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Ergebnis 41 bis 80
  1. #41
    Loreley
    Besucher

    AW: So einfach wie möglich leben

    Marilyn,

    ich glaube, kein Mensch braucht alles von allem, also eine Riesenauswahl an Kleidung UND Seife UND Mascaras UND Büchern UND alten Fernsehzeitschriften UND Parfums und, und, und.

    Vielleicht findest du heraus, wofür dein Sammler-Herz wirklich schlägt und kannst dafür in anderen Bereichen "entschlacken"? Tut wirklich gut.

    Es kommt auch vor, dass hinter dem überstarken Bedürfnis alles mögliche zu horten, ein ganz anderer "Mangel" steckt, den man aber durch das Mehr an Besitz gar nicht füllen kann - und deshalb natürlich auch mehr braucht.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man durch Entrümpeln Platz schafft dafür, dass Neues in sein Leben treten kann. Vielleicht ist das esoterisches Wunschdenken, aber mir gefällt der Gedanke.

  2. #42
    Marilyn0106
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Da stimme ich dir zu. Ich brauche keineswegs alles was ich habe, aber haben will ich es eben doch. Was würde wohl ein Therapeut dazu dagen?

    Liebe Grüße
    Marilyn

  3. #43
    LWB
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Loreley Beitrag anzeigen
    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man durch Entrümpeln Platz schafft dafür, dass Neues in sein Leben treten kann. Vielleicht ist das esoterisches Wunschdenken, aber mir gefällt der Gedanke.
    Geht mir genauso... Es heißt, das Leben hat die Tendenz, Vakuum zu füllen. D. h., wenn kein Platz im Leben für Neues ist, muss man Platz schaffen. Das heißt aber nicht, dass man 50 Bücher entsorgt und 50 neue anschafft (als Beispiel), sondern dass das Entrümpeln in einem Bereich etwas Neues in einem ganz anderen Bereich anziehen kann. Sicher klingt das esoterisch, aber ich bin davon überzeugt, dass es so ist (auch aus eigener Erfahrung)

  4. #44
    Loreley
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    AW: So einfach wie möglich leben

    @ Marilyn
    Keine Ahnung, wahrscheinlich: "Möchten sie darüber sprechen?"

    Wenn du und deine Familie nicht unter den vollen Schränken leiden und/oder dem finanziellen Ruin entgegengeht, ist es nicht gefährlich. Aber vielleicht kommst du dir ja auf die Schliche, was die Motivation für das ist.

  5. #45
    Fortgeschritten Avatar von Ayana
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Marilyn, wenn ich mal wieder einen Anfall habe, zwinge ich mich erstmal ein paar Tage zu überlegen ob ich das WIRKLICH haben muss.
    Spontankäufe sind eher eine Ausnahme.

    Außerdem überlege ich mir immer, was ich mit dem gesparten Geld alles machen könnte. Das geht jetzt zwar vielleicht ein bisschen weit, aber ich finde, bevor ich mir ein fünftes, sechstes oder zehntes Shampoo kaufe, spende ich das Geld lieber für Bedürftigte. Somit konnte ich jemandem helfen und nebenbei ist es ein schöneres Gefühl als der Blick auf das Regal mit dem fünften, sechsten oder zehnten Shampoo.

  6. #46
    Forengöttin Avatar von Scheherazade
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Marylin, ich verstehe Dich da sehr gut Ich beneide alle, die wirklich und auf die Dauer minimalistisch leben können. Leider habe ich es nie zur Puristin geschafft und entschuldige mich immer damit, dass ich ja in einem Büro mit Kundenverkehr arbeite und nicht jeden Tag mit Jeans und zwei sich abwechselnden Shirts erscheinen kann, von den Schuhen und Schmuck ganz zu schweigen. ALLES NUR AUSFLÜCHTE!!! Heute früh habe ich meinen Parfümschrank aufgemacht und dachte, damit könnte ich die ganze Nachbarschaft versorgen und die müssten dann jahrelang keinen Duft kaufen. Aber gut, das ist ja wirklich meine Leidenschaft, mein Hobby, genauso wie Bücher. Ich liebe volle Bücherregale und lese sehr viel. Aber gut, deswegen muss man ja die Bücher nicht alle zu Hause haben. Bei der Kosmetik geht es eigentlich, da habe ich nur das, was ich im Gebrauch habe und vertrage - wenn ich nicht gerade hoppe Duschgels für meine Familie, Shampoo usw. habe ich auf Vorrat im Schrank, da ich immer bestimmte NK-Sachen kaufe, die es nicht überall gibt. Ich selbst benutze Olivia's Seifen, wovon ich auch einige im Schrank habe. Bei Schminkzeug hat sich auch einiges angesammelt, aber immer nur soviel, wie in meinen Schminkkoffer passt. Ich mag es nicht, wenn alles im Bad verstreut herumliegt.
    Nachdem ich den Thread durchgelesen habe, bin ich aber zumindest sehr nachdenklich geworden und habe beschossen, meine Schränke mal wieder gründlich auszumisten. Darauf freue ich mich irgendwie schon richtig
    Liebe Grüße
    Scheherazade


    Ein Duft ist wie Poesie, die sich verflüchtigt und in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt. (nach Jean Paul 1763-1825)

  7. #47
    Schafhirtin
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    AW: So einfach wie möglich leben

    "Kram" und "Zeug" nervt doch einfach.

    Ich brauch' einfach nichts ausser Internet und 'ne Grosstadt drumherum und ich MACHE lieber vielfältige Dinge statt viele Dinge zu HABEN.

    Seit es endlich ordentliche eBook-Reader gibt, kann ich auch ENDLICH Tausende von Büchern entsorgen - was beim nächsten Umzug 38 Kisten einsparen wird. ;)

    Ich brauch' einfach nichts. Vor ein paar Jahren hatten wir eine riesige 138m2 Wohnung mit Fischgrät-Parkett und Flügeltüren und sowas alles - Berliner Altbau der besseren Art - und ich sass darin wie ein Dienstmädchen bei der Bewerbung 1916 auf der Sofakante. ;) Die Lehre: Ich brauch' auch keine unfassbar schicke Wohnung - Arbeiter-Altbau reicht.

