[size=medium]Greenpeace: Giftige Chemikalien z. B. in Kosmetikartikeln sind schon bei Kindern nachweisbar [/size]
Gemäß einer Untersuchung von Greenpeace und WWF UK sind giftige Chemikalien (in Kosmetikprodukten, Mobiltelefonen, Computern und Kleidung) auch schon bei Kindern nachweisbar.
Die Analyse mütterlichen Bluts und von Nabelschnurblut, das von Freiwilligen in den Niederlanden zur Verfügung gestellt wurde, zeige, dass bekannte oder verdächtige risikohafte Substanzen, die in alltäglichen Produkten zu finden seien, über die Nabelschnur auf das Ungeborene übertragen würden, stellte Greenpeace fest. Die Untersuchung ist in der Studie „A Present for Life“ veröffentlicht worden.
Bei den Chemikalien handele es sich um einige, die bekannt seien, die körperliche und geistige Entwicklung bei Tieren zu beeinflussen.
"Unsere Kinder sind verschmutzenden Chemikalien ausgesetzt und wir haben fast keine Informationen über die Langzeitfolgen”, sagt Pieter Sauer, Professor für Kinderheilkunde an der Universitätsklinik in Groningen.
Die Untersuchung, die von Greenpeace Niederlande und WWF Großbritannien gemeinsam in Auftrag gegeben wurde, untersuchte die Präsenz von gefährlichen Chemikalien in mütterlichen Blut und Nabelschnurblut. 42 Proben von mütterlichen Blut und 27 Proben von Nabelschnurblut wurden an der Universitätsklinik Groningen entnommen.
Das unabhängige Labor TNO-MEP untersuchte dann die Proben auf die folgenden Chemikalien: bromiertes flammhemmendes TBBP-A, Phthalates, künstliches Moschus, Bisphenol-A, Alkylphenols, organochlorische Pestizide (DDT), Triclosan und vollhalogenierte Verbindungen.
Gemäß Greenpeace seien die fraglichen Chemikalien in unzähligen Gegenständen enthalten – von Lebensmitteldosen und elektronischen Gütern bis hin zu Deodorants und Zahnpasta.
“Die Resultate belegen die Präsenz dieser Substanzen in den Blutproben von Mutter und Kind“, sagte Greenpeace.
Die chemische Industrie hat sich in den vergangenen 100 Jahren beeindruckend entwickelt und mittlerweile sind mehr als 100.000 unterschiedliche Chemikalien am Markt erhältlich. „Chemikalien sind in unzähligen Produkten enthalten und ohne Frage unterstützen einige unseren Lebensstandard eindeutig. Einige der gefährlichsten Chemikalien sind aber nicht leicht nachzuweisen und können sich über die Nahrungskette verbreiten“.
Lebensmittel galten lange als wesentlichster Weg der Verbreitung von schwer abbaubaren und bioakkumulativen Chemikalien.
“Jedoch wir in der jüngsten Vergangenheit der möglichen Exposition durch den direkten Einsatz von Produkten, die gefährliche Substanzen enthalten, und der indirekten Kontamination des häuslichen Umfelds, mehr Aufmerksamkeit gewidmet“.
Liste von Kosmetikartikeln im Internet
Greenpeace hat im Internet u. a. eine Liste von Kosmetikprodukten verschiedenster Hersteller unter Berücksichtigung gefährlicher Substanzen veröffentlicht:
http://www.greenpeace.org.uk/Products/Toxics/chemicalhouse.cfm
Lebensmittel sind nicht der einzige Weg
Gemäß Greenpeace fördern die Ergebnisse die Besorgnis, dass gefährliche Substanzen aus Produkten „austreten“ könnten. Das Ergebnis kürzlich erfolgter Blutuntersuchungen von Greenpeace und WWF soll denn auch bestätigen, dass bei allen Menschen gefährliche Substanzen im Blut nachweisbar seien; inklusive Chemikalien, die in „normalen“ Verbraucherprodukten enthalten sind.
Am besorgniserregendsten ist für Greenpeace die Auswirkung auf das ungeborene Leben, da der ungeborene Fötus besonders anfällig für gefährliche Chemikalien sei.
Phthalate, eine der allgegenwärtigsten Chemikaliengruppe und eingesetzt als Weichmacher in PVC und Kosmetikprodukten, wurde in vielen der Blutproben gefunden. DEHP, ebenfalls ein Weichmacher, wurde in 29 mütterliche Blutproben und 24 Nabelschnurblutproben nachgewiesen.
Die Studie “A present for life” ist online nachzulesen: http://www.greenpeace.org/toxics/bloodcordreport
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Quelle: Greenpeace
Bitte bei der nachfolgenden Diskussion die Emotionen etwas zügeln. Danke.