Zeigt her eure Styling & Outfit Ideen, Inspirationen, No-Go's & Fails

[Ksenja]

Also ich kaufe wenig Kleidung NUR für privat. Ich bin ja 5 Tage pro Woche dort, und nachmittags ziehe ich mich nicht um wenn es nicht sein muss (wenn es zb morgens kalt war und es dann heiß wird, ziehe ich mich um aber normalerweise trage ich von morgens bis abends das gleiche).

Ich habe 2-3 kurze Röcke und bauchfreie Tops, paar high Heels, etwas für Anlässe, Kleider mit Spaghetti Träger, die ich nur privat trage, aber die meisten Klamotten will ich den ganzen Tag tragen.
Deshalb habe ich immer im Kopf "geht das im Büro" wenn ich einkaufe.

Mein Büro ist nicht super schick, im Grunde trägt jeder was er mag. Wir arbeiten mit Handwerk und Industrie zusammen, da passt super schick nicht.
Ich trage zb meist Stoffhose und Shirt ohne Ausschnitt, oder t shirt. Ich trage im Sommer auch ärmellose Shirts ohne Ausschnitt. Oder ein knielanger/ wadenlanger Rock mit Pullover/ t shirts/ Bluse.
Schuhe entweder Sneakers oder Stiefelletten und Chelsea Boots mit einem kleinen Absatz.
Was ich nicht trage, das sind Spaghetti Tops, Röcke kürzer als Knie und großer Ausschnitt.

Ich bin eher schmal gebaut, mit Körbchengrösse B und schmalen Schultern und kurzen Beinen. Zu sexy wirke ich nicht.

Ich überlege es mir noch mit dem top.
Im Moment ist es sowieso zu kalt und ich habe bald erstmal Urlaub

Wie ist es bei euch? Zieht ihr euch nach dem Büro um und tragt in der Freizeit ganz andere Sachen als dort?
(Die Frage ist natürlich nur für die von euch, die keine Arbeitskleidung tragen müssen)
Oder seid ihr pragmatisch wie ich?
Und habt ihr ganz schicke Büros oder auch Business Casual/ jeder trägt was er mag?

Die meisten Frauen in meinem Büro tragen Jeans/ Stoffhose mit Bluse, Shirt und Pullover. Oder Strickjacke.
Die Männer Jeans und t shirt oder Pullover.

[BibiB]

Bei meiner jetzigen Arbeitsstelle kann ich anziehen, was ich will. Da wird Mode als Ausdruck der Persönlichkeit und der künstlerischen Entfaltungsmöglichkeit gesehen und solange nix raushängt oder die Arbeitsfähigkeit einschränkt. Ich bin da so froh drum!

Ich habe aber auch schon Arbeitgeber gehabt, da wurde einem ein seitenlanger Leitfaden ausgehändigt, welche Kleidung okay sei. Mit Illustrationen! Da durfte man keinen Ausschnitt, keine Jeanshosen, keine kurzen Röcke... ich bin damals mit einem JeansROCK (überknielang, in Falten gelegt) und einer Bluse mit Cutout im Rücken aufgeschlagen - ich war einfach davon ausgegangen, dass die 6 DinA4 Seiten erschöpfend alle Verbote aussprachen.

Ich finde, nicht jedes Teil wirkt an jedem gleich. Ein klassisches, hochgeschlossenes Etuikleid ist auch "ohne Arme" - wirkt aber deutlich angezogener als ein Tshirt ohne Arme. Es kommt immer auf das Gesamtbild an.

Ja, ich habe das schon gehabt, dass ich Kleidung nur fürs Büro hatte und mich danach direkt umgezogen habe. So spießig wollte ich in meiner Freizeit nicht herumlaufen.

Ich möchte das - ehrlich gesagt - nicht mehr haben. Wäre für mich heute ein Ausschlusskriterium. Mein Kleiderschrank würde das nicht mehr hergeben... da müsste ich erstmal eine komplett neue Garderobe kaufen.

[Hippieschaf]

Das finde ich dann einerseits hilfreich, wenn man eine ganz klare Anweisung bekommt. Andererseits kann es niemals eine 100% eindeutige Anweisung geben, weil garantiert nie alles berücksichtigt wird.