    Und wer sich von seinem Krempel nicht trennen kann, möge sich ein oder zwei Kunstbände über japanische Inneneinrichtung und Ryokans anschaffen und wird schlagartig die Motivation finden, einfach alles wegzuwerfen.

    Mal ganz abgesehen davon bin ich in der Regel schlicht völlig überfordert und genervt, wenn ich vor dieser typischen Pseudo-Auswahl stehe: Zuerst sieht es nach "Vielfalt" aus, aber wenn ich genauer hinsehe, ist es nur die 100. Variation von Gegendstand X. Beim Bäcker kriege ich 40 Brotsorten - aber ein WIRKLICH gutes, simples, schlichtes Graubrot mit genialer Kruste ist praktisch unmöglich zu kriegen - stattdessen kriege ich jungfrauengeknetetes, glutenfreies, Quinoa-Algensprossen-Foccacio mit Sojamehl und Manukahonig. Ich weiss nicht wieviel Klamotten-Läden und Boutiquen es in Berlin gibt - aber ganz schlichte Basics in schwarz in guter Qualität sind kaum aufzutreiben. Für Geschirr gibt's sowas - da hat sich ein Ladeninhaber einfach hingestellt und weltweit alles an "schlicht, weiss, einfach" zusammengekauft.

    Auf Kosmetik übertragen: Ich kriege wirklich jeden aber auch JEDEN Unsinn von Whiskey-Zahnpasta bis Glow-Tagescreme - aber eine superschlichte, emulgatorfreie Hautcreme mit WIRKLICH intelligenten INCI gibt's nicht. (Nach meiner Definition wäre das die DMS-Version einer Weleda-Mandel mit Urea statt Glycerin in etwa..)

    Praktisch heisst das, dass ich Dinge wählerischerweise in der Regel gar nicht erst kaufe, wenn sie nicht 100pro sind, was ich haben will, ich extrem schnell, häufig und regelmässig wegschmeisse oder verschenke, ich grundsätzlich so häufig wie möglich auf digitale Versionen ausweiche und generell mich frage, ob ich das wirklich brauche.

    Ab und zu schwelge ich dann mal so richtig in "alles durchprobieren", aber das Endergebnis ist immer ein ermüdetes Gefühl von "been there, done that" und die Realisierung, dass weniger mehr ist. Beim Seife machen habe ich glaube ich alle Techniken und Fette und Zutaten durch und was übrig bleibt, ist einfach nur eine Handvoll Öle, die es WIRKLICH bringen und natürlich Qualität durch Erfahrung und Routine.

  8. #48
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Scheherazade Beitrag anzeigen
    Nachdem ich den Thread durchgelesen habe, bin ich aber zumindest sehr nachdenklich geworden und habe beschossen, meine Schränke mal wieder gründlich auszumisten. Darauf freue ich mich irgendwie schon richtig
    dann ist es genau der richtige augenblick dafür. ohne die freude darauf bräuchte ich gar nicht erst anfangen. dann wird eh kaum etwas entsorgt. mich muss es rappeln und dann wird auch wieder richtig luft.

    Sägespäne… Der Feenstaub des Mannes

  9. #49
    Loreley
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Für mich ist es eine Frage der Prioritäten, die man setzt. Ich kaufe generell lieber hochwertig (bei Bekleidung, Nahrung und Kosmetik auch gerne Bio - aber nicht nur) und wenig.

    Meine Wohnung in ein Zen-Kloster zu verwandeln, käme mir trotzdem nicht in den Sinn und auch nicht, meine Bücher durch einen E-Reader zu ersetzen. Irgendwann will ich auch noch schönes Papier fühlen *streichel* und meine Äuglein nicht auf einen Bildschirm richten. Dafür schleppe ich dann halt.

    Aber das ist Geschmackssache. Wichtig ist doch nur, dass man Dinge, die einen belasten, also solche erkennt - und abschafft!

    Was die ermüdende und unbefriedigende Pseudo-Auswahl in vielen Bereichen angeht, gebe ich Su-Shee vollkommen recht.

    Dumm nur, dass unser Wirtschaftssystem (und dieses Forum ) auf der Weckung von vorher nicht vorhandenen Bedürfnissen aufbaut. Man muss schon bewusst das Gehirn einschalten und vielleicht auch mal das Gefühl eines Was-habe-ich-alles-für-ein-Zeug-Overkills erlebt haben, um sich ein stückweit davon zu befreien.
    Geändert von Loreley (11.09.2008 um 11:57 Uhr)

  10. #50
    Schafhirtin
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Naja, man kann ja einfach viel über Kosmetik WISSEN statt viel Kosmetik zu horten. :)

  11. #51
    Forengöttin Avatar von Scheherazade
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Gut, zumindest bin ich "schon" soweit, dass ich mich von der riesigen Pseudo-Auswahl in den Geschäften nicht mehr blenden lasse. Meistens weiß ich genau was ich will und worauf es ankommt.
    Allerdings kann ich mir auch kein Leben ohne meine Bücher vorstellen, der Bildschirm ist da für mich keine Alternative.
    Trotzdem wird demnächst gründlich ausgemistet. Ich bin jetzt so motoviert, dass ich am liebsten aus dem Büro nach Hause stürzen würde. Dafür kann eben dieses Forum auch mal gut sein
    Liebe Grüße
    Scheherazade


    Ein Duft ist wie Poesie, die sich verflüchtigt und in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt. (nach Jean Paul 1763-1825)

  12. #52
    *in*process* Avatar von Rubinia
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Dinge, an denen das Herz hängt, die Freude machen belasten nicht und müssen deshalb auch nicht ausgemistet werden.
    Der Grundgedanke dieses Minimalgedankes ist aber sehr gut, finde ich.

    Wir schaffen nur Dinge an, die wir auch wirklich nützen, wir kaufen hochwertige Sachen, die jahrelang ihre Funktion erfüllen (Möbel, Geschirr etc.) und nichts, das alle Nase lang durch etwas anderes ersetzt wird.
    Auch sind unsere Schränke nicht mit Unmengen dieser Dinge gefüllt sondern alles ist ständig im Gebrauch.

