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  1. #1
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    Der Hydresia-Test

    Weichsel bietet in ihrem Shop einen Emulgator an, der bisher nur industriell genutzt wurde. Hydresia.

    Klingt nicht nur wie eine Diva, ist auch eine.

    Wie auf der Seite nachzulesen, besteht er aus Oleosomen und ist kein gewöhnlicher Emulgator sondern hat vor allem pflegende Eigenschaften.
    Die Einsatzkonzentration liegt bei 12,5 %.
    Da Hydresia linolsäurelastig ist, ist er entsprechend in Fettphase zu integrieren.

    Die Verarbeitung ist anders. Durch die Tipps von anderen Rührern habe ich aber rausgekriegt, wie es geht. Es ist nicht schwierig, nur etwas aufwendig.

    Hydresia kann zwar als alleiniger Emulgator genutzt werden, gibt aber keine Konsistenz. Das heißt ohne Konsistenzgeber oder/und Gelbildner erhält man eine Milch. Kann ja auch interessant sein.
    Außerdem ist langes, ununterbrochenes Rühren nötig. Daher ist gute Vorbereitung ein absolutes Muss.

    Man rührt in einem Gefäß die Fettphase (wenn geschmolzen werden muss, wieder auf Zimmertemperatur abkühlen lassen), in ein weiteres Gefäß die Wasserphase.

    Das Hydresia kommt ins Rührgefäß.

    Grundrezept könnte etwa so aussehen:

    12,5 % Hydresia G2
    18,0-22 % Öle, Butter, UdA
    61-65,0 % Flüssigkeit
    3,0 % Glycerin, Sorbit o.ä.
    0,5 % Gelbildner
    2 Tr. Milch- oder Zitronensäure
    Duftstoffe, Konservierung


    Nachdem beim ersten Versuch nach 15 min mein guter alter Mixer durchgebrannt ist, habe ich mich entschlossen, gleich eine größere Menge herzustellen. Es sah ja schon ganz gut aus.

    %
    12,5 Hydresia

    7,5 Aprikose
    4 Jojoba Weihrauchauszug
    3,5 Tucuma-Butter
    2,5 Preiselbeeröl
    2,4 UdA
    2,2 Cetearyl alcohol
    0,3 Phytosterolkomplex
    0,1 Allantoin
    FP 22,5

    25 Rosenwasser
    10 Eibischgel
    11,5 Süßholzwurzelextrakt 70%
    8,5 Carrageengel
    4 Glycerin
    2 Panthenol
    2 Ectoin
    1,5 Bentonite
    0,5 Xanthan
    WP 65

    Zusätzlich auf 200 g
    0,2 g Milchsäure, 40 Tr Kaliumsorbat
    20 Tr. Äö (Sandelholz Mysore, Mandarine, Galbanum)
    Je 2 Tr Pö Amber und Maiglöckchen.

    Bentonit und Xanthan in Glycerin einrühren, das Ectoin im Rosenhydrolat auflösen und mit dem Minimixer aufgießen, ein paar Stunden gelen lassen und restliche Wasserphase dazufügen.
    Fettphase aufschmelzen, abkühlen lassen, ab und zu umrühren, Duftmischung dazugeben.

    Hydresia in das Rührgefäß, mit den Knethaken etwas aufschlagen, und bei niedriger Stufe Fettphase schluckweise dazugeben, etwa 5 min rühren, dann langsam die WP dazu, wenn es homogen ist 5 min bei mittlerer Stufe weiterrühren, Milchsäure und Kaliumsorbat dazufügen.

    Von der Fettphase ist einiges flöten gegangen, weil ich das Rührglas festhalten musste und sich Butter und Cetearyalk langsam verfestigten. Außerdem musste sie durchs Haarsieb, weil kleine weiße Flöckchen drin waren. (reine Übungssache)

    Nach etwa 15 min hatte die Emulsion ihre Endviskosität erreicht, nach etwa 20 min wurde mein neuer Mixer so heiß, dass ich ihn lieber ausgestellt habe.

    Herausgekommen ist eine sehr angenehme Lotion. (Blöde Farbe, ich weiß. kommt vom Bentonit und Süßholzwurzelextrakt)



    Bis zum nächsten Tag hatte sie noch deutlich angezogen.



    Nächstes mal lasse ich das Panthenol weg oder ersetze es mit Vit E und senke den Gelanteil etwas, da die Haptik noch etwas verbesserungswürdig ist.
    Jetzt muss sich im längeren Test zeigen, ob der Aufwand sich wirklich lohnt. Der erste Eindruck ist wirklich sehr gut.
    Die Konsistenz ist sehr gut, die Anwendung ausgezeichnet. Sie zieht sehr gut weg und weißelt kein bisschen, trotz Alkohol.
    Der PH-Wert ist leider etwas über 5,5 geblieben (Bentonit und Irish Moos).
    Das muss ich beim nächsten mal beachten, obwohl der Alkoholanteil ausreicht.

    Im Gesicht macht die Lotion auch einen guten Eindruck. Sie fettet überhaupt nicht und MF ließ sich schon kurz nach dem Eincremen sehr gut auftragen.



