Mal ne Frage zu Wasser

[Lina]

Leute,

ich habe heute über Wasser nachgedacht.

Dabei hab ich festgestellt, dass mein letzter Chemie-Unterricht definitiv zu lange her ist.

Ich habe gestern den PH-Wert des Leitungswassers hier gemessen, der lag ziemlich genau bei 8, ist also leicht basisch.

Was ich nicht verstehe, man sagt doch immer, das weiches Wasser für die Haare am besten ist. In meiner Kaisernatron-Packung steht "macht das Wasser weich". Gebe ich Natron zum Wasser wird das noch basischer. Habe ich ausprobiert. Ich wundere mich jetzt, weil Basisches
ja die Schuppenschicht der Haare aufspreizt. Warum soll dann weiches Wasser besser für das Haar sein?

Es sind doch Mineralstoffe, die ausschlaggebend sind für die Wasserhärte, oder? Calciumkarbonat?

Jetzt muss ich noch mal über Essig-Rinse nachdenken.

Wahrscheinlich verwechsele ich da was...

Wer klärt mich auf?

LG, Lina

[godiva]

Mein Chemieunterricht ist 1. auch viel zu lange her und 2. habe ich da noch nie so genau hingehört...

Ich kenne das eigentlich nur in dem Sinne, dass weiches Wasser weich im Sinne von einem eher sauren PH-Wert ist. Also das wäre dann weiches Wasser = saures Wasser....



LG

[Nimue]

weiches wasser = wasser mit wenig kalk. dachte ich. inwiefern das mit dem ph-wert zusammenhängt, weiss ich auch nicht. ich weiss bloss das essig den kalk lösen kann, weswegen man den manchmal auch zum badputzen benutzt.

mein chemiebuch kann mir auch nicht weiterhelfen zumindest nicht bei so allgemeinen fragen...

ich kann mir aber vorstellen, dass mineral-freies wasser besser ist als solches mit noch x stoffen. reines wasser ist ja im wahrsten sinne des wortes ph-neutral (7). mit der zugabe von essig kann man ja den an sich basischen wert des wassers in richtung neutral/säure verschieben (wir mussten das ausrechnen, wieviel säure muss man zu einer basischen lösung geben, damit sie neutral ist und so murks...)

aber das ist alles spakulation...

[Lina]

Also stutzig gemacht hat mich das Natron... Weil da halt drauf steht, dass es das Wasser weich machen soll. Tatsächlich senkt es den PH-Wert, ich hab's gemessen.

Aber wenn weiches Wasser = basisches Wasser ...

Ich raff das nicht!

[distel]

@Lina: Ich hab mich etwas schlau gemacht

1. Weiches Wasser=Wasser mit wenig bis gar keinem Kalk

2. Schau einmal hier - Kalk macht Wasser basisch.

3. Hast Du Wasser mit pH Hausnummer 7,4 und ziehst jetzt den Kalk raus, lässt den Rest aber gleich, dann wird es saurer als es zuvor war. Nimmst Du destilliertes Wasser, das sicherlich absolut kalkfrei ist, dann ist das auch weich aber neutral, also weder basisch noch sauer.

4. Essig schließt einerseits die Schuppenschicht, andererseits löst er eventuell am Haar festgesetzten Kalk.

[Alsterperle]

Die Begriffe "weiches" und "hartes" Wasser beziehen sich auf den Kalk-Gehalt (genauer: Den Kalzium- und Magnesium-Gehalt, sowie die Karbonathärte). Die Einheit, in der weiches/hartes Wasser klassifiziert wird heisst dh - hat also mit dem ph-Wert wohl nichts zu tun. Vielleicht hast du es verwechselt?

Schau mal hier - vielleicht hilft dir dieser link weiter? hat zwar mit beauty nichts zu tun - aber es gibt viele Infos über Wasser.


Natron wird meines Wissens nach doch auch zum wegputzen von Kalkablagerungen im Bad empfohlen, oder ? Vielleicht schreiben sie deshalb drauf, dass es das Wasser "weich" macht, weil es den Kalk neutralisiert (oder auflöst oder sonstwie bekämpft)?

Ich hab leider auch kaum was an Chemiker-Plausibel-Genial-Wissen .... sind nur so die Brocken, die ich mir jetzt grad zusammengereimt habe --> Also: KEINE Gewähr .

/die Alsterperle

[Nimue]

Kaisernatron verringert die Wasserhärte

In Leitungswasser sind gelöste Calcium- und Magnesium-Salze enthalten, die beim Erhitzen des Wassers ausfallen und dann im Kochtopf oder am Tauchsieder starke Ablagerungen bilden. Außerdem stören sie den Waschvorgang. Wir sprechen von Wasserhärte. Ein Zusatz von überschüssigem Kaisernatron soll die Härte deutlich verringern.

[i]Versuch 13: Leitungswasser enthärten
Zuvor bestimmen wir die Härte unseres Leitungswassers, zum Beispiel durch komplexometrische Titration. Anschließend werden in weiteren 100 ml Leitungswasser etwa 5 g Kaisernatron gelöst. Wir titrieren erneut.

Ergebnis: Die Wasserhärte hat sich um die Hälfte verringert. Kaisernatron bindet also tatsächlich die härtebildenden gelösten Calcium- und Magnesium-Salze, indem sie mit diesen einen schwerlöslichen Niederschlag bildet. Das geschieht aber nicht an den Heizstäben, sondern überall in der Lösung; deshalb bleiben diese sauber.

Ca2+ + 2 HCO3- ———> CaCO3 + H2O + CO2

Je mehr Kaisernatron man zugibt, desto effektiver ist die Enthärtung. (Für Kenner: Das Enthärten hat etwas mit dem Le Chatelier-Prinzip zur Verschiebung von Lösungsgleichgewichten sowie mit dem Löslichkeitsprodukt zu tun. Auf der Bindung von Calcium-Ionen beruht ja letztlich auch der Nachweis von Kohlenstoffdioxid mit Kalkwasser!) Den Effekt der Wasserenthärtung beobachtet man übrigens auch bei Zusatz von Soda. Das ist nicht verwunderlich, da Kaisernatron und Soda miteinander "verwandt" sind. Die Soda setzt man deshalb Waschmitteln zu.

http://
dc2.uni-bielefeld.de/dc2/tip/04_03.htm

auf der seite steht aber weiter oben auch, dass das zeug neutrales wasser schwach alkalisch macht.

noch was zur wasserhärte

kaffee soll übrigens auch leicht sauer sein - das wusste ich nicht. hat einem ph-wert von etwas über fünf.