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Thema: Ölkonfusion

  1. #1
    BJ-Einsteiger
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    Ölkonfusion

    Hallo ihr Lieben,

    ich hoffe, ich hab die Suchfunktion in den Griff gekriegt und tatsächlich kein bereits existierendes Thema übersehen...


    Gestern hab ich im Netz auf einer "Handmade-Seite" die Ölliste durchgesehen und dabei den Hinweis gefunden, dass Arganöl nicht alleine angewendet werden soll.
    Ich frage mich: Gilt das für alle trocknenden Öle? Und: Kann ich die dann mit anderen trocknenden Ölen mischen?

    Konkret geht es darum, dass ich (abends spannende) Mischhaut habe und eine Tagespflege aus Ölen versuchen will (Falls das eine blöde Idee ist, bin ich für Hinweise dankbar ). Ich dachte an ein Distelöl-Rapsöl-Gemisch, bin jetzt aber sehr unsicher geworden, ob das eine gute Wahl wäre.

    Könnt ihr ein bisschen Licht ins Dunkle bringen?

  2. #2
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Man kann für andere schlecht Empfehlungen abgeben. Kennst Du diese Seite?
    <a href=http://nettisselfmade.blogspot.com/ target=_blank>Mein Blog</a>

  3. #3
    BJ-Einsteiger Avatar von ~le*frog~
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    AW: Ölkonfusion

    hey,
    passt hier zwar ned so gut rein, ich wollt aber nich extra n neuen Thread...
    Ich hab hier ein Teesamenöl und wie sollte das denn riechen? Habe nämlich mal gelesen, dass das nach nix riecht, aber meins riecht so...i-wie als obs ranzig wär, was aber eigentlich nicht sein kann, da es schon beim ersten Öffnen so gerochen hat
    lg
    Hic sol venit!!!.

  4. #4
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Es riecht schon so ölig mit einem leicht nussigem Unterton, typisch Samenöl. Ich empfinde den Geruch auch als leicht muffig, aber ranzig würde ich nicht sagen.
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  5. #5
    BJ-Einsteiger
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Hyazinthe Beitrag anzeigen
    Man kann für andere schlecht Empfehlungen abgeben. Kennst Du diese Seite?
    Nein, die kenn ich noch nicht - vielen lieben Dank! Werd ich mir gleich mal abspeichern und heut abend durcharbeiten!

  6. #6
    freckles
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Kattl Beitrag anzeigen
    Hallo ihr Lieben,

    ich hoffe, ich hab die Suchfunktion in den Griff gekriegt und tatsächlich kein bereits existierendes Thema übersehen...


    Gestern hab ich im Netz auf einer "Handmade-Seite" die Ölliste durchgesehen und dabei den Hinweis gefunden, dass Arganöl nicht alleine angewendet werden soll.
    Ich frage mich: Gilt das für alle trocknenden Öle? Und: Kann ich die dann mit anderen trocknenden Ölen mischen?

    Konkret geht es darum, dass ich (abends spannende) Mischhaut habe und eine Tagespflege aus Ölen versuchen will (Falls das eine blöde Idee ist, bin ich für Hinweise dankbar ). Ich dachte an ein Distelöl-Rapsöl-Gemisch, bin jetzt aber sehr unsicher geworden, ob das eine gute Wahl wäre.

    Könnt ihr ein bisschen Licht ins Dunkle bringen?
    hallo kattl,

    öle sollte man (als dauerpflege) grundsätzlich nicht als alleinige pflege verwenden, egal welches öl oder ölmischung auch immer.

    selbst, wenn man das öl oder die ölmischung auf feuchte haut aufträgt, trocknen öle auf dauer aus.
    öle kann man mal zwischendurch alleine verwenden - so quasi als kur 1x wö zb.

    als dauerpflege sollte man emulsionen - cremes und lotionen aus wasser und öl - verwenden, weil nur die tatsächlich die haut am besten mit beidem versorgen (darüber gibt es empirische studien, die das belegen).

  7. #7
    Inventar Avatar von viv
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    AW: Ölkonfusion

    und wo sind die empirischen studien, die das belegen?

  8. #8
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von viv Beitrag anzeigen
    und wo sind die empirischen studien, die das belegen?
    JA das wüsste ich aber auch mal gerne!