    Ich hoffe, Ihr testet mit.
    Geändert von Hyazinthe (24.05.2009 um 01:28 Uhr)
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  2. #2
    Gsälzbär Avatar von Tigerbär
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    AW: Der Hydresia-Test

    Ich schleich schon ne Weile um das Hydresia rum. So wie es aussieht, muss ich dann gleich nen anständigen Mixer mitbestellen...
    Mir kam die Einsatzkonzentration erst etwas hoch vor, aber der Emu ist wohl gleichzeitig auch ein Wirkstoff.
    Bin gespannt auf weitere Berichte.

  3. #3
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Der Hydresia-Test

    Ja, im Prinzip ist es gleichzeitig Emulgator und Öl.
    Durch die besonders schöne Konsistenz sehe ich vor allem Einsatzmöglichkeiten für Wirkstofffluids. (leichte Augenfluids, Sonnenschutzprodukte, Selbstbräuner).
    Mal sehen.
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  4. #4
    Creativa Avatar von Sshaythiel
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    AW: Der Hydresia-Test

    Das hört sich bisher sehr gut an....bin gespannt was ihr da noch so berichtet...ich werde erstmal weiter mit den bisherigen Sachen rühren, weil ich ja noch nicht so viel gemacht habe...aber auf lange Sicht werde ich das bestimmt auch mal testen....
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  5. #5
    Inventar Avatar von rasasayang
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    AW: Der Hydresia-Test

    Tja, ich war ja auch ganz wild drauf, weil ich mir eine Alternative zu LL erhofft hatte, aber wie Hyazinthe schon beschrieben hat, ist die Verarbeitung sehr mühsam..also ich habe meine ersten 50 ml sozusagen in die Tonne gekloppt, musste dann sogar noch mit LL und Xanthan aufpeppen.Also, ich sag einfach mal, mir ist die Arbeit zuviel, ich kriege in Minuten ein wesentlich zufriedenstellenderes Ergebnis mit Lysolecithin, bin halt ein Fan vom Kaltgerührten, eben weils so schnell geht (bzw. gehen sollte)..also, mit Hydresia und mir wirds nichts..zumal es einfach auch wesentlich teurer ist..
    LG
    rasasayang

  6. #6
    Forengöttin Avatar von Hyazinthe
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    AW: Der Hydresia-Test

    Ist aber hauttypabhängig.
    LL hatte ich längst mit Reinlezithin ersetzt, weil es mir zu doll glänzt und fettet.
    Mit Lipodermingel, Bienenwachs und Cupuacubutter habe ich auch schöne Emulsionen für meine Haut.
    Xyliance, Lezithin und Wachs gibt auch schöne leicht einziehende Emulsionen, weißeln aber in Verbindung mit Alkohol und ich Konserviere immer mit Wirkstoffextrakten.
    Eigentlich sind meine Eigenkreationen alle recht aufwendig.
    Deshalb lohnen sich für mich weitere *******
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  7. #7
    Inventar Avatar von rasasayang
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    AW: Der Hydresia-Test

    Tja, ich habe ja noch zwei (mehr oder weniger verunglückte) Produkte auszuprobieren: Mein Fußbalsam, in dem ich das Meiste von Hydresia versenkt habe, und der erst nach Zugabe von LL und Xanthan stabil wurde, und meine kleine Schüttellotion, die ich versucht habe, mit Hydresia in ein stabiles "Etwas" zu verwandeln (wobei ich bei der wohl zuwenig Hydresia verwendet habe)..Insofern kann ich zur Pflegewirkung von Hydresia noch wenig sagen, muss beide Produkte in den nächsten Tagen erstmal für längere Zeit ausprobieren..trotzdem wäre es für mich nur dann ein Nachkaufprodukt, wenn die Pflegewirkung wirklich exorbitant über der meiner bisher benutzten Rohstoffe liegen würde..woran ich ehrlich gesagt so meine Zweifel habe...
    LG
    rasasayang

  8. #8
    Gitta
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    AW: Der Hydresia-Test

    durch weitere Tests mit Hydresia bin ich drauf gekommen, dass man den Emulgator auch warm verarbeiten kann. Dadurch werden Probleme bei Fetten mit höheren Schmelzpunkten ausgeschlossen. Es ist also auch möglich, Bienenwachs, Cetylalkohol u.a. zu verarbeiten und so die Konsistenz einzustellen.

    Ich habe eine Creme in knapp 5 Min. gerührt und dabei auch Beerenwachs und Sheabutter verarbeitet. Die Wasserphase wird mit Gelbildner stabilisiert. Man kann auch z.B. Bentonit oder Tonerde zugeben.

    Wichtig ist jedoch eine gute Vorbetreitung. Alle Komponenten müssen griffbereit sein. Zuerst mischt man alle wasserlöslichen Zutaten mit dem Wasser. Dann werden alle Fette gemischt. Bei Fetten mit hohen Schmelzpunkt wird die Fettphase so lange im Wasserbad erwärmt, bis alles geschmolzen ist (ca. 50-60°C). Im Rührglas wird Hydresia auf die gleiche Temperatur erwärmt. Auch die Wasserphase wird erhitzt. Werden hitzeempfindliche Stoffe verwendet, mischt man ein Premix, dass dann später zugegeben wird.

    Weiterhin wichtig ist, dass während der Zubereitung der Rührvorgang nicht (!) unterbrochen wird. Es ist aber nicht notwenidg, 20 MIn zu rühren. Wie gesagt, meine letzte Creme war innerhalb von 5 Min. fertigt. Es wird nur so lange gerührt, bis die jeweilige Phase gut eingearbeitet ist und eine glatte Mischung entstanden ist.

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