Geändert von Alena (15.07.2010 um 16:49 Uhr)
Mir, als 35jähriger, kommt da vieles so zwanghaft vor, was hier von 25jährigen über Anti-Aging geschrieben und praktiziert wird. Ich war zwischen 20 und 30 ziemlich brav verheiratet, was mich glücklicherweise, wenn mein Mann mal weg war und mitgemacht hat (er war einiges älter) zum Glück nicht davon angehalten hat hin und wieder ordentlich zu feiern. Mit 30 hatte ich den Blues, weil es eben nicht genug "feiern" war (mit "feiern" meine ich jetzt mal volle ungezügelte Lebenslust, die ich doch auch häufig unterdrückt hatte-freiwillig ), dann folgte Trennung, neues Leben usw. Und plötzlich hörte ich erstmals, dass ich viel jünger wirke als ich sei (höre ich noch immer ).
Noch heute kommt mir bei einer durchfeierten Nacht nicht drohend in den Sinn, wie es mir am Tag danach gehen wird. Das heißt nicht, dass ich mich permanent besaufe und "wahllos" Sex habe, zudem habe ich einen kleinen Sohn, der mich braucht. ber für mich ist das Stichwort Lebensfreude. Ich trinke mir also Abende, an denen ich ausgehen kann nicht schön, aber wenn mal ein gutes Fest ist und der Wein toll, warum nicht mitfeiern?
Irgendwo her stand was von "antrainierter Sexyness", über sowas könnte ich mich , da sehe ich Teenager vor mir, die vor dem Spiegel üben "cool" zu posieren... Ich finde Selbstbewusstsein weitaus attraktiver als so etwas Erzwungenes, Einstudiertes- auch bei Frauen.
Zwischen "sich gehen" lassen und zwanghaft jung und schön sein und bleiben zu wollen, gibt es viele Spielarten, die ich weitaus besser finde. Es ist schön, etwas für sich zu tun und es gefällt mir, wenn ein Mann auch auf sich und sein Äußeres achtet. Aber wenn jemand andauernd Diäten macht und seine Freizeit nur bei der Fitness verbringt, dann finde ich das auch unsexy....
Und was mich auch nachdenklich macht: Alle Menschen wollen möglichst alt werden, aber niemand möchte so aussehen
Darüber hab ich auch schon ein paar Mal nachgedacht. Aber mittleweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich lieber 50 Jahre lang 20 sein würde (also so aussehen, sich so fühlen, sich in dem Gesundheits- Geisteszustand befinden...), als 100 zu werden.
Jeder, der das Leben genießt, möchte möglichst lang dableiben und alles auskosten. Dafür muss man nunmal den Preis des Alterns bezahlen - und die meisten gehen diesen Kompromiss ein.
Aber hätte ich die Wahl, wollte ich nicht möglichst alt werden.
Ich kenne einige ältere Leute, die mit Ü60/Ü70 Jahren z.B. noch sowas von das Leben geniessen, reisen, Hobbys haben, glücklich sind, topfit und körperlich noch in voller Aktion sind. Genau diese lebenslustigen Ü60iger sind es, die total interessant aussehen, denen die Lebensfreude in den Augen anzusehen sind, die Charisma haben, Erfahrungswerte, Überzeugungen und enorme innere Stärke. Die mit grauen Haaren und Fältchen umwerfend aussehen, weil so viel Persönlichkeit dahinter steckt. Die man einfach anguggen muss und an denen man sich nicht sattsehen kann.
50 Jahre in Jugend dagegen eintauschen? Nur, damit man 50 Jahre keine Falten hat? Never! Ich bin ja nun 12 Jahre vor diesem Ultimo, bin auch noch faltenfrei, aber man sieht, dass ich keine 20 mehr bin. Doch sind die Jahre seit meinem 30. Geburtstag die schönsten überhaupt. Ich hab mich selber gefunden, bin viel gelassener, kann mehr geniessen. Und wie hier schon öfter geschrieben wurde, ist das Thema Aussehen und Falten ist je länger je mehr kein Thema mehr. Ich möchte nicht nochmal 25 Jahre sein, oder gar 20 Jahre. Auch wenn es damals auch eine aufregende Zeit war mit vielen Highlights. Jedenfalls - ich werd älter, das darf man sehen. Paar Fältchen schrecken mich nicht, die 40iger, 50iger, 60iger und 70iger dürfen gerne kommen. Das einzige, was ich mir wünsche ist, dass ich körperlich gesund und fit bleibe. Und dafür etwas zu tun ist selbstverständlich.
