6. Du "musst" Dich nicht an die "Regeln" halten.
Das Farbtyp-System ist kein Gesetzbuch, und es gibt auch keine Farbtyp-Polizei.
Du kannst selbstverständlich tun und lassen, was auch immer Dir gefällt. Das Farbtyp-System soll helfen, die gröbsten Schnitzer zu vermeiden und den Kreis der guten Farben einzuschränken bzw. Dir Deine Möglichkeiten überhaupt einmal aufzuzeigen. Nicht jede Farbe Deines Typs wird eine Knallerfarbe sein. Und nicht jede Farbe eines anderen Typs wird sofort unmöglich aussehen. Dich an dem System zu orientieren heisst also weder, dass Du Farben tragen musst, die Du nicht magst noch dass Du Deinen Geschmack und Willen oder Deine Individualität aufgeben musst. Aber es kann definitiv helfen, Fehlkäufe zu vermeiden, und Dich unterstützen, Deinen Typ optimal zu unterstreichen.
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8. Über Schwarz, Apricot, Peach und Gold wird nicht diskutiert!
Es gibt Farben, über die man einfach nicht streiten kann.
So glaubt fast jeder, ihm stünde Schwarz, obwohl es eine Winterfarbe ist. Nun ist es sicherlich richtig, dass eigentlich nur Winter die natürlichen Voraussetzungen mitbringen, um in einer so dunklen, starken Farbe selbst ungeschminkt stimmig und gut auszusehen. In der Praxis mögen aber viele Leute einfach den sehr speziellen, harten, kontrastreichen Look dieser Farbe. Und es gibt auch viele Nicht-Winter, denen Schwarz - ggf. mit Unterstützung von Schminke - durchaus gut steht. Oder Leute, die Schwarz aus Überzeugung oder Prinzip tragen, egal, ob es ihnen steht oder nicht.
Es muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob er Schwarz trägt oder nicht. Oft hilft es aber auch schon, die starke Wirkung von Schwarz etwas zu mildern, indem man es mit einem großen Ausschnitt oder mit einer "guten" Farbe z.B. als Kette oder Halstuch zwischen Schwarz und Gesicht trägt. Als Accessoires oder Unterteile (Hosen, Röcke) ist Schwarz in der Regel sowieso ziemlich unkritisch. Auch kräftigere Schminke kann helfen, der Farbe mehr entgegensetzen zu können. Wird man, wenn man Schwarz trägt, aber ständig gefragt, ob man krank sei oder zu einer Beerdigung wolle, sollte man aber vielleicht doch noch mal überdenken, ob Schwarz wirklich so das Wahre ist. Auch sollte man Schwarz nicht aus Verlegenheit tragen, weil man glaubt, es würde immer passen, man könne nichts falsch machen. Dies ist ein Trugschluss, der einem aber leider oft erst bewusst wird, wenn man seine wirklichen Farben kennengelernt hat.
Bei Apricot (Pastell-Orange) und Peach (warmes Rosa, also warmes Pastell-Rot) ist der Fall etwas anders gelagert, dazu muss man ein wenig in die Farbpsychologie und Farbwirkung ausholen:
Warme Farben gelten als freundlich, sonnig, glowig, warm, gesund, kuschelig, gemütlich, "natürlich", weich etc., wogegen kalte Farben oft als distanziert, kühl, abweisend, ungemütlich, hart, kränklich, blass etc. empfunden werden.