  9. #9
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Katti, links an der Seite bei Olionatura ist eine Rubrik "Ölkombinationen" , da findet man schon gute Vorschläge.

    freckles, im Grunde hast Du recht. Allerdings kann man ab und zu nur mit Öl pflegen, die Haut sagt es einem ja recht deutlich, wenn Feuchtigkeit fehlt.
    Als ich jung war hat auch immer ein bisschen Karottinöl gereicht und das über Jahre.
    Einige Hauttypen kommen aber auch prima immer mit Öl aus, wie man z.B. an meiner Schwiegermutter und ihrem Olivenöl sieht. Die hatte mit 60 eine Haut wie 40. Bei mir hat das leider nur Pickel ausgelöst.
    Die Kombination Gesichtswasser mit Wirkstoffen und ein paar Tropfen Öl drüber ist für manche auch eine optimale Lösung.
    Fakt ist, das viele klassische Emulgetoren die Haut belasten und oft die Wirkung von Ölen und Wirkstoffen behindern, weil sie teils auf der Haut liegen und teils Wirkstoffe binden. Oft wird auf Alkohol oder Äös getippt, wenn eine Creme Hautreizungen auslöst. Auf die Emus kommt kaum jemand. Die können es aber auch sein. Ölgele ohne Emulgatoren oder mit Lecithin sind auf jeden Fall einen Versuch wert.
    <a href=http://nettisselfmade.blogspot.com/ target=_blank>Mein Blog</a>

  10. #10
    freckles
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Hyazinthe Beitrag anzeigen
    Katti, links an der Seite bei Olionatura ist eine Rubrik "Ölkombinationen" , da findet man schon gute Vorschläge.

    freckles, im Grunde hast Du recht. Allerdings kann man ab und zu nur mit Öl pflegen, die Haut sagt es einem ja recht deutlich, wenn Feuchtigkeit fehlt.
    Als ich jung war hat auch immer ein bisschen Karottinöl gereicht und das über Jahre.
    Einige Hauttypen kommen aber auch prima immer mit Öl aus, wie man z.B. an meiner Schwiegermutter und ihrem Olivenöl sieht. Die hatte mit 60 eine Haut wie 40. Bei mir hat das leider nur Pickel ausgelöst.
    Die Kombination Gesichtswasser mit Wirkstoffen und ein paar Tropfen Öl drüber ist für manche auch eine optimale Lösung.
    Fakt ist, das viele klassische Emulgetoren die Haut belasten und oft die Wirkung von Ölen und Wirkstoffen behindern, weil sie teils auf der Haut liegen und teils Wirkstoffe binden. Oft wird auf Alkohol oder Äös getippt, wenn eine Creme Hautreizungen auslöst. Auf die Emus kommt kaum jemand. Die können es aber auch sein. Ölgele ohne Emulgatoren oder mit Lecithin sind auf jeden Fall einen Versuch wert.

    ich hatte doch geschrieben, dass ich mich auf die dauerpflege .... also nur öle und immer und nichts anderes ..... beziehe!
    zwischendurch ist "nur öl" auch mal ganz gut !

    zu den ölgelen: das ist doch genau DIE kombination, die gut ist! öl und wasser zusammen! lecithin IST ein emulgator.

    so wie ich die ursprüngliche frage von kattl verstanden hatte, ging es nicht darum, ob sie irgendeinen inhaltsstoff nicht verträgt oder irgendeinen emulgator, sondern es ging darum, ob öl (argan-öl) alleine austrocknet.
    aber vielleicht habe ich ja die frage von kattl nicht verstanden.
    dann sorry bitte.