    Ab und an überfällt mich (nur kosmetisch) auch mal das Hamstergen aber ich habe es sehr gut im Griff, da ich mittlerweile das öde Gefühl kenne, zuviel zu haben und immer nur an's Aufbrauchen zu denken, obwohl die Produkte garnicht mehr meinen Vorstellungen entsprechen . Üblicherweise entsorge ich alles, was längere Zeit nicht im Gebrauch war und somit von mir nicht vermisst wurde. Momentan steht eine Serie flankiert von einigen guten Ölen im Badschrank . Das ist aber ziemlich neu aber ich lerne noch

    Su-Shees Altbauwohnung hätte mir sehr gefallen . Mein Wunsch nach Minimalismus bezieht sich nicht auf meine Umgebung. Für mich ist mein Zuhause meine Oase, die ich stimmig und hochwertig eingerichtet habe nach dem Motto "weniger ist mehr" allerdings würde ich einen schönen Altbau dem "Arbeiter-Altbau" (was für ein Wort ) vorziehen, einfach weil es meine Sinne mehr erfreut.
    Wir wohnen zwar in einem großen Haus aber sehr luftig und gradlinig möbliert, so dass Mensch und Möbel atmen können.

    Da ich meinen Schmuck- und Kleidungsstil definitiv gefunden habe investiere ich mein Geld lieber in teuere aber weniger Stücke, von denen ich mittlerweile genügend angeschafft habe, so dass sich die Kaufwünsche sehr in Grenzen halten, will sagen, dass mir was schon sehr sehr gut gefallen muss, damit ich es kaufe...das ist eher selten.
    Geändert von Rubinia (11.09.2008 um 12:35 Uhr)
    Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.
    Novalis

  13. #53
    maxie
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Su-Shee Beitrag anzeigen
    Naja, man kann ja einfach viel über Kosmetik WISSEN statt viel Kosmetik zu horten. :)
    ...wobei auch wissen horten eine art von horten ist *g*
    ich meine jetzt überhaupt nicht Dich, Su-Shee, aber bei deinem post ist mir sofort eingefallen, daß ich mal, in den trübsinnigen vor-internet-tagen, eine dame kannte, die sich wirklich so ziemlich alle "frauenzeitschriften" gekauft hat, die sie nur auftreiben konnte, steht ja nun wirklich immer so ziemlich dasselbe drin - sehr treffend deine bemerkung zur "pseudo-auswahl" - wusste sie eigentlich auch, aber sie hatte total panik, irgendwas zu verpassen, wenn sie nicht alles liest...

    materielles horten ist das eine, da bin ich nicht anfällig (und ich liebe ryôkan :) ich freue mich auch, wenn sich jemand beschwert, dass es bei mir "so kahl aussieht") und das andre ist horten von informationen/erlebnissen (da bekenne ich mich schon eher schuldig),
    ich persönlich ziehe es vor, mit meinem sauer oder auch süss verdienten geld erlebnisse statt materiellen besitz anzuhäufen, aber ich denke das kann durchaus auch ähnlich belastend sein, ich hab leute erlebt, die sich nicht wohlfühlen werden, wenn sies nicht schaffen, jede europäische hauptstadt gesehen zu haben, mit einem mädchen aus jedem asiatischen land eine nacht verbracht zu haben ( ! ernsthaft.) etc. würd ich auch nicht grad als "so einfach wie möglich leben" bezeichnen...achja, und sie werden sich natürlich ebenso wenig wohlfühlen, wenn sies geschafft haben...

    das "so einfach wie möglich" ist natürlich von vielen faktoren abhängig - job, familie, umgebung,fähigkeiten...
    oje, ich hör jetzt mal lieber auf, zu dem thema könnt ich bände schreiben, aber ist ein sehr netter thread,sehr interessant zu lesen
    Geändert von maxie (11.09.2008 um 13:14 Uhr)

  14. #54
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    dieses horten sind ja alles irgendwo ziele, die man erreichen will. vielleicht sollte man sich wichtigere ziele setzen, die einen am ende auch befriedigen.

    Sägespäne… Der Feenstaub des Mannes

  15. #55
    Forengöttin Avatar von Scheherazade
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Ja, man sollte sich auf wenig, aber für sich selbst wichtige Dinge beschränken können. Und ich glaube, darin liegt für die meisten das Problem, das herauszufiltern, was einen wirklich glücklich macht und befriedigt. Diese Sucht, möglichst viele materielle Dinge anzuhäufen und soviel wie möglich zu erleben, in welcher Form auch immer, ist ein Phänomen/Problem unserer Gesellschaft. Aber ich bin sicher, sich damit zu beschäftigen und ernsthaft darüber nachzudenken und Wege für sich zu suchen, ist schon ein wichtiger erster Schritt aus der Konsumfalle.

    Du hast recht maxie, man könnte Bände darüber schreiben...........
    Liebe Grüße
    Scheherazade


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  16. #56
    Schafhirtin
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Rubinia Beitrag anzeigen
    Su-Shees Altbauwohnung hätte mir sehr gefallen . Mein Wunsch nach Minimalismus bezieht sich nicht auf meine Umgebung. Für mich ist mein Zuhause meine Oase, die ich stimmig und hochwertig eingerichtet habe nach dem Motto "weniger ist mehr" allerdings würde ich einen schönen Altbau dem "Arbeiter-Altbau" (was für ein Wort ) vorziehen, einfach weil es meine Sinne mehr erfreut.
    Um das zu Präzisieren: In Berlin gibt es (gross-)bürgerlichen Vorderhaus-Altbau und Arbeiter-Altbau. Das ist einfach Stadtgeschichte. Die bürgerlichen Altbauwohnungen sind die 6-8 Zimmer-Teile mit 240 m2, 2 Eingängen, einer 45 m2 Küche und einer klaren, an der Wohnung erkennbaren Trennung zwischen "Dienstboten" und "Familie". Die gibt's halt noch in ungetrennt relativ selten. Dafür gibt's den Vorderhaus-Bürger-Altbau - der hat eben dann mal so 130, 140 m2 und eben jenes Parkett, die coolen Türen, Stuck und all sowas.

    Mein Arbeiter-Altbau ist halt im 2. Seitenflügel jetzt und nicht im Vorderhaus, hat keinen Stuck, keine Flügeltüren und kein Parkett, sondern die typischen breiten Holzdielen und "nur" 120 m2. :) Da in Berlin ganze Stadtviertel explizit als Arbeiterquartiere um die Jahrhundertwende hochgezogen wurde als sozialpolitische Massnahme, gibt's eben auch "Arbeiter-Altbau".

    Dadurch, dass der "schnörkelloser" und weniger Jugendstil-Bombast hat, fühle ich mich da einfach wohler.

    Ich hätte auch beinahe mal 'ne 6-Zimmer Wohnung mit Intarsienparkett (!) aus den frühen 30ern und Bibliothek und Salon bezogen... :)

  17. #57
    LÖWENMAMA Avatar von Sommernachtstraum
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Su-Shee
    "Kram" und "Zeug" nervt doch einfach.

    Ich brauch' einfach nichts ausser Internet und 'ne Grosstadt drumherum und ich MACHE lieber vielfältige Dinge statt viele Dinge zu HABEN.

    Seit es endlich ordentliche eBook-Reader gibt, kann ich auch ENDLICH Tausende von Büchern entsorgen - was beim nächsten Umzug 38 Kisten einsparen wird. ;)

    Ich brauch' einfach nichts. Vor ein paar Jahren hatten wir eine riesige 138m2 Wohnung mit Fischgrät-Parkett und Flügeltüren und sowas alles - Berliner Altbau der besseren Art - und ich sass darin wie ein Dienstmädchen bei der Bewerbung 1916 auf der Sofakante. ;) Die Lehre: Ich brauch' auch keine unfassbar schicke Wohnung - Arbeiter-Altbau reicht.

    Und wer sich von seinem Krempel nicht trennen kann, möge sich ein oder zwei Kunstbände über japanische Inneneinrichtung und Ryokans anschaffen und wird schlagartig die Motivation finden, einfach alles wegzuwerfen.

    Mal ganz abgesehen davon bin ich in der Regel schlicht völlig überfordert und genervt, wenn ich vor dieser typischen Pseudo-Auswahl stehe: Zuerst sieht es nach "Vielfalt" aus, aber wenn ich genauer hinsehe, ist es nur die 100. Variation von Gegendstand X. Beim Bäcker kriege ich 40 Brotsorten - aber ein WIRKLICH gutes, simples, schlichtes Graubrot mit genialer Kruste ist praktisch unmöglich zu kriegen - stattdessen kriege ich jungfrauengeknetetes, glutenfreies, Quinoa-Algensprossen-Foccacio mit Sojamehl und Manukahonig. Ich weiss nicht wieviel Klamotten-Läden und Boutiquen es in Berlin gibt - aber ganz schlichte Basics in schwarz in guter Qualität sind kaum aufzutreiben. Für Geschirr gibt's sowas - da hat sich ein Ladeninhaber einfach hingestellt und weltweit alles an "schlicht, weiss, einfach" zusammengekauft.

    Auf Kosmetik übertragen: Ich kriege wirklich jeden aber auch JEDEN Unsinn von Whiskey-Zahnpasta bis Glow-Tagescreme - aber eine superschlichte, emulgatorfreie Hautcreme mit WIRKLICH intelligenten INCI gibt's nicht. (Nach meiner Definition wäre das die DMS-Version einer Weleda-Mandel mit Urea statt Glycerin in etwa..)

    Praktisch heisst das, dass ich Dinge wählerischerweise in der Regel gar nicht erst kaufe, wenn sie nicht 100pro sind, was ich haben will, ich extrem schnell, häufig und regelmässig wegschmeisse oder verschenke, ich grundsätzlich so häufig wie möglich auf digitale Versionen ausweiche und generell mich frage, ob ich das wirklich brauche.

    Ab und zu schwelge ich dann mal so richtig in "alles durchprobieren", aber das Endergebnis ist immer ein ermüdetes Gefühl von "been there, done that" und die Realisierung, dass weniger mehr ist. Beim Seife machen habe ich glaube ich alle Techniken und Fette und Zutaten durch und was übrig bleibt, ist einfach nur eine Handvoll Öle, die es WIRKLICH bringen und natürlich Qualität durch Erfahrung und Routine.
    Wie treffend formuliert, ich stimme Dir voll und ganz zu... allerdings auf Bücher verzichten möchte ich nicht, das Internet ist da kein Ersatz für mich.
    Alles Liebe Sommi

  18. #58
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    und ich würd nicht auf ne schöne (nicht überfüllte) wohnung verzichten wollen. es hat halt jeder seine ecke, wo er aussortieren kann. der eine kosmetik, der andere bücher, überflüssige haushaltsgegenstände, freunde und manche können auf alles verzichten. ein toller thread. ich werde gespannt weiterlesen.

    Sägespäne… Der Feenstaub des Mannes

  19. #59
    Schafhirtin
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Bahia Beitrag anzeigen
    Wie treffend formuliert, ich stimme Dir voll und ganz zu... allerdings auf Bücher verzichten möchte ich nicht, das Internet ist da kein Ersatz für mich.
    Hab' ich doch auch nicht gesagt.

    Ich kaufe Bücher halt nicht mehr auf Papier, sondern digital und lese sie mit so 'nem Star Trek Lesepad aka eBookreader. :)

    Auf Papier kauf' ich nur noch die "lese ich immer wieder" Bücher.

  20. #60
    Halbwissende Avatar von Petite_S
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Deichkind Beitrag anzeigen
    Mich interessiert nun: Lebt Ihr auch nach diesem Prinzip und wenn ja, wie und in welchen Breichen Eures Lebens?
    Kosmetik (klar)/ alle oben aufgelisteten Sachen/ Wasser- (Duschen), Strom-, Energieverbrauch/ Freunde (kann man auch mal ausmisten)/ ... keine Ahnung, was noch alles...
    Schönes Thema! Ich hatte immer schon einen Hang zum Purismus & frugalem Leben, bin aber - für meinen Geschmack - noch weit davon entfernt, mit dem Notwendigsten auszukommen: zuviele Klamotten, zuviel Kosmetik, zuviel Zeugs, dass irgendwo rumsteht, z.B. Schmuck, obwohl ich nie Schmuck trage... Dabei bin ich, im Vergleich zu Sammlernaturen schon ziemlich spartanisch: Ich benutze z.B. nur ein Parfum (dennoch fliegen hier noch immer Proben rum, nicht mehr als 10, aber für meinen Geschmack schon zuviel).

