OT:
Leider ist der Text sub-optimal, wie man heute zu sagen pflegt; es liegt einfach daran, dass ich ihn nach Post 715 mit den entsprechenden Wörtern hatte einfügen wollen, dann aber ständig die BJ oder mein System zusammenbrachen, so dass ich nicht dazu kam, diesen Text rechtzeitig zu posten --- und ich nun, kurz und gut, die neuen Wörter noch zu integrieren versucht habe ... mehr schlecht als recht, fürchte ich! Ich hatte mich da sehr auf die Wurzel konzentriert; das passt nun thematisch natürlich nicht mehr! Sorry! Ich hoffe, es wird zumindest ein halbes Lesevergnügen!
/OFFTOPIC
Sie wurde hereingebeten.
In den hohen Räumen des Herrn Professor fühlte sie sich wie in einer
Klosterkirche; kühl, allein, verlassen. In ihrem Kopf war es leer, die Gedanken gingen wirr im Kreis. Noch immer drückte diese Frage schwer wie eine Last. In der Tür die Sekretärin des Herrn Professors, die sie ihres Kostüms wegen sehr herabwürdigend abschätzte. Vor ihr der Herr Professor, der - noch immer die Lampe in der Hand - gelinde ungeduldig wartete, dass sie nach einiger Zeit stummen Schweigens endlich Anstalten machte, eine Antwort zu geben.
Dorotheens Blickte schweiften umher. An der Wand gewahrte sie eine Wurzel, die wohl zu den Gewächsen der Ipekakuanha gehörte und deren Einfluss, wie es den Eindruck hatte, Dorothee sich seltsamerweise nicht entziehen zu können schien. Irgend etwas zog sie an, nichts kognitiv Fassbares; magisch, unaufhaltsam, immer stärker, immer mehr --- und doch blieb Dorothee fest auf ihrem Platz verharrt. Immer wieder schweifte der Blick zu dieser Wurzel zurück, diesem seltsamen Gebilde, dem sie im Zimmer des Herrn Professor doch schon vorher viele Male begegnet war, ihm allerdings nie wirkliche Beachtung geschenkt hatte. War es, dass sie heute sich Hilfe von dieser magischen Pflanze erhoffte? Je vehementer sie den Blick abwandte, desto beinahe gewaltsamer wurde er erneut wie angesogen. Es müßte einen
Koeffizienten geben, der angibt, mit welcher Intensität man durch die Pflanze angezogen wird, dachte Dorothee, vergaß diesen Gedanken jedoch seltsamerweise sofort wieder.
Dies alles währte ihr wie eine Ewigkeit, dabei waren kaum zwei Augenblicke vergangen. Vor kurzen Momenten erst hatte sie die Räume des Professors betreten. Noch stand die Sekretärin in der Türe und erwartete die Entscheidung nach Kaffee oder Tee. Nicht dass jeder besuchende Student vom Herrn Professor zu solcher Gemütlichkeit eingeladen würde. Es war jetzt allerdings vorgerückter Nachmittag, und zu dieser Stunde pflegte der Herr Professor seinen Nachmittagstee und einen einzelnen trockenen Sandkeks zu nehmen. Nun wäre es an Dorothee gewesen, endlich den Mund zu öffnen und eine Äußerung zu tun! Und wenn es nur etwas vollkommen Sinnloses gewesen wäre --- die Höflichkeit gebot es! Noch immer stand die Sekretärin, mit unverhohlen grimmem Ausdruck, in der Tür. Noch immer stand der Herr Professor an seinem Schreibtisch; jetzt blickte er hoch, zum drittenmal, und sah sie fragend an. Hatte er etwas gesagt? Noch immer hing diese Wurzel an der Wand. Noch immer stand die Hutschachtel im Regal. Da ging etwas durch Dorothee hindurch wie eine Art Ionisation des Gehirns, die zunehmend den gesamten Körper erfasste. Für niemanden äußerlich sichtbar, begann sie doch merklich zu zittern. Sie fröstelte nicht, sie schauderte. Die Gedanken im Kopf rotierten jetzt unaufhaltsam, ohne irgend greifbar zu sein. Das Gesicht der Sekretärin geriet zur Fratze. Eine Art Schrumpfkopf. Ebenso der Kopf des Herrn Professor. Sein Haar, ohnehin nicht wirklich kurz, die Farbe hatte etwas von
Knoblauch, stand nun in wilden Strähnen weitab vom Kopf und fiel in bauschigen Längen auf seine Schultern herab.
Edit: die drei weiteren Worte:
Lampion
Lakritz
Labiallaut