Allein den Begriff "Jeans" finde ich sehr dehnbar. Gemeint ist wahrscheinlich Denim. Durchgefärbter Jeansstoff unterscheidet sich ja optisch kaum von anderem, das ist ganz normaler Baumwollstoff in Köperbindung. Ich würde mich nie dran stoßen, wenn irgendwo, selbst bei festlichen Anlässen, Bewerbungsgesprächen o.ä. jemand eine durchgefärbte Jeans trägt, nur halt eben den Blue Jeans Cowboy Hippie Look nicht, und natürlich nichts mit Löchern und Fransen oder sonstigem Used Look.

Ich habe schon "Draußen"-Kleidung (für alle möglichen Anlässe) und "Zuhause"-Klamotten. Aus verschiedenen Gründen. Für den Job brauche ich keine speziellen Klamotten, bzw habe keine Regeln.

Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass sowas in den 70ern wirklich ein offizielles Ding war, aber damals gab es wohl das "Hostess"-Kleid, also ein festliches, bequemes Kleid, das die Gastgeberin trug, wenn Gäste kamen, sie es aber mit Heimvorteil bequem halten wollte. Das ist definitiv meins. Ich habe zu Hause, wenn Gäste kommen oder zu Zeiten, wo doch nochmal jemand klingelt, gerne Jerseykleider an, Wickelkleider oder irgendwas, das nicht einengt, das aber trotzdem nicht so ganz schlabberig aussieht.

[Untiefe]

Mich stört an der Bluse für's Büro einfach, dass es so ein Stoff mit Lochmusterstickerei ist. Das verbinde ist zu allererst so ein bisschen mit Nachtwäsche/Wäschelook (was für mich durch weiß immer noch stärker assoziiert wird, aber das muss dich nicht beeinflussen, denn ich trage fast nie oder sogar nie weiß und bin bei Farben echt supereigen ) und dann mit einfach leger-lässiger Freizeit. Dazu der Schnitt damit meine ich gar nicht so den Ausschnitt (finde ich nicht so extrem), sondern insgesamt wirkt's für mich halt einfach nicht nach Büro.

Wie man das selber sieht, ist halt sehr individuell, wie man an den Antworten sieht.

Gehe einfach danach, wie du es findest. Wenn du das Teil magst, dann passt es doch.

[Ksenja]

Bibi mit Anleitung oje.
Wenn es bei mir so eine strenge Regel für die Kleidung im Büro gäbe, dann hätte ich auch Freizeit und Bürokleidung. Aber ich sehe es auch so, da muss man in spezielle Kleidung investieren, und da ich das nicht muss, möchte ich das auch nicht.
Ich habe 4 Kinder, die ich auch bekleiden muss, und die zwei Teenager haben schon eigene Wünsche. Da ist das Budget für mich nicht unbegrenzt.
Ich habe bis jetzt aber noch nie in einem Büro gearbeitet wo man solche Regeln hat.

Hippie, ich kenne Hauskleider die es in den 20er/30er Jahren gab (und davor und nach wahrscheinlich auch). Die trugen sie Zuhause um trotzdem gut angezogen zu sein.
Ich trage Zuhause das was ich auch draußen trage nur mit nackten Füßen oder warmen Socken.

Untiefe, ich bin auch noch nicht so überzeugt ob man das im Büro tragen kann (oder, ob ICH es im Büro tragen möchte), deshalb habe ich ja hier gefragt was man so denkt.
Ich möchte ja auch dort ernst genommen werden.
Ich werde oft jünger geschätzt, je nachdem was ich trage. Deshalb meide ich zb Hoodies weil ich damit immer jünger geschätzt werde und das gibt mir das Gefühl, dass ich nicht ernst genug genommen werde. Das mag ich nicht.
In manchen Situationen (Büro, Arzt, Schule von den Kindern, Werkstatt, Bank, etc) will ich nicht jünger geschätzt werden.

Obwohl ich die Bluse wirklich süß finde und das Argument, Im Sommer sind auch alle anderen offener angezogen macht mir auch Sinn.
Deshalb warte ich einfach mal ab.

[Mondschein81]

Ich finde die Bluse geht schon fürs Büro. Ich würde allerdings testen wieviel man sieht wenn man sich nach vorne beugt (es fällt einem ja im Büro aich msl was runter o.ä.).

[BibiB]

Klamotten für zuhause zum Herumschlumpfen habe ich auch. Die ziehe ich auch nur daheim an. Shirtkleider, Schlabberhose, Tshirt die für draußen nicht mehr schln genug sind.

Ich bin leider grad beim Kochen und beim Gärtnern ein echtes Ferkel und drück mir gern mal eine Pflanze an die Brust oder es spritzt beim Umrühren. Ich hab mir damit schon Kleidung komplett versaut. Die Hausklamotten sind schwarz.