    Und ich muss demnächst wieder ausmisten, dass macht mir jedesmal große Freude, wenn z.B. der Kleiderschrank leerer wird und alles, was ich eine Saison nicht getragen habe, verkauft oder verschenkt wird. Ich muss dazu aber auch in der richtigen Stimmung sein, damit der "kann weg"-Haufen größer ist als der "geht-doch-noch"-Haufen

    Bei Dingen, die ich kaufe, versuche ich weitestgehend auf fair produzierte & gehandelte Dinge zurückzugreifen, Kosmetik sollte tierversuchsfrei sein. Darüber hinaus achte ich auf Qualität, ich nutze Dinge gerne viele Jahre lang, sofern sie auf Langlebigkeit hin gemacht sind, dürfen sie auch gerne teuer in der Anschaffung sein.

    Mein ideales Motto lautet eigentlich Omnia mea mecum porto (Alles, was ich besitze, trage ich bei mir) - aber ob ich das jemals erreiche? Mal sehen

  21. #61
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    ich mache immer drei haufen. "kann weg", "behalt ich" und "kuck ich mir später noch mal an und überlege". der letzte haufen wird dann meist doch noch komplett entsorgt, wenn ich erstmal richtig in wegschmeiß-laune bin.

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  22. #62
    *in*process* Avatar von Rubinia
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Su-Shee Beitrag anzeigen
    Um das zu Präzisieren: In Berlin gibt es (gross-)bürgerlichen Vorderhaus-Altbau und Arbeiter-Altbau. Das ist einfach Stadtgeschichte. Die bürgerlichen Altbauwohnungen sind die 6-8 Zimmer-Teile mit 240 m2, 2 Eingängen, einer 45 m2 Küche und einer klaren, an der Wohnung erkennbaren Trennung zwischen "Dienstboten" und "Familie". Die gibt's halt noch in ungetrennt relativ selten. Dafür gibt's den Vorderhaus-Bürger-Altbau - der hat eben dann mal so 130, 140 m2 und eben jenes Parkett, die coolen Türen, Stuck und all sowas.

    Mein Arbeiter-Altbau ist halt im 2. Seitenflügel jetzt und nicht im Vorderhaus, hat keinen Stuck, keine Flügeltüren und kein Parkett, sondern die typischen breiten Holzdielen und "nur" 120 m2. :) Da in Berlin ganze Stadtviertel explizit als Arbeiterquartiere um die Jahrhundertwende hochgezogen wurde als sozialpolitische Massnahme, gibt's eben auch "Arbeiter-Altbau".

    Dadurch, dass der "schnörkelloser" und weniger Jugendstil-Bombast hat, fühle ich mich da einfach wohler.

    Ich hätte auch beinahe mal 'ne 6-Zimmer Wohnung mit Intarsienparkett (!) aus den frühen 30ern und Bibliothek und Salon bezogen... :)

    Dann kann ich dir auch da zustimmen , hab irgendwie an Plattenbau gedacht
    Typische breite Holzdielen das liebe ich auch!
    Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.
    Novalis

  23. #63
    Fortgeschritten Avatar von Ayana
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Scheherazade Beitrag anzeigen
    Ja, man sollte sich auf wenig, aber für sich selbst wichtige Dinge beschränken können. Und ich glaube, darin liegt für die meisten das Problem, das herauszufiltern, was einen wirklich glücklich macht und befriedigt. Diese Sucht, möglichst viele materielle Dinge anzuhäufen und soviel wie möglich zu erleben, in welcher Form auch immer, ist ein Phänomen/Problem unserer Gesellschaft.
    Wie wahr. Doch auch das andere Extrem kann meiner Meinung nach zu einem Problem werden. Ich habe es eine Zeit lang mit dem Minimalismus etwas übertrieben, habe mir wirklich NUR das Nötigste gekauft, ohne jeglichen Luxus. Irgendwie hat da was gefehlt.

    Heute macht es mir Spaß mir auch mal etwas qualitativ Besseres zu gönnen, doch ich weiss die Dinge die ich mir kaufe zu schätzen und lasse sie nicht in der Ecke vermodern.

  24. #64
    LÖWENMAMA Avatar von Sommernachtstraum
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Ich bin auch Minimalist. Ich hasse nichts mehr, als wenn mein Badezimmer vor Kosmetik überquillt. Ich habe mir angewöhnt erst etwas nachzukaufen, wenn ein Produkt zur Neige geht.
    Meinen Kleiderschrank miste ich auch regelmäßig aus, wobei sich da schon etwas mehr angesammelt hat wg. zwei Schwangerschaften und dementsprechenden Gewichtsschwankungen... Ich kaufe mir aber keine Billigklamotten mehr á la Tchibo & Co. Die sehen nach einigen Wäschen aus, da lohnen sich nicht mal die paar Euro. Lieber was Hochwertiges, Klassisches, wovon ich die nächsten Jahre was habe (z.B. Ökomöde von Hess Natur, da tut man noch was für die Umwelt und seine Mitmenschen).
    In der Wohnung kann ich viel Nippes auch überhaupt nicht ab, bei uns gibts nur viele Familienbilder auf den Schränken und wechselnde Tischdekoration, je nach Anlaß. Wir mögen es gerne etwas großzügiger, bei uns haben die Kinder z.B. viel Platz zum Spielen im Wohnzimmer, keine Tischchen in der Mitte des Raumes, usw.
    Alles Liebe Sommi

  25. #65
    Forengöttin Avatar von Scheherazade
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    AW: So einfach wie möglich leben

    In das andere Extrem kann ich z. Z. bestimmt nicht verfallen, da ich ja von vornherein Düfte und Bücher als Hobbys festgelegt habe, die ich auch beibehalten will

    Aber es stimmt Ayana, übertreiben sollte man es nicht, egal in welche Richtung.
    Liebe Grüße
    Scheherazade


    Ein Duft ist wie Poesie, die sich verflüchtigt und in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt. (nach Jean Paul 1763-1825)