Geändert von Alena (15.07.2010 um 22:53 Uhr)
Ich kenne auch Ü70er, die noch mitten im Leben stehen, reisen, jede Woche Seniorentreffs haben, zur Aquafitness gehen, ausgiebige Shoppingnachmittage mit anschließendem Restaurantbesuch unternehmen ...
Aber was soll man auch machen? Sich erschießen?
Natürlich würde ich, wenn ich 70 werde und mir die körperliche Gesundheit geschenkt wurde, auch versuchen, das beste aus meinem Leben zu machen und es so gut wie möglich zu genießen.
Aber wenn da eine kleine Fee kommen würde, die mir anbietet, die Zeit zurückzudrehen, dann würde ich auch keinesfalls zögern.
Natürlich kommt mit dem Alter die Erfahrung und wahrscheinlich auch die Selbstsicherheit.
Ich merk das ja selbst. Obwohl ich mich eigentlich immer recht selbstbewusst durchs Leben bewegt habe, hatte ich in jüngeren Jahren immer das Gefühl von "den anderen", die mich erdrücken würden. Leute in den mittleren Jahren, verbiesterte Frauen, Ärzte, Fachexperten - alles so Menschen, die so komplett anders waren als ich und eine gewissen Machtposition hatten. Je älter ich werde, desto mehr nehme ich diese Leute eben einfach auch nur als Menschen mit Fehlern und Schwächen wahr, nicht als Institutionen. Und desto mehr habe ich das Gefühl, das wirklich alles möglich ist und nur ich mir selbst im Weg stehen kann.
Aber wenn ein genetischer Code gefunden werden würde, mit dem man jetzt sofort das Altern stoppen könnte, dann heißt das ja nicht, dass ich nicht trotzdem reife.
Es sind die Jahre, die wir auf der Welt sind, die uns das Leben lehren - nicht die Falten und das Aussehen.
Dass das zwangsweise miteinander zusammenhängt, das ist mir schon klar. Ich sagte ja auch nur - hätte ich die Wahl, dann ...
Dass es keine gibt, ist die traurige Wahrheit.
Ich wollte wohl geistig auch nicht mehr auf dem gleichen Stand sein, auf dem ich mit 18 war. Aber deswegen hat mir mein Aussehen damals trotzdem besser gefallen
So, nun mal zurück zum Thema:
Am wichtigsten für das Anti Aging bei normalem Lebenswandel finde ich Sonnenschutz. Ich meine damit aber nicht unbedingt tolle Cremes, sondern vor allem Vermeidung von direkter Sonne, also Sonnenhut, im Schatten bleiben etc.
Meine Haut ist durch Umstellung auf ein Minimalprogramm (Soap only) wesentlich reiner und feiner geworden, wenn ich bei Sonnenschein aber länger draußen bin nehme ich immer Sonnencreme für das Gesicht und nehme dafür auch mal ein kleines Pickelchen in Kauf.
Auch ganz wichtig: Sonnenbrille tragen um der Zornesfalte zwischen den Augenbrauen vorzubeugen.
Ob Sport was gegen Falten hilft wage ich zu bezweifeln, künstliche Vitamine ebenso.
Ich persönlich lebe vegetarisch, ob das für die Haut viel bringt weiß ich nicht, meiner Figur hat es jedenfalls nicht geschadet . Was man als Vegetarier jedenfalls nicht hat ist dieses aufgeschwemmte Gesicht von Leuten, die sehr viel Wurst essen (in Wurst ist irgendein Zusatzstoff, der Wasser im Körper einlagert).
