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Ergebnis 1 bis 21
  1. #1
    BJ-Einsteiger Avatar von LouiLou
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    Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Hallo, ihr Lieben :)

    Ich selbst studiere Psychologie und wollte mir neben dem ganzen theoretischen Zeugs mal ein paar Anregungen holen, wie psychische Störungen sich tatsächlich äußern und wie die Betroffenen selbst ihre Gedanken und Gefühle tatsächlich wahrnehmen.

    Daher suche ich Bücher, bei denen es v.a. um psychische Störungen geht. Keine Fachliteratur und irgendwelche Diagnosekritieren (das hab ich selbst :D).
    Erfahrungsberichte wären da vielleicht ganz cool :) Entweder autobiografisch oder auch Fallgeschichten.
    Oder wenn es sich um eine reine fiktive Geschichte handelt, sollte sie schon gut recherchiert sein und in die Tiefe gehen.

    Hatte jetzt zuletzt überlegt, mir "Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen" zu kaufen. Da weiß ich jedoch auch nicht genau, wie nah die Darstellungen dort der Krankheit der Schizophrenie tatsächlich kommen. Aber die Rezensionen klingen auf jeden Fall recht gut :)

    Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen? Kann auch ruhig etwas ältere Literatur sein. Würde mich auf jeden Fall über Anregungen freuen :)

    Und Film-Ideen nehme ich auch gerne an ;)

    Liebe Grüße

  2. #2
    Errols Unbeflügelte Avatar von Sowka
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Hallo LouiLou

    "Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen" fand ich sehr beeindruckend, aber ich kann als Laie natürlich nicht beurteilen, wie nah die Geschichte an das Krankheitsbild kommt.

    Als ich den Threadtitel sah, dachte ich sofort an "März" von Heinar Kipphardt. Da gilt natürlich derselbe Vorbehalt. (Und es ist wirklich irre lange her, dass ich die beiden Werke las)
    Alles Menschliche ist im Flusse und gleitet dahin, und was uns im Leben am besten gefällt, das ist gerade das Flüchtigste und Zarteste. (Seneca)

  3. #3
    just be ... Avatar von athene
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Ich habe vor etlichen Jahren "Erste Person Plural" gelesen und fand es sehr interessant. Der Autor heißt Cameron West und schildert sein Leben als sogenannte "Multiple Persönlichkeit".

    Das ist er: https://www.youtube.com/watch?v=6nfoyoTxpn0

    Bei Filmen ist mir "Das weisse Rauschen" mit Daniel Brühl im Gedächtnis geblieben. Und natürlich "A Beautiful Mind". Wobei ich keine Ahnung habe, inwiefern vor allem der letztere Film realistisch ist. Ich denke der mit Daniel Brühl ist näher an der Realität dran.

  4. #4
    Errols Unbeflügelte Avatar von Sowka
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Wenn das Thema Depressionen auch eine Rolle spielen soll, finde ich Alexander Wendts "Du Miststück" als Erfahrungsbericht außerordentlich interessant.

    Von "Morgen ist leider auch noch ein Tag" von Tobi Katze habe ich einmal eine Leseprobe gelesen, die mich dazu gebracht hat, das Buch auf meine Wunschliste zu setzen.
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  5. #5
    BJ-Einsteiger Avatar von LouiLou
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Danke für eure Antworten :)

    Okay, ich denke ich werde "Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen" mal lesen. Soll es ja auch einen Film zu geben? Aber wie immer ist das Buch sicherlich besser :)
    "März" klingt auch sehr interessant. Basiert ja dann auch auf einer realen Person. Und die Sicht auf psychische Störungen in der Gesellschaft wird damals ja auch noch anders gewesen sein.

    Von multipler Persönlichkeit weiß ich noch vergleichsweise wenig (heißt mittlerweile auch glaube ich dissoziative Identitätsstörung). Klingt also auch echt sehr interessant :) Kommt auf jeden Fall auch auf meine Liste.
    Ja, "Das weiße Rauschen" und "A Beautiful Mind" habe ich auch beide gesehen. Da hast du auf jeden Fall recht, dass "Das weiße Rauschen" näher an der Realität ist, obwohl beide Filme schon gut waren. Aber normalerweise sind die Wahnvorstellungen von Schizophrenen sehr unlogisch und sprunghaft und sehr schwer nachzuvollziehen. Deshalb ist die Geschichte mit seinem Mitbewohner in "A Beautiful Mind" eigentlich viel zu elaboriert und logisch. Und wenn man während seiner psychotischen Phase zur Realitätstestung fähig ist, hat man eigentlich keine Schizophrenie. D.h. während man noch Halluzinationen und Wahnvorstellungen hat, kann sich die Person nicht einfach denken "Ach, das kleine Mädchen wird ja nicht älter, ich muss sie wohl erfinden." Aber an sich war der Film natürlich echt gut und spannend :)