Dies ist einer der Aspekte, warum auch viele kalte Typen dazu tendieren, gerne mal Apricot oder Peach als Blush oder Lippenstift zu benutzen, weil es ja ach so schön warm und freundlich wirkt, oft werden die Ausdrücke "frisch" und "natürlich" verwendet. Diese Töne werden auch oft standardmäßig von Verkäufern empfohlen, es gibt von manchen Marken regelrechte Klassiker. Es sieht an vielen kalten Typen auch nicht wirklich schlecht aus (zumal auch wie erwähnt die eigene Pigmentierung hineinspielt), auch wenn kalte Töne vielleicht besser, stimmiger und wirklich "frischer" und "natürlicher" aussähen. Dies ist ein weiterer Aspekt:
Kalte Töne kitzeln einfach mehr aus kaltem Kolorit heraus, wo warme Töne einfach nur "da" sind. Die Wirkung kalter Farben wird - wenn sie ungewohnt ist oder die Farben falsch dosiert wurden, was leicht passiert, wenn man warme Farben gewohnt ist - oftmals zunächst sogar als unangenehm empfunden, man fühlt sich angemalt, überschminkt, clownig, zu auffällig. Wogegen die schwache Wirkung der wärmeren Töne - sofern sie sich nicht offensichtlich mit dem Teint beissen - als angenehm und "natürlich" empfunden wird, man hat das Gefühl, man könne sich nicht überschminken.
Auch empfinden sich viele kalte Typen in kalten Farben erst einmal "blasser", weil die kalten Farben den kalten Unterton der Haut hervorheben und ggf. vorhandene Gelbstiche in den Hintergrund drängen. Der Effekt ist positiv, man wirkt nicht kränklich blass, sondern klar, frisch und gesund. Aber die gefühlte Blässe empfinden viele Leute erst einmal als negative Veränderung an sich (blass = nicht gut, so kriegt man es ja immer gesagt). Hier müsste man eigentlich umdenken und umlernen.
Die Erfahrung zeigt aber, dass man an der Stelle einfach nicht streiten kann und sollte. Wer sein Peach-Blush liebt, der soll halt.
Bei Gold (generell warmen Metall-Farben, also auch Bronze etc.) kommt auch vieles auf den Geschmack und die individuelle Konstellation an. So wie Silber, Weißgold etc. von vielen warmen Typen geschätzt werden, weil es so schön leuchtend und kontrastreich zur Haut wirkt, so werden die warmen Metalle wie Gold auch von vielen kalten Typen geschätzt, weil sie so schön "reich", warm und üppig wirken; gerade bei Wintern kann man beobachten, dass Goldschmuck dort häufig regelrecht zelebriert wird (z.B. bei Farbigen oder im orientalischen Bereich), oftmals gibt es auch gesellschaftliche oder kulturelle Aspekte. Es gibt aber auch warme Typen, die mit kalten Metallen unschön aussehen, die Haut wirkt blass und ausgekühlt, wogegen es auch kalte Typen gibt, bei denen sich insbesondere Gelbgold ganz furchtbar mit dem Teint beisst. Das muss also sehr individuell betrachtet werden.
Zumal Gold auch nicht gleich Gold ist. Es gibt sehr gelbes, "fettes" Gold, aber es gibt auch rosiges Gold oder blasses, ungelbes Gold, das eher wie ein metallischer Beige- oder Sandton wirkt. [...]
So etwas ist insbesondere gebräunt auch für viele kalte Typen gut tragbar. Die Sachen auf den Bildern werden farblich zwar als "golden" wahrgenommen, aber ohne wirklich so stark gelblich zu sein, wie richtiges Gelbgold es ist:
http://www.spiegel.de/img/0,1020,563011,00.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedi...156_nugget.jpg
Als Goldrand, Knöpfe, Pailletten etc. würde aber auch richtiges Gelbgold sicherlich keinen kalten Typen entstellen.
Es geht primär um Großflächiges wie Oberteile und Haarfarben bzw. Sachen, die direkt auf der Haut sind (Ringe o.ä.). Und sehr gelbes Gold sieht einfach oft auch nicht schön aus zu kalten Farben, z.B. zu kaltem Rosa oder Pink passt es überhaupt nicht, es beisst sich. Wogegen es z.B. zu Marineblau durchaus sehr gut aussehen kann.
Wenn man warm und kalt unterscheiden kann, wird es einfacher, abzuschätzen, wo man die "Regeln" brechen kann, ohne dass es gleich furchtbar aussieht. Denn nicht jede "falsche" Farbe ist ja wie gesagt gleich vernichtend, das Grauen kommt in vielen Abstufungen.
