Unwohl fühlen in hohen Schuhen

[Kerry]

@ rainbow
Ja, tu das! Und bevor wir ein "off topic" daraus machen nur ganz kurz ein paar Empfehlungen:
1) Beginne mit dem Yoga bitte nur mit einem Lehrer oder einer Lehrerin - es gibt sehr viele Bücher zum Yoga und einige sind auch gut, aber als Anfänger braucht man unbedingt die "Korrektur von außen", bis man selber genug Körpergefühl entwickelt hat zu merken, wann eine Haltung richtig ist und wann man nur das Empfinden hat, sie sei richtig.
2) Achte darauf, dass der Lehrer / die Lehrerin vom BDY (Berufsverband der Yoga-Lehrenden) anerkannt ist, denn auch wenn es viele Yoga-Arten gibt, so achtet der BDY doch darauf, dass ein Mindestmaß an Standard in der Ausbildung eingehalten wird (also Stundenanzahl und Inhalte).
Es gibt beim BDY auch eine Liste der Unterrichtenden, so dass du vielleicht jemanden in deiner Nähe findest. Aber nicht alle anerkannten Lehrer sind in der Liste [ich z.B. nicht, weil ich derzeit nur nebenberuflich Einzel- oder Zweier-Unterricht anbiete, und über die Liste zu viele Interessenten ablehnen müsste], also schau mal nach Werbung und ruf denjenigen am besten direkt an, ob er Unterricht anbietet und ob er vom BDY anerkannt ist.
3) Lasse dir die Art des Yoga beschreiben - es gibt verschiedene Richtungen und nicht jeder Yoga ist für jeden gleich gut geeignet. Aber das kann sich im Laufe der Zeit auch ändern...
4) Spür bei der ersten und zweiten Stunde nach, wie du mit dem Unterricht, der Art und dem Lehrer / der Lehrerin zurecht kommst - wenn irgendetwas nicht "stimmig" ist, dann suche weiter, gib aber bitte nicht sofort den ganzen Yoga auf, nur weil dieser(!) Unterricht für dich wohl dann doch nicht der passende war [du würdest ja sonst "das Kind mit dem Bade ausschütten"
5) erwarte nicht, dass Yoga nur entspannend ist Auch wenn Yoga sehr entspannend ist, so ist er am Anfang doch meist auch recht anstrengend... aber das liegt in der Natur der Sache, denn man soll ja auch Geduld und Beständigkeit üben - die dann aber auch vielfach mit Geschmeidigkeit, aufrechter Haltung, tieferer Atmung, besserer Konzentrationsfähigkeit, usw. belohnt wird!

So, jetzt aber Schluss mit "off topic"

LG, K

[Kerry]

@ 7arissa

Drastisch nehme ich es nicht - aber ich sehe halt mit "Yoga-Augen" welche fürchterliche Haltung die meisten auch in jungen Jahren schon haben - und kann dann eben ohne Wahrsagekugel schon sehen, welche Probleme sie in ein paar Jahren ohne Veränderung der Gewohnheiten haben werden...

Klar ist Rauchen und Alkohol auch ungesund - aber frag mal die Menschen, die Bandscheiben-Operationen hinter sich haben... die würden alles mögliche tun, um ihre früheren Fehler rückgängig machen zu können... Und Organe (z.B. Lunge, Leber) regenerieren bei veränderten Gewohnheiten schneller als Knochen; und wenn die Bandscheiben hinüber sind, dann kann man nur noch lindern oder Implantat-ähnliche Schrauben tragen (die aber auch ständig oder sehr oft schmerzen).

Und typische Gesundheits-Schuhe mag ich übrigens auch nicht
Selbst die "guten" haben ein Fußbett, das nicht für jeden Fuß geeignet ist... bei einem Spreiz-Senk-Fuß z.B. lässt die erhöhte Außenkante dieser Schuhe den Fuß noch mehr absinken, weil das Fußbett für solche Füße meist zu schmal ist, diese Kante also nicht von außen stützt, sondern den Fuß zur Seite schiebt - und da solch ein Fuß eh keine Wölbung hat die stark genug ist ihn zu stützen, sinkt er halt noch mehr ab... Hat also genau den gegenteiligen Effekt den so ein Schuh eigentlich haben sollte...

Ich habe übrigens einige Jahre nach dem Absetzen der Absätze noch ein paar Winterstiefel mit 4 cm Keilabsatz im Keller gefunden und sie anprobiert - als ich sie noch getragen hatte, gab es kein Problem, beim Anprobieren hatte ich ständig das Gefühl nach vorne zu kippen, weil sich mein Körper im Laufe der Jahre wieder auf seine eigene Achse eingestellt hatte, der Keil also eine Verschiebung bedeutete... Das hat mich sehr gefreut (wegen der Korrektur) - aber auch erschrocken, dass ein Absatz so etwas bewirken kann...
Unser Köper hat zig Jahrtausende gebraucht, um den aufrechten Gang optimal zu entwickeln - warum sollten wir das ändern?!

Wie gesagt, soll jede tragen was sie will - nur das "Unwohlfühlen in hohen Schuhen" (wie das Thema des Threads ist) ist eben ein natürliches und für das eigentliche (nicht das durch Mode und Gewohnheit eingetrichterte) Wohlbefinden eben auch stimmendes Gefühl!

[Und bevor jetzt jemand protestiert, er fühle sich sehr wohl mit Absätzen: seid bitte ehrlich zu euch und fragt euch, ob ihr euch mit den Absätzen als solchen wohl fühlt, oder nur, weil ihr durch das Absatz-Tragen und den damit verbundenen Gang [wie gesagt: den kann frau auch anders erreichen] mehr bewundernde männliche Blicke bekommt...