[Hippieschaf]

Im Sommer ist drinnen halt auch draußen. Da bin ich viel auf der Terrasse, man winkt mal den Nachbarn etc, da will ich irgendwie auch nicht so ganz schlabberig rumlaufen, aber doch bequem und praktisch.

[Gloriaviktoria]

Zum Glück kann ich auf Arbeit tragen, was ich will. Das ist dann meist Jeans(rock), T-Shirt, Hoodie, Sneaker...ich habe aber auch schon mal ein feineres Kleid angehabt.

[Tigerkatzi]

Ich bin ja selbstständig und kann theoretisch selbst bestimmen, wie ich mich bei der Arbeit kleide - theoretisch, weil praktisch haben die Institutionen, für die ich Seminare halte, natürlich schon Vorstellungen, was man anziehen sollte oder eben nicht anziehen sollte.
Und das kann dann auch wieder anders sein, wenn man die Führungsetage von Unternehmen im Seminar hat, die einen strengen Dresscode haben.

Und ich sehe das alles entspannt und drücke meinen eigenen Stil aus, der keinesfalls Businessmäßig ist. Manchmal overdressed und zu 99% farbig Allerdings habe ich für mich selbst trotzdem einen Dresscode entwickelt, der halt mehr nach meinen Vorlieben gilt :
nie viel Haut (weder Schultern, Ausschnitt noch Beine), vor allem, weil ich mich selbst damit nicht wohl fühle.
Kurze Röcke/Kleider trage ich im Winter mit blickdichten Strümpfen und im Sommer halt längere oder Hosen.
Keine ärmellosen Oberteile - zumindest angedeutete Ärmelchen müssen sein
Blusen, Blazer, klassische Cardigans trage ich nicht mehr, erstens weil es an mir nie cool sondern immer langweilig aussieht und weil ich so oft die Kombi Blazer+Stoffhose, Blazer+Jeans sehe oder in der schicken Variante Hosenanzug.
Ich trag auch kaum schwarz, weil es gefühlt jede/jeder trägt.

Funfact: Schulungsinstitute geben manchmal Vorgaben in Sachen Dresscode, sehr beliebt ist da z.B. Business Casual. Die Schulungsfirma, mit der ich am häufigsten zusammen arbeite, hat sogar Webseitenlinks für Damen/Herren übermittelt, damit sich alle schlau machen können. Interessant dabei war, dass Business Casual Jeans und Denim als NoGo cancelt. Jetzt ratet, was 90% der Männer tragen und sogar die Herren Chefs
Finde ich seltsam, wenn man sich die Informationen nicht einmal selbst anschaut

Funfact2: ein anderes, recht konservatives Schulungsinstitut (aber das größte hier) wollte vor über 20 Jahren (ich hab noch nicht lange unterrichtet, deshalb muss es schon länger her sein) tatsächlich eine eigene Uniform einführen
- für die Herren schwarze Anzüge, weiße Hemden, grüne (=Firmenfarbe) Krawatte
- für die Damen Schwarze Bleistiftröcke, weiße Blusen und grüne Blazer
Es scheiterte daran, dass alle SeminarleiterInnen selbstständig sind, Kleidung selbst gekauft werden hätte müssen, aber die Blazer alle gleich aussehen hätten sollen und natürlich das richtige Firmengrün haben sollten (die Krawatten auch)
Ein Jahr lang war das Thema, mit allerlei geplanten Kooperationen mit namhaften Herrenschneidern (!), die die Damen Blazer hätten zur Verfügung stellen sollen - in sagenhaften 3 (!) Größen

[Gloriaviktoria]

Vielleicht hätte man sich den Blazer dekorativ über die Schulter werfen können, wenn er nicht gepasst hätte

[Tigerkatzi]

Genau

[jasminbluete]

