Der Kosmetik-, Waschmittel- und Klebstoffhersteller Henkel will ungeachtet eines Rekordgewinns im großen Umfang Stellen abbauen.
Bis 2011 sollen weltweit rund 3000 der etwa 53.000 Arbeitsplätze wegfallen, berichtete das Unternehmen. Henkel reagiere mit dem Sparprogramm auf steigenden Wettbewerbsdruck und steigende Rohstoffkosten.
Um den größten Zukauf der Unternehmensgeschichte – die Übernahme von Geschäften des Konkurrenten National Starch – zu finanzieren, leitete Henkel einen Verkaufsprozess für eine zumindest teilweise Veräußerung seiner rund € 2,5 Milliarden teuren US-Beteiligung Ecolab ein. Ecolab Inc., an der Henkel mit 29,4 Prozent beteiligt ist, erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von USD 5,470 Milliarden. Zum 31. Dezember 2007 betrug der Marktwert dieser Beteiligung rund USD 3,723 Milliarden (ca. € 2,5 Mrd. Euro).
"Wir (..) sichern aus einer Position der Stärke die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens", sagte der scheidende Konzern-Chef Ulrich Lehner. Für das weltweite Programm sollen den Angaben zufolge noch in diesem Jahr rund € 500 Millionen investiert werden. Ab 2011 sollen die Maßnahmen dann jährliche Einsparungen von etwa € 150 Millionen abwerfen. Der Stellenabbau solle "sozialverträglich erfolgen", versprach Lehner.
Henkel hatte bereits 2004 ein Sparprogramm eingeleitet, durch das rund 2500 Stellen wegfielen. Steigende Rohstoffkosten hatten dem Hersteller von Schwarzkopf, Fa, Dial, Pritt, Pattex und Persil nun schon seit Monaten Sorge bereitet. Zudem arbeiten Rivalen wie Procter & Gamble oder L'Oréal profitabler als der Düsseldorfer Konzern. Henkel versucht deshalb, die operative Umsatzrendite auf zwölf Prozent zu steigern.
Konzernchef Ulrich Lehner tritt Lehner im April aus Altersgründen ab. Sein Nachfolger wird Lehners bisheriger Stellvertreter, der gebürtige Däne Kasper Rorsted. Lehner soll dann Aufsichtsratschef der Telekom werden.