Nebenwirkungen:
Welche Nebenwirkungen könne bei der Anwendung von Valette auftreten?
- Allgemeine Nebenwirkungen
Die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel ist mit einem erhöhten Risiko venöser und thromboembolischer Krankheiten (z. B. venöse Thrombosen, Lungenembolien, Schlaganfall, Herzinfarkt) verbunden. Dieses Risiko kann durch zusätzliche Faktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Störung der Blutgerinnung oder des Fettstoffwechsels, erhebliches Übergewicht, Krampfadern, vorausgegangene Venenentzündungen und Thrombosen) weiter erhöht werden, siehe Warnhinweis unter „Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“.
Weiterhin können
vor allem während der ersten Einnahmezyklen auftreten:
Spannungsgefühl in den Brüsten, Gewichtsschwankungen, depressive Verstimmungen, Veränderungen des Geschlechtstriebes, Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen (auch migräneartige).
Eine schlechtere Verträglichkeit von Kontaktlinsen ist möglich.
Nach Langzeitanwendung können gelegentlich bei besonders dafür empfänglichen Frauen bräunliche Flecke im Gesicht (Chloasma) auftreten, deren Ausprägung durch längere Sonnenbäder begünstigt wird. Frauen, die dazu neigen, sollten sich nicht zu sehr der Sonne aussetzen.
Bestimmte Scheideninfektionen, z. B. Soor (Candidiasis) können häufiger vorkommen.
Hautauschlag und Knotenrose (erythema nodosum) können beobachtet werden.
- Zyklusspezifische Nebenwirkungen
Zwischenblutungen;
Ausbleiben der Entzugsblutung
- Oberbauchbeschwerden
Gallenwegserkrankungen werden bei Langzeiteinnahme hormonaler Kontrazeptiva etwas häufiger beobachtet. Die mögliche Bildung von Gallensteinen unter estrogenhaltigen Präparaten wird widersprüchlich beurteilt.
In seltenen Fällen sind nach der Anwendung hormonaler Wirkstoffe, wie sie auch dieses Präparat enthält, gutartige, noch seltener bösartige Veränderungen an der Leber (Lebertumoren) beobachtet werden, die vereinzelt zu lebensgefährlichen Blutungen in die Bauchhöhle geführt haben.
Der Arzt ist zu informieren, wenn ungewohnte Oberbauchbeschwerden auftreten, die nicht von selbst bald vorübergehen, da dann das Absetzen des Präparates erforderlich sein kann.
Die beschriebenen Symptome können in sehr seltenen Fällen auch bei einer Lebervenen- oder Darmvenenthrombose (Mesenterivalvenenthrombose) auftreten.
- Einfluss auf klinisch-chemische Werte
Einige klinisch-chemische Werte können durch die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verändert werden. So kann sich die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöhen, ohne dass eine Krankheit vorliegt Anstiege von Serumkupfer und –eisenwerten und der alkalischen Leukozytenphosphatase wurden neben Veränderungen anderer Laborwerte beschrieben.
- Wirkung auf das Brustdrüsengewebe
Geschlechtshormone haben einen Einfluss auf das Brustdrüsengewebe, wodurch seine Empfindlichkeit gegenüber der Krebsentstehung begünstigten Faktorenerhöht werden kann. Allerdings sind Geschlechtshormone nur einer unter verschieden möglichen anderen, nicht mit der Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verbundenen Risikofaktoren.
Epidemiologische Studien, die die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln und Brustkrebs untersuchten, lassen offen, ob diese Erkrankung bei Frauen bis zum mittleren Lebensalter häufiger bei langanhaltender und bereits früh begonnener Einnahme oraler Kontrazeptiva auftritt.
In Einzelfällen wurde das Auftreten von Brustsekretion und –vergrößerungen beobachtet.
- Thrombose (s. „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“)
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, dann teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
- Zwischenblutungen
Kommt es während der 21tägigen Einnahme zu leichteren Zwischenblutungen, ist die Anwendung im allgemeinen fortzusetzen. Bei stärkeren, der normalen Entzugsblutung ähnlichen Zwischenblutungen, sollte der Arzt aufgesucht werden, da solche Blutungen organische Ursachen haben können.
Das gleiche gilt bei Schmierblutungen, die mehrere Zyklen nacheinander in unregelmäßigen Abständen oder erstmalig nach längerer Anwendung von Valette auftreten. Derartige Zwischenblutungen können auch infolge Wechselwirkungen mit anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln auftreten. (siehe „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“).
- Ausbleiben der Entzugsblutung
Wenn in seltenen Fällen die Entzugsblutung innerhalb der einnahmefreien Tage ausbleibt, soll nach Konsultation des Arztes entschieden werden, ob die Anwendung fortgesetzt werden kann.