Heute großes Thema in den Nachrichten: jedes sechste Paket wird zurückgesandt (ich halte das sogar für noch untertrieben, vermutlich sind da keine Teilretouren drin). Jede Paketsendung incl. Retoure kostet den Versender 20 Euro. Das zum Thema, dass 6 Euro Versand zuviel sind - klar ist vieles einkalkuliert, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass (speziell bei Facebook in den Kommentaren zu lesen) die Kunden "gezwungen" werden, bei einer Happy Hour zu kaufen und zu "sparen". Sparen funktioniert nur, wenn man nichts bestellt.
Mein Vorschlag wäre: Kosten für Versand/Porto für jedes Paket 20 Euro. Wird alles behalten, werden dem Kunden die 20 Euro gutgeschrieben, bei einer Teilretoure gibt's anteilig zurück. Ich bin sicher, es würde nicht halb so viel retourniert.
Das Problem ist natürlich Kleidung und dass etliche Hersteller anders schneidern. Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, dass mir Größe 40 passt, bestelle ich eben Größe 38 und Größe 42 mit (im Extremfall, ich mache das sehr selten). Dann schicke ich also zwei Kleidungsstücke zurück. Und wenn ich dann sogar mit viel Rabatt gekauft habe, hat der Onlinehändler evtl. sogar draufgelegt (glaube ich nicht wirklich, die Margen sind riesig in dem Segment). Trotzdem macht das Unternehmen nicht den Gewinn, den es sich versprochen hat. Bei einem Shirt, das 30 Euro kostet, ist dieser minimal. Für 90 Euro bestellt - 60 zurückgesandt. Von 30 Euro fallen 20 an für Versandkosten und Retouren. Der Onlinehändler hat 4,95 Euro berechnet für die Versandkosten und muss sich dann noch für seine "unverschämt hohen Versandkosten" beschimpfen lassen. Und in den Innenstädten macht ein Klamottenladen nach dem anderen zu, weil die mindestens fünf Verkäuferinnen bezahlen müssen, Lagerkosten und Miete. Da kostet das Shirt keine 30, sondern 50 Euro.
Ich möchte nicht wissen, wie der Einkauf im Jahr 2030 aussieht. Ob es überhaupt noch Läden gibt? Und Paketzusteller? Oder ob es gigantische Packstationen gibt, wo sich jeder in Zukunft seine Post selbst abholt? Anders wird es meiner Meinung nach gar nicht gehen, wenn es sich so weiter entwickelt. Komischerweise kaufe ich immer noch lieber im Laden ein, obwohl ich auch viel bestelle. Aber der Spaß, zu stöbern, anzuprobieren und mit vielen Tüten nach Hause zu gehen, ist ein ganz anderer, als ein Paket aufzureißen und ggf. enttäuscht festzustellen, dass das Bestellte überhaupt nicht der gewünschten Qualität, Größe und Farbe entspricht. Muss nicht sein, war auch oft genug begeistert. Aber solche Enttäuschungen gibt es im Offline-Handel selten, weil man es eben vorher sieht.
Diese vielen Happy Hours bei HSE sind bei mir nicht ein Zeichen von Großzügigkeit, sondern eher, dass es HSE verdammt nötig hat. Es läuft wohl nicht so gut. Auch, dass es kein verlässliches TV-Programm mehr gibt, die Präsentatoren (egal ob Moderatoren oder "Experten") massenweise abwandern - das ist alles kein gutes Zeichen. Reine Spekulation meinerseits, aber wenn die so weitermachen, ist demnächst der Channel die Nummer 2 bei den HS-Sendern.