  26. #66
    LWB
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Das mit dem Übertreiben ist ja subjektiv. Ich habe einige Freunde, die im Ökodorf als Selbstversorger wohnen und das meiste, was sie brauchen, selber herstellen. Und die übertreiben nicht, die tun einfach nur das, was sie wollen

  27. #67
    Inventar Avatar von Lakiki
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    AW: So einfach wie möglich leben

    ich finde diesen thread sehr interessant...

    ich lebe eigentlich auch sehr puristisch..außer bei klamotten, ich kriege einfach nicht genug..sehr schlimm bei mir und versuche mich auch schon zu zügeln, indem ich nicht gleich ein teil kaufe das mir gefällt sondern darüber nachdenke ob ich es wirklich brauche und ob es wirklich zu mir passt...aber bei der kosmetik kann ich mich eigentlich sehr gut zurückhalten..okay als ich mich bei den bj angemeldet hatte quillte mein badezimmer über..platzte aus allen nähten, aber da mich das so aufgeregt hat fing ich an aufzubrauchen..naja bin immer noch dabei
    habe auch nicht viel wohndekokram..brauche sowas irgendwie nicht..habe nur bilder und kerzen.
    büchersüchtig bin ich auch, aber da wird auch immer regelmäßig ausgemistet.
    also als ich umgezogen bin hat mein ganzes hab und gut in drei umzugskisten und ein koffer gepasst.
    aber ich finde persönlich habe ich noch viel zu viele sachen..fühle mich sehr oft erdrückt von meinen sachen.

  28. #68
    Fortgeschritten Avatar von Deichkind
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Hallo Gemeinde,

    ich habe mir den Lebensstil „so einfach wie möglich“ selbst angeeignet. Meine Eltern sind aus der Kriegsgeneration (ich bin der Nachzügler in unserer Familie) und in dieser Generation, die so viel Leid erlebt (na ja, verursacht ja wohl auch, aber das ist ein anderes Thema) hat, gibt es natürlich viele Menschen, die ohne zu horten das Gefühl hätten, nicht überleben zu können. Eben weil sie erlebt haben, dass es gut war, viel zu haben und wenn es darum ging, anderen auszuhelfen oder Sachen zu tauschen etc. Es ging ums Überleben. Okay, das habe ich verstanden. Trotzdem könnte ich in der Wohnung meiner Mutter und vor allem im Keller eine Krise kriegen. Es ist unglaublich. Ich habe es mittlerweile aufgeben, sie zu bekehren, das geht auch gar nicht.

    Aber unbewusst hatte ich diese Art übernommen. Mein Schlüsselerlebnis war ein Umzug von einem!!! WG-Zimmer in eine 2-Zimmer-Wohnung. Dieser Umzug hat Sage und Schreibe 5 Stunden gedauert, dabei haben mir 5 starke Kerle geholfen und die Entfernung betrug nur 500 m. Und dann saß ich da in meinen tausend Kisten und dachte mir „Und wohin jetzt mit dem Scheiß?“. Unglaublich. Zum Glück ist mir dann ein Buch in die Hände gefallen („Entrümpeln mit Feng Shui“ oder so, kann ich mir nicht merken) und mir sind mehrere Kronleuchter aufgegangen. (Ich muss immer noch an die unglaublich hässliche Terrakotta-Vase denken, die aussah wie ein Kaktus und noch dazu undicht war. Hab ich nicht weggeschmissen, nein, hab ich behalten! Hätte ich ja noch Stifte reinstellen können...)

    Oder das Thema „Geschenke“. Die müssen ja behalten werden, damit die Schenker nicht beleidigt sind. Mittlerweile beleidige ich entweder direkt – natürlich nur bei denen, die es mir nicht allzu krumm nehmen – oder ich sehe zu, wie ich den Kram schnell wieder loswerde.

    Apropos Loswerden. Das ist ja, wenn man’s nicht in den Müll geben will, gar nicht immer so einfach bzw. selbst das bedarf irgendeines Aufwandes. Rumtelefonieren, Anzeigen aufgeben, irgendwo hinfahren, die Sachen sortieren, auf nen Flohmarkt fahren, was weiß ich. Also besser gar nicht erst anschaffen, den Mist.

    Themawechsel. Habt Ihr Euch schon mal überlegt, dass auch sinnloses Nur-um-des-Redens-wegen-Reden Gerümpel bzw. Ballast ist (Ich meine nicht, das nette Geschwätz mit Freundinnen, sondern so was: Ach guck mal, der Rock sitzt aber eng, das sieht ja doof aus, ach übrigens hab ich mir jetzt so’n schönes Röckchen bei K&Bem gekauft, supersüüüß, aber die Verkäuferin war vielleicht unfreundlich, genau wie die Tina immer, die ist ja auch so, die hat sich ja jetzt auch selbständig gemacht, und ihre Ehe ist dabei kaputtgegangen, ach, dabei fällt mir ein, ich muss ja den Bernd noch anrufen, sonst wird der wieder misstrauisch, guck mal, mein neues Handy, schick, was, oh, pass auf, das ist es glatt, guck mal, was für ein tolles Auto, das muss ich dem Bernd mal erzählen...).

    Jetzt bin ich ausgelaugt. Genau wie nach diesem Monolog, als ich ihm ausgesetzt war.

    Überflüssig!!! Schönen Abend noch.

    Deichkind

  29. #69
    Experte Avatar von Dini
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    Meine Laune...
    Sleepy

    AW: So einfach wie möglich leben

    Also...ich muss jetzt auch mal kurz was da lassen:

    Ich lese ja die ganze Zeit nur still und heimlich (und neugierig) hier mit.

    Aber Deichkind - ich liebe deine Texte und deine Art wie du schreibst!
    ...und jetzt schleich ich mich wieder ganz schnell raus hier...

