Hallo,
Ich, männlich, 21 Jahre alt, liebe lange Haare an mir selber. Seit 5 Jahren schon züchte ich die inzwischen mitte Schulter langen Haare (hab sie in diesen Jahren auch mehrmals wieder ganz kurz geschnitten gehabt). Und schon seit 6 Jahren suche nach geeigneten Mitteln und Tipps zur optimalen Pflege und auch inzwischen wegen Färben. Aufgrund der Entwicklungen der letzten zwei Jahre benötige ich allerdings optimale Tipps wie nie zuvor.
Zur Geschichte:
Ich hab relativ schnell eine Pflegeserie gefunden, deren Wirkung mich überzeugen konnte. Das war die Fructis von Garnier-Serie. Eine Kombination aus Glatt und Seidig und Long and Strong ergab ein gefühltes und optisches Ergebnis, welches selbst meinen Friseur vor Neid erblassen ließ. Jeder Friseurbesuch wurde von ihm kurzerhand zur Lehrstunde für Mitarbeiter und Kunden umgewandelt. Was er allerdings nicht sah, ich aber schon: Meine Kopfhaut wurde immer fettiger. Anfänglich habe ich, in normaler Männermanier, jeden Tag die Haare voll gewaschen und Spülung, Kur und Co. halt mal draufgeklatscht. Meine Tante, selbst Friseurmeisterin, gab mir dann ein paar Tipps, wie ich es richtig machen sollte. Also versuchte ich meine Haarwäschen pro Woche zu reduzieren. Anfänglich ging das auch, aber mit der Zeit verschlimmerte sich das Nachfetten derart, dass ich wirklich täglich waschen musste. Ebenso verschlimmerte sich der Haarausfall. Also wurde mir empfohlen, andere Pflegeserien auszuprobieren. Kurzerhand verschwand ich in den Drogerien und Läden, gab Unsummen für Pflegeserien aus (die meisten landeten kurz drauf kaum benutzt im Mülleimer), um am Schluss mit der Repair and Care von Pantene endlich einen aktzeptablen Erfolg. In Kombination mit Glatt und Seidig hatte ich das optimale Ergebniss von gesund aussehendem und glatten Haar. Die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: Meine Haare, ursprünglich ziemlich dick und Horror für jeden Friseur, wurden dünner und dünner. Die Spitzen trockneten aus, allgemein wurden die Längen meiner Haare immer trockener. Einzig positiv: Ich hatte die Talgproduktion soweit im Griff, sodass ich nur noch vier bis drei-mal pro Woche waschen musste.
Ich begab mich wieder in die Läden und Herbal Essences kam auf dem Prüfstand. Anfänglich waren die Ergebnisse gut, aber nach einiger Zeit kam ebenfalls der Reinfall. Dove war in Ordnung aber auch nicht optimal. Und teure Friseurprodukte konnte und kann ich mir kaum leisten. Und dann kam das Blondieren...
Vor zirka 4 Jahren begann ich mit dem Färben. Ich wusste, es soll blauschwarz sein, meine Haare wenn möglich nicht zu sehr angreifen, lange halten und der blaue Lichtreflex sollte intensiv sein. Nach ein paar Mal färben kam ich dann zu Schwarzkopf Live Farbe Midnight Blue (ist im Prinzip Blauschwarz). Diese Farben war weniger aggressiv wie manch andere Mittel, die ich benutzt hatte, hielt aber mindestens einen Monat länger, als alles andere, was so in den Regalen steht. Selbst mein Friseur schaffte es nicht, eine Farbe aufzutreiben, die länger und intensiver hält, als diese. Also blieb ich dabei.
Vor zwei Jahren überkam mich ein Wahnsinn. Ich wollte unbedingt statt blauschwarze Haare weisse. Und ich zog das durch. Unter beinahe Heulkrämpfen meines Friseurs kam Packung um Packung Bleiche drauf. Bis das Haar so dermaßen kaputt war, dass eine weitere Packung Bleiche nur bewirkt hätte, dass meine Kopfhaut irreperabel geschädigt worden wäre und meine Haare hätten komplett runter müssen. Fragt mich nicht, welcher Teufel mich da geritten hat.
Bis Weihnachten letztes Jahr hatte ich die Haare soweit gepflegt bekommen, mit konventiellen Produkten, dass es einigermaßen in Ordnung war. Dennoch waren meine Haare, zum ersten Mal in ihrem Leben, an den Spitzen völlig kaputt und ausgetrocknet, ich hatte zum ersten Mal Spliss, das Haar war dünner als je zuvor und es war etwas lichter geworden (kein Wunder, nach der Kopfhautvernichtungsaktion). Das Fetten war anfänglich katastrophal, ist aber auch im Griff.
Weihnachten nun konnte ich die schändlichen Zeugenzentimeter blondes Haar nicht mehr ertragen und ich färbte mit Schwarzkopf Live wieder drüber. Der Ansatz, der inzwischen zirka die Hälfte der Haarlänge ausgemacht hat, hat es einigermaßen gut verkraftet. Die ehemals blonden Stellen wurden erwartungsgemäß nur mehr geschädigt, aber ehrlich gesagt, die waren so kaputt, wenn man nicht genau hingesehen hat, hätte man keinen Unterschied gemerkt.
