Hallo Steffi,
wir reden hier von 2 zusammenhängenden, aber doch verschiedenen Sachen. Ich möchte das nur kurz klarstellen, weil man sonst leicht aneinander vorbeiredet:
a) Phytoöstros in Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln, die den Östrogenmangel ausgleichen bzw. das hormonelle Ungleichgewicht im Körper allgemein vermindern sollen. Diese Phytoöstrogene lagern sich an Rezeptoren im Körper an. Grafik dazu:
hier (auf meiner Seite)
b) einer örtlich aufgetragenen Phytoöstrogen (Isoflavon)-Creme, die vornehmlich die Östrogenrezeptoren der Haut als Ziel hat, um das dort fehlende Östrogen auszugleichen. (Davon gelangt ein Teil natürlich auch in den Blutkreislauf.)
Jetzt zur sog. "Östrogendominanz".
Ich zitiere mal Frau Dr. Dören, weil die es sehr einleuchtend und gut erklärt hat:
Hormonelle Veränderungen
Bis zu 40 % aller Frauen haben noch frühfollikuläre Estradiol-konzentrationen - 80 pmol/l - bis zu einem Jahr nach der letzten Menstruation. Charakteristisch für
die Prämenopause sind schwankende Estradiolspiegel, die manchmal extrem hohe Werte annehmen können - Östrogendominanz -, kombiniert mit einer unterschiedlich ausgeprägten Gelbkörperinsuffizienz - Progesteronmangel -; beides resultiert in Abweichungen des bisher weitgehend kalkulierbaren Menstruationszyklus. Die vorübergehende relative Östrogendominanz in der Prämenopause beruht vorwiegend auf der
nachlassenden Progesteronbildung des Corpus luteum auf dem Boden einer zunehmend insuffizienten Follikelmaturation. Dysfunktionelle Blutungen und Wiedereintreten uteriner Blutungen nach sekundärer Amenorrhö können die klinischen Zeichen der relativen Östrogendominanz sein; sonographisch findet sich ein hochaufgebautes Endometrium.
Gleichzeitig können Zeichen des Östrogenentzugs wie Hitzewallungen bestehen.
Im Gegensatz zur reproduktiven Phase wird in der Postmenopause Estron, nicht Estradiol das bedeutsamste Östrogen.
Das Verhältnis von Androgenen zu Östrogenen ist nach der Menopause zugunsten der Androgene verschoben, dadurch wird das erstmalige Auftreten hirsuter Veränderungen (Oberlippen- und seitliche Gesichtsbehaarung) erklärbar.
Die unterschiedlich ausgeprägte Östrogenbildung in der Postmenopause ist offenbar dafür verantwortlich, dass klimakterische Ausfallserscheinungen bei manchen - adipösen - Frauen diskret auftreten. Aber nicht immer findet man bei - schlanken - Frauen mit starken klimakterischen Ausfallserscheinungen auch niedrige Estronspiegel.
Es handelt sich also um
Schwankungen der einzelnen Hormonlevel mit dem Endresultat, dass der Körper viel weniger Östrogen hat als vorher. Bei Schwankungen ist es außerdem erstrebenswert einen gleichmässigen Level zu erreichen. Phytos wirken da u.a. als Puffer, da sie sowohl ostrogene als auch anti-östrogene Eigenschaften haben. Das letztere liegt darin begründet, dass sie als
SERM wirken, aber eine viel schwächere Wirkung als eigenes Östrogen haben.
Und um nochmal auf Dein Anliegen einzugehen:
Östrogenmangel ist der Hauptfaktor der sog. intrinsischen Hautalterung(also altersbedingen, genetischen. Im Gegensatz zur Extrinsischen, deren Hauptfaktoren Sonne bzw. UV-Schäden sind)
Mit den Phytos in einer Creme führt man der Haut die nicht mehr vorhandenen Östros zu.
Hoffe, Dir geholfen zu haben
LG,
supramed