  30. #70
    Jassi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Bei mir ist das so eine Sache: Früher habe ich von Clinique 8!! Produkte allein zur täglichen Gesichtspflege verwendet:Reinigung, GW, DDML, Mousture
    Surge Extra, Turnaround Serum, TC,NC, und AC!! Ganz schön viel!!
    Heute mach ich es mir da einfacher: Nur noch Reinigung, GW, und Creme.
    Eventuell noch ein Serum. Aber nur wenn ich wirklich das Bedürfniss dannach habe!
    Warum ich früher so viel verwendet habe!!Keine Ahnung, ich schätz,ich
    wollte eben das Optimum! Das erreich ich aber auch mit 3 einfachen
    Pflegeschritten! Soweit meine Erkenntnis!
    In allen anderen Lebensbereichen hab ich eh nicht viel mehr als das nötigste!

    Und was den Drang nach viel Kosmetik betrifft: Ich sammel!
    Das heißt, ich kauf Pflegeserien auf Vorrat,für schlechte Zeiten!!
    Ich hatte nämlich mal 1 Jahr lang Hartz4 und konnte mir GAR NICHTS kaufen!!
    Deswegen der Wunsch ganz viel Kosmetik zu besitzen!

  31. #71
    Fortgeschritten Avatar von Deichkind
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    AW: So einfach wie möglich leben

    @Jassi
    Ich glaube, der Grund, warum Menschen so VIIIEEEL verwenden, liegt zu einem großen Teil in der Werbung. Es wird uns suggeriert, es sei nötig, für jede Partie der Haut ein anderes Produkt zu nehmen. Was fürn Quatsch!

    Diese Bedürfnis-Weckerei der Werbe-Industrie kotzt mich sowas von an. Ich hätte Werbung gern so: Wir haben ein neues Produkt entworfen. Es kann... ihre Haare sanft säubern usw, aber Lebensfreude kann es nicht schaffen. Die muß aus ihnen kommen. Und Freunde wird es ihnen auch nicht hervorzaubern...usw

    @Dini696
    Na, so fängt der Tag gleich viel schöner an. Danke!

    Deichkind

  32. #72
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    oh ja, die werbung! entweder wird die immer lächerlicher oder ich find sie lächerlich, weil ich den quatsch nicht mehr glaube.

    Sägespäne… Der Feenstaub des Mannes

  33. #73
    ladyblue
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Mir geht es genauso wie Su-Shee (lebe auch in Berlin, auch in einer 134 qm-Wohnung. Allerdings nur in zwei der 4 Zimmer Fischgrät-Parkett, der Rest hat Dielen und der Stuck ist sehr gemäßigt. Also weder hochherrschaftlich, noch Arbeiter-, sondern einfach Altbau mit kleiner Küche). Und wir haben uns auch sehr puristisch eingerichtet.
    Ich finde zum Beispiel weiße Wände Klasse. Als Teenie habe ich natürlich auch alles mit Schnulli zugehängt, aber die Wirkung ist dann gleich Null, man weiß gar nicht mehr, wo man zu erst hinschauen soll. Genauso geht es mir mit Werbung - bei der Reizüberflutung schalte ich irgendwann auf Durchzug.
    Leider geht das Kindern noch nicht so, das finde ich momentan wirklich problematisch. Unser Kleiner ist gerade 5 geworden und will wirklich alles, aber auch wirklich alles haben, was er sieht. (Was er natürlich nicht bekommt, aber das ist eine anderes Thema.) Das ist ein hartes Stück Erziehungsarbeit! Und manchmal glaube ich, das diese Form der Zivilisation auf lange Sicht echt schädlich ist.
    Und ich kann Su-Shees Eindruck, was den Klamotten-Kauf angeht nur bestätigen: qualitativ hochwertige Basics findet man sehr schwer. Zumal mir die Mode momentan echt ÜBERHAUPT nicht zusagt und viele sogar häßlicher macht als sie sind . Ich bin jetzt auch dazu übergegangen, dass mir etwas 120% gefallen muß, und zwar auf Anhieb. Und dann habe ich auch keine Hemmungen, das gleich mitzunehmen. Ansonsten bleibt es, wo es ist: im Laden.
    Vielleicht ist das ja sogar eine Marktlücke: hochwertige Basics anbieten!

  34. #74
    gabi89
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    AW: So einfach wie möglich leben

    hallo ihr beautyjunkies ....
    hm, schöne ansichten findet man in diesem thread.
    Geändert von gabi89 (06.10.2010 um 12:40 Uhr)

  35. #75
    Schafhirtin
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Krass oder? Und wir wohnen ja nun ansich in einer Stadt mit "ein wenig Auswahl" zum Shoppen... ;)

    Zum Thema Einfachheit:

    Ich stelle das auch immer wieder beim Kochen fest - man kann aus sehr einfachen, wenigen, schlichten Zutaten in guter Qualität extra-leckere Sachen zaubern - die simpelsten Butterkekse der Welt sind ja einfach Mehl, Butter, Zucker, Prise Salz verknetet und gebacken (entweder 2:1:1 oder 3:2:1 Mischverhältnis) und schmecken extrem lecker. Sie sind so schnell gemacht wie Ofen vorheizen braucht und die Küche ist schneller wieder aufgeräumt, als die Kekse fertig gebacken sind - sowas LIEBE ich einfach.

    Da ich ja als Journalistin und Autorin meistens arbeite: Für's Schreibhandwerk gilt ähnliches. Text ist für Journalismus dann gut lesbar, wenn er schlicht gehalten ist. (Man darf sich ja nicht darüber täuschen, dass "einfach" mit "simpel" gleichzusetzen ist - "einfach" im Sinne von "schlicht" oder "knapp" kann man dann bei Hemingway nachlesen oder für Französisch bei Duras und da gibt's dann Nobelpreise für... :)

    Interessanterweise habe ich eine Nische, wo ich mir barocke Üppigkeit und schwelgende Schnörkel gönne und das ist bei Grafik und Film. Da stehe ich total auf vollen optischen Wumms. :) Das ist son' Kindheitsding - ich fand immer in Märchenfilmen die Juwelenkiste und die Schatzkammern so toll und mich spricht bis heute alles optisch an, was dem visuell entspricht. :)