Ich musste gerade daran denken, wie sehr man doch mit dem eigenen Stil Eindruck machen kann. Direkt nach dem Studium habe ich als Lektorin bei einem großen Münchner Buchverlag angefangen. München ist natürlich eine etwas schickere Stadt, aber das Verlagswesen begreift sich selbst als künstlerisch und kreativ. Entsprechend waren die Kleidungsstile bunt gemischt, aber lustigerweise dennoch irgendwie klischeehaft. Der Lektor für Krimis hatte natürlich eine coole Hornbrille und war immer eher "cool" gekleidet. Die Lektorin für die "esoterischen" Bücher (Selbsthilfebücher und Co.) war immer eher hippiemäßig gekleidet. Aber wer mir sich mir bis heute, 20 Jahre später, ins Gedächtnis gebrannt hat, war die Assistenz der Geschäftsleitung. Ich schätze, die Frau war damals Mitte bis Ende 50. Sie trug immer Pumps, Strumpfhose und Rock und ein entsprechendes Oberteil. Dazu meist ein Jäckchen, das im Chanelstil geschnitten war. Die Frau sah jeden Tag wie aus dem Ei gepellt aus. Die Frisur war auch im 50 Jahre Stil, die Nägel absolut perfekt und meist rot. An jeder anderen Person hätte das alles vllt. konservativ gewirkt, zu ihr hat es gepasst wie die Faust aufs Auge. Sie trug schon auch immer moderne Farben und Schnitte, nur der Stil selbst war immer gleich und immer perfekt. Ich war damals total beeindruckt und bin es auch heute noch, wie sie das jeden Tag geschafft hat. Ich hatte mit ihr beruflich nichts groß zu tun und kann mich dennoch ganz genau daran erinnern, wie sie immer gekleidet war. Es geht mir jetzt auch gar nicht um ihren Stil selbst, sondern dass es so offensichtlich war, dass sie diesen Stil lebt und das ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben.

[jasminbluete]

Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass mMn insgesamt in den meisten Büros ein Trend zur Mitte herrscht. Unabhängig davon, welcher Kleidungsstil vorherrscht, die meisten passen sich bewusst oder unbewusst daran an. Natürlich mit individuellen Twists, aber das gerade genannte Beispiel habe ich bisher nur einmal erlebt, vllt. ist es mir deshalb imnernoch so gut in Erinnerung. Umgekehrt kann ich mich z.B. kaum an individuelle Kleidungsstile von anderen erinnern, selbst wenn ich mit den Leuten lang zusammen gearbeitet habe. Teilweise ganz grob, aber grundsätzlich ist bei mir eher die allgemeine "Stimmung" hängen geblieben. Also, ging es in einem Büro grundsätzlich eher leger oder schick zu. Da die meisten sich eben in der Mitte bewegen, in der sich alle bewegen, selbst wenn es gar keine Vorschriften diesbezüglich gibt, bleibt dann auch kaum jemand individuell hängen. Ich meine das jetzt auch gar nicht wertend. Nicht jede*r will herausstechen und es passt ja auch nicht immer, je nach beruflichem Umfeld. Hier aufm Dorf ist's bei uns z.B. genauso so wie es Ksenja beschreibt. Es gibt überwiegend mittelständische Handwerks- und Industriebetriebe. Man kennt sich, alles ist eher locker, selbst Kundentermine sind ja nicht selten wieder mit anderen Firmen oder Leuten, die man kennt. Entsprechend oft sehe ich bei Frauen Büro-Outfits, die aus Hose (Jeans oder Stoff), Oberteil (einfarbiges Shirt oder Bluse) und halblangem Cardigan bis zur Hüfte bestehen. Also, so ganz klassisch: man ist ordentlich und "normal" gekleidet. Manchmal finde ich das ein bisschen schade, denn im Grunde ist das ja auch wieder eine Uniform und eine Regel, an die sich die meisten halten, selbst wenn es sich dabei um eine unausgesprochene Regel handelt.

[Tigerkatzi]

...

Wie ist es bei euch? Zieht ihr euch nach dem Büro um und tragt in der Freizeit ganz andere Sachen als dort?
(Die Frage ist natürlich nur für die von euch, die keine Arbeitskleidung tragen müssen)
Oder seid ihr pragmatisch wie ich?

...

Zu der Frage wollte ich noch etwas schreiben:
abgesehen von Sport- und Funktionskleidung und "zuhause rumgammeln Klamotten" oder Gartenarbeitsklamotten habe ich nur (mehr) wenige Kleidungsstücke, die ich ausschließlich privat tragen kann. Früher habe ich schon öfter Kleidung gekauft, das für den Unterricht too much gewesen wäre. Ich habe aber privat immer weniger Anlässe, wo ich so Partyoutfits, Balloutfits etc. tragen könnte. Was ich habe und was passt, darf aber bleiben.

