktion bezeichnet. Ich bin nicht sicher, aber kann es sein, dass die sich Liqwd, Inc. auch Vinyl Sulfone gesichert hat!?



    Nachahmerprodukte wie z.B. das Add-Plex verwenden zum Beispiel Maleinsäure (maleic acid). Maleate ist ja das Salz der Maleinsäure - ein Salz wegen der Ionenbindung mit den Bis-Aminopropyldiglycol. Die Maleinsäure reagiert also ganz genauso mit freien Thiolen, aber wir hätten dann einfach Maleinsäuregruppen ohne Spacer, also ohne Brücke. Ein funktionierender bifunktionaler Crosslinker ist bloße Maleinsäure nicht. Das sieht dann so aus, wie wenn das Bis-Aminopropyldiglycol von Olaplex abgeflogen sein sollte.
    Es ist durchaus möglich, dass die Maleinsäure als nicht-funktionierender Crosslinker vornehmlich als Säure ihre Wirkung entfaltet, wie oben beschrieben, auch wenn es auch mit Thiolen reagieren kann.

    Keraphlex, Colorphlex und viele andere „Strengthening“-Produkte (Redken, Fructis Schadenlöscher, einige Masken von Shea Moisture) verwenden Proteine, die mit Silanolgruppen modifiziert wurden. Silanole sind reaktiv, ebenso wie Ethoxysilane.
    Die Silanole (Silanediole/ Silanetriole) reagieren miteinander zu Silikonketten. Das sind keine Crosslinker, die mit den Haaproteinen reagieren, sondern untereinander im Haar polymerisieren. Das Hydrolyzed (Wheat) Protein pg-Propyl Silanetriol sind silylierte Proteinfragmente (mit einer Länge von ca 1 Dutzend Aminosäuren), die im Haar über kleine Silikonbrücken ein Peptidnetzwerk bilden. Das im Haar entstehende Protein-Siloxan-Copolymer wirkt wohl stärkend und auf dem Haar (die größere Proteinfraktion) als Filmbildner.

    Ich hoffe ich habe jetzt die richtigen INCIs für Eslabondexx No 1 vorliegen. Eslabondexx enthält Sodium Laneth-40 Maleate/Styrene Sulfonate Copolymer. Das ist ein synthetisches Polymer und wird in einigen Produkten vermutlich eher aufgrund seines Wiedererkennungswerts (Maleate) verwendet. Die Maleategruppen haben hier keine reaktive Doppelbildung mehr (die wurde für die Polymerisierung verbraten). Jedenfalls ist das nur ein Filmbildner/ Haarfestiger. Außerdem ist N-Acetylcysteine enthalten, soweit ich weiß. Oh, und auch eine Säure, aber Zitronensäure. So viel zum Thema Säuren.

  38. #1278
    ridiculous Avatar von Gin
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    AW: Olaplex

    Danke für diese ausführliche Beschreibung, das ist wirklich sehr aufschlussreich.
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  39. #1279
    Inventar Avatar von noergli
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    AW: Olaplex

    Ich hab ehrlich gesagt gerade das Gefühl nur noch Bahnhof zu verstehen. Soll das jetzt bedeuten die ganzen Plexe taugen auf lange Sicht gesehen nix oder wie? :/

  40. #1280
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    AW: Olaplex

    Hallo Jane, habe Deine Dissertation gelesen und halbwegs verstanden

    Bist Du Chemikerin, oder beschäftigst Du Dich just for fun mit den Plexen?

    Benutzt Du selbst etwas für Deine Haare?

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