
LL verfügt aber über einen Phospatidylcholingehalt wie natives Sojalecithin, ca. 15 %. Dieses Phosphathidylcholin ist physiologisch gesehen besonders wertvoll, da es den Membranlipiden der Haut ähnlich ist. Je höher der PC-Anteil, desto hochwertiger ist an sich das Lecithin. LL hat tatsächlich den geringsten Anteil an PC, ähnlich dem Reinlecithin, dass auf einen Wert von ca. 20 % kommt. So gesehen sind andere Lecithine pflegender. Der etwas höhere HLB-Wert um die 7 spiegelt auch die o. g. größere Hydrophilie und damit das Wasserbindevermögen wieder wieder, man kann mit LL problemloser leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen erzeugen als mit den anderen Lecithinen.
LL ist einfach ein sehr hautverträglicher und vielseitiger Emulgator, nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Wie pflegend, rückfettend, einhüllend usw. deine Emulsion wird, bestimmst Du vor allem mit dem Anteil der Buttern, Öle und deren Fettsäuremustern. Ich habe zur Zeit eine Sheamilch im Test (30 % Fett zu 70 % Wasser), 8 gr Sheabutter, 4,5 gr Öle, 2,5 gr LL, 35 gr Pflanzengel, alternativ Hydrolat/Wasserplus etwas Guarkernmehl), das hüllt ein wie mein erstes Reinlecithin-Fluid, nur viel feuchter und irgendwie … schöner. Schwer zu beschreiben. Bisher kenne ich nur positive Aussagen, und wir haben in der Rührküche das LL bereits seit September in Verwendung – und dann beschlossen, dass es auch andere kennen lernen und wieder verfügbar haben sollten, eben weil unsere Erfahrungen so positiv ist.
Zuhause habe ich noch Muster von anderen Lecithinen, u. a. ein noch hydrophileres (ethoxiliertes Lecithin), aber das bewegt sich dann schon in einem Rahmen, der nicht mehr so physiologisch und pflegend ist … dann habe ich noch Lysolecithin aus Sonnenblumenöl sehr dunkel und mit einem starken Eigengeruch, ansonsten dem Rührküchen-LL sehr ähnlich. Vielleicht wäre das als nächstes Produkt interessant, da da die ganze GMO-Problematik wegfällt. Jetzt müssen wir aber erst mal sehen, wie das LL überhaupt angenommen wird.