    Zitat Zitat von freckles
    hallo kattl,

    öle sollte man (als dauerpflege) grundsätzlich nicht als alleinige pflege verwenden, egal welches öl oder ölmischung auch immer.

    selbst, wenn man das öl oder die ölmischung auf feuchte haut aufträgt, trocknen öle auf dauer aus.
    öle kann man mal zwischendurch alleine verwenden - so quasi als kur 1x wö zb.

    als dauerpflege sollte man emulsionen - cremes und lotionen aus wasser und öl - verwenden, weil nur die tatsächlich die haut am besten mit beidem versorgen (darüber gibt es empirische studien, die das belegen).
    Geändert von freckles (31.07.2008 um 16:32 Uhr)

  11. #11
    ProcrastinationQueen Avatar von Sigune
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von freckles Beitrag anzeigen
    hallo kattl,

    öle sollte man (als dauerpflege) grundsätzlich nicht als alleinige pflege verwenden, egal welches öl oder ölmischung auch immer.

    selbst, wenn man das öl oder die ölmischung auf feuchte haut aufträgt, trocknen öle auf dauer aus.
    öle kann man mal zwischendurch alleine verwenden - so quasi als kur 1x wö zb.

    als dauerpflege sollte man emulsionen - cremes und lotionen aus wasser und öl - verwenden, weil nur die tatsächlich die haut am besten mit beidem versorgen (darüber gibt es empirische studien, die das belegen).
    Ich glaube, es kommt immer auch auf die Haut und deren individuelle Beschaffenheit an. Mein Mann z.B. pflegt sich schon lange nur mit Pflanzenbuttern und kommt damit sehr gut zurecht.
    Liebe Grüße Sigune
    "Das ist eine Schlangenlederjacke. Sie ist ein Symbol meiner Individualität und meines Glaubens an die persönliche Freiheit."
    - Sailor Ripley

  12. #12
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Lecithin ist natürlich auch ein Emulgator ebenso wie Eigelb und andere Sachen. Die klassischen Emulgatoren bestehen aber aus Fettalkoholen in Wachsform. Die können bei einigen Hautirritationenhervorrufen. Ich komme besser ohne klar. Nicht umsonst werden da ständig neue entwickelt, die wesentlich leichter sind. Das Problem scheint also auch in der Industrie bekannt zu sein.
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  13. #13
    freckles
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    AW: Ölkonfusion

    nun, ich lese immer noch nichts in kattl's frage bzgl. emulgatoren .....

    ich lese nur was von ölen zur alleinigen pflege - aber vielleicht lese ich das ja nicht richtig.

  14. #14
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion

    Auf die empirischen Studien könntest du trotzdem genauer eingehen freckles. Ich bezweifle die Aussage ganz stark.

    Es kommt echt auf die individuelle Hautbeschaffenheit an, wie andere schon sagten. Ich habe auch schon lange Zeit nur Öle benutzt zur Gesichtspflege und das war kein Problem (keine trockene Haut).

  15. #15
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von freckles Beitrag anzeigen
    nun, ich lese immer noch nichts in kattl's frage bzgl. emulgatoren .....

    ich lese nur was von ölen zur alleinigen pflege - aber vielleicht lese ich das ja nicht richtig.
    Die Emulgatoren hast du selbst zur Sprache gebracht.

    Zitat Zitat von freckles Beitrag anzeigen
    als dauerpflege sollte man emulsionen - cremes und lotionen aus wasser und öl - verwenden,
    Diese Emulsionen bekommt man nämlich ohne Emulgatoren nicht hin.

    Und für Leute, die keine Emulgatoren vertragen führt dann kein Weg an puren Ölen und Fetten vorbei.

  16. #16
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Ich hab mich damit auch nicht nicht auf kattis Ölfrage bezogen sondern auf Deine Ausführungen, dass Emulsionen besser wirken. Empirische Erhebungen geben immer den Durchschnittsbedarf wieder, von dem aber schätzungsweise prozentual ein zweistelliger Personenkreis abweicht.
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  17. #17
    Inventar Avatar von viv
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    AW: Ölkonfusion

    und die umfrage will ich sehen, die unabhängig, also nicht von irgendeinem kosmetikhersteller bezahlt ist. solche "studien" belegen doch eher das der kosument zu creme yx greifen soll und beruhigt das hirn abschalten kann.
    hirnloses cremen mit emulgatoren ist genauso unsinnig wie hirnloses cremen ohne emulgatoren.

  18. #18
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von viv Beitrag anzeigen
    und die umfrage will ich sehen, die unabhängig, also nicht von irgendeinem kosmetikhersteller bezahlt ist. solche "studien" belegen doch eher das der kosument zu creme yx greifen soll und beruhigt das hirn abschalten kann.
    Genau richtig!