So und nun ist heute.
Meine Haare sind in den Längen und extrem ab den ehemals blonden Stellen trocken, gegen die Spitzen werden sie richtig gehend spröde und brüchig. Der Ansatz ist weich, neigt dazu recht fettig zu sein, was allerdings schon allein dadurch kommt, dass ich einfach ein Mann bin. Erhöhte Talgproduktion ist da normal. Scheinbar sind meine Haare nach dem Blondierschock selbst im Ansatz nicht mehr so farbannehmefreudig. Die Farbe war nach 3 Monaten im Ansatz bereits so ausgewaschen wie früher erst nach 6 Monaten. Allerdings kann das auch an den Shampoos liegen. Ich weiß nicht, wie aggressiv Time Therapy gegen die Farbe wirkt.
Folgendermaßen pflege ich meine Haare derzeit:
Shampoo: Pantene-Pro-V Time Therapy Shampoo in Kombi mit Elvital Color-Glanz
Spülung: Pantene-Pro-V Time Therapy in Kombi mit Pantene-Pro-V Glatt und Seidig und Elvital Color-Glanz
Kur: Pantene-Pro-V Time Therapy Intensiv-Kur
Haarwasser: Balea Brennessel-Haarwasser
Leave-In-Kur: Fructis Glatt und Seidig und Long and Strong
So wasche ich alle 2-3 Tage meine Haare:
Ich wasche zweimal mit den Shampoos, da einmal nicht reicht, um Kopfhaut und Haare richtig sauber zu bekommen. Hauptsächlich wasche ich die Kopfhaut, vor allem beim ersten Waschgang und massiere das Shampoo mit den Fingerspitzen von vorne nach hinten zum Nacken hin ein. Beim ersten Waschgang lasse ich es maximal vielleicht 30 Sekunden, beim 2. Waschgang 1 bis 2 Minuten einwirken. Nach jedem Waschgang spüle ich es gründlich aus.
Die Spülung trage ich auf zirka 2/3 bis 3/4 der gesamten Haarlänge mit der Hand auf. Dabei versuche ich die Spitzen besonders zu bedecken. Ich lasse das ganze maximal 5 Minuten, meist eher 2-3 Minuten einwirken und spüle es dann sorgfältig aus.
Wenn ich eine Kur benutze, so lasse ich die Spülung meist grundsätzlich weg. Die Kur trage ich auf das komplette Haar auf, versuche dabei aber die Kopfhaut so wenig wie möglich zu bedecken. Das ganze lasse ich dann zirka 10 bis 15 Minuten einwirken. Danach spüle ich es gründlich aus.
Nach dem Waschen und trocknen mit dem Handtuch trage ich dann in den Ansatz/ auf die Kopfhaut das Haarwasser auf und massiere es kurz mit den Fingerspitzen ein.
Je nachdem wie gut kämmbar meine Haare sind, trage ich in die Hälfte der Haarlänge zu den Spitzen hin eine Leave-In-Kur von Fructis auf und lasse diese 10 bis 20 Minuten wirken und versuche das Kämmen dann nochmal.
Danach föhne ich die Haare glatt, allerdings von Hand, ohne Kamm, da es mit Kamm öfter einmal vorkommt, dass ich hängen bleib (was vor dem Blondieren auch nie so war). Ich achte dabei, dass die Haare auch wirklich trocken sind und ebenso die Kopfhaut getrocknet worden ist. Danach kämme ich sie noch einmal durch und lasse sie mindestens 30 Minuten offen hängen und binde sie meistens zu einem Pferdeschwanz, lasse sie aber auch mal einfach so hängen.
Hin und wieder, wenn meine Haare mal wieder stark zum Verfilzen neigen oder wenn ich mich "aufstyle", benutze ich anschließend ein Glätteisen in Kombination mit dem Flatt Iron Hitzeschutz-Spray von Wella High Hair.
Da ich weiß, dass der Haarzustand auch vom Lebenswandel abhängt und die Pflege darauf abgestimmt werden sollte, hier noch einige Angaben dazu:
Raucher (zirka 10-15 Zigaretten am Tag, jedoch ein sehr, sehr starker Tabak)
Alkohol trinke ich hin und wieder, so alle paar Tage mal vielleicht ein oder zwei Bier oder Whisky oder sonst was. Alle paar Wochen oder Monate trinke ich mal reichlich.
Soft-Drinks nehme ich derzeit eher weniger zu mir. Lebe hauptsächlich auf sauerem Sprudel, wenngleich ich wohl nicht genügend trinke (zwischen 1 und 2 Liter am Tag, anstatt 2-3 Liter)
Kaffe trinke ich selten, dafür aber sehr gerne sehr starken, echten chinesischen Tee (Sprich Grüner Tee/ Schwarztee ungeröstet, wie auch immer man das sehen mag).