Es kommt immer darauf an, konkret was, wie und an wem. Manches wird an einem kalten Typen durchaus ok / gut / interessant aussehen, obwohl es warm ist. Aber perfekt bzw. optimal ist halt etwas anderes, es ginge
besser.
9. Goldige oder rötliche Haare können auch bei kalten Typen vorkommen.
Wenn Leute als Sommer oder Winter bestimmt werden, kommt neben dem Einwand "aber mein Teint ist doch gelblich" am häufigsten der Einwand "aber meine Haare haben definitiv einen Rotstich / Goldstich".
Rötliche oder goldige Haare sind auch an kalten Typen nicht ungewöhnlich. Manche Menschen besitzen einfach einen (zu) hohen Anteil an Phäomelanin (Rot-Pigment, das vor allem in blonden und roten Haaren vorkommt) - viele Sommermänner haben richtig rote Bärte! -, aber der gängige Fall ist, dass Eumelanin (Schwarz-Braun-Pigment) durch Sonnenlicht, Tenside, Alter der Haare o.ä. ausfällt und so der entsprechende goldige oder rötliche Schimmer oder Stich durch das hartnäckigere Phäomelanin entsteht.
Die farbverändernde Wirkung von Sonnenlicht gerade auf helleren Haaren kennt ja sicherlich jeder, der mal länger in der Sonne war. Dass Phäomelanin hartnäckiger als Eumelanin ist, wissen unfreiwillig sicherlich auch so einige, denn die orangigen Haare der typischen Blondier-Unfälle sind genau dem geschuldet (Eumelanin weg, Phäomelanin noch da). Ein weiteres Beispiel sind die Haare von Mumien oder Mammuts, die ebenfalls wegen des langlebigeren Phäomelanins rot sind.
Auch die Lichtverhältnisse haben einen starken Einfluss auf das Aussehen und die Wahrnehmung der Haarfarbe. So schimmern die Haare fast aller Menschen bei Sonnenlicht (warmes Licht) rötlich oder golden.
10. Man kann seinen Farbtyp nicht wechseln.
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Viele Menschen denken, sie könnten den Farbtyp wechseln, indem sie sich die Haare färben, ggf. farbige Kontaktlinsen einsetzen und dann in die Farben der entsprechenden Palette steigen. Das funktioniert nicht, da der Schlüssel zur Temperatur im Teint sitzt und es einige nicht unwichtige Details gibt, an denen man so gut wie nichts ändern kann (z.B. am Augenweiß).
Man kann sich seinen Farbtyp nicht aussuchen und man kann ihn nicht wechseln. Man kann nur einen anderen Farbtyp mehr oder weniger gut imitieren. Siehe z.B. Dita von Teese, die einen recht passablen Winter gibt, obwohl sie Sommer ist (sie hat eigentlich blonde Haare). Es kostet aber viel Mühe, und wenn man weiss, worauf man achten muss (z.B. die Augen), sieht man es trotzdem noch deutlich.
Beim Auswandern in die falsche Temperatur kann es zudem passieren, dass man wirklich ernsthafte Probleme mit Farben bekommt. Färbt man sich als kalter Typ warmrote Haare, verliert man diverse Farben als Kleidung und Schminke, da sie einfach nicht zur Haarfarbe passen und sich beissen. Warme Farben wie Orange oder Senfgelb bekommt man im Ausgleich nicht dazu, denn sie passen weiterhin nicht zur Haut. Man sitzt dann auf einer Handvoll Farben fest, die sowohl zum Teint als auch zu den Haaren passen (Grau, Graugrün, kaltes Braun etc.). Gerade die Bereiche Rosa, Pink, Beerentöne, Violett, Lavendel, kaltes Rot etc. sehen in den meisten Fällen schlimm aus zu warmroten Haaren.
