Zitat von
argon
Das hatte ich mir zwischendurch auch überlegt, aber ganz ehrlich, schlafende Hunde soll man nicht wecken. Miele ist nicht mein Ansprechpartner, sondern der Händler, mit dem ich einen Kaufvertrag habe. Die Masche, sämtliche Reklamationen auf den Hersteller abzuwälzen, mache ich persönlich nicht mit – aus gutem Grund.
Vor Ort habe ich nun jedenfalls deutlich mehr erreicht. Zunächst beharrte man darauf, dass ich eines der beiden Ausstellungsgeräte nehmen müsse (eines davon war das beschädigte Ersatzgerät). Nachdem ich an besagtem Ersatzgerät den Transportschaden aufgezeigt hatte, lenkte man auf das andere Ausstellungsmodell oder wahlweise einen Warengutschein um, was ich aber ebenfalls abgelehnt habe, da mir der Rücktritt vom Kaufvertrag aufgrund von Sachmängeln und fehlgeschlagener Nacherfüllung gesetzlich zusteht.
Nachdem der Geschäftsführer hinzugezogen wurde, stellte sich heraus, dass letztendlich doch alles nur ein "Missverständnis" war. Man habe sich anhand der Angaben der Spediteure auf die seitlichen Spalte unten im Gerät bezogen, die dazu da sind, dass die Türscharniere ins Gehäuse einfahren können, wenn die Tür geöffnet wird. Darauf stützte sich auch die Aussage, dass alle Geräte diese Spaltmaße hätten (was ja auch stimmt und tatsächlich konstruktionsbedingt bei allen Geräten so ist bzw. so sein muss).
Nachdem ich auch dem Geschäftsführer die Transportschäden am Sockel und an der Gerätefront gezeigt habe, lenkte dieser umgehend ein und erkannte den Transportschaden auch als solchen an. Das entspreche definitiv nicht einem mangelfreien Gerät und sei ohne Diskussion inakzeptabel. Man werde die Geräte nun bei Miele reklamieren.
Zum Schluss war man dann doch sehr bemüht, mich als Kunden zu behalten und bot mir zunächst das intakte Ausstellungsgerät vergünstigt an, räumte mir dann aber auch die Möglichkeit eines Preisnachlasses für ein anderes Modell ein. "Besser spät als nie" und auch wenn ich grundsätzlich ein freundliches Entgegenkommen ebenso zurückgebe, habe ich an dieser Stelle dankend abgelehnt. Ein Kaufgeschäft ist für mich persönlich auch eine Frage des Vertrauens und davon ist aktuell keines vorhanden. Letztendlich hat man sich ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt und der Rückabwicklungs des Kaufs zugestimmt.
Traurig finde ich nur die wiederholte Erkenntnis, dass man immer erst laut werden muss, damit man zu seinem Recht kommt. Wie mir diese Geschichte aber auch wieder mal gezeigt hat, kaufe ich solche Geräte dann doch lieber im Geschäft um die Ecke, wo man im Zweifelsfall das persönliche Gespräch aufsuchen kann. Im Onlinehandel hätte mir das genauso passieren können, wenn eben ein Glied in der Kette Kommunikationsschwierigkeiten bereitet.