So, jetzt habe ich es wieder zweimal getippt. Ich und mein Laptop, eine unendliche (und bis jetzt nicht glückliche) Geschichte.
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Ich hoffe, ich habe auch beim 2. Mal die richtigen Worte wählen können, ganz so viel Zeit hatte ich nicht mehr (und leider kann man hier nicht zwischenspeichern, alles ist weg). Also bitte nicht böse sein, aber mir war es wichtig, meine Gedanken dazu zu teilen.
Sie wurde mal mit einer anderen Tasche gesehen (warum nicht, ich bin Extrem-Kipling-Fan, besitze aber auch TheSak und andere Taschen, gestern war ich mit einer Gravis unterwegs, weil meine Kipling-Notebooktasche gerade woanders war). Aber sie verwendete auch schon Kiplings privat (das ist aber nicht die Rede hier wert und wie oft im täglichen Leben beim Einkaufen etc. sehen wir sie?).
Es wird extrem schnell verurteilt aufgrund eines einzelnen Ereignisses (Hintergründe noch nicht einmal bekannt) und das stößt mir extrem auf. Sie ist Taschenfan (hat also viele Taschen und sie sagte ja oft, dass sie Kipling erst kurz vor ihrer QVC-Zeit kennengelernt hat, aber ihre Unkompliziertheit zu schätzen weiß (ich vergleiche es mal mit Schuhen, jeder findet Turnschuhe unkomplizierter als High Heels, aber manchmal ist man doch auf letzterem unterwegs).
Spätere Ergänzung: Ich habe das Zitat mit "vulgär" etc. vergessen hier einzufügen (beim 2. Mal)
Sie stammt aus einer anderen Kultur, wurde in ihrer Kindheit anders geprägt (nicht jede ist so zurückhaltend wie die deutsche, aber viele glauben, dass wir die einzige "Richtige" haben). Von daher empfehle ich jedem, der die Möglichkeit hat, mal für eine Zeitlang (mind. 6 Monate, am besten länger) im Ausland zu leben (z. B. Schüleraustausch, ich war ein Jahr in den USA, Studienzeit usw.). Es ist für jeden ein Kulturschock, wenn er feststellen muss, dass andere Menschen solche Kritik über einem selbst fällen, dass Dinge kritisiert werden, die in Deutschland "normal und richtig" sind, über die man sich noch nie Gedanken gemacht hat. Ja sie ist "lauter" (was hat das mit "vulgär" zu tun?), aber auch "lebendiger", nicht so "langweilig" (wird uns ja immer wieder vorgeworfen) - ich versuche mal eine andere Sichtweise zu beschreiben.
Mir fällt dazu ein, was meine Gasteltern mir erzählt haben wie sie in einem Vorbereitungstag auf uns (und unsere Kulturen) vorbereitet wurden. Es gab die nette Geschichte (sie wurde bewusst lustig erzählt, um auf ernste Probleme aufmerksam zu machen) über den "richtigen" Abstand bei einem (Zwie-)Gespräch. Wir Europäer sind extrem. Bis zu einem Meter halten wir bei einem Gespräch Abstand. Die Südamerikaner kommen mit viel weniger aus (unter einem halben Meter wurde gesagt, teilweise nur 30 cm), die US-Amerikaner irgendwo dazwischen. Da aber jeder instiktiv versucht, den aus seiner Sicht richtigen Abstand zu wahren, bewegt man sich bei einem längeren Gespräch durch den Raum im Extremfall bis einer an der Wand steht. Problematisch wird es, wenn dieser kulturellen Eigensart andere Eigenschaften wie Arroganz/Überheblichkeit (der will nichts mit mir zu tun haben, hält sich von mir ferne) oder Aufdringlichkeit/respektiert keine Privatsphäre (weil er mir dauernd auf dem Pelz rückt) zugeordnet werden. Dann ist ein handfestes Problem da, dass ein Zusammenleben/Respektieren fast unmöglich macht und das kaum noch gelöst werden kann, weil niemand die wahre Ursache kennt.
Alles wird oft über einen Kamm geschert, spricht jemand einen Dialekt (und auch den kann man nicht einfach ablegen, meine Mutter ist ja seit vielen Jahren mit einem Schweizer verheiratet), "darf er nicht ins Fernsehen" (darüber wurde hier auch schon geschrieben). Mich regt diese Gleichmacherei auf, ich finde es schön/spannend, dass es verschiedene Menschen, verschiedene Kulturen gibt. Und ich mag es, wenn Individuen im Fernsehen zu sehen sind und nicht nur Einheitsmodelle.