Ab und zu kommen Hochsommeroutfits dazu, die mir für den Unterricht entweder zu luftig wären (abgesehen davon, dass ich in gut klimatisierten Räumen arbeite) oder ich aus anderen Gründen nicht zur Arbeit tragen möchte, dazu gehören auch offene Sandaletten (bei denen auch gilt, was ich habe, trage ich, neu kaufe ich in dem Bereich nicht mehr viel)

Ansonsten wähle ich neue Kleidung schon immer so aus, dass ich sie zur Arbeit tragen kann.

Zuhause trage ich meistens "Gammelklamotten", die nur saisonal angepasst werden, nach 25 Jahren mit Katzen, habe ich das verinnerlicht, sämtliche Kleidung sofort gegen "Hauskleidung" zu tauschen, zum Einen wegen der Katzenhaare, zum Anderen, weil ich mich leider öfters ankleckere
Am Samstag hatte ich vormittags noch Unterricht, war aber online von zuhause aus (Fachhochschule), und hatte einfach nur ein weißes Shirt und ein blitzblaues kurzes Hoodie an. Mittags kamen dann die Enkelkinder und ich musste mich nicht extra umziehen. Tja, nach dem Mittagessen hatte das weiße Shirt unter dem Hoodie schon Salatflecken (die doofen dunkelgrünen Kürbiskernölflecken natürlich)

Also kann ich mir lebhaft vorstellen, wie versifft meine Kleidung in kürzester Zeit wäre

[Untiefe]

Funfact2: ein anderes, recht konservatives Schulungsinstitut (aber das größte hier) wollte vor über 20 Jahren (ich hab noch nicht lange unterrichtet, deshalb muss es schon länger her sein) tatsächlich eine eigene Uniform einführen
- für die Herren schwarze Anzüge, weiße Hemden, grüne (=Firmenfarbe) Krawatte
- für die Damen Schwarze Bleistiftröcke, weiße Blusen und grüne Blazer
Es scheiterte daran, dass alle SeminarleiterInnen selbstständig sind, Kleidung selbst gekauft werden hätte müssen, aber die Blazer alle gleich aussehen hätten sollen und natürlich das richtige Firmengrün haben sollten (die Krawatten auch)
Ein Jahr lang war das Thema, mit allerlei geplanten Kooperationen mit namhaften Herrenschneidern (!), die die Damen Blazer hätten zur Verfügung stellen sollen - in sagenhaften 3 (!) Größen

Der Bleistiftrock alleine wäre für mich ein Kündigungsgrund gewesen. Sowas habe ich nie angezogen, ziehe ich nicht an und werde ich nicht anziehen.
Überhaupt mag ich Röcke und Kleider nicht sooo (ziehe ich nur privat an und ich muss dazu "in Stimmung sein", was nur eher selten ist). Für mich wäre nur die Option gewesen einen Herrenanzug anzuziehen.
Aber wie doof das überhaupt ist. Eine Ladung Kravatten und irgendein Halstuch für die Damen ausgegeben und fertig wäre es gewesen. Entweder will man das und zahlt's oder man will's nicht, dann sollte man es bleiben lassen. Ach, es scheitert wie so oft am Entscheidungswillen.

[Hippieschaf]

Ich finde das auch fürchterlich, Frauen in einen Rock zu zwingen, als Alternative sollte es immer auch eine Hose geben, sonst finde ich das schon sehr vorsintflutlich.

Aber ich hätte auch keinen Job ertragen können, bei dem ich eine Uniform hätte tragen müsste, weil es eben nicht nur um die Form, sondern auch um das Material geht. Das kann man sich dann ja auch nicht aussuchen.

[Tigerkatzi]

Ich denke auch, wenn sie sich nicht auf "Uniform" versteift hätten, sondern auf Accessoires (Krawatte, Halstuch) gesetzt hätten, wäre ein bisschen akzeptabler gewesen.
Aber die Feinheiten, bestimmt wäre auch Hose statt Rock ok gewesen, wurden nicht weiter ausformuliert, weil nan sich auf Details versteift hat, die nicht umsetzbar waren.