Klar, viel Schlaf und wenig Sorgen sind natürlich auch super wichtig, aber das kann man sich in der Regel ja leider nicht aussuchen
Ansonsten gilt glaube ich: Jeder muss selbst für sich abwägen, ob es einem wert ist auf für die Schönheit strapaziöse Vergnügungen zu verzichten oder eben nicht. Ich persönlich würde niemals meine Leidenschaft für das Reisen (und damit meine ich keinen All-Inklusive-Wellness-Urlaub und für den Genuss gegen stundenlange Beautyrituale eintauschen. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden.
Ich bin übrigens 30 und habe im Gegensatz zu jüngeren, Sonnnen- und Solariumliebenden Freundinnen von mir noch keine Anzeichen von Faltenbildung.
Find ich gut
Ich versuche auch gesud zu leben, aber übertreibe es nicht. Was ich am wichtigsten finde, ist in deinen Regeln 1-8 gesagt! Ich versorge meine Haut mit Kieselsäure-Gel, was die Haut stärkt, Falten und Pickel vorbeugt und sogar gegen Cellulite wirkt. Damit habe ich eigentlich einen ganz guten Weg für mich gefunden.
Zu deiner Frage wegen dem Abschminken, Cremen, Zähneputzen: Ja, ja, ja - dreimal Ja! Das ist wichtig, damit deine Haut gesund und straff bleibt. Zähne muss man natürlich auch sauber halten. Und ganz ehrlich. Die 5 Minuten für eine "Katzenwäsche" ist doch auch noch drin
Mal ne doofe frage: Wenn man 50 Jahre lang auf dem Stand einer 20jährigen bleiben will: wofür lebt man dann? Für straffe Haut?
Zu meiner Lebensplanung gehört ja auch Familie, Karriere, Ansammlung von Wissen und Weisheit.
Oder geht es nur darum, dass man gerne 50 sein will und dann wie 20 aussehen? Naja. Das klingt zwar okay, aber da habe ich wirklich wichtigere Wünsche zu meinem 50.Lebensjahr.
Haartyp: 1cMiii
Mai 2014: Steisslang
Ich finde die Vorstellung, mit 50 auszusehen wie mit 20, eher gruselig
Also das mit dem Cremen unterschreibe ich jetzt mal nicht. Das kommt total auf den Hauttyp an. Leute mit sehr trockener Haut brauchen vielleicht Creme, aber fettigere, zu Unreinheiten neigende Typen eher nicht.
Ich bekomme von Creme -egal welcher- Pickel und die haben mir früher ein paar Pickelmale/Pigmentflecken beschert. Pigmentflecken machen optisch älter > das Gegenteil von Anti-Aging.
Ansonsten schließe ich mich mal der Meinung an, dass zuviel Tamtam um die Schönheit definitiv unsexy ist - und sobald man mit seinem Partner zusammenlebt kann man das auch nicht mehr verstecken.
Außerdem finde ich es ganz schön armselig sein ganzes Leben darauf auszurichten Männern zu gefallen. Sorry, ich weiß das ist jetzt provokant, aber da finde ich verschleierte/Kopftuch-tragende Frauen die sich freiwillig für diesen Lebensstil entschieden haben teilweise emanzipierter, weil sie sich nämlich gerade nicht Männern als Sexualobjekt anbiedern.
also ich hab noch nie wirklich gesund gelebt und war lange der meinung sport ist mord, hab jede party mitgenommen, die nächte durchgefeiert und einfach nur gelebt.
viele, die mich sehen, schätzen mich locker 10 jahre jünger.
ich geniesse einfach das leben, pflege mich - aber übertreibe es nicht und bin glücklich.
ich könnte mir nicht vorstellen, auf vieles zu verzichten, nur weil ich angst vor einigen falten habe.
naja, aber wenn ich meine familie so angucke, sehen selbst meine omis noch aus wie 60 obwohl die über 80 sind. und die haben alle das leben so genommen, genossen und gelebt, ohne rücksicht auf falten im alter zu nehmen. meine mama genauso, die ist mite 50 und sieht aus wie 40.