Und man sollte sich immer die Frage stellen, warum man eigentlich etwas sein möchte, das man nicht ist. Ob es nicht vielleicht bessere oder einfachere Möglichkeiten gibt, einen bestimmten Look zu kreieren oder etwas, was stört, zu ändern, als die natürliche Harmonie der Körperfarben zu zerstören. Statt gegen seinen Farbtyp zu kämpfen, sollte man lieber alle Möglichkeiten des Farbtyps beleuchten und einen Weg suchen, mit dem Farbtyp, aber auch mit dem individuellen Geschmack, Stil und Gesamttyp zu gehen. So kann ein Sommer z.B. problemlos "einen auf Herbst machen", wenn er sich für Kleidung und Schminke an die "erdigen" Teile seiner Palette hält (kühles Braun, Tannengrün, Graugrün, Beige, Weinrot, Aubergine, Taupe etc.) - das sieht ganz sicher zig Mal besser aus, als wenn er sich die Haare karottig färbt und in Orange und Senfgelb herumläuft.
11. Es gibt keine Mischtypen.
Warm-kalte Mischtypen scheiden rein prinzipbedingt aus (entweder, der Unterton der Haut harmoniert mit warmen (gelbgrundigen) Tönen oder der Unterton der Haut harmoniert mit kalten (blaugrundigen) Tönen, beides zusammen geht nicht). Wenn Mischtypen über die Temperaturgrenze hinweg vermutet werden, ist dies meist ein Zeichen, dass jemand gemischte Merkmale trägt oder zu tragen glaubt (wie z.B. eine untypische oder "falsche" Augen-, Haar-, Teint- oder Sommersprossenfarbe), was zu der fälschlichen Annahme führt, man wäre ein entsprechender warm-kalter Mischtyp.
Mischtypen innerhalb der Temperaturen, also Frühling-Herbst und Sommer-Winter, sind ein wenig Definitionsfrage, wirken aber immer etwas unsauber und verwirrend. Dass man nicht alle Farben seiner Palette tragen kann und dafür einige Farben von anderen Paletten (mehr von denen, denen man ggf. optisch nahe kommt und noch mehr, wenn es auch noch die Palette der gleichen Temperatur ist), ist völlig normal, dafür muss man keinen Mischtypen bemühen.
"Sommer-Winter-Mischtyp" stellt nicht klar, wie der Mensch aussieht, was er tragen kann. Ein dunkler Sommer ist anders als ein heller Winter, er sieht anders aus, trägt andere Farben, braucht andere Farben. Diese Unterschiede macht man aber platt, wenn man da einfach "Sommer-Winter-Mischtyp" drüberbuttert. Ein Winter - auch ein heller (= mit mittelbraunen Haaren, der hellsten Winterhaarfarbe) - benötigt immer klare Farben, ein Sommer kann klare und unklare Farben tragen, auch durchaus dunkel und intensiv, aber nicht so extrem grell, knallig und hart wie ein Winter. Ein Mischtyp ist also weder notwendig noch möglich.
Achtung: In manchen Systemen (es gibt ja mehr Ansätze und Systeme als das klassische Vier-Jahreszeiten-System) bezeichnet "Sommer-Winter-Mischtyp" dunkelhaarige Sommertypen, "Frühling-Herbst-Mischtyp" hellhaarige Herbsttypen. Solche Menschen sind aber trotz des irreführenden Namens keine Mischtypen, sie stehen nicht zwischen den Jahreszeiten, sie können sich nicht aus beiden Paletten bedienen, ihr Kolorit nähert sich lediglich optisch dem Winter (mit seinen dunklen Haaren) bzw. dem Frühling (mit seinen meist hellen Haaren) an.