  19. #19
    Janna
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    AW: Ölkonfusion

    Ich möchte Freckles da gerne unterstützen.

    Weil die Frage auftauchte (und nur deshalb): Es gibt einiges an Literatur, die fundiert Zusammenhänge erläutert, darunter selbstverständlich viele ohne kommerziellen Hintergrund, sondern eher dermatologisch orientiert (Beispiele: Gloor, Raab, Wohlrab, Fluhr, Thoma). Aber auch manche Veröffentlichungen von kommerziell Orientierten (Lautenschläger) sind ausgezeichnet geeignet, das eigene Tun besser zu verstehen. Eine kleine Auswahl, ganz persönlich zusammengestellt:

    Hochinteressant und umfassend: Eberhard Heymann, Haut, Haar und Kosmetik. Verlag Hans Huber 2003

    Sehr fundiert, in der Thematik etwas spezieller (aber die Grundlagen sind gut erläutert): Kathrin Schöbel, Liposomen, Gerbstoffe und essentielle Fettsäuren für die Pflege und Regeneration der Haut. Hamburg: Verlag Dr. Kovac, 1995

    Dermatologische Basislektüre:

    M. Gloor, K. Thoma, J. Fluhr: Dermatologische Externatherapie. Unter besonderer Berücksichtigung der Magistralrezeptur. Springer-Verlag, 2000

    Specials findest man bei Interesse in manchen Dissertationen, sie geben jedoch einen guten Einblick in aktuelle Fragestellungen.

    Wenn man das alles gelesen hat, weiß man immerhin, dass Ölgele kein Wasser enthalten, wie sie wirken und warum sie so wirken. Auch weiß man dann, wann reines Öl funktioniert, wann nicht und warum dies so ist, auch. Man kann Aussagen vergleichen, eigene Schlüsse ziehen und ist in keinem Fall gefährdet, »beruhigt das Hirn« abzuschalten. Im Gegenteil: da fängt es erst richtig an zu rotieren. Die eigene Praxis mit guter Theorie unterfüttern ist die beste Möglichkeit, gute Naturkosmetik herzustellen. Mich verwundert die Skepsis gegenüber Freckles Aussagen, wo andere aus meiner Sicht wirklich unqualifizierte fraglos akzeptiert werden. Gut, sie hat die Ressourcen nicht exakt genannt – aber wo sind denn die fundierten Ressourcen der Skeptiker? Ich sehe nur Spekulationen.

    Ich höre und lese vor allem in Foren viele Stimmen und kann nur feststellen, dass nicht wenige, die reine Ölpflege begeistert lobten, Wochen später jammern, ihre Haut spiele verrückt. Jetzt im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit werden wiederum viele die Erfahrung machen, dass Öl und Wasser ausreicht. Im Winter sieht das schon ganz anders aus. Warum?

    Kurz einige Fakten:
    Öl auf Haut funktioniert, solange die Haut selbst genügend versorgt, die Zellen prall gefüllt sind – der Hautturgor (Druck von innen gegen die Zellwand, wie eine gefüllte Blase) also intakt ist. Das Öl vermindert (nicht verhindert) das Verdunsten des Wassers nach außen, alles paletti. Mensch ist zufrieden, Wasser kommt von innen (viel trinken).

    Pures Wasser drunter ist schon mal klasse für die, bei denen das nicht mehr so gut funktioniert, aber im großen und Ganzen schon: Wasser pur macht kurzzeitig feucht, Öl drüber hält es fest. Gut. Kann lange funktionieren, kommt auf die Haut an.

    Noch intensiver: feuchtigkeitsbindende Stoffe ins Wasser, die es dort festhalten, Öl drüber. Klappt erstaunlich gut für viele, die bereits deutlich feuchtigkeitsarme Haut aufweisen. Kann sehr lange funktionieren.

