"Gefährlich" ist das alkoholfreie Bier auch nur für Alkoholiker. Wer nur einfach mal gern ein Bier trinkt, aber noch fahren muss, wird damit vielleicht glücklich. Der Alkoholiker wartet aber auf eine Wirkung, die nicht kommt. Er will aber eine Wirkung. Und was macht er da? Genau.
Was Alkohol in einem Mousse au Chocolat zu suchen hat (bei Aldi!), weiß ich auch nicht. Ich esse sehr gern Mousse au Chocolat, meine Schwester weiß das. Sie kaufte das Dessert und war ganz unglücklich, weil ich als erstes sagte, als ich probierte: "Tut mir leid, da ist Alkohol drin, mag ich nicht." Warum ein einfacher Rührkuchen fast immer ein Rotwein- oder Eierlikörkuchen sein muss, kann ich auch nicht nachvollziehen. Jemand schrieb, dass der Alkohol beim Backen verfliegt. Warum kommt er dann rein?
Alkohol- und Nikotinsüchtige würde ich nicht vergleichen. Auch wenn die Gefahr des Passivrauchens nicht von der Hand zu weisen ist und es mir nicht gefällt, wenn die Bude verpestet ist: ich bin noch nie von einem Raucher blamiert oder geschlagen worden, ich musste nie wegen seiner Nikotinsucht lügen oder aus der Schule bleiben, ich musste nie einen Arzt rufen, weil er sich nicht mehr bewegen konnte oder einen Therapieplatz für ihn suchen. Es hat mich nie enttäuscht, wenn ein Raucher trotz seiner Versprechungen wieder zur Zigarette gegriffen hat, wogegen ich fast immer zusammengebrochen bin, wenn der Alkoholiker wieder zur Flasche gegriffen hat. Der Alkoholiker zerstört seine Familie, er zerstört - neben sich selbst - andere Menschen.
Ich mag es nicht unbedingt, wenn andere rauchen, egal ob draußen oder drinnen, aber ich kann mich mit Rauchern immer noch gut unterhalten, während das mit alkoholisierten Menschen meist nur schlecht möglich ist. In erster Linie gefährdet der Raucher sich selbst, nicht umsonst ist COPD und natürlich auch Lungenkrebs auf dem Vormarsch. Ich habe nicht soviel Ahnung, um die Gefahren des Passivrauchens wirklich einschätzen zu können. Die Gefahren des "Passivtrinkens" (gibt es nicht, ich weiß, aber ich glaube, Ihr wisst, was ich meine) kenne ich hingegen viel zu gut. Ray Hino und Herzfabrik: wir können uns die Hand geben.
Ich bin nicht generell gegen Alkohol, ich trinke auch mal ein Bier am Abend oder einen Wein zum Essen (wenn's hoch kommt, viermal im Jahr oder so). Auch der Ouzo beim Griechen ist für mich okay. Die schlechten Vorbilder, die ich hatte, haben es immerhin geschafft, dass ich nie gefährdet war. Weder beim Rauchen noch beim Trinken.