Habe mir durch das lesen der threads auch Fragen gestellt und fand dabei dies hier:
Deutliche Sprache
Die Sprache ist ein sensibler Indikator für das, was sich in unseren Köpfen tut. Viele Redewendungen der Alltagssprache zeigen deutlich, wie eng allein schon in unserer Vorstellung Seele und Haut miteinander verbunden sind: Wem jeder Konflikt zu schaffen macht, hat "eine dünne Haut"; robustere Naturen eher eine "Elefantenhaut"; sich zu fürchten ist gleichbedeutend mit "eine Gänsehaut bekommen"; und wer nicht mehr ein noch aus weiß, möchte "aus der Haut fahren". Die Wortwahl hat einen guten Grund: die Stimmungslage zeigt sich oft ganz deutlich an der Haut.
Wer erschrickt, wird bleich, wer in Verlegenheit gerät, errötet - die Haut ist ein Verräter. Diese Tatsache wird zum Beispiel bei Lügendetektoren ausgenützt. Die Apparaturen messen die elektrische Leitfähigkeit der Haut, die unter anderem vom so genannten Säureschutzmantel - einem dünnen Film aus Fett und Schweiß - bestimmt wird. Alle Menschen beginnen zu schwitzen, wenn sie lügen; unmerklich zwar, aber der Wassergehalt des Säureschutzmantels ändert sich: der Lügendetektor schlägt aus.
Wissenschaftlich betrachtet mag der enge Zusammenhang zwischen Psyche und Haut darin begründet sein, dass sich im frühesten Stadium der Menschwerdung verschiedene Hautzellen und Nervenzellen aus dem selben Keimblatt - dem "Neuroektoderm" - entwickeln. Zudem, das haben etliche Studien ergeben, produzieren einige Hautzellen so genannte Neurotransmitter, Botenstoffe, die Impulse zwischen den Nerven weiter geben.
Seelisches Leid und Krankheit
Wie auch bei vielen anderen Leiden, ist der Verlauf mancher Hautkrankheiten zumindest zum Teil psychisch bestimmt . In den letzten Jahren wurden mehrere Untersuchungen an Schuppenflechte- und Neurodermitis-Kranken durchgeführt, die den Schluss nahe legen, dass sich die Krankheitsbilder nach belastenden Erlebnissen verstärken. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass beide Krankheiten auf Fehler im Immunsystem zurück zu führen sind: Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft hat zum Beispiel negativer Stress Auswirkungen auf die Funktion des Immunsystems. Wenn dem Menschen psychische Probleme zu schaffen machen, sind die Abwehrkräfte geschwächt. So sind chronisch gestresste Menschen auch anfälliger für Infektionserkrankungen; Herpesbläschen an den Lippen ("Fieberblasen"), eindeutig die Folge einer Virusinfektion, treten dann verstärkt auf, wenn die Infizierten unter seelischen Belastungen stehen. Auch Juckreiz, das gilt als erwiesen, wird durch Stress verstärkt. Wie hoch der Anteil psychischer Faktoren an der Entstehung oder Verstärkung gewisser Hauterscheinungen ist, kann jedoch mit Sicherheit noch nicht gesagt werden. Und: ob Ärger oder Liebeskummer, Angst oder Zeitdruck - was als Belastung erlebt wird, was für den Einzelnen Stress verursacht, ist von Mensch zu Mensch verschieden und kann nur von jedem selbst heraus gefunden werden.
Krankheit und seelisches Leid
Unbestritten ist, dass sich Hautkrankheiten - vor allem chronische - negativ auf die Psyche auswirken und die Kranken in eine Art Teufelskreis geraten: Sie fühlen sich durch ihre Krankheit entstellt oder unrein, empfinden sie als Bestrafung oder Schwäche - der dadurch ausgelöste krankheitsbezogene Stress verschlimmert die Hauterscheinungen.
So sind, wie etwa Untersuchungen der Medizinischen Hochschule Hannover gezeigt haben, Menschen mit Schuppenflechte besonders sensibilisiert für die Blicke ihrer Mitmenschen: Schon das Wegsehen anderer interpretieren sie als Ablehnung. Die Folge: Sie ziehen sich noch mehr von der Gesellschaft zurück, versuchen, ihre Krankheit zu verbergen, werden depressiv oder betäuben sich mit Alkohol.
Das Bild, das der Einzelne von sich selbst und seinem Körper hat (die Wissenschaftler nennen es "Body image"), leidet erheblich, wenn sich eine Hautkrankheit einstellt, möglicherweise sogar mehr als bei Erkrankungen innerer Organe. Damit sinkt auch das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen: Wahrscheinlich mit ein Grund, warum unter jungen Menschen mit starker Akne die Arbeitslosenrate höher ist als unter gesunden Gleichaltrigen.
Überhaupt können Hautprobleme gerade Jugendliche extrem verunsichern. In kaum einem anderen Lebensabschnitt hat der Mensch mit so vielen Veränderungen fertig zu werden wie in der Pubertät. Stellen sich dann auch noch Pickel oder Hautausschläge ein, die auf Außenstehende gar nicht so dramatisch wirken mögen, bedeutet das für die Betroffenen oftmals eine kleine Katastrophe: sie fürchten, zur Zielscheibe des Spotts ihrer Altersgenossen zu werden. Kein Wunder - gerade in diesem Alter wird der Wert eines Menschen oft an seinem äußeren Erscheinungsbild gemessen.
So ist es wichtig, auch dann ärztliche Hilfe zu suchen, wenn es sich bei einer Hautkrankheit vorwiegend um ein kosmetisches Problem handelt. Zur Bewältigung chronischer Hautkrankheiten kann - abgesehen von der entsprechenden Behandlung - eine psychologische Beratung oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe eine sinnvolle Maßnahme sein.
Hier die Quelle:http://www.gesundheitpro.de/partner/surfmed/krankheiten/haut/haut_und_psyche
denke es ist auch für Euch interessant?? Mal sehen.
VGweni