    Nun kommt es: damit Wasser und Öl die Haut lückenlos überziehen, brauchen wir Emulgatoren. Die Haut produziert sie selbst, Cholesterole, Diglyceride, freie Fettsäuren zum Beispiel. Diese emulgieren Wasser und Fett, verbessern das Spreiten und führen zu einer hauteigenen Emulsion, die die Haut schützt. Perfekt – was aber, wenn diese hauteigenen Emulgatoren fehlen? Im Winter funktioniert das besonders schlecht, weil die Schmelzpunkte der hauteigenen Lipide höher liegen und sie dann zu zäh sind, sich lückenlos zu einem Film über die Haut zu legen. Folge: es verdunstet Wasser aus der Haut und trocknet sie aus. Fehlen hauteigene feuchtigkeitsbindende Substanzen, ist das Winter-Trockenheitsekzem vorprogrammiert.

    Trockener Haut, vor allem atopischer Haut, fehlen hauteigene Lipide, zusätzlich sind diese oft auch noch anders zusammengesetzt als die gesunder Haut. Hier müssen wir nachhelfen: perfekte Helfer sind Lecithine (Phospholipide), Sterole (Lanolin, UdA), also (ko)emulgierende Stoffe. Daher machen viele die Erfahrung, dass auf Dauer die reine Öl- oder Wasser-/Ölpflege nicht funktioniert. Öl und Wasser können nicht emulgiert, nicht fein verteilt, nicht gehalten werden. Ein wenig Lecithin (Emulgator) hinein – es funktioniert.

    Die beste Kombi für sehr trockene Haut: hydratisierende Stoffe, ausreichend Wasser, eine gute Ölkombi und Phospholipide und Phytosterole. Warum, steht durchweg in jeder halbwegs aktuellen Fachliteratur von Leuten, die sich damit auskennen: Dermatologen, die Lösungen für hautkranke Menschen suchen. Nix mit Studie XY für Produkt Z. Abgesehen davon dienen Studien unterschiedlichen Intentionen, seriösen wie unseriösen, und man sollte sie nicht ohne Unterschied in Grund und Boden verbannen. Am besten im Original nachlesen (Auftraggeber, Intention, Versuchsbedingungen prüfen) und dann entscheiden, ob sie überzeugen. Es gibt ausgezeichnete Studien, in o. g. Literatur finden sich Hinweise auf einige, die sich lohnen.

    Die klassischen Emulgatoren sind eine Nummer für sich: niedrig dosiert tun sie auf der Haut vorwiegend das, was sie sollen, nämlich für eine gute Spreitung der Fette sorgen, das Wasser halten, leicht rückfetten. Sie können mit den Lipiden der Haut Wechselwirkungen eingehen und die Haut durchlässiger machen (das heißt, es kommen Wirkkstoffe leichter rein, aber andere mitunter besser raus, z. B. Wasser), wenn sie zu hoch dosiert sind. Unsere nicht ionischen Emulgatoren (das sind alle Selbstrührer-Emus) sind im Allgemeinen gut verträglich. Selbst ein Mann, der von seinem lecithinbasierten Produkt lebt (das eben im engen Sinne nicht emulgatorfrei ist), Dr. Lautenschläger, vertraute mir bei meinem Besuch bei ihm im März an, dass diese sehr verträglich seien. Die Emulgatoren würden durch hauteigene Enzyme gespalten und problemlos verarbeitet. Ich mag sie im Gesicht trotzdem nicht mehr, mir sind sie zu schwitzig. Wir bekommen eben die Kleinstpartikel nicht hin; der handliche Hochdruckhomogenisierer für den kleinen Selbstrührerbedarf zuhause fehlt doch noch.
    Anders sieht es mit anderen Emulgatoren aus, kationischen beispielsweise. Incroquat wird doch von vielen so geliebt. Das Zeug kommt mir nicht auf die Kopfhaut.

  20. #20
    Janna
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Kattl Beitrag anzeigen
    Gestern hab ich im Netz auf einer "Handmade-Seite" die Ölliste durchgesehen und dabei den Hinweis gefunden, dass Arganöl nicht alleine angewendet werden soll.
    Konkrekt zu Deiner Frage: die Aussage ist physikalisch und kosmetisch falsch. Trocknendes Öl? Mit einer Jodzahl unter 100 (durchschnittlich) ist es ein nicht trocknendes Öl. Durch sein Fettsäurespektrum ist es sogar eines der wenigen Öle, die bereits hautphysiologisch recht ausgewogen ist, Ölsäure, Linolsäure, Palmitinsäure. Bei Bedarf etwas Linolensäure-haltiges dazu, fertig.