  36. #76
    Experte Avatar von Kriti
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Zitat Zitat von Sonnenblume88 Beitrag anzeigen
    Huhu Deichkind,

    ein tolles Thema, das sollte mal meine family lesen. Die heben nämlich jeden sch*** auf und unser ganzes haus ist zugemüllt. Ich habe da glücklicherweise eine andere Einstellung. Alles, wo ich mich nicht mehr dran erinnern kann, wann ich es das letzte mal benutzt habe oder es länger als ein jahr her ist fliegt raus. Und seitdem ich studiere, habe ich eh nur noch ein ganz kleines Zimmer, da erledigt sich das Thema von selbst. Das einzige was ich mehr habe seitdem ich studiere sind Klamotten, aber jede Woche waschen will ich eben auch nicht. Wobei mein Kleiderschrank trotzdem noch die außergewöhnliche Eigenschaft besitzt in einen kleinen Trolley zu passen!
    Tja nur bei Kosmetik klappt dieses Prinzip nicht ganz. Manchmal nehme ich mir vor erst meine zig angefangenen Make ups und so aufzubrauchen bis ich mir neues kauf nur durchdringen dies echt zu tun habe ich noch nicht so oft geschafft. Nur bei der Haarpflege klappts: ein Haarshampoo gefunden und einige super Kuren, die alle Jubeljahre mal draufkommen - das genügt!
    Na ja und bei meinen Freunden... da genügen zwei Hände locker um die abzuzählen... ausmisten kann ich da nicht!

    Hallo Sonnenblume,
    Wow ich mußte jetzt so schmunzeln.. wegen jede Woche waschen ... Ich muß 6 Maschinen die Woche waschen und dabei sind wir nur zu zweit!!! Wie das nun kommt??? Aber mein Freund ist Automechaniker/Händler und da kommt er fast jeden Tag völlig eingesaut nach Hause... Dann ist eine Maschine jede Woche die Bettwäsche, eine Maschine die Hand- und Dusch- und Geschirrtücher, eine die Badvorleger etc.. tja und dann ist die Woche schon wieder rum. Bei meinen Freunden/innen verhält es sich genauso wie bei Dir. Die meisten Menschen nerven mich einfach nur, die wenigsten mag ich wirklich. Kann auch schlecht einfach so geplänkel austauschen und bin auch irgendwie kein Herdentier. Außmisten möchte ich ständig, kann mich aber dann wiederrum schlecht von Dingen trennen, weil ich immer die Befürchtung habe, ich brauche das bestimmt nochmal und dann müßte ich es ja wieder neu kaufen.... la la la... aber vielleicht fällt mir ja doch noch ein ganz neues Konzept ein.

    Viele liebe Grüße
    Kriti
    https://www.beautyjunkies.de/forum/image.php?type=sigpic&userid=4456&dateline=1252312  797

  37. #77
    ladyblue
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Meine Freunde necken mich immer, denn ich bin ein 'oller Maßhalter', also von nichts zu viel oder zu wenig. Aber: die Üppigkeit lebe ich für meinen Teil völlig in der Musik aus: da kann ich mich richtig 'gehen lassen' (spiele auch Klavier und habe ein superschönes, altes, wieder aufgemöbeltes Instrument). Ich kann einen Haufen Geld für ein Konzert von einem meiner Lieblinge ausgeben. Nein, ich liebe Klassik: wer einmal in einer Mahler-Synphonie gesessen hat oder Bruckner durchlitten oder ein Bach-Oratorium 'mitzelebriert' hat, der weiß, was ich meine. Oppulenter geht es nicht - meine emotionalen Bomben. Und dementsprechend viele CDs habe ich auch. Obwohl ich auch da - je nach Stimmung - puristischen Acapella-Gesang von Madrigalen/Motetten oder Klavier-Solo sehr genießen kann. Aber das fällt für meinen Geschmack eher in die Kategorie 'Immaterielles'.

    Was das Essen angeht: mir fehlt das Kuchen- und Keks-Gen. Mag ich nicht, habe ich schon als Kind nicht gegessen (ulkigerweise), aber Kochen entspannt mich auch. Und das müssen keine großen Braten sein, sondern frische Zutaten, viel Gemüse, ein Wok und auch da ein paar Basics und schon schmeckt es allen.
    Ich liebe es auch da, wie bei der Einrichtung: LEICHT, LEICHT, LEICHT....

  38. #78
    Forengöttin Avatar von Kashi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    dann weiß ich ja, woher ich die extraportion kuchen- und keks-gen habe.

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  39. #79
    Ansi
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Ich muss noch nachschieben:
    Ich verwende bei Körper- und Gesichtspflege auch nur noch Minimal-Programm. Körper nur noch ein Intim-Duschgel, eingecremt wird danach nur noch selten (ich glaube, habe ich schon seit Monaten niht mehr gemacht und seitdem ist meine Haut auch nicht mehr ganz so trocken). Im Gesicht verwende ich nur noch Rosel Heim Produkte - die sind super ergibig und helfen meiner Haut sich zu regenieren.

    Das einzige bei dem ich mehr habe als notwendig: Make up bzw. Deko; aber ich denke, man kann schon auch einen Bereich haben, in dem man mal im Überfluss schwelgt, wenn man woanders so "minimal" ist.

  40. #80
    Fortgeschritten Avatar von Ayana
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    AW: So einfach wie möglich leben

    Hm, umso mehr ich hier lese, desto mehr wird mir bewusst dass der Lebensstil "so einfach wie möglich leben" sich auf viel mehr Lebensbereiche erstreckt als mir bis jetzt bewusst war.
    Kosmetik, Haushalt, Deko,... ja klar, aber z.B. sinnloses Geschwafel wie in Deichkinds Ausführungen oder das Kochen wie von Su-Shee aufgegriffen, das sind auch sehr interessante Aspekte

    Wie sieht es bei euch in Sachen Beruf aus? Übertragt ihr den minimalistischen Lebensstil auch dadrauf? Ich für meinen Teil strebe im Beruf nach wenig Aufwand für ausreichend Entlohnung (sicherlich sollte der Hingebungs- und Spaßfaktor auch stimmen). Ich würde keine 12 Stunden am Tag arbeiten, um mir einen Porsche leisten zu können. Ausreichend Geld für eine gesunde Ernährung, ein nettes zu Hause, bisschen Urlaub und eine Freizeitkasse - das reicht. Der Rest der Zeit verbringe ich lieber mit Freizeit als Geld anzuhäufen.

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