    Depression ist auch willkommen (klingt komisch :D). Erfahrungsberichte sind schon mal gut, vor allem auch bei Depression! Ich habe nämlich immer das Gefühl, dass Depression auch in der Literatur viel zu oft mit großer Traurigkeit gleichgesetzt wird. Wenn Depressive traurig sein könnten, wären sie wahrscheinlich verdammt froh. Das Problem ist ja, dass sie irgendwie zu gar keiner Gefühlsregung und Reaktion mehr fähig sind. "Morgen ist leider auch noch ein Tag" klingt auch gut. "Du Miststück" klingt erstmal ein wenig nach einem Selbsthilfebuch. Aber so ist es wahrscheinlich gar nicht gemeint? Hm, jetzt wird die Entscheidung schwierig :D

  6. #6
    Trollhunter in Rente
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Den Rosengarten kann ich auch empfehlen. Ich hab in meinem Umfeld 2 Personen die schizophren sind und eine psychotische Phobikerin. Einer davon paranoid Schizophren (der ist nun, nachdem er 2 x das Nachbarhaus angezündet und seine Eltern lebensgefährlich verletzt hat dauerhaft in der Psychatrie unter Verschluß) und einer "nur" Schizophren. Ich muß sagen, das Buch ist zwar alt aber es kommt der Sache schon sehr nahe. Für mich ist total interessant das Verhalten der Schizophrenen mit den Erlebnisbeschreibungen aus dem alten Buch zu vergleichen. Man kann gute Parallelen ziehen, v.A. wenn es eine psychotischen Schub gibt (ich glaube, so nennt man das).

    Erste Person Plural klingt ja sehr interessant, das werde ich mir auch mal angucken!

  7. #7
    Errols Unbeflügelte Avatar von Sowka
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Zitat Zitat von LouiLou Beitrag anzeigen
    Depression ist auch willkommen (klingt komisch :D). Erfahrungsberichte sind schon mal gut, vor allem auch bei Depression! Ich habe nämlich immer das Gefühl, dass Depression auch in der Literatur viel zu oft mit großer Traurigkeit gleichgesetzt wird. Wenn Depressive traurig sein könnten, wären sie wahrscheinlich verdammt froh. Das Problem ist ja, dass sie irgendwie zu gar keiner Gefühlsregung und Reaktion mehr fähig sind. "Morgen ist leider auch noch ein Tag" klingt auch gut. "Du Miststück" klingt erstmal ein wenig nach einem Selbsthilfebuch. Aber so ist es wahrscheinlich gar nicht gemeint?
    Nein, "Du Miststück" ist ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht. Für mich war sehr interessant, dass der Autor seine Depression vollkommen anders erlebt hat als ich meine seinerzeit. Er erteilt keinen Rat, sondern schildert die Facetten seines Erlebens.
    Alles Menschliche ist im Flusse und gleitet dahin, und was uns im Leben am besten gefällt, das ist gerade das Flüchtigste und Zarteste. (Seneca)

  8. #8
    BJ-Einsteiger Avatar von cherrycoke
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    "Drüberleben" von Katrin Weßling veranschaulicht Depressionen sehr gut. "Alle meine Freunde sind verrückt" von Sera Anstadt ist aus der Sicht einer Mutter eines Shizophrenie erkrankten. "Schizophrenie ist scheisse, Mama!" gäbe es da ebenfalls, mir sagte der Titel "Wahnsinn im Kopf" von Lori Schiller sehr zu.

  9. #9
    Silence! Avatar von Gloriaviktoria
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Zitat Zitat von LouiLou Beitrag anzeigen
    Depression ist auch willkommen (klingt komisch :D). Erfahrungsberichte sind schon mal gut, vor allem auch bei Depression! Ich habe nämlich immer das Gefühl, dass Depression auch in der Literatur viel zu oft mit großer Traurigkeit gleichgesetzt wird. Wenn Depressive traurig sein könnten, wären sie wahrscheinlich verdammt froh.
    Wie sieht es mit der Autobiografie von Sebastian Deissler aus? "Ich will doch bloß sterben, Papa" über frühkindliche Schizophrenie fand ich auch sehr eindrücklich.
    Liebe Grüße von Meryem

    Wer immer in Zerstreuung lebt, wird fremd in seinem eigenen Herzen (A. Freiherr von Knigge)

  10. #10
    Queen of Spleen Avatar von PeggyLee
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Matt Ruff - Ich und die anderen (Multiple Persönlichkeiten).
    "IT'S A JUNGLE OUT THERE"

  11. #11
    BJ-Einsteiger
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Extremely Loud and Incredibly Close von Jonathan Safran Foer

  12. #12
    Experte Avatar von BourreeSuivi
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Zitat Zitat von Cerutti1988 Beitrag anzeigen
    Extremely Loud and Incredibly Close von Jonathan Safran Foer
    Ich finde nicht, dass das in diese Sparte gehört.

