Einige haben ja geschrieben, daß im Augenblick die Geiz-ist-geil-Mentalität vorherrscht. Stimmt für viele bestimmt. Aber in meinem privaten und beruflichen Umfeld erlebe ich ganz was anderes. Viele sind durch Umweltskandale (besonders auch im Lebensmittelbereich) eher verunsichert und würden gerne wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und ob die möglichst natürlich sind. Die meisten sind auch gerne bereit, ein paar Kröten mehr dafür auszugeben. Kleines Beispiel: Wir Frauen (Minderheit!) haben in der Firma durchgesetzt, daß es Transfair-Kaffee und -Tee gibt. Die Preise sind etwas gestiegen, ist aber eher egal.
Ich selbst kaufe z. T. auch im NK-Laden ein, z. T. ganz bewußt, obwohl ich die Sachen woanders evtl. preiswerter bekommen könnte. Aber ich möchte nicht, daß dieser Laden u. U. von der Bildfläche verschwindet und dadurch das Angebot vor Ort eingeschränkt wird. Da ich selber überhaupt nicht alternativ aussehe (Birkenstock trage ich aus tiefster Überzeugung nie), werde ich sicherlich nicht als typische Käuferin in diesem Laden gesehen und auch nicht so behandelt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich frage mich, ob die Ladeninhaber nicht evtl. auch einen Wandel verschlafen habe? Nämlich eine relativ gut informierte Mittelschicht als potentielle Kunden zu sehen und diesen ihre Produktpalette vorzustellen (= zu werben).
Wenis Einwände zur Werbung kann ich in Grenzen nachvollziehen. Bin ich bei Freunden, die in Ballungsgebieten wohnen, bin ich jedesmal völlig von dem erreichbaren Angebot aller Art total erschlagen und Werbung dazu würde mich völlig fertigmachen. Wer aber fernab eines solchen Angebotes wohnt, ist auf Werbung z. T. aber angewiesen, um sich überhaupt einen Überblick verschaffen zu können, was im Umfeld zu welcher Preislage geboten wird. Und preisbewußtes Einkaufen hat ja nun nichts mit Geiz ist geil zu tun.
Danke Janne, für die Adresse! Hamburg ist für einen wöchentlichen oder gar täglichen Einkauf zwar viel zu weit, aber 4 - 5 x im Jahr ist es schon machbar. Angucken tue ich mir den Laden auf jeden Fall.