Das sehe ich auch so. Bei mir in der Familie sehen auch die, die lebenslänglich gesoffen, geraucht und gehurt haben, eigendlich im Alter am besten aus. Der Verzicht auf Spass macht sicher nicht schön!
Ich lese da jetzt auch nichts, was ich besonders Besorgniserregend fände. Das klingt doch super!
ich glaube auch dass der verzicht auf "spass" mit sicherheit nicht schön macht!! ganz im gegenteil...!!
Wofür man lebt? Für den Augenblick und die Freude auf Morgen. Zu wissen, dass da ein Tag voller neuer Chancen auf mich wartet und ich zahlreiche Abenteuer erleben kann.
Ich muss doch nicht faltig aussehen, um zu wissen, dass ich gelebt habe. Auch mit 20 kann ich schon auf ein tolle Zeit zurückblicken. Eine Kindheit in der Natur, Urlaube mit den Eltern, die Schulzeit, die erste Liebe, das Abnabeln und Ausziehen, die Studienzeit...
Der Sinn des Lebens kommt nicht erst mit den ersten grauen Haaren!
Was Familie, Karriere usw. betrifft: Zu meiner Lebensplanung gehört das nicht. Ganz einfach, weil ich mein Leben nicht planen will.
Stände ich jetzt erfolgreich in einem Vollzeitjob, hätte Haus, Kind und Kegel, dann würde mich das eigentlich nur belasten und stressen.
Ganz davon abgesehen, dass ich mich damit total am Ende des Lebensweges fühlen würde...
Karriere ist für mich genauso wenig erstrebenswert, wie Kinder. Sieht jeder anders, aber ich liebe die Freiheit, selbstständig zu sein, nur für mich verantwortlich zu sein und den Luxus genießen zu können, mein zukünftiges Leben nur zu träumen und nicht zu planen.
Ich finde schon, dass man es verstecken kann. Wenn man jede Minute mit seinem Partner verbringt, ist es ja auch nicht unbedingt das Wahre für die Beziehung. Genauso wie seinen Partner über jeden Schritt, den man ohne ihn tut, zu informieren.
Wenn ich abends, bevor wir weggehen, zwei Stunden im Bad brauche, während er mitm Bier vorm Fernseher sitzt, stört sich doch keiner dran.
Wenn ich die Woche mit meinen Freundinnen unterwegs bin und gemeinsam mit ihnen sportel und zur Kosmetik gehe, während er arbeitet, allein zu Hause ist oder etwas mit seinen Freundin unternimmt, sollte er sich auch nicht genervt fühlen.
Und bei aller Liebe: Wenn man die Kniffe raus hat und Routinen integriert wurden, dann dauert alles gar nicht so lange.
Es sollte dem Partner doch egal sein, wenn man ne Stunde früher aufsteht, als er oder sich hin und wieder mal ins Bad verkrümelt.
Schlimm wird es nur, wenn man sich selbst stresst und den Partner gleich mitnervt, indem man quängelt und jammert.
Ich finde es auch armselig, wenn es in einem Leben nichts weiter gibt, als dem Partner zu gefallen. Und darum finde ich auch Burkas und dergleichen armselig. Weil sich Frauen da unterwerfen. Entweder direkt den dominanten Partnern oder eine Lebenseinstellung, die von intoleranten, machtgierigen und besessenen Männern geschaffen wurde.Außerdem finde ich es ganz schön armselig sein ganzes Leben darauf auszurichten Männern zu gefallen. Sorry, ich weiß das ist jetzt provokant, aber da finde ich verschleierte/Kopftuch-tragende Frauen die sich freiwillig für diesen Lebensstil entschieden haben teilweise emanzipierter, weil sie sich nämlich gerade nicht Männern als Sexualobjekt anbiedern.
Derartige Frauen richten ihr Leben wirklich für ihre Männer aus, egal ob freiwillig oder nicht. Denn welchen Zweck würde die Burka erfüllen, gäbe es keine Männer auf dieser Welt?