  21. #21
    Inventar Avatar von viv
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    AW: Ölkonfusion

    janna, das ist sehr interessant, vielen dank!
    also ich für meinen teil bin ja nicht so der selbstrührprofi und freue mich immer sehr von zb dir zu lernen. mit so allgemeinen aussagen wie creme=besser öl=schlechter kann ich eher nichts anfangen und vermute dahinter interessen der kk.
    ich komme halt zum selbstrühren durch hautprobleme mit kk und nk. warum und wieso ich welche hautprobleme und wovon genau bekomme, ist halt über trial+error rauszukriegen. also, zb, erstmal alles weglassen. nur öl+wasser, und pickelchen werden weniger. damit ist mir eben erstmal geholfen, trockene haut habe ich halt nicht, auch im winter nicht so richtig.
    vielen dank nochmal für deinen beitrag.

  22. #22
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Ölkonfusion

    Icroquat hat bei mir ganz schnell einen Supergau ausgelöst. Aber probieren muss ich ja alles.
    Mir ist aufgefallen, dass die neuen Emulgatoren wie Xyliance sich sehr reduzieren lassen und trotzdem, in Verbindung mit Gelbildnern sehr schöne stabile Emulsionen machen. Nächsten Winter komme ich sicher besser klar.
    Im Sommer reicht ein Hydro-Ölgel da meine Haut inzwischen gut ausbalanciert ist und eher zuviel kriegen kann als zu wenig.

    Bei Ölgelen kann es leicht zu Missverständnissen kommen, da sich hier für wasserbasierte Gele mit Öl und Wirkstoffen der Name Ölgel eingebürgert hat.
    Wenn ich wirklich Ölgel meine, verwende ich inzwischen das Wort Oleogel. Aber besser ist wirklich, man schreibt gleich, was gemeint ist
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  23. #23
    Janna
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Hyazinthe Beitrag anzeigen
    Bei Ölgelen kann es leicht zu Missverständnissen kommen, da sich hier für wasserbasierte Gele mit Öl und Wirkstoffen der Name Ölgel eingebürgert hat.
    Das ist es. Man muss nun nicht mit Fachbegriffen um sich werfen, aber es macht einfach Sinn, die eigenen Rührereien korrekt zu benennen, wenn es dafür schon eine vernünftige Nomenklatur gibt. Das hilft anderen, sich in dem ganzen Wirrwarr zurechtzufinden. Wenn jemand fragt, ob er sein Ölgel konservieren muss und ich antworte, »Nö, ist ja keine Wasserphase drin, aber Tocopherol macht Sinn«, ist das Chaos schon vorprogrammiert.

    Wasserbasierte Gele mit Ölen und Wirkstoffen (was auch gerade jetzt bei Ursuppen-Wetterlage gerne gerührt wird) sind fachlich korrekt Hydrodispersionsgele. Es wird nix neu erfunden, das gibt es schon alles.

    Ich wollte mit meinem Roman nur Freckles unterstützen, die ich als kritische und informierte Selbstrührerin wahrnehme, und niemandem auf die Füße treten. Insofern bin ich froh, dass das offensichtlich auch so angekommen ist. *SchweißvonderStirnWisch* Abgesehen davon sind die Bücher oben wirklich empfehlenswert; alleine Heymann stellt eigene Rührereien eine ganz andere Basis.

    Viv, Deine Strategie ist genau richtig, erst mal reduzieren und sich rantasten.
    Im Hinblick auf die Vermutung, hinter der Cremeorientierung stecke die Industrie, will ich nur folgenden Gedanken in den Raum stellen: diese hätte weniger Probleme, wenn sie die Strategie »Öl plus Wasser« als die einzig wahre verkaufen könnte: Ölgele müssen nicht in gleicher Weise konserviert werden wie Cremes und sind per se stabiler. Wäre praktisch für eine Firma, zwei Produkte zu vertickern, das Ölgel und ein konserviertes Wässerchen. Der Verbraucher ist's, der Cremes haben will. Sie sind so schön softig, geschmeidig … na ja, ich kann auch in Verzückung geraten, wenn ich schöne Cremetexturen sehe (selbstgemachte natürlich). Guck mal, die sehen doch lecker aus (links mit Glycerinstearat SE, rechts mit Xyliance gerührt):


    Hyazinthe, da sieht man, dass Xyliance von sich aus mehr Konsistenz gibt, es sind mehr »Zipfelchen«, die beim Reindippen stehen bleiben. Anders kann ich die Konsistenz ja nicht sichtbar machen.

