Hallo,
ich beschäftige mich momentan ziemlich intensiv mit Haarpflege ("Haarjunkie" ). Was mich vor allem beschäftigt hat: bei mir haben NK-Haarkuren bzw. -Spülungen (Sante Brilliant-Haarkur, Neobio-Weizen-Kaffee-Ceramid-Spülung, Lavera Hair-Repair-Spülung) immer ziemlich geloost, irgendwie waren meine Haare immer zu trocken nach der Behandlung mit selbigen, und ich habe mich dauernd gefragt, warum eigentlich? Ich weiss, dass auch einige andere damit ihre liebe Not haben/hatten. Hier nun meine Theorie dazu:
1.) Einige NK-Haarkuren/Spülungen arbeiten mit viel Öl. Dies mag sehr fein sein für Leute, deren Haare Öl mögen (meistens die mit dickeren Haaren bzw. Lockenköpfe) - katastrophal aber für die, deren Haare das eben nicht tun (i.d.R. die Feinhaarigeren unter uns). Dementsprechend kann eine solche Haarkur bei einigen also das genaue Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich tun sollte (bei vielen werden die Haare trocken durch den wasserabweisenden Effekt der Öle).
2.) Manche NK-Haarkuren/Spülungen enthalten recht viel Alkohol. Dies kann einen austrocknenden Effekt auf die Haare haben (bei konventionelle Haarkuren mit viel Alk kann ich diese Wirkung definitiv bejahen, brr).
3.) Das erstaunliche zuletzt : einige NK-Haarkuren/Spülungen enthalten Tenside in recht hoher Konzentration (i.e. relativ weit vorne in der Inhaltsstoff-Liste stehend). Das ist nun an sich nix beunruhigendes, denn ziemlich viele Haarkuren, ob nun NK oder KK, enthalten diese. Ich als Laie nehme mal an, der Grund hierfür dürfte sein, dass alte Pflegestoffe vom Haar entfernt werden und die neuen angelagert werden können. Unter anderem basiert hierauf auch das Prinzip des "Conditioner-Only"-Waschens.
C/O Waschen (die Abkürzung dafür) funktioniert folgendermaßen: man nehme einen leichten Conditioner, dessen "Wasch"wirkung höher einzuschätzen ist wie dessen Pflegeleistung, trage diesen auf den gesamten Kopf unter Aussparung der Länge auf, massiere ihn gut ein, 3-5 Minuten einwirken lassen für die "Wasch"wirkung, anschließend gut ausspülen und bei Bedarf die Längen mit einem reichhaltigerem Conditioner nachbehandeln (kann man auch beides gleichzeitig auftragen, den leichten Condi auf den Kopf, den schwereren auf die Längen). Für die Zweifler hier : ich wollte es auch nicht glauben, dass das funktionieren kann, tut es aber tatsächlich (habe es 2 mal bisher probiert). Das Fett/der Schmutz wird von den Haaren sanft abgelöst.
Vom Prinzip her ist dies eine wesentlich mildere Art der Reinigung des Haares als wie mit Shampoo. Für genauere Ausführungen und Erklärungen zu diesem Thema erlaube ich mir, auf diesen Link zu verweisen (Interview ist komplett in Englisch, über Haare wird im unteren Drittel berichtet): klick hier
Vom Gefühl her würde ich das unterschreiben. Einzigste Sorge, die ich bei (bisher noch nicht ausprobierter Langzeitanwendung) hätte, ist, das die Haare mit zuviel Pflegestoffen verkleistert werden (eine Pflegewirkung bleibt ja bei jedem Conditioner). Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dieses Problem sehr schnell mit regelmäßiger Shampoobenutzung zwischendrin abgestellt werden könnte.
Zurück zu den NK-Haarkuren: die Benutzung von Tensiden weit oben in Inhaltsstoffliste könnte also dafür verantwortlich sein, wenn die eine oder andere Haarkur eher wie eine Tiefenreinigung wirkt denn wie wirklich pflegend. Entscheidend ist hier meiner Erfahrung nach, a) wie weit oben das Tensid in der Liste steht und b) welche anderen Stoffe noch in der Kur benutzt werden.
Dies ist aber wiederum auch ein Vorteil. NK-Haarkuren oder -Spülungen, die dergestalt aufgebaut sind (und die nicht mit zuviel Öl arbeiten, das würde wohl den Reinigungseffekt wieder zunichte machen), kann man möglicherweise ganz prima zur milden Haarreinigung mittles C/O verwenden (ich denke da so an Neobio Weizen-Ceramid-Spülung, die hat bei mir die Längen besser gereinigt wie gepflegt)! Für die Längen müsste man dann eine NK-Kur/-Spülung verwenden, die mehr pflegend wirkt. Wäre bestimmt ein hochinteressantes Experiment.
4.) Unabhängig von NK: ich habe festgestellt, dass es meist gar nicht gut ist, verschiedene Serien/Linien miteinander zu mixen. In der Regel funktioniert dies nicht. Die Pflegestoffe einer Linie sind aufeinander abgestimmt, vor allem auch die Protein-Mengen in den einzelnen Produkten: wenn man zuviel davon erwischt, können sie die Haare trocken und brüchig machen (keine Ahnung, warum das nun so ist, ich habe es aber an mir tatsächlich beobachten und schon sehr oft in diversen Haar-Foren lesen dürfen - die wissenschaftliche Erklärung hierfür fehlt mir leider). Und zuviel bzw. im falschen Verhältnis erwischt man sehr schnell, wenn man verschiedene Linien miteinander mixt.
Weniger Gefahr scheint bei Produkten zu bestehen, die absolut null Protein enthalten, dies funktioniert meiner Erfahrung nach wesentlich besser. Man merkt auch recht schnell, ob sich zwei Produkte aus verschiedenen Linien vertragen: sind die Haare nach der Anwendung gut zu kämmen und nicht strohig, prima, dann passen die Produkte zusammen. Sind sie unkämmbar und irgendwie trocken, Vorsicht, es besteht die Möglichkeit, dass sich dies nicht bei längerer Anwendung legt, sondern noch schlimmer wird - die Produkte passen dann nicht zusammen.
Nun ja, das waren meine Überlegungen zur Haarpflege .
Grüße,
Mira