Dahingegen hat mein Haarstyling und Beautyprogramm schon einen Zweck. Denn auch unter Freundinnen möchte ich möglichst vorteilhaft aussehen. Ich hübsche mich ja auch auf, wenn ein reiner Mädelsabend bei einer zuhause ansteht.
Ich möchte mich unter Menschen vorteilhaft präsentieren, sowohl was meine Hilfsbereitschaft, meine Moral, meinen Humor als auch mein Äußeres betrifft. Dabei sind Männer und die Sexualität erstmal total zweitrangig.
Und mal ganz im Ernst:
Alles, was wir hier diskutieren, ist eigentlich etwas, was mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun hat.
Denn sich quälen, sein Leben aufopfern, keinen Plan von nichts zu haben, sich immer nach den Männern zu richten, sich selbst stressen, unglücklich sein - das ALLES hat nicht wirklich etwas mit einem angefahrenen und vollkommen routiniertem Anti-Aging-Programm zu tun.
Denn das ist nach einer Zeit eher wie Zähne putzen - oder wie morgens Bild zu lesen und dabei Radio zu hören. Etwas, über das man nicht mehr groß nachdenkt, sobald es antrainiert ist.
Seid ruhig der Meinung, dass Gelassenheit alles ist, was ihr für eure Haut und euer Aussehen tun könnt.
Ich bin es nicht, weil ich die Unterschiede auch gesehen habe. Ich sehe anders aus, nach vielen durchfeierten Nächten, ungesunder Ernährung, schlechter Pflege und wenig Sport. Und ich fühle mich auch anders: kranker, träger, depressiver.
Ich setze lieber auf viel Luft, viel Liebe, viel Sport, viel gesunde Ernährung und ein Hauch von Luxus im Bereich Pflege und Kosmetik.
Nebenbei kann ich trotzdem noch mein ganz normales Leben leben, lachen, tanzen und glücklich sein. Das alles schließt sich nicht aus.
Es ist eher umgekehrt: Die grauen Haare kommen, egal ob das Leben einen Sinn hat oder nicht. Das sind genetische Faktoren, die mit allem Anti-Aging der Welt nicht zu beeinflussen sind.
Ich kann vieles, was Du oben beschreibst, sehr gut nachvollziehen. Dennoch denke ich, dass die viele Pflege für Dich eher eine psychohygienische Funktion hat. Daran ist nichts falsch, im Gegenteil. Auf das tatsächliche Altern hingegen, also auf Falten, graue Haare etc., hat Anti-Aging wenig Einfluss. Um die zu verhindern, müsstest Du schon zu stärkerem Geschütz greifen.
Das glaube ich auch- und finde es in Maßen auch völlig in Ordnung, aber vor dem Ausgehen ein zwei (!) Stunden langes Beautyprogramm fände ich nicht mehr entspannend und ich könnte mir da einiges besseres vorstellen, was den Teint "strahlen" lässt . Natürlich muss jede/r selbst wissen wieviel Zeit er/sie für Beauty aufwenden will. Allerdings erscheint es mir, dass es unnötig und schade ist, Lebenszeit verbissen darauf zu verwenden "Alterung" vorzubeugen, die ohnehin geschieht. Besser in das individuelle Glück Zeit investieren.
Was Männer bzw. Partnerschaften angeht, so finde ich es wirklich fast unmöglich ab einem bestimmten Grad der Nähe bestimmte Beautyrituale zu verheimlichen. Natürlich würde ich mir vom Partner auch Toleranz diesbezüglich erwarten (allerdings würde sich ein "Natur-pur"-Typ auch kaum in mich vergucken und wenn doch muss er es eben akzeptieren) und man bespricht ja trotzdem nicht jedes Achselhaar mit seinem Partner, aber wenn Beauty und Anti-Aging spontane und lustige Aktionen zu oft verhindern, dann wird´s in meinen Augen mühsam. Ich hatte mal einen ziemlich eitlen Partner, der kaum spontan auf einen Kaffee gehen konnte ohne die Sockenfarbe auf die seines Hemdes abzustimmen, das war irgendwann nervig....