[Rosenfee]

Ich musste gerade daran denken, wie sehr man doch mit dem eigenen Stil Eindruck machen kann. Direkt nach dem Studium habe ich als Lektorin bei einem großen Münchner Buchverlag angefangen. München ist natürlich eine etwas schickere Stadt, aber das Verlagswesen begreift sich selbst als künstlerisch und kreativ. Entsprechend waren die Kleidungsstile bunt gemischt, aber lustigerweise dennoch irgendwie klischeehaft. Der Lektor für Krimis hatte natürlich eine coole Hornbrille und war immer eher "cool" gekleidet. Die Lektorin für die "esoterischen" Bücher (Selbsthilfebücher und Co.) war immer eher hippiemäßig gekleidet. Aber wer mir sich mir bis heute, 20 Jahre später, ins Gedächtnis gebrannt hat, war die Assistenz der Geschäftsleitung. Ich schätze, die Frau war damals Mitte bis Ende 50. Sie trug immer Pumps, Strumpfhose und Rock und ein entsprechendes Oberteil. Dazu meist ein Jäckchen, das im Chanelstil geschnitten war. Die Frau sah jeden Tag wie aus dem Ei gepellt aus. Die Frisur war auch im 50 Jahre Stil, die Nägel absolut perfekt und meist rot. An jeder anderen Person hätte das alles vllt. konservativ gewirkt, zu ihr hat es gepasst wie die Faust aufs Auge. Sie trug schon auch immer moderne Farben und Schnitte, nur der Stil selbst war immer gleich und immer perfekt. Ich war damals total beeindruckt und bin es auch heute noch, wie sie das jeden Tag geschafft hat. Ich hatte mit ihr beruflich nichts groß zu tun und kann mich dennoch ganz genau daran erinnern, wie sie immer gekleidet war. Es geht mir jetzt auch gar nicht um ihren Stil selbst, sondern dass es so offensichtlich war, dass sie diesen Stil lebt und das ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben.

Ja so was ist klasse, ich versuche auch meinen eigenen Stil zu leben,so das ich etwas darstelle, dabei aber nicht verkleidet aussehe, mich damit wohlfühle,aber trotzdem nicht so 08/15 und verwechselbar aussehe.

Ich habe mich grade neulich mit einer Freundin unterhalten, wir sassen draussen in einem Cafe und da gingen so viele junge Mädchen vorbei.
Die meisten sehr hübsch, auch nett angezogen, aber nichts individuelles mehr,sie sahen für uns alle doch irgentwie gleich aus.
Ja die eine etwas dünner, die andere etwas dicker, die eine Blond, die andere Braun, aber der Typ war gleich.

Gleiche Frisur,gleiche Haarlänge,gleich geschminkt,irgentwie total verwechselbar.
Und wir waren uns einig, das als wir in dem Alter waren es doch wesentlich grössere Unterschiede gab, wir doch alle unterschiedliche Erkennungsmerkmale hatten.

Klar hatten wir auch alle unsere weiblichen Idole, denen wir versuchten etwas nachzueifern,sie kopierten.
Ich war damals die "Like A Vigin-Madonna, meine Freundin eher Cindy Lauper Kopie.
Aber heute unterscheiden sich selbst die "Stars" für mich nicht mehr wesentlich, die meisten so optisch austauschbar.

Gut, vielleicht kommt es nur mir so vor und meiner Freundin,aber da waren wir uns einig.
Denn uns geht es beiden gleich, wenn wir Azubis oder Praktikanten auf der Arbeit haben, wir können uns einfach keine Namen mehr wirklich zu den Gesichtern merken,einfach weil sie in unseren Augen alle so gleich aussehen.
Gesicht,Haare,Schminke und Klamotten.

Sind wir vielleicht die Freaks oder geht es wem ähnlich?

[Untiefe]

Rosenfee:
Mir geht es auch so. Aber bei mir kommen da mehrere Sachen zusammen: Erstens schaue ich mir die Gesichter meistens schon nicht gut genug an
Dann merke ich mir Namen und Gesichert ohnehin schlecht. Naja, bei Gesichtern siehe oben...

Also, wenn jemand nicht extrem markant ist (und das ist selten für mich jemand) oder ich mit der Person wirklich mehr zu tun habe. Merke ich sie mir schlecht... und leider immer schlechter je älter ich werde.

[Rosenfee]

Ja vielleicht liegt es auch am älter werden, das kann schon sein, das es einem dann vielleicht wenn es keine markanten erkennungsmerkmale gibt sich das merken schwerer fällt.

[jasminbluete]

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Mode und Aufschwung/Rezession. Sind die Zeiten schlechter, wird weniger modisch experimentiert. Die Menschen neigen dann auch eher zu konservativeren, "traditionellen" Stilen. Einerseits gibt Altbekanntes Sicherheit, andererseits will niemand herausstechen und potentielle Risiken eingehen.