Ihre Farben sind dem Kolorit angepasst, so sehen dunkelhaarige Sommertypen in der Regel am besten in dunkleren oder intensiveren Farben aus; so wie manche Sommer aufpassen müssen, von Farben nicht erdrückt, überstrahlt oder erschlagen zu werden, müssen dunkelhaarige Sommer eher aufpassen, dass sie nicht ausgewaschen, blass oder langweilig wirken. Dunkelhaarige Sommer tragen aber nach wie vor Sommerfarben, keine Winterfarben. So trägt ein mittelbrauner Wintertyp klares Tannengrün, um sein dunkles, klares Kolorit zu unterstreichen, und ein mittelbrauner Sommertyp (leicht) rauchiges Tannengrün, um seinem zwar dunklen, aber dennoch weicheren Kolorit zu schmeicheln.
Systeme, die mit Mischtypen oder mehr als vier Typen arbeiten, versuchen zumeist, die Individualisierung innerhalb eines Typs (zu jedem Typ gehören ja die unterschiedlichsten Varianten und Kombinationen an Haut-, Haar- und Augenfarben) anschaulicher zu gestalten, indem sie den Typ intern weiter unterteilen (es gibt auch Systeme, die nicht die klassischen Typen weiter unterteilen, sondern völlig neue Typen und Einteilungen haben, das würde an dieser Stelle aber zu weit führen).
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15. Rotgefärbte Haare gehen (eingeschränkt) auch an kalten Typen.
Die entscheidenden Faktoren, wie gut rote Haare von kalten Typen getragen werden können, sind der konkrete Rotton sowie der konkrete Hautton. Sehr warme, also orangig-karottig-rostig-kupfrige Töne sehen in der Regel nicht gut aus, wogegen eher kühle Töne Richtung Weinrot oder Aubergine durchaus ihren Reiz haben können. Negativen Einfluß auf die Tragbarkeit von Bekleidungs- und Schminkfarben haben aber leider auch solche Töne meistens.
Vorteilhaft für das Tragen von Rottönen durch kalte Typen ist ein eher neutraler Teint, also weder rosig noch gelblich. Bei kalten Typen mit rosigen oder gelblichen Teints fallen rotgefärbte Haare oftmals sehr unvorteilhaft aus, da die Farbstiche in Abhängigkeit vom konkreten Rotton stark verstärkt werden ("Schweinchen" oder "Gelbsucht").
Diese Problematik betrifft warme Typen natürlich in dieser Form nicht, auch wenn Rot sicherlich keine Haarfarbe ist, die pauschal jedem warmen Typen steht; insbesondere Frühlinge sehen in satten und dunklen Kupfertönen meist ziemlich zerdrückt aus, zu ihnen passen am ehesten Rotblondtöne. Umgekehrt stehen auch nicht pauschal jedem warmen Typen goldblonde Haare. Grundsätzlich haben Herbste die besten Karten für rote Haare, da sie nunmal der Farbtyp mit den "richtigen" Rothaarigen sind. Das Gesamtkolorit echter Rothaariger ist aber meist recht speziell und kaum in seiner Gesamtheit zu imitieren, so dass man sich auch als Herbst überlegen sollte, ob rote Haare wirklich passen.
16. Goldblond ist nichts für kalte Typen.
Viele Sommer wollen ihre - meist aschigen - Naturblondtöne "aufpeppen". Das stete Unzufriedensein mit der eigenen Haarfarbe ist übrigens ein sehr typisches Merkmal eines Sommers. Die Naturhaarfarben werden oft als unscheinbar, aschig, gräulich, mausig, gewöhnlich, undefinierbar etc. empfunden, so dass viele Sommer seit sie denken können färben.
Neben Rottönen üben warme bzw. nichtaschige Blondtöne eine besondere Faszination aus, aber das eine ist so gefährlich wie das andere. Wo Rot Richtung Orange, Karotte, Kupfer etc. ausfallen oder auswaschen kann, fallen oder waschen warme bzw. nichtaschige Blondtöne meist Richtung Gelb aus. Das Ergebnis sind die gefürchteten "pippiblonden" Haare. Das Malheur kann in der Regel nur ein Friseur retten. Achtung, Henna muss in der Regel rauswachsen oder rausblondiert werden, also vorher gut überlegen, was man tut!
