Genau, baggins

Schlussendlich gibt's kein wirklich allgemeingültiges "gut/böse", "richtig/falsch" bei Haarpflege. Was zählt ist, wie gut oder wie schlecht etwas zu einem selbst passt und das ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Ich wollte nur nochmal betonen, dass viele Inhaltsstoffe gar keine homogene Gruppe sind, die man pauschal über einen Kamm scheren kann. Sulfat ist nicht gleich Sulfat, Silikon nicht gleich Silikon, Polyquaternium nicht gleich Polyquaternium, usw. Ich hab mal ein bisschen rumgesucht, weil ich wusste, dass Jane das vor Jahren hier mal richtig gut aufgezeigt hat. Schade, dass sie hier nicht mehr schreibt. Die war wirklich DIE Haarexpertin hier mit einer unglaublichen Expertise und dem nötigen beruflichen, chemischen Know How. Jedenfalls stammt das hier von ihr aus dem Thread Club der Shampoosüchtigen (16.02.2018). Mit PQ ist Polyquaternium gemeint:
Silikone sind eine eigene Stoffklasse, haben also immer den gleichen Grundaufbau (dennoch sehr vielfältig).
PQs können dagegen sehr unterschiedlichen Ursprungs sein - entweder es sind verschiedene synthetische Polymere oder es kann sich auch um Alkylpolyglucoside handeln (PQ 76 bis PQ 82) oder um Chitosane (PQ 29) oder Stärke (PQ 74, PQ 75) und eben auch Cellulosen usw.
In erster Linie gehören PQs ganz klar auch zu den Filmbildnern, allerdings haben PQs und Silikone ansonsten sehr unterschiedliche physikochemische Eigenschaften, ein unterschiedliches Verhalten, gehen unterschiedliche Interaktionen, z.B. mit Tensiden ein, und haben auch noch andere Funktionen im Produkt.
Die klassischen Silikonöle sind amphiphob (sowohl oleophob als auch hydrohob), PQs dagegen hydrophil (bilden Hydrokolloide). PQs gehen Komplexe mit Tensiden ein und mildern dadurch die Tenside ab (Coacervate). Es gibt ein paar PQs, die als Fixative in Haarsprays fungieren. PQs oder Quaterniumverbindungen allgemein wirken zusätzlich als Konservierungsmittel. Einige PQs (z.B. PQ 1) werden auch in Kontaktlinsenpflegemitteln verwendet, da sie als Fungizide und Bakterizide wirken.
Davon abgesehen gibt es ja noch ganz andere Filmbildner. Um zwei Beispiele zu nennen: PVA und PVP.
Auch NK arbeitet oft mit Filmbildnern.