How to: Umziehen ohne Stress

[toretta]

Also, ich gedenke im Juni diesen Jahres auszuziehen, in meine erste eigene Wohnung. Nun hab ich mit meiner Familie schon tausend Umzüge mitgemacht, bin also nicht ganz ahnungslos.

Nun aber doch die Frage: Wie fange ich am besten an? Ich werde nur sehr wenige Möbel mitnehmen, die kann ich mit dem Kleinbus meines Vaters fahren, Spedition usw. fällt also weg.

Aber da gibts ja einiges an Kleinzeug.... Computer, TV, Klamotten, Dokumente, und was weiß ich. Ich miste im Moment schon sehr stark aus, ich will mich auch von Altlasten befreien. Nun liegen hier Kisten voller Bücher, die ich nie wieder leseb werde und Klamotten, die gespendet werden rum, aber wie organisiere ich son umzug am intelligentesten? Was brauch ich unbedingt, wenn ich alleine wohne? Wie organisiere ich meine Dokumente (Rechnungen, Zeugnisse usw.) am geschicktesten? Wohin mit all dem Kram, der sich so ansammelte, den aber keiner braucht? Radikal in den Müll? Wie packe ich ne Umzugskiste? Was kommt rein, was kommt wo rein, ach, ihr wisst denke ich, was ich meine Der Großteil hier wird ja irgendwann mal von daheim ausgezogen sein und dann vor den gleichen Fragen gestanden haben...

[June]

Hmmm, so auf Anhieb:

Dokumente organisieren: Ich finde Hängemappen und entsprechende Plastikkisten mit Registern am einfachsten. Dann spart man sich das Lochen und kann mal auch schnell umsortieren. So eine Plastikkiste kostet max. 15 €. Wenn das laufende Jahr vorbei ist nach der Steuererklärung, das ganze in ein Kuvert mit Trennblättern dazwischen und ab in den Keller. Ich heb aber Papier mit Ausnahme von Kontoauszügen, Kfz-Brief, Mietvertrag, Zeugnisse Versicherungsscheinen nur noch als Scan auf.

Ich bin 2003 ausgezogen und habe relativ stark ausgemistet und bereue es nicht (es wird tendenziell danach eh mehr). Man braucht ja auch so nutzlose Zwecksachen, wie Wäscheständer, Badematten, Abstreifer, Mülleimer, Putzzeugs, Staubsauger usw. Bei Küchenkrams würde ich zuerst mal bei Muttern plündern und nach und nach kaufen, was man braucht. Meistens hat man zuviel. Bei Ikea gibt es Küchenzeugs relativ günstig und das zerbricht genauso schnell wie das teure Rosenthalbesteck.

Fürn Anfang würde ich sagen Teller, Schüssel, Dosenöffner (!), Wasserkocher, Pfanne 20 cm Durchmesser, Pfannenwender, Schöpflöffel, Brotmesser, Schälmesser, großes Fleischmesser, 1 -2 Tupperdosen zum Mitnehmen und Einfrieren, Besteck, Spülmaschine, Topflappen, evtl. Teekanne, einen größeren Topf und einen kleineren (ca. 0,5 l)Geschirrtücher, Spüllappen, Müllbeutel (ganz groß und klein), Spülbürste, Backblech, Springform, Börner Gemüsehobel (zum Raspeln usw.)
Handrührgerät (meins kann auch pürieren, ist von Braun)
Was man nicht braucht: Toaster, Kaffeemaschine, Sprudelgerät, Brotschneidemaschine, Brotbackautomat, Küchenmaschine, Magicmax

[June]

Ach ja, Bücherkisten nur halbvoll packen, den Rest mit Kleidern, Dein Rücken würds Dir danken.

Und zieh doch auf Raten aus mit dem Kleinzeug. Immer das was Du braucht für 1 Woche nimmst Du mit, und den Rest lässt Du einstweilen bei Deinen Eltern. Was noch nach einem halben Jahr da ist --> ab in die Tonne

Computer & Dokumente würde ich extra im PKW transportieren. Beides kann Schwergewichtiges nicht so ab.

Und erkundige Dich rechtzeitig wie breit die Türen in der Wohnung sind, und ob die Möbel da durchpassen. Mein Sofa musste auseinander geschraubt werden, weil die Tür nur 88 cm und nicht 90 cm hatte.

[Aromatisch]

Ich denke auch: Aussortieren ist das A und O! Man braucht nur die Hälfte von dem, was man hat.