Noch ein Wort zu Aschtönen:
Aschtöne sehen nur grau und trist aus, wenn sie als Ansatz gegen eine gefärbte Farbe rauswachsen oder wenn man versucht, sich durch unpassende Schmink- und Klamottenfarben "interessanter" zu machen; solche Haarfarben wirken am besten gegen die korrekten Farben der Palette (in der Regel Sommer), dazu passen sie nämlich perfekt und sehen auch nicht unscheinbar, sondern stimmig, natürlich, elegant etc. aus. Auch bleiben gerade hellere Haare meist nicht von oben bis unten gleich, sondern bekommen tolle natürliche Highlights und Strähnchen; je nach Pigmentierung silbrig, rötlich, goldig oder alles zusammen.
Also: Mut zum Aschton!
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19. Die Sommerpalette besteht aus weit mehr als Pastelltönen.
Häufige Reaktionen, wenn jemand als Sommer bestimmt wird, sind "Aber ich hasse Pastell", "Aber mir steht kein Pastell" und "Aber ich will kein Sommer sein, ich wäre viel lieber Frühling / Herbst / Winter". Leider kommt der Sommertyp insbesondere bei Beschreibungen im Internet oftmals sehr schlecht weg. Die Farbpaletten zeigen farb- und kraftlose Pastellwüsten, die Beschreibungen des Aussehens eines Sommertyps sind wenig schmeichelhaft bis offen unvorteilhaft (aschig-mausige Haarfarben, verhangene Augen, trübe Iris, Unscheinbarkeit, Kontrastlosigkeit, Farblosigkeit, Kraftlosigkeit, ausgewaschene Farben usw.), der Sommertyp als das Aschenputtel unter den Farbtypen. Da wird schnell der Wunsch geweckt, doch bitte etwas anderes zu sein, zumal die anderen Farbtypen oftmals fast reisserisch positiv skizziert werden (leuchtend, strahlend, üppig, satt, kontrastreich, ausdrucksstark usw.).
Natürlich steckt in solchen Beschreibungen des Sommertyps grundsätzlich ein wahrer Kern, aber sie sind einseitig und unvollständig. Nicht jeder Sommertyp ist eine Bonbon-Pastell tragende, blauäugige Aschblondine mit rosiger Haut - um mal das ultimative Sommer-Klischee zu bemühen, das unglücklicherweise bei fast allen Leuten im Kopf festsitzt und es gerade Sommertypen mit nichtblonden Haaren, nichtblauen Augen und nichtrosiger Haut nahezu unmöglich macht, sich in solchen Beschreibungen wiederzufinden und als Sommertyp zu erkennen.
Natürlich haben viele Sommer Aschtöne als Haarfarben und natürlich haben viele Sommer eher weich wirkende Augen, aber erstens trifft das halt nicht auf alle Sommer zu und zweitens schenken genau diese Merkmale im korrekten Farbkontext dem Sommertyp seine zeitlos edle und elegante Aura. Ausserdem ermöglicht gerade das Fehlen extremer Merkmale dem Sommer seine chamäleonartige Vielseitigkeit. Leider versuchen viele Sommer, ihrer "unscheinbaren, nichtssagenden Mittelmäßigkeit" durch Haarefärben zu "entkommen". Oftmals wird zu unpassenden, typfremden Haarfarben gegriffen (zu warm, zu hell, zu dunkel, zu hart etc.), was den Zugang zur eigenen Palette nicht unbedingt einfacher macht. Oder sie wählen zu starke Farben für Bekleidung und Schminke, um sich "interessanter" zu machen. Oftmals machen sich die Leute damit erst wirklich unscheinbar und mausig, das Gesicht geht unter (insbesondere ungeschminkt), sie reduzieren sich auf die Haarfarbe bzw. ihre Kleidung und Schminke, anstatt sich von den richtigen Farben schmeichelnd heben und verstärken zu lassen.