Man sollte Männern mal solche Schuhe als Mode-Trend andrehen - sie würden sicherlich sehr schnell aufhören, nach Absatz-beschuhten Frauen-Beinen zu schauen, wenn sie mitbekämen, welche Strapazen das Tragen solcher Schuhe auch bedeuten kann ]

In diesem Sinne wünsche ich euch gute Wege und frohe Schritte - egal ob nun mit oder ohne Absätzen, Hauptsache die Richtung stimmt

LG, K

[joya]

[...] seid bitte ehrlich zu euch und fragt euch, ob ihr euch mit den Absätzen als solchen wohl fühlt, oder nur, weil ihr durch das Absatz-Tragen und den damit verbundenen Gang [wie gesagt: den kann frau auch anders erreichen] mehr bewundernde männliche Blicke bekommt...

Das ist ein guter Gedanke! Das ist das schöne an hohen Schuhen, damit habe ich nämlich auch das Gefühl, dass ich einen schöneren Gang habe.
Aber ich arbeite schon daran, meine Haltung zu verbessern (auf flachen Schuhen), d.h. ich versuche, immer daran zu denken, gerade zu gehen. Klappt aber nicht immer, schlechte Angewohnheit...
Hast du vielleicht noch Tipps für eine bessere Haltung?

[rainbow*]

Danke für deine Tipps! @Kerry

@ joya: Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war, ich persönlich habe bei mir erst das Gefühl schön aufrecht zu gehen, seit ich viel Sport mache, der vor allem Gleichgewicht und Koordination schult (aber auch diverse Rückenmuskeln) nämlich Tanzen.
Ok das ist sicher nicht für jeden was, aber ich spür das ich mich nicht besonders grad halte, sobald ich mal 2 Wochen keinen 'wirklichen' Sport gemacht hab.
Ach ja, finde auch Pilates Übungen für den Rücken oder allgemein Sport der den Rücken kräftigt sehr wichtig für eine korrekte Haltung.

Darf ich vielleicht fragen ob Du regelmäßig Sport machst und wenn ja, welchen?

Schönen Abend noch an alle

[Kerry]

@ joya
Da kann ich rainbow nur zustimmen: Tanzen ist wunderbar geeignet!
Pilates wohl auch, denn soweit ich es mitbekommen habe, ist dies eine Mischung zwischen Yoga und Ballett-Gymnastik. [Viele der Übungen sind mir aus denn klassischen Yoga-Schriften bekannt, die in Indien bereits vor 300 Jahren niedergeschrieben wurden (und wahrscheinlich wesentlich älter sind) - also keine Erfindung des Pilates-Gründers, auch wenn die meisten Bücher es gerne so schreiben ].

Ich beginne den Unterricht immer mit der Aufrichtung; wenn man das eine zeitlang übt, dann kann man das auch im Alltag mehr und mehr zur Gewohnheit machen (zunächst als bewusste Korrektur, und diese wird dann irgendwann zur generellen Haltung); also:
1) Becken senkrecht halten!
Wenn es nach vorne kippt entsteht ein Hohlkreuz, wenn es nach hinten kippt ein Rundrücken im oberen Bereich. [So sitzen übrigens die meisten Menschen am Schreibtisch, am Bildschirm und auf der Couch... ]
2) Bauchdecke leicht(!) anspannen.
Zum einen hält das das Becken an der richtigen Stelle, zum anderen massiert dies beim Atmen ein wenig die Verdauungsorgane (was den Stoffwechsel verbesser). Die Atmung soll aber in Richtung Bauch und Flanken gehen (also bitte nicht nur im oberen Brustkorb-Bereich atmen)
3) Brustbein anheben.
Das weitet auch noch ein wenig den Brustkorb, so dass die Atmung tiefer werden kann und man mehr Sauerstoff aufnimmt (was für alles mögliche gut ist). [Viele Menschen bewegen die Rippen beim Atmen durch das Krumm-Sitzen nicht genug, so dass die Muskeln zwischen den Rippen untrainiert bleiben und im Alter verhärten, was dann bei vielen zu Kurzatmigkeit führt... Ein weiterer guter Grund für eine aufrechte Haltung ]
4) Schultern nach hinten-unten ziehen.
Dabei darauf achten, dass der Kopf nicht Schildkröten-mäßig nach vorne geschoben wird...
5) Nacken strecken und das Kinn ein wenig senken(so als ob man am oberen Hinterkopf an einem Zopf nach oben gezogen wird)

Bleib dann ein wenig so sitzen und betrachte deine Atmung; vielleicht stellst du dann auch schon bald fest, wie sie sich automatisch vertieft und du trotz der Spannung in den Muskeln dennoch auch entspannen kannst. [Dies ist eines der wichtigsten Unterschiede zwischen Yoga und Stretching... probier es aus, dann weist du was ich meine].

So, das war's schon . Fühlt sich am Anfang für die meisten etwas merkwürdig an und kann auch meist (wegen der Verspannungen durch jahrelange Fehlhaltung) nicht lange gehalten werden. Aber egal: immer mal wieder kurz üben und versuchen, ein wenig länger in dieser Haltung zu bleiben.

Mh, ich befürchte, ich werde bald heftig ermahnt, wenn ich weiter off-topic antworte
Ich denke, das Wichtigste ist mitgeteilt, also bin ich ab jetzt brav...

LG, K

[rainbow*]

Kerry, finde die korrekte Haltung hast du wirklich gut beschríeben, und jetzt auch von mir Schluss mit offtopic