  13. #13
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Ich glaube beim Junfermann Verlag gibt es einiges an guter Literatur zu diesem Thema!

  14. #14
    Trollhunter in Rente
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    ja, stimmt - dieser FACHBUCHverlag hat bestimmt auch ROMANE über die Psyche und ihre Störungen

  15. #15
    Inventar Avatar von Waldhex
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Wenn du auch an Autismus, der ja früher als Form der Schizophrenie gesehen wurde, interessiert bist, könnte ich dir von Axel Brauns "Buntschatten und Fledermäuse - Leben in einer anderen Welt" empfehlen.

    Der Autor beschreibt seine Lebensgeschichte als Autist, der mit etwa zwei Jahren die Fähigkeit, seine Umwelt und seine Mitmenschen differenziert wahrzunehmen, verliert. Frühe Kindheit, Schul- und Studienzeit beschreibt Axel Brauns sehr eindrücklich.
    Es grüßt die Waldhex


    - Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook!-




  16. #16
    ad fontes Avatar von Violet
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Alice im Hungerland: Leben mit Bulimie und Magersucht. Eine Autobiographie
    Von Marya Hornbacher.
    Sehr eindringlich.
    Alles ist möglich, vorausgesetzt, daß es genügend unvernünftig ist. (Niels Bohr)

  17. #17
    Forengöttin Avatar von naribia
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Zitat Zitat von Violet Beitrag anzeigen
    Alice im Hungerland: Leben mit Bulimie und Magersucht. Eine Autobiographie
    Von Marya Hornbacher.
    Sehr eindringlich.
    Das kann ich auch uneingeschränkt empfehlen! Man muss nur vorsichtig sein, wenn man Betroffene(r) ist, denn es kann mitunter triggern.

  18. #18
    just be ... Avatar von athene
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Alice im Hungerland ist wirklich extrem beeindruckend! Das habe ich mit großem Gewinn gelesen. Aber ich denke auch, dass man es nur lesen sollte, wenn man selbst nicht betroffen ist.

  19. #19
    Fortgeschritten Avatar von Confusion
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Zitat Zitat von Violet Beitrag anzeigen
    Alice im Hungerland: Leben mit Bulimie und Magersucht. Eine Autobiographie
    Von Marya Hornbacher.
    Sehr eindringlich.
    +1
    Von der selben Autorin: Du hast nicht gesagt: Ich liebe Dich

    Beide Bücher empfehle ich im Original zu lesen, übrigens ('Wasted" und "The center of winter").

    Axel Brauns "Buntschatten und Fledermäuse - Leben in einer anderen Welt"
    +1

    Matt Ruff - Ich und die anderen
    Sehr gutes Buch, dazu höchst unterhaltsam.

    Mir fällt noch Nick Hornby's A Long Way Down ein.

    Klassiker: Der Mann, der seine Frau mit dem Hut verwechselte

    Asperger: Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone -
    Mark Haddon

    EDIT
    Irgendwie auch passend: Das fünfte Kind von Doris Lessing und der unbekannte Nachfolgeroman Ben in der Welt

  20. #20
    Halbwissende Avatar von Petite_S
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Autobiographie - "The Center Cannot Hold: My Journey Through Madness" von Elyn R. Saks - Saks ist schizophren und lehrt als Professorin an einer Law School. Bis dato nicht ins Deutsche übersetzt.

    Autobiographie - "Faces in the Water" (dtsch: "Gesichter im Wasser") von Janet Frame. Die Biographie der neuseeländischen Schriftstellerin Janet Frame kennen einige vielleicht durch den Film "Ein Engel an meiner Tafel" (1990). Janet Frame wurde in den 40er Jahren in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und mit Elektroschocks und Insulintherapie behandelt. Sie beschreibt die 8 Jahre (!) in der Psychiatrie in "Ein Engel an meiner Tafel" und "Gesichter im Wasser" (in letzterem geht es ausschließlich um die Jahre in der Psychiatrie).

    Autobiographie - "The Reason I jump" (dtsch. "Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann: Ein autistischer Junge erklärt seine Welt") von Naoki Higashida. Higashida ist Autist, in dem Buch beantwortet er Fragen zu seinem Autismus.

    Roman - "The Vanishing Act of Esme Lennox." (dtsch. "Die Frau, die es nicht gab") von Maggie O'Farrell. Hier geht es eher um die Geschichte der Psychiatrie bzw. um eine unangepasste junge Frau, die von ihrer Familie eingewiesen und "vergessen" wurde.

  21. #21
    Inventar Avatar von shampoofreak
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    AW: Romane über die Psyche und ihre Störungen

    Super und nicht ernst, sondern humorvoll beschrieben wird der Asperger Autismus in den Romanen "Das Rosie-Projekt" und dem Nachfolger "Der Rosie-Effekt" - sehr zu empfehlen!

    PS: Wo studierst du denn? Habe auch Psy studiert
    Liebe Grüße
    shampoofreak

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