[Hippieschaf]

Ich glaube, das liegt aber auch an den Haar- und Make Up Trends, denen alle nacheifern. Das war aber schon immer so, früher waren es nur andere Trends.
Je mehr Make Up im Spiel ist, desto weniger individuell und natürlich schaut es aus.

Ich bin da manchmal regelrecht fasziniert wenn ich solche YouTube Videos sehe, in denen die YouTuberinnen ihr Gesicht machen, und das tun die ja wirklich. Die grundieren erstmal alles blank und setzen dann Rouge und Highlighter so gezielt und gekonnt ein, dass Michelangelo wahrscheinlich vor Neid erblasst wäre, wenn er die Schattierungen gesehen hätte. Nur, wenn man so ein Idealgesicht regelrecht konstruiert, ist es hinterher halt genauso perfekt wie Schema F.

[BibiB]

Eine Arbeitsuniform wäre für mich definitiv ein Kündigungsgrund. Und dann noch Frauen in einen Rock zu zwingen! Geht gar nicht. Bei nur 3 Größen ist die Kleidung vermutlich vielen zu klein oder zu groß und man sieht einfach nur lächerlich aus.
Eine Freundin hatte mal bei einem Optiker gearbeitet, bei dem es Firmenblusen gab. Leider war die größte Größe so eng, dass die Damen die Bluse maximal bis unter den Busen zuknöpfen konnten - und größere Damen zudem zwangsweise bauchfrei tragen mussten.

Solche Firmenkleidung ist häufig nicht inklusiv und diskriminierend. Ich kenne einen Fall, bei dem ein Mädchen ihre Ausbildung abgebrochen hat, weil sie sich in der zu kleinen Firmenkleidung geschämt hat.

[BibiB]

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Mode und Aufschwung/Rezession. Sind die Zeiten schlechter, wird weniger modisch experimentiert. Die Menschen neigen dann auch eher zu konservativeren, "traditionellen" Stilen. Einerseits gibt Altbekanntes Sicherheit, andererseits will niemand herausstechen und potentielle Risiken eingehen.

Ich finde eigentlich nicht, dass die jungen Leute heute weniger experimentieren als wir in unserer Jugend. Ich habe nur den Eindruck, es gibt weniger "Vorlagen" denen man nacheifert.

Inmeiner Jugend gab es Popper (Marke oder No-Name), Punker, Teds, Ökos, Hippies, Streberklamotten (heute wäre das hipp!). Dazu noch die, die irgendwelchen Stars nacheiferten. Alles sehr bunt... doch blieb man oft in seiner Gruppe. Ich wurde als Teenie mal dafür angegangen, dass ich mir im Secondhand-Laden ein Vintagekleid gekauft hatte - und kein Ted war!

Mir scheinen heute nur viele Modestile ähnlicher. Geht es nur mir so, oder verwechsel ich viele Stars deswegen, weil sie gleich aussehen? Wenn es mal dinen ungewöhnlichen Style gibt, laufen am nächsten Tag alle damit herum. Dank Internet ist das gleich überall rum - wir hatten ja gar nicht diese Möglichkeiten. Mode ist innerhalb von 2 Wochen erst mega in und dann wieder out. Ich fänd es schwierig, heute jung zu sein.

Bunte Vögel und Individualisten sehe ich aber immer noch.

[Rosenfee]

Ja Bibib,genau das meinte ich.

Es ist alles so ein Einheitsbrei geworden.
Ich finde auch nicht das weniger experimentiert wird,nur dank social media wie Instagram etc.richten sich die jungen Mädels grade auch heute noch nach den Stars und Sternchen.
Da aber auch die für mich alle gleich aussehen,ist da natürlich nicht viel Spielraum.
Sie sind Alle für mich so in eine Schablone gedrückt.

Auch denke ich haben die Mädels doch auch finanzielle mehr Möglichkeiten als wir damals.
Es werden viel mehr Marken gekauft als zu unserer Zeit.
Gut heute gibt es mehr,aber auch die damals vorhandenen,waren für uns aus der Mittelschicht doch eher Mangelware.
Ja man hatte das ein oder andere Teil,aber nicht in der Menge wie die Kids aus der heutigen Schicht.
Gut der Druck war damals nicht ganz so gross das haben zu müssen wie es heute der Fall ist.
Er war da,aber nicht so stark ausgeprägt.

Wie gesagt,ich vergleiche Mittelschicht von unserer bzw.meiner Zeit und die Mittelschicht von heute.
Die superreichen und die,die an der Armutsgrenze leben,lass ich mal jetzt aussen vor.

