Zitat von
argon
Theoretisch ist sowohl eine Unter- als auch eine Überdosierung schlecht, die Überdosierung aber mehr.
Bei einer Überdosierung löst sich das Waschmittel nicht vollständig auf, das kann dann nicht nur in der Maschine Rückstände hinterlassen, sondern gerade bei Pulver auch pudrige Flecken auf der Kleidung verursachen. Zudem wird das Waschergebnis durch eine Überdosierung verschlechtert, da zu viel Schaum in der Trommel entsteht. Dieser wirkt dann wie ein Polster zwischen den Textilien und vermindert die Reibung, wodurch Schmutz nicht vernünftig vom Gewebe abgetragen wird. Eine große Menge Schaum kann auch den Wasserfluss in der Laugenpumpe verhindern, sodass das Wasser nicht richtig abgepumpt wird. Wenn die Maschine nun schleudert, kann die Waschlauge nicht aus dem Bottich befördert werden und wird von der Trommelbewegung regelrecht aufgeschlagen. In der Folge erhöhen die allermeisten Maschinen die Wassermenge und fügen zusätzliche Spülgänge hinzu, um die Schaumberge herauszuschwemmen; der Wasserverbrauch wird dadurch stark erhöht. Die Umwelt wird also durch größere Waschmittelmengen und höheren Wasserverbrauch gleich doppelt unnötig belastet. "Viel hilft viel" gilt hier also ganz und gar nicht.
Eine Unterdosierung ist deutlich weniger problematisch, führt aber auch nicht unbedingt zu sauberer Wäsche. Bei zu wenig Waschmittel können je nach Verschmutzungsgrad Schmutzpartikel nicht vollständig in der Waschlauge gebunden werden und setzen sich dann wiederum auf den Textilien ab. Die Wäsche fühlt sich dann stumpf an und riecht eventuell unangenehm, bei Buntwäsche werden mit der Zeit auch die Farben matt, Weißes kann vergrauen. Der Maschine schadet eine Unterdosierung eher weniger, die Gefahr einer Keimbelastung durch einen entstehenden Biofilm ist aber erhöht, besonders in Kombination mit niedrigen Temperaturen.
Insgesamt denken sich die Hersteller schon etwas bei ihren Dosierungsangaben, daher sollte man sich auch daran halten.