Also beim Contouring ging es mir auch so wie vielen hier: Es sah immer gewollt und nicht gekonnt aus. Anstatt gewünschter Schatten und Akzente, entstanden dunkle Ränder, "dreckige" Tupfer oder ähnliches. Eine Weile dachte ich, dass es an den Produkten liegt. Mittlerweile weiß ich, dass es man es mit fast jedem Produkt hinbekommen kann. Dazu ein paar Fakten und Mythen.
Fakt 1 - Die Gesichtsform spielt definitiv eine Rolle! Nicht für jede Gesichtsform ist das Contouring gleich - außer vielleicht im Bereich der Nase. Was auf den ersten Blick total banal wirkt, lässt im Finish doch gravierende Unterschiede entstehen.
Die passenden Formen findet man im Netz sehr schnell. Ich empfehle wirklich mal die verschiedenen Formen nachzuschminken, um zu sehen, wie extrem die Unterschiede am Ende wirken.
Fakt 2 - Produkt und Auftragmethode haben Einfluss darauf wie das Gesamtergebnis wirkt. Ein Kunde meines Mannes (=er arbeitet in der Friseur- und Kosmetikbranche) ist auch privat mit uns befreundet. Ich fragte ihn wie er das in seinem Laden macht und seine Methode funktioniert bei mir persönlich ganz gut. Ich trage das Produkt nicht mehr mit Pinsel A auf, Verblende mit Pinsel B oder C dem Beautyblender. Ich verwende einen mittelgroßen Rougepinsel für den Auftrag im Wangen und Stirnbereich und verblende sofort. Je mehr Produkt verwendet wird, desto länger muss man verblenden. Deswegen trage ich immer sehr sparsam auf und lege notfalls lieber nach. Für Nase und Kinn verwende ich einen kleinen und schmalen Concealer Pinsel. Ausschließlich diese Stellen bearbeite ich falls nötig mit dem Schwamm Ei nach. Er verwendet Puder, sagt seinen Kundinnen aber, dass
notfalls auch diese Make Up Sticks taugen. Gefahr bei den Sticks ist halt, dass sie sich sehr schnell absetzen. Er gab mir den Tipp, dass ein wenig loses Puder auch als Soforthilfe taugt, wenn man es doch etwas übertrieben hat. Für einen minimalen Effekt konturiert er nur im Bereich der Wangen und/oder Nase.
Mythos 1 - Viel Farbe, viel Ergebnis. Wie schon oben beschrieben, weniger ist mehr. Der Effekt muss nicht beim Auftrag aussehen wie am Ende, sondern erst NACH dem Verblenden. Die Verwendung eines Highlighters hebt die Stellen nachträglich stark hervor. Am besten ausprobieren, ob das Highlighten überall nötig ist. An Stirn und Kinn zum Beispiel highlighte ich nichts mehr. Wirkt bei mir einfach nicht so.
Mythos 2 - Jeder Bronzer eignet sich für den Auftrag. Spätestens, wenn man orange Flecken im Gesicht hat oder schimmert wie ein dekorierter Weihnachtsbaum, ist man wohl bekehrt. Ich persönlich verwende gern die Brauntöne aus der NYX Palette. Gleiches gilt übrigens auch für den Highlighter. Glitzernde Produkte sollten NIE großflächig eingesetzt werden. Den hellsten Ton aus der NYX Palette zum Beispiel verwende ich ausschließlich, wenn ich irgendwo einen Akzentpunkt setzen möchte. Und selbst das passiert eher selten.
Ich weiß nicht, ob euch das weiterhilft. Aber ich habe mir das Contouring auch mal extrem schwer gemacht und dabei kann es wirklich echt einfach und dabei doch so effektiv sein. Werft nicht gleich die Flinte ins Korn.