Wenn ich für den Augenblick und die Freude auf morgen lebe (was ich übrigens ganz phantastisch finde!!!), dann muss ich mir aber über die Falten der ferneren Zukunft noch keine Gedanken machen . Wenn ich im Jetzt glücklich bin, ist mir das morgen ziemlich schnurz .
Ich bin heilfroh, dass ich, wenn ich mich mit meinen Freundinnen treffe, keinerlei Druck verspüre. Meine Freundinnen (wohl aussortiert und handverlesen ) haben nämlich MICH lieb, den Menschen, nicht meine Optik. Ich mache mich genauso zurecht, keine Frage, aber wenn wir uns nicht in der Öffentlichkeit bewegen, wird das tendenziell eher einfach die "Grundhygiene" sein und evtl. das AMU vom Morgen nochmal aufgefrischt. Schön machen muss ich mich für meine Freundin nicht, gepflegt bin ich deshalb aber natürlich trotzdem (nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht ).
Ich setze auch nicht nur auf Gelassenheit (tun vermutlich die wenigsten, die hier mitlesen, sonst wären wir nicht hier im Forum ), aber ich habe das Gefühl, dass die Meisten hier (mit zunehmendem Alter) mit der Sache selbst einfach gelassener umgehen. Dieses immer-schön-sein-um-jeden-Preis klingt für mich anstrengend.
Ich will auch aus mir kein Kunstobjekt machen, es wäre mir zu mühsam, diesen Standard tagtäglich und überall aufrecht zu erhalten (und ich weiß, wovon ich rede, weil ich vor 10 - 15 Jahren ansatzweise so war).
Ansonsten muss ich der Vollständigkeit halber sagen, dass ich ganz viele Dinge, die Du (be-)schreibst, absolut nachvollziehen kann und gar nicht überall anderer Meinung bin. Ich sehe es inzwischen nur eben ... ja genau ... gelassener .
Also zunächst mal zum Thema Burka:
Das was du da schreibst ist total verallgemeinernd und entspricht vielleicht der europäischen Mainstream-Meinung, aber keinesfalls der Realität. Dass Burka zu tragen einem Zwang folgt KANN sein, muss es aber nicht. Eine meiner nordafrikanischen Tanten hat nach dem Tod ihres Mannes angefangen Burka zu tragen und zwar vollkommen aus freien Stücken (mein Vater, also ihr Bruder hat nur den hier gemacht). Sie war eben sehr traurig und hat sich dann mehr der Religion gewidmet und vielleicht wollte sie sich auch einfach ein bisschen verkriechen und verstecken , keine Ahnung, aber ich finde es war ihr Recht und man sollte sie dafür nicht irgendwie abstempeln und behaupten sie würde sich irgendwas unterwerfen oder sei ein Opfer von irgendwelchen Männern, damit tut man ihr und auch vielen anderen Frauen einfach Unrecht. Damit unterstellt man nämlich genau das was du oben schilderst und damit sprichst du den Frauen ihre Fähigkeit zur Selbstbestimmung ab, was ich nicht gerade besonders nett und respektvoll finde. Und den Frauen die unfreiwillig Burka tragen hilft man damit auch nicht. Was man als Symbol für Unterwerfung deutet ist völlig subjektiv, für den einen ist es die Burka, für den anderen der Minirock.
Übrigens hatte ich oben gar nicht von der Burka geredet, sondern vom Kopftuch.
Und damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Nein, ich bin keine Muslima. Zu unserer komplexen gesellschaftlichen Realität gehören nämlich auch Familien wie meine, in denen es Religiöse und Nichtreligiöse, Muslime, Christen und Agnostiker, Burka/Kopftuch-Tragende und In-wilder-Ehe-Lebende gibt. Und nein, das macht aus uns keine zerissenen, nach Identität suchenden Wracks und wir haben deshalb auch keine besonderen Konflikte - es ist für uns einfach normal.
