Ein bißchen schon. Beim Ergrauen stellt die Haarwurzel langsam die Pigmentproduktion ein. Zusätzlich wird Luft in den Haarschaft eingelagert. Dadurch sind graue und weiße Haare oft viel dicker als das ursprüngliche Haar. Haare ohne Pigment und ohne Luftblasen würden gelblich aussehen (die Farbe von Keratin). Haar ohne Pigment und mit viel Luftblasen sieht weiß aus (ähnlich wie Schnee, der ja durch die vielen Lufteinlagerungen weiß aussieht).
Das Einstellen der Pigmentproduktion geht aber nicht gleichmäßig voran. Es wird immer weniger Pigment, daher kann der Farbton des alternden Haares überall zwischen Naturfarbe und weiß liegen. Graue Haare sind Haare mit etwas Pigment. Ob man grau oder weiß wird, hat etwas mit der Schnelligkeit des Pigmentabbaus und der Originalhaarfarbe zu tun. Je schneller die Haarwurzel die Produktion einstellt, umso eher ist man weiß.
Interessanterweise werden Rothaarige nicht wirklich grau. Ihre Haare nehmen eher einen Sandton an, der auch recht lange erhalten bleibt. Erst sehr spät in ihrem Leben, manchmal auch nie, werden sie richtig weiß.
Hat man nur ein paar weiße/graue Haare, kommen noch ein paar optische Effekte hinzu. Die Farbe der umgebenden Haare hat Einfluß auf die Farbe des grauen Haars. Sie schimmert noch bis zu einem gewissen Grad durch. Außerdem sieht ein graues Haar in einer schwarzen Umgebung viel heller aus als in einer blonden Umgebung. Daher sind Dunklehaarige erstmal im Nachteil, allerdings sehen bei ihnen weiße Strähnen sehr rassig aus.
Alles in allem gibt es ein paar Tendenzen:
Schwarzhaarige werden oft schnell weiß
Rothaarige bleiben lange farbig, hellen aber auf
Blondinen (vor allem Aschblonde) werden eher grau als weiß
Asiaten bleiben lange schwarz, werden aber dann schnell grau
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel!