Zitat von
Su-Shee
"Kram" und "Zeug" nervt doch einfach.
Ich brauch' einfach nichts ausser Internet und 'ne Grosstadt drumherum und ich MACHE lieber vielfältige Dinge statt viele Dinge zu HABEN.
Seit es endlich ordentliche eBook-Reader gibt, kann ich auch ENDLICH Tausende von Büchern entsorgen - was beim nächsten Umzug 38 Kisten einsparen wird. ;)
Ich brauch' einfach nichts. Vor ein paar Jahren hatten wir eine riesige 138m2 Wohnung mit Fischgrät-Parkett und Flügeltüren und sowas alles - Berliner Altbau der besseren Art - und ich sass darin wie ein Dienstmädchen bei der Bewerbung 1916 auf der Sofakante. ;) Die Lehre: Ich brauch' auch keine unfassbar schicke Wohnung - Arbeiter-Altbau reicht.
Und wer sich von seinem Krempel nicht trennen kann, möge sich ein oder zwei Kunstbände über japanische Inneneinrichtung und Ryokans anschaffen und wird schlagartig die Motivation finden, einfach alles wegzuwerfen.
Mal ganz abgesehen davon bin ich in der Regel schlicht völlig überfordert und genervt, wenn ich vor dieser typischen Pseudo-Auswahl stehe: Zuerst sieht es nach "Vielfalt" aus, aber wenn ich genauer hinsehe, ist es nur die 100. Variation von Gegendstand X. Beim Bäcker kriege ich 40 Brotsorten - aber ein WIRKLICH gutes, simples, schlichtes Graubrot mit genialer Kruste ist praktisch unmöglich zu kriegen - stattdessen kriege ich jungfrauengeknetetes, glutenfreies, Quinoa-Algensprossen-Foccacio mit Sojamehl und Manukahonig. Ich weiss nicht wieviel Klamotten-Läden und Boutiquen es in Berlin gibt - aber ganz schlichte Basics in schwarz in guter Qualität sind kaum aufzutreiben. Für Geschirr gibt's sowas - da hat sich ein Ladeninhaber einfach hingestellt und weltweit alles an "schlicht, weiss, einfach" zusammengekauft.
Auf Kosmetik übertragen: Ich kriege wirklich jeden aber auch JEDEN Unsinn von Whiskey-Zahnpasta bis Glow-Tagescreme - aber eine superschlichte, emulgatorfreie Hautcreme mit WIRKLICH intelligenten INCI gibt's nicht. (Nach meiner Definition wäre das die DMS-Version einer Weleda-Mandel mit Urea statt Glycerin in etwa..)
Praktisch heisst das, dass ich Dinge wählerischerweise in der Regel gar nicht erst kaufe, wenn sie nicht 100pro sind, was ich haben will, ich extrem schnell, häufig und regelmässig wegschmeisse oder verschenke, ich grundsätzlich so häufig wie möglich auf digitale Versionen ausweiche und generell mich frage, ob ich das wirklich brauche.
Ab und zu schwelge ich dann mal so richtig in "alles durchprobieren", aber das Endergebnis ist immer ein ermüdetes Gefühl von "been there, done that" und die Realisierung, dass weniger mehr ist. Beim Seife machen habe ich glaube ich alle Techniken und Fette und Zutaten durch und was übrig bleibt, ist einfach nur eine Handvoll Öle, die es WIRKLICH bringen und natürlich Qualität durch Erfahrung und Routine.