Oh, Handmade, ich glaube das ist MEIN Unterforum bzw könnte es werden, denn mangels Wissen & Eigeninitiative und auch viel Misstrauen bin ich (noch) eher der direkte Rohstoff-Verbraucher (Öle, Betain pur uÄ).
Nun habe ich das erste Mal eine Haarseife getestet und bin begeistert, jedoch schafft mich der Geruch und es gibt ein paar "Kleinigkeiten" (Konsistenz, evtl Farbe, Entkalker, Qualität), die ich gerne anders hätte und vllt Probleme (Einfuhr, Zoll), die ich mittels Selbstsieden umgehen könnte.
Meine spontane Google-Suche mit "seife sieden" hat mich direkt zu www.naturseife.com geführt, eine hervorragende Seite inkl einfacher Zutaten-Berechnung und allzu kompliziert scheint die Produktion nicht zu sein. Allerdings geht es dort nicht speziell um Haarseifen, leider (Haut interessiert mich nicht).
Daher hoffe ich nun hier auf ein paar experimentierfreudige Haarjunkies, ansonsten werde ich zunächst im Selbstversuch starten und nach und nach berichten (verdammt, warum nur braucht es diese lange Reifezeit ARGH).
In meinem Fall (verhältnismäßig glatte, feine & eigentlich viele Haare, zZ durch ein Haar-Dilemma (besser: -Drama) noch sehr ausgedünnt) möchte ich zunächst eine feste Haarseife (NaOH ist zufälligerweise wg eines vergangenen Ablaufproblems in der Waschküche schon vorhanden, KOH muss noch besorgt werden) mit evtl folgenden ebenso bereits anwesenden Zutaten verarbeiten (Ziel: "Fettung", Reinigung, Farbgebung, Fülle & Glanz in einem - bislang sind das bei mir alles einzelne Vorgänge):
Öle
- Olive (eigentlich hier immer nur zum Verzehr, da ich den Geruch im Haar ganz schlimm fand und auch keinen besonderen Effekt bemerken konnte, aber versiedet können Geruch & Effekt uU sehr verändert oder ganz anders sein)
- Leinöl (mein Salatöl - aufgrund seiner Hitzeinstabilität und meiner Ranz-Aversion bleibt es das wohl auch)
- Kokos (wird noch für Massage aufgebraucht, hat meine Haare total ausgetrocknet und die Konsistenz fand ich ziemlich nervig - soll in Seife gut schäumen, aber auch austrocknen)
- Jojoba (nach vielen Tests mein liebstes & mittlerweile einziges Haaröl, lässt sich vor jeder Wäsche easy verteilen, über Nacht einwirken (Geruch grenzwertig, ein wenig nach Wurst?), leicht ausspülen und der Effekt ist schön "satt" (satt heißt bei mir immer locker/fluffig aber griffig/fest, nicht fliegig/trocken - alle anderen Öle machen meine Haare leider elektrisch und knochentrocken) - wird extra erwähnt als Öl für Haarseife)
- Sheabutter (als Labello-Ersatz, müsste zur Verabreitung erwärmt werden und soll praktisch nicht schäumen, ich glaube sie bleibt mein Labello-Ersatz)
- Rizinus (bei mir nur als Schutz vor der Kombi Sonne & Salzwasser beim Surfen, ich fixiere den Franzosen damit (sehr zähe Angelegenheit), verharzt leider stark und schaut nicht so appetitlich aus, hält aber so ziemlich allen Widrigkeiten stand, leider auch dem Auswaschen - soll verseift sehr schön schäumen)
Zusätze zum Stärken (insgesamt) und zur Farbpflege (zum Angleichen meines Ansatzes und den ausgeblichenen Längen, die obwohl nicht brüchig oder gespalten liebend gerne alles regelrecht aufsaugen)
- Cassia-Pulver
- Kamillentee-Beutel
- Walnuss-Schalen und "Hülsen"
- Zitronensäure (hatte ich vor Ewigkeiten überflüssigerweise zum Vorschrifts-gemäßen Entkalken des Kaffeeautomaten geholt)
Alles "bio" bis auf Rizinusöl & Zitronensäure.
Ich schätze mal, dass ich aus gleichen Teilen (vermutlich je 1 TL) Cassia, Kamille & Walnuss einen Mini-Sud aufgießen und als "Wasser" lt Seifenrechner in einer Menge von 34g verwenden werde.
Dann erstmal nur 8g Jojoba (bin aber noch nicht so sicher wg der Dosierung), 15g Rizinus (für viel Schaum, den liebe ich so beim Betain) und 76g Olive (scheinbar gutes Allround-Öl betreffend Pflege & Schaum für Seifen) als Öle plus 1g Zitronensäure gegen Kalkgrieß bei potentiell hartem Wasser.
Sind insgesamt mit dem NaOH (ich hab mich noch nicht konkret für einen Überfettungsgrad entscheiden können) nicht mal 150g, aber zum Einen will ich nur testen und zum Anderen hätte ich als Behältnis gerade nur einen leeren 200ml-Sahnebecher zur Verfügung und da könnte ich nachher praktische Seifentaler draus schneiden.
Zur Verarbeitung nehme ich ein Glas-Messbecher-Set und einen Plastiklöffel, zu meinem Schutz gibt´s eine durchsichtige, recht abdeckende Insektenschutz-Fahrradbrille, ungepuderte Latexhandschuhe & eine einfache Atemschutzmaske, alles zusammengetragen aus unserem Werkzeugkeller oder besser gesagt aus den Kellerraum meines Bruders SMILE.
Mit Waage und einem großen Essigessenz-Wasser-Behälter (als Sicherheit zur schnellen Neutralization von eventuellen Lauge-Missgeschicken) werde ich das Abenteuer in der gut durchlüfteten Garage auf einer ausgebreiteten Zeitung vornehmen HERZKLOPF
Ich hätte auch noch Honig & Ei (Aloe auch, aber ich bring´s nur schlecht über´s Herz sie zu massakrieren) hier, aber bei beidem bin ich bezüglich Verträglichkeit (ich hatte mal ein Shampoo mit Zuckertensiden auf Tipp einer Verkäuferin getestet, ohweh, beim nass Auskämmen über der Badewanne konnte ich mir die Haare büschelweise rausziehen, der Verlust nachher war auch immens, am nächsten Tag nochmal mit Betain und alles war wieder gut STAUN) und Haltbarkeit (Frisch-Ei!) unsicher.
Gibt es hier schon irgendwelche Selbstbrau-Erfahrungswerte betreffend der Zutaten (zB Seide wie in der von mir getesteten Henna&Seide), Öle (Babassu wird speziell als Haarseife augelobt für strapaziertes & trockenes Haar MELD) und Haartypen?? Weitere Vorschläge? Tipps & Tricks?
Hilfe, ich platze vor Neugier!
LG & erstmal gute N8, Mellie