Was die Dienstkleidung betrifft sehe ich das zweigleisig.
Es gibt für mich Berufe da halte ich Dienstkleidung für schon recht sinnvoll.
Z.b.im Krankenhaus oder auch in der Gastronomie.
Da sollte sich der Angestellte schon optisch vom Gast unterscheiden.
Aber passen sollten die Sachen natürlich schon.

[Hippieschaf]

Als Taylor Swift gespielt hat, hat es überall geglitzert, weil alle Swifties in kunstvollen Paillettenkleidern rumgelaufen sind, auf dem Weg zu Konzert und zu Parties. Sowas trägt man natürlich nur dann und sonst nicht. Aber ihr Vorbild macht es ja im Grunde genauso.

[BibiB]

Viele "Vorlagen" kann ich alte Trulla gar nicht identifizieren, weil ich gar nicht mehr up-to-date bin, was Stars und Sternchen angeht. Mir waren in jüngerer Vergangenheit bei den Bübchen Opa-Kleidung (weite Retro-Stoffhose und Perlon-Polo-Pullover/Pollunder), transparente Spitzenblusen und wirsche Strickjacken (als ob jemand seine Wollreste verstrickt hätte) aufgefallen. Da musste ich mich aufklären lassen, dass da Harry Styles die Vorlage ist. Kannte ich gar nicht. Offensichtlich aber eine DER Stilikonen heutzutage. Wenn der morgen im Sambakostüm oder einer Mülltüte herumläuft, tragen das übermorgen alle.

Ich hab mich gestern mal in der Bahn umgeschaut und habe ziemlich viele ungewöhnliche Gestalten gesehen - allerdings deutlich mehr Ältere (Ü50) als junge Leute. Aber auch bei der Jugend gab es alleflei zu sehen:

1 Starwarsfan mit Fankleidung und Todesstern-Umhängetasche
1 Mädchen in kunterbunten Pastelltönen und Halbzopf oben auf dem Kopf (es wirkte wie ein kleiner Pinsel)
1 Junge mit schrillem Hawaiihemd, bunten Shorts und farblich passender Leggins drunter
Ganz viele junge Männer in bunten Anzügen. Bibo-Gelb, Pastellgelb, Knallgrün, Rot, Flieder...

[Mindy]

Also, eine Todessterntasche würde ich auch nehmen

Ich finde es immer etwas kurios bis befremdlich, wenn ich ein Grüppchen junger Menschen sehe, die alle nahezu identisch angezogen sind. Und dann noch so ähnlich wie ich in den 80ern, aber in hässlich: Karottenhose, aber in Hochwasser - heute heißen die wohl Mom-Jeans? - Samba - und Gazelle-ähnliche Adidasschuhe in Pastellfarben, unförmige Jacke. Warum nur? Oder wie wir damals im Sportunterricht, mit schwarzer Leggings, weiße Socken drüber gezogen und Sneaker. Für mich ist das kein Styling, sondern funktionell. Ich habe mir jedenfalls geschworen, nie wieder Karotten- oder Bundfaltenhosen zu tragen.

[Hippieschaf]

Es dauert halt auch, bis so ein Trend bei C&A ankommt. Ich musste das sofort denken, als ich diese ganzen Wide Leg Hosen gesehen habe, die garantiert auch auf Harry Styles zurück gehen. Da dachte ich, das ist sowas von 2019, zwischenzeitlich hat der seinen Stil schon zweimal wieder geändert.
Diese eine Strickjacke ist ein Kultobjekt, das sogar im Museum ausgestellt wird, weil sie quasi ein zeitliches Dokument ist. Im Lockdown haben viele Fans sie nachgestrickt, sodass der Designer irgendwann auch das original Strickmuster zur Verfügung gestellt hat und es zu einer Lockdown-Challenge wurde. Waren halt blöde Zeiten, und wenn's Spaß gemacht hat und die Moral aufrecht hielt...

Neulich stieg mal eine Gruppe von Frauen zu mir in den Bus ein, alle so 45-60 Jahre alt. Die sahen alle gleich aus. Das fand ich auch gruselig. Vielleicht war es der "Blonder-Longbob-Wanderclub", aber individuell war da auch nix.

[Mindy]

Neulich stieg mal eine Gruppe von Frauen zu mir in den Bus ein, alle so 45-60 Jahre alt. Die sahen alle gleich aus. Das fand ich auch gruselig. Vielleicht war es der "Blonder-Longbob-Wanderclub", aber individuell war da auch nix.