Ich ernähe mich wechselhaft, je nachdem was ich gerade will. Aber inzwischen recht fettfrei (lebe in einem Haushalt mit 50% Menschen mit einer starken Fett-/Ölallergie) und ziemlich vegan, wenngleich ich mir auch immer wieder was fetttriefendes Totes machen muss, da mir das Pflanzliche nach einer Weile auf den Kecks geht.
Da ich mich die letzten Jahre, aufgrund meiner Arbeit, nicht besonders gesund ernähren konnte (ständig auf Veranstaltungen, deren Speiseplan kaum besser war, als der von der Imbissbude um die Ecke), schlucke ich täglich Vitamin-, Ginseng- und Lecithin-Tabletten und auch neuerdings Biotin-Tabletten (5mg) für Haare und Nägel.
Sport habe ich einige Zeit lang kaum gemacht, will jetzt aber wieder intensiv damit anfangen. Allerdings wird das richtiges Intensiv-Training (Beachtenswert bezüglich der Haare?) Darüber hinaus reite ich noch alle paar Tage.
Ich arbeite viel am PC, was mir auch Spaß macht.
Ich bin ein ziemlich nachtaktiver Mensch. Tagsüber findet man mich eher drinnen als draußen und Sonne macht mich eher depressiv, als dass sie mich ankurbeln würde. Ich schlafe eigentlich ausreichend, aber nicht regelmäßig, sondern immer nach Gefühl, wie ich halt müde bin. So kann es sein, dass ich mal eine halbe Woche lang zwischen 10 und 15 Stunden täglich im Bett liege und drei Tage drauf mit nur 3 Stunden pro Tag ohne Müdigkeitserscheinungen völlig zurecht komme.
Das Ziel ist folgendes:
Ich will meine Haare wieder gesund und kräftig haben, den Haarausfall auf das Minimum reduzieren. Das Haar soll glatt und geschmeidig sein, mit genügend Feuchtigkeit versorgt sein und an den Spitzen geschlossen sein. Wenn möglich würde ich gerne die Pflege dahingehend treiben, dass das nachkommende Haar auch wieder an Dicke gewinnt. Die Kopfhaut möchte ich aktivieren und anregen, gleichzeitig aber die Talgproduktion minimieren.
Und wenn ich glatt sage, dann meine ich wirklich straight down, jedoch ohne dass es wirkt, als wären sie hingeklatscht, sondern sie sollen schon ein Maß an Volumen haben.
Gleichzeitig will ich das Haar und die Kopfhaut genügend auf jeden Färbevorgang vorbereiten und es anschließend regenerativ pflegen, um die Schädigungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Und ganz wichtig: Ich möchte wieder Haare haben, die so griffig und geschmeidig sind, dass, wie es schonmal möglich war, wenn ich eine Bürste ansetze, sie ohne auch nur auf den geringsten Widerstand zu haben, durchrutscht.
Die Fragen sind nun folgende:
Welche Pflegemittel (Shampoo, Spülung, Conditioner, Kur, etc.) wären am Besten geeignet, um diese oben genannten Ziele von jetzt an zu erreichen?
Was muss ich bei der Anwendung beachten?
Gibt's die auch in günstig? ;P
Was kann ich selbst daheim brauen?
Welche Haarfarben sind empfehlenswert (blauschwarz, langanhaltender intensiver blauer Lichtreflex vergleichbar mit dem von Schwarzkopf Live, lange Haltbarkeit und Intensivität, möglichst geringe Schädlichkeit)?
Oder sollte ich andere Haarfärbesysteme ausprobieren (Elumen, etc.)?
Dann hätte ich noch Fragen zu Bürsten, Kämmen und Co.. In dem Bereich, was ja allgemein bei Haarsachen so der Fall ist, erzählt mir auch jeder was anderes. Der eine sagt, nimm feine, vielzahnige Bürsten, der Andere meint grobzahnige Kämme. Der Nächste erzählt von Wildschweinborstenbüsten.
Folgende Bürsten benutze ich gerade:
Grobzackige Rundbürste, vor allem wenn das Haar nach dem Waschen feucht ist oder wenn es trocken ist und stark verknotet.
Feinzackige Rundbürste, wenn es nicht zu stark verknotet ist, aber nur im trockenen Zustand.
Harte Wildschweinborstenrundbürste, die allerdings meist nur rumliegt, da ich mir mit dem Ding mehr Haare rausreise, als ich durchkämme.
Normale, weiche Wildschweinborstenbürste, besonders geeignet, um abstehende Haare zu bändigen, jedoch völlig ungeeignet um Verknotungen durchzukämmen, da die Borsten einfach zu weich sind.
Welche Bürsten sind tatsächlich empfehlenswert? Sollte ich andere kaufen?
Und dann würde gerne endlich das Geheimnis der "100 täglichen Bürstenstriche zur Entfernung von Schmutz und Talg" kennen. Ich hör das überall, dass es auch dafür sorgen kann, dass man weniger oft waschen muss, aber keiner sagt mir oder kann mir sagen wie man als Mann am Besten bürstet, da normales durchbürsten einfach nicht ausreicht, um wirklich auch noch einen reinigenden Effekt zu haben. Und welche Bürste eignet sich dazu am Besten?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Eypherath