So und jetzt zum Verstecken von Beautyritualen vor dem Partner:
Sorry, da bin ich von mir und meiner Partnerschaft ausgegangen . Wir sind eben beide wenig zu Hause, mein Partner ist selbstständig und ich in der Forschung tätig, d.h. dass wir beide erst spät nach Hause kommen und meist auch am Wochenende noch ein bisschen arbeiten. Wenn ich die ein, zwei Stunden die wir am Abend zusammen haben im Bad verbringen würde, würden wir uns gar nicht mehr sehen (und ich würde für NICHTS auf der Welt früher als unbedingt nötig aufstehen)
Außerdem teilen wir uns die Hausarbeit, da kann man wirklich nichts verstecken wenn der Partner auch putzt, aufräumt und auch mal die Schränke auswischt
Aber klar, wenn ich viel alleine zu Hause und die alleinige Herrin des Haushalts wäre, dann sähe das vielleicht anders aus.
Und dann noch mal was Allgemeines und auch um auf das eigentliche Thema wieder zurückzukommen :
Wie wichtig Styling, Pflege und Anti-Aging für einen Menschen ist, das hängt schon sehr von den individuellen Lebensumständen ab.
Wenn man z.B. als Wissenschaftlerin ernst genommen werden will, dann sollte man was das Styling betrifft besser den Ball flach halten. Gepflegt sollte man natürlich sein, aber sobald man zu perfekt geschminkt, frisiert und manikürt ist, halten einen alle für die Praktikantin/Assistentin/Sekretärin. Auch ein bischen "Age", wie graue Haare, Brille etc. schadet da nicht.
In anderen Jobs ist es wiederum extrem wichtig möglichst perfekt auszusehen wenn man sich behaupten/weiterkommen will.
Alle Berufstätigen müssen sich irgendwelchen Dress- bzw. Stylecodes beugen, auch wenn sie darin bestehen Rastas und Ringelsocken zu tragen.
Als Hausfrau ist man finanziell abhängig von seinem Ernährer/Brötchenverdiener/Mann/NG o.ä. Da kann ich absolut nachvollziehen, dass man großen Wert darauf legt für ihn attraktiv zu bleiben, was auch immer das im einzelnen Fall bedeutet. Das ist jetzt überhaupt nicht abwertend gemeint, ich halte das für eine absolut rationale Vorgehensweise wenn man sich für diesen Lebensstil entschieden hat.
Welchen Lebensstil man wählt, das sollte jedem selbst überlassen bleiben. Und was man mit seinem Äußeren macht auch.
Und hier noch ein Anti-Aging Tip: Die Burka hat einen hervoragenden Lichtschutzfaktor und ist ein sehr gutes Kleidungsstück, wenn man sein wahres Alter nicht preisgeben will
Geändert von fraujulia (20.07.2010 um 20:27 Uhr)
Ich betreibe meine Schönheitspflege auch im Beisein meines Freundes. Manchmal denke ich darüber nach, welche Bedeutung das " nicht vor den Augen des Mannes tun" hat.....
Gestern erst habe ich eine Gesichtsmaske von A.O. aufgetragen, während ich auf der Yogamatte lag. Mein Freund sagte:" Du siehst aber aus....."
Da kam mir wieder der oben genannte Gedanke...
Ich trage vor meinem Freund eine Haarmaske, zupfe Augenbrauen, mache in Unterhose Pilates, lackiere Nägel, gehe aufs Klo, schminke mich- tue einfach alles was ich unabhängig von seiner Anwesenheit auch tun würde.
Das Leben mit ihm ist, wie mit einer Freundin- mit der man allerdings auch Sex hat
Meinen Night- Bra allerdings habe ich versucht heimlich zu tragen
Was ist eine Night-Bra?