Es wäre sicher gut, wenn Du Dir einen ungefähren Plan machst. Bücher kann man schon Wochen vorher aussortieren, Klamotten ebenso. Und gleich entsorgen (Kleidersack, ebay, Spenden bei Kinderheimen, Mädchenhäusern oder so).
Vielleicht kannst Du alte Schulsachen, die Du nicht wegschmeissen magst, schon mal in Kartons sortieren und bei Deinen Eltern in den Keller oder auf den Dachboden bringen.
Um den stressigen Packtag kommt man nicht herum, aber wenn dann alles sauber und ordentlich ist, fällt es leichter, geht es schneller und macht es mehr Spaß!

Gut sind auch "Vielleicht"-Kisten: Alles, was Du vielleicht behalten willst, kommt in separate Kisten. Wenn Du sie nach 6 Monaten nicht geöffnet hast, können sie vermutlich weg. Das geht in Richtung von Junes Portionsweise-Ausziehen-Idee.

Ich muss so über das Ausrufezeichen hinter dem Dosenöffner bei June lachen! Das habe ich auch erlebt...

[Herbstfeuer]

-Hast du Helfer? Bei den Möbeln werden 2-3 Leute von Nöten sein.(Fernseher, Schränke, Sofas tragen). Auch Leute die dir die Schränke dort zusammen möbeln können.
Papas Werkzeugkiste nicht vergessen! Überhaupt: Schraubenzieher, Hammer, paar Nägel und ähnliches Werkzeug für den Anfang dabei haben. Es geht schnell mal ein Griff wo ab oder es muß schnell was repariert oder zusammen genagelt werden.

-Ganz wichtig: im Auto darf nix wackeln oder unsicher stehen. Alles sicher einladen. Falls du stark bremsen mußt, könnte das lebensgefährlich werden.

-Neue Wohnung schon ausgemessen? Einen Lageplan erstellt, wo die Möbel stehen sollen? Viele Möbel sterben hier einen frühen Tod. Viele Sofas gehen nicht durch Türen oder Treffenaufgänge

-bei den Unterlagen alles zusammen legen was Daueraufträge und Ämter betrifft um ihnen die neue Adresse mitzuteilen.

-Sparkonten, Kreditkarten nicht vergessen.


-Neue Bankdaten allen mitteilen, die Geld von dir bekommen oder andersrum. Z.B. Telekom, Internet/Handy, Arbeitgeber, Vermieter ect.


-Alles was du nicht mehr brauchst: am besten verschenken, verschenken und nochmal verschenken

-Kartons alle von außen beschriften. Damit am ersten Tag gleich das wichtigste gefunden wird. Und zerbrechliches Markieren.

[toretta]

Spülmaschine nehm ich net mit Ich wohne alleine, da kann ich von Hand spülen. Außerdem mach ich das gerne

[June]

Als ich ausgezogen war, hab ich das auch erst gedacht. Und 3 Jahre von Hand gespült. Never ever again.

Gerade wenn man Kuchen bäckt, Gäste hat oder so, kommt doch was zusammen. Es schaut halt auch einfach sauberer aus auf der Arbeitsfläche. Und ich schmeiß auch Zahnputzbecker, Kämme, Brotkörbe usw. alles in die Spülmaschine. Was es nicht aushält, fliegt in den Müll.

[Cactus]

Spülmaschine nehm ich net mit Ich wohne alleine, da kann ich von Hand spülen. Außerdem mach ich das gerne

das hab ich auch immer gedacht. Bis ich ausgezogen bin und keine spuelmaschine mehr hatte
Vor allem wenn ich fuer mehrere Leute koche oder mal backe.

[Drama]

am besten rechtzeitig und ordentlich ...

ich bin damals durch mein Elternhaus, hab alle Schränke aufgemacht und mir überlegt, was ich alles brauche. grob:
- Toilettenpapier(!) - noch wichtiger als ein Dosenöffner ...
- Küchenausstattung
- Wäscheständer/Besen/Staubsauger vll.
- Handtücher und Bettwäsche
- evtl. Vorhänge, damit nicht jeder reingucken kann
- Werkzeug zum Möbel aufbauen, v.a. einen aufgeladenen (!) Akkuschrauber

spätestens vor Ort würde ich kaufen
- Nahrungsmittel
- Waschpulver/Putzmittel/Spülmittel(!)
- bischen Werkzeug zum Sachen reparieren (versch. Schraubenzieher etc)
- Pflaster/Medikamente allg./Fieberthermometer

was du am umzugstag selber brauchst, auf jeden fall extra packen (pflaster, bischen putzsachen, toilettenpapier(!), handtuch, getränke etc).