  24. #24
    Inventar Avatar von viv
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    AW: Ölkonfusion

    ja, herrlich.. so schöne cremige cremes --ääh
    da kann ich auch nicht immer dran vorbei. ich wechsel immer etwas hin und her, mal kein emu, mal mit, ich selbst rühre aber fürs gesicht, wenn dann am liebsten mit lecithin. ich fand das schon immer ganz praktisch.
    das es mich zuhause packt und ich unbedingt tegomuls schmelzen will, passiert selten, nur mal für eine bodylotion mit parfumöl.
    janna, dein forum ist super, sehr hilfreich.

  25. #25
    Janna
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von viv Beitrag anzeigen
    ja, herrlich.. so schöne cremige cremes --ääh
    da kann ich auch nicht immer dran vorbei. ich wechsel immer etwas hin und her, mal kein emu, mal mit, ich selbst rühre aber fürs gesicht, wenn dann am liebsten mit lecithin.
    Lecithine, ja … die liebe ich in jeder Form. Interessant, gestern habe ich probeweise zwei Proben gerührt, 20 % Fettphase (also Öle, Cetylalkohol, UdA, Sheabutter) und 80 % Wasser, mit 0,2 % Xanthan angedickt. In der einen war Reinlecithin (2 %) als Emulgator, in der anderen keiner – also ein Hydrodispersionsgel . Tja, was klebte mehr? Das ohne Lecithin … selbst das Reinlecithin sorgt für besseres Einziehen und weniger Kleben als das Gel pur. Mit Lipo wird's natürlich perfekt, aber ich wollte den puren Vergleich.

    »Richtige« Cremes mag ich nur noch am Körper. Aber ich rühre sie gerne.

  26. #26
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Janna Beitrag anzeigen
    Weil die Frage auftauchte (und nur deshalb): Es gibt einiges an Literatur, die fundiert Zusammenhänge erläutert,
    Sie schrieb aber von "Studien".
    Sobald man nach den "Studien" gefragt hat, wurde es plötzlich ganz ruhig um das Thema. Und ich glaube das ist hier sehr bezeichnend für die Qualität dieser "Quellen" (wenn es die überhaupt in Wirklichkeit gibt).

    Die Bücher mögen ja ganz gut sein, aber es sind immer wieder einzelne Meinungen von irgendwem. Die sind subjektiv auch, wenn sie von Dr.Dr.Pillenmann kommen. Das trifft wieder für einige zu, für andere nicht.

  27. #27
    Janna
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    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Mary1985 Beitrag anzeigen
    Sie schrieb aber von "Studien".
    Ja, das habe ich gelesen. Die oben genannte Literatur ist selbstverständlich gut recherchiert und nennt die jeweiligen Forschungsbeiträge. Fachliteratur ist in der Regel eine Zusammenstellung des aktuellen Forschungsstands aus Studien, mit jeweiligem Quellennachweis.

    Und ich glaube das ist hier sehr bezeichnend für die Qualität dieser "Quellen" (wenn es die überhaupt in Wirklichkeit gibt).
    Die Aussage verstehe ich nicht. Es gibt unzählige hervorragende Quellen. Man muss sich nur bemühen, sie zu suchen und zu lesen – und dann, wichtig – mit der eigenen Erfahrung zu konfrontieren.

    Die Bücher mögen ja ganz gut sein, aber es sind immer wieder einzelne Meinungen von irgendwem. Die sind subjektiv auch, wenn sie von Dr.Dr.Pillenmann kommen. Das trifft wieder für einige zu, für andere nicht.
    Welche Quellen bevorzugst Du? Welche sind Deiner Meinung nach objektiv? Nein, hier bin ich anderer Auffassung. Gründe dafür folgen weiter unten.