Ich denke, ab einem bestimmten Beziehungsstatus sollte das schon normal sein. Obwohl ich denk, dass es nicht unbedingt ratsam, solche Dinge in einer Beziehung, die erst eine Woche alt ist, zu tun. Das kann je nach Typ Mann kann das abschreckend für ihn sein Muss aber nicht! Meiner war da sehr humorvoll. Ich habe es aber auch mit Humor genommen und es entsprechend verpackt. Das war witzig. Und vor allem sollte man sich nicht verstellen. Was sein muss muss nämich sein
Ich schmeiße meinen Mann aus dem Bad, wenn ich darin Beautydinge zu tun habe - und ich gehe, wenn er es benutzt.
Wir sind seit fast 25 Jahren zusammen und ich finde es entschieden unsexy, wenn ich ihm beim Zehennägelschneiden zugucken muß oder er im Bad hantiert, während ich auf dem Klo sitze. Nähe und Alltag teilen ist eine feine Sache, aber für mich gibt es auch ein Zuviel ...
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen,
Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. Wilhelm Busch
Ich trage voe meinem Freund auch Gesichtsmaske, und lackier mir mal die Nägel, oder wenn jetzt einer von uns duscht und der andere braucht dringend was aus dem Bad dann kann er auch reinkommen.
Aber generell ist das Zeit nur für mich, mein Partner muss z.B nicht sehen wie ich auf dem Klo sitze das finde ich zu arg.
Jeder ist ja auch noch ein Mensch für sich auch wenn man ein Leben teilt.
Geht mir genauso. Gewisse Dinge sind meins und da will ich einfach meine Ruhe haben. Mein Mann hat mich glaub ich bis heute noch niemals auf dem Klo sitzen sehen, das geht ihn einfach nix an und ob er darauf so versessen ist ... wohl eher nicht .
Vor ca. zwei Jahren hab ich mir mal am Abend, als er nicht zuhause war, eine Quark-Honig-Maske gemacht und es mir vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Plötzlich stand er - unverhofft früh - vor mir. Mir war das todespeinlich. Er fand es eher witzig und letztlich hat es ihn nicht wirklich interessiert, aber ich mag es halt nicht. Eine gewisse Privatsphäre brauche ich auf jeden Fall noch und er genauso.
Ein Night- Bra ist ein BH für Seitenschläferinnen. Er mindert die dadurch entstehenden Falten am Dekollete, indem er das kippen der Brüste weitesgehend verhindert.
Mir fällt noch ein: Die einzige Situation wo wir die Badezimmertür schließen, was bedeutet " Zutritt verboten" ist beim abendlichen Zahnseide benutzten + natürlich der Toilettengang.
Ich bin zwar derzeit Single, sehe das aber ähnlich. Es ist mir zwar nicht peinlich, wenn mich ein Partner, mit dem ich schon etwas länger zusammen bin mal beim Nägel Lackieren oder mit Gesichtsmaske sieht, aber generell mache ich mein Beautyprogramm lieber ohne "Zuschauer". Dabei geht es mir nicht darum, etwas zu vertuschen, denn ich zeige mich auch ungeschminkt und "stehe" dazu, dass ich meine Beine enthaare (wobei mich eigentlich noch nie ein Mann direkt danach gefragt hat ). Bei 90% meiner Pflege und Körperhygiene mag ich für mich sein
Ich muss jetzt mal langsam NETT werden, ich bin nicht ewig hübsch
Mir fällt sehr häufig auf, dass Frauen, die sich strikt an einen bestimmten (meist vegetarischen, veganen, makrobiotischen etc.) Ernährungsplan halten und auf ihr regelmäßiges hartes Body-Workout bestehen, ein verhärmtes, oft älter wirkendes Gesicht haben.
Komisch, sollte man meinen, wo die doch so "gesund" leben...
Sophia Loren soll doch mal auf die Frage nach ihrem Schönheits-Rezept geantwortet haben: "Pasta und Sex."
Naja, die ist zwar mehrfach geliftet, aber jedenfalls hat sie für ihr Alter eine tolle Ausstrahlung - und das zählt!
Viele vergessen , dass eine lebensbejahende, nicht zu verbissene, positive Einstellung zum Leben zu den wichtigsten Faktoren zählt, auch mit zunehmendem Alter "attraktiv" zu bleiben.