außerdem hatte ich eine Notfalltasche für den nächsten Tag mit meinem Badzeugs, frischen Klamotten etc.. ich bin aber weiter weg gezogen und wusste nicht genau, wie lange die Fahrt dauert und wieviel zeit ich am umzugstag noch zum auspacken habe

meine alten schulsachen oder dinge, die ich nicht brauche aber auch nicht wegschmeißen kann, lagern immer noch bei meinen eltern.

meinen papierkram hab ich in mehreren ordnern, also Finanzen + Miete, Versicherungen, Arbeit + Zeugnisse, etc. und die dann mit Registern unterteilt, also Haftpflicht, Krankenkasse, usw

auf jeden fall viel spaß in deiner eigenen wohnung. ich könnte nicht mehr zurück zu meinen eltern ziehen ...

[Lilian]

Für meine Bücher habe ich mir Bananenkisten aus dem Supermarkt besorgt. Die sind unheimlich praktisch beim Übersiedeln.
Geschirr, Gläser usw. habe ich in Zeitungspapier gewickelt und in Umzugskartons gegeben. Dann habe ich alle Kartons nummeriert, wie Küche 1, Küche 2 und habe mir eine Excel Liste über den genauen Inhalt erstellt. Geht ganz schnell und ist eine grosse Hilfe, wenn man noch keine Möbel hat, in die man gleich verstauen kann.
So bin ich über alle Räume gegangen. Ich hatte auch einige Kartons für den Keller. Da ist die Nummerierung und die genaue Inhaltsbeschreibung sehr hilfreich für mich gewesen.

[Lizzy the Loony]

keine großen umzugskartons packen, sondern lieber kleine postpakete. da kannst du auch thematischer packen und wie oben beschrieben beschriften. außerdem kannst du dann auch reine bücherkatons noch gut selbst anheben. und sie passen im auto in kleine lücken. eine notreisetasche mit wechselklamotten, arbeitskkleidung, hygieneartikeln und notration packen! damit du gleich bei der ankunft nicht alles zusammensuchen musst.
viel vergnügen beim umzug

[Madeleine]

Nach Themen packen ist gaaaanz wichtig.
Ich hab den direkten Vergleich: als ich mit meinem Schatz zusammen gezogen bin, hab ich ordentlich gepackt, er hat alles iiiiirgendwie in Kartons verstaut. Ergebnis: ich hatte meine Sachen nach zwei Tagen alle griffbereit verstaut, er sucht heute noch, weil drei Kartons immer noch unausgepackt im Keller stehen.

Ausmisten ist der beste Anfang, so hab ich es auch gemacht. Alles, was in den Müll oder sonst wie weg soll - vor dem Umzug entsorgen, schont die Nerven.
Wenn alles weg ist, was weg soll: Kartons aufstellen und beschriften (Küche, Kleider, Papiere und Schreibkram, Deko, Kosmetik... und auch, in welches Zimmer die Sachen sollen, sofern es nicht offensichtlich ist und Du mehrere Zimmer hast. So ersparst Du Dir den Stress, Kartons innerhalb der Wohnung noch 20 mal durch die Gegend zu tragen). Und dann eben einräumen, zerbrechliche Sachen in Zeitungspapier oder Zewa wickeln. Bücherkisten - wie schon erwähnt - nur halb voll packen und eine Notfallbox oder Tasche richten mit den Dingen, die Du brauchen wirst, Geschirr für den ersten Tag nicht vergessen.

Ideal ist natürlich, wenn schon renoviert ist und die Möbel schon stehen wo sie sollen, bevor man entgültig einzieht. So haben wir es gemacht und so werden wir es auch das nächste Mal machen. Ich hab auch schon andere Umzüge mitgemacht und ich fand es immer grausig, wenn man zwischen Kartons und Kleinkram erst die Möbel zusammen schrauben musste, damit man einräumen konnte, was dann meist auch nicht an einem Tag geklappt hat und dann wohnte man erstmal eine Zeit im Chaos, weil noch Möbel gekauft werden mussten, Kartons wurden geöffnet und halb ausgeräumt, weil man was daraus brauchte und und und...
Wenn Du also die Möglichkeit hast, die Wohnung soweit bezugsfertig zu machen, bevor Du einziehst, dann mach das.