    Ich bin ein sehr kritischer Mensch, Mary, daher lege ich Wert darauf, Studien, die in Fachliteratur genannt wird, im Original zu lesen, was Zeit kostet, aber in meinen Augen der einzige Weg ist, Zusammenhänge zu verstehen und einen Blick für das Themengebiet zu bekommen. Dann – und erst dann – ist es möglich, seriöse von nicht seriösen Ansätzen zu unterscheiden, freie Forschungsansätze von Auftragsstudien zu differenzieren, Querverweise zu deuten – und das eigene Hirn zu benutzen. Aus diesem Grund lege ich meine Quellen in meinen Webprojekten offen. Ich bin kein Oberguru, sondern möchte mit anderen in einen Austausch gelagen und es jedem ermöglichen, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Auch möchte ich dazulernen und bin dankbar für Quellen, die andere Perspektiven aufzuzeigen. Klar kann man ans Selbstrühren auch anders ran gehen. Möge jeder so rühren wie er/sie möchte. Wenn hier allerdings die Nachfrage nach Studien kommt, lese ich daraus den Wunsch nach mehr Fachlichkeit.

    Diese Differenzierung vermisse ich bei Dir. Deine Aussagen sind pauschal und lassen keinen Ansatz für eine fachliche Diskussion. Der Sache würde nützen, wenn Du konkret sagst: «Ich habe hier eine Arbeit von XY, der Aspekt Z kritisch sieht. Nach seinen Ergebnissen stellt sich der Sachverhalt so dar ….« Ich lese aber nichts dergleichen, nur unkonkrete Formulierungen, die ich nicht teile.

    Nein, subjektiv ist die Beobachtung, was z. B. eine Substanz in einer Haut macht, in keiner Weise. Wenn Harnstoff mit den Korneozyten im Stratum corneum interagiert, ihre Proteinstruktur lockert und dadurch die Penetration von wasserlöslichen Substanzen erleichert, ist das ein Fakt, das man messen kann, immer wieder. Um kranke Haut zu heilen, forschen sehr viele Menschen an den unterschiedlichsten Emulsionsgrundlagen, ihren Wechselwirkungen mit therapeutischen Wirkstoffen, aus welcher (O/W-, W/O-Emulsion, Hydrogel, Ölgel usw.) diese besonders leicht (schnell) und effektiv (tief) penetrieren … da geht es nicht um den neuen Antifaltenwirkstoff einer hochdotierten französischen Nobelmarke.

    Also, bin offen für Studien, die zu anderen Ergebnissen kommen. Bitte aber ohne Dr. Pillemann. Der ist kein Dermatologe.

  28. #28
    Inventar Avatar von Mary1985
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    AW: Ölkonfusion


  29. #29
    Janna
    Besucher

    AW: Ölkonfusion

    Zitat Zitat von Mary1985 Beitrag anzeigen
    Gut, es war ein Versuch. Belassen wir es dabei.

  30. #30
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    AW: Ölkonfusion

    Holla - was für eine (spannende) Diskussion hab ich denn da ausgelöst

    Darf ich mal den Versuch einer Zusammenfassung wagen (man möge mir fachliche Fehler verzeihen und korrigieren - ich bin absoluter Anfänger, aber lernfähig)? :

    Nur Öl ohne alles auf die (lange) Dauer ist (jedenfalls außerhalb des Sommers) in der Regel nix. Wenn, dann muss schon (zumindest) Wasser drunter.
    Cremes oder Gele wirken besser, weil sie besser in die Haut einziehen, dort die Wirkstoffe arbeiten und die Spreitfähigkeit so bearbeitet werden kann, dass sich die Haut sehr lange sehr gut gepflegt anfühlt.

    Über die Quellen sind sich die Damen und Herren uneinig, ich bin sehr interessiert.

    Bis jetzt Einwände?

    Das heißt jetzt für meine mitessergeplagte Mischhaut:
    Als Öl brauche ich ein trocknendes, was aber gerade nicht Arganöl ist. (Bei Olionatura habe ich mir jetzt Distelöl + Mandelöl + Jojobaöl rausgesucht. Gibt es da Einwände?) Außerdem brauche ich ein Gesichtswasser, damit meine Haut nicht mehr so schuppt (tagsüber) / spannt (abends) und für den Herbst/Winter ein/e Gel/Creme, richtig? Uff.

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