Ich hab's so oft erwähnt in so vielen verschiedenen Threads, dass ich das jetzt doch alles EINMAL zusammenfasse. ;)
In diesem Posting geht es NUR um die Haut - NICHT um Allergien, NICHT um Diäten, NICHT um die Figur und NICHT um ökologische oder politische Fragen.
Ob eine Beauty sich daran versucht oder nicht, muss sie im Rahmen ihres Wertesystems selbst entscheiden.
(Ich möchte eine Diskussion um vegan oder nicht, Fleisch Ja oder Nein, Milchprodukte und Blutgruppen und dergleichen mehr vermeiden. ;)
Ich fasse auch nur zusammen, was ich mal etwas ausführlicher nachgelesen habe und habe die Links dazu getan, soweit ich sie noch wiederfinde.
Nach allem, was ich gelesen habe, hat Ernährung Einfluss auf die Reinheit der Haut. Dabei sind zwei Komponenten besonders wichtig:
* Fettsäuren
* Zuckergehalt der Ernährung (genauer: Art und Menge der Kohlenhydrate)
Fette und Öle, aber auch Fleisch und Milchprodukte, Nüsse und Samen und natürlich Süsswaren enthalten alle "Fett". Dabei gibt es verschiedene Arten von Fettsäuren, aus denen sich Fett zusammensetzt: gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte. Die mehrfach ungesättigte Fettsäuren teilen sich nochmal auf in verschiedene Omega-3 Fettsäuren und Omega-6 Fettsäuren. (Es gibt noch mehr Omegas, die lasse ich mal weg.)
Je nach Fettsäure hat diese Einfluss auf den Körper: Gesättigte Fettsäuren lassen ganz allgemein das "böse" Cholesterin ansteigen. Gesättigte Fettsäuren sind aber besonders robust und gut zum Braten und Frittieren geeignet und bilden aufgrund ihres hohen Rauchpunkts erst sehr spät schädliche Begleitstoffe. Gesättigte Fettsäuren sind vor allen Dingen in Fertigprodukten jeder Art enthalten, in Milchprodukten, in fettem Fleisch und in Wurstwaren und sind die Fettsäuren, aus denen Schmalz, Kokosfett und Palmfett und Butter bestehen. (Gleiches gilt für Ghee!)
Hauttechnisch sind gesättigte Fettsäuren wohl unkritisch (wenn auch unter anderen gesundheitlichen Aspekten nicht so wünschenswert) - es existiert eine Studie, die den Einfluss von gesättigten Fetten auf die Fettsäuren des Hautserums untersucht hat und dabei feststellte, dass sich das FÜR die Haut auswirkt (also GEGEN die Vermehrung der Aknebakterien).
Das heisst natürlich nicht, dass man ab sofort munter Junk und Fertignahrung futtern kann. ;)
Ansonsten kann man mit (nativem, kaltgepresstem) Kokosöl experimentieren - das hat eine sehr spezielle Zusammensetzung aus Laurinsäure und Myristinsäure, wovon die Laurinsäure _angeblich_ besonders gesund sein soll. (Wird unter anderem aus der Tatsache abgeleitet, dass Muttermilch viel Laurinsäure enthält.) Das basiert aber alles auf einer einzigen Studie, die ich persönlich schwer gehypet finde und da weiss ich noch nicht, was ich davon halten soll.
Quelle hier wiedergegeben
Die EINFACH ungesättigten Fettsäuren wie Ölsäure sind wohl für die Ernährung allgemein sehr gesund, machen aber nichts grossartig besser an der Haut. Das sind vor allen Dingen Olivenöl, Rapsöl, Macadamiaöl und Haselnussöl - kann man gut mit kochen, sanft braten, in Salat werfen usw. usw - der Cholesterinspiegel dankt es einem. Ölsäure soll wohl ausserdem den Nebeneffekt haben, dass es die Fettsäure ist, auf die Sättigungsrezeptoren besonders ansprechen - zu wenig Ölsäure löst zu spät das Gefühl der Sättigung aus. (Quelle: Wissenschaft.de)
Jetzt die wichtige Fettsäuren: die beiden mehrfach ungesättigten Fettsäuren-Gruppen Omega-3 (Fetter Fisch (NUR Wildfang!), Leinöl, Hanföl, mässig Walnussöl) und Omega-6 (Traubenkern, Distel, Kürbiskern, Sonnenblume). Beide Gruppen sind sehr gesund, wenn man sie kaltgepresst, nativ und im Salat unerhitzt isst. Kann man nix mit falsch machen. ABER: Beide Gruppen müssen im richtigen Verhältnis gegessen werden. Dieses Verhältnis hat sich in unserer Ernährung durch Landwirtschaftspolitik nach dem Krieg und durch die Dominanz vom relativ geschmacksneutralem Sonnenblumenöl schlicht so verschoben, dass die meisten Leute zuviel Omega-6 Fettsäuren essen und viel zu wenig Omega-3. Nun haben Omega-6 Fettsäuren dummerweise die Eigenschaft, im Körper in eine tendenziell eher entzündungsFÖRDERNDE Fettsäure umgewandelt zu werden, während Omega-3 Fettsäuren im Körper in sehr gefässfreundliche und tendenziell entzündungsHEMMENDE Fettsäuren umgewandelt wird.
Daraus ergibt sich, dass man für schöne Haut massiv viel mehr fetten Fisch wie Lachs, Hering und Makrelen essen sollte (da sind nur gute Fette drin, kann man hemmungslos zuschlagen..) und seinen Salat mit ordentlich Leinöl verschönern und mehr Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl essen sollte. Wenn man mehr Nüsse essen will: Walnüsse hernehmen.
Details zu Omega-3 findet man sehr gut bei Wikipedia erklärt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Omega_3
Für mich war das die beste Hautmassnahme _ever_, seit ich richtig viel Fisch und Leinöl esse - nebenher hat die Umstellung auf gute Fette und Omega-3 auch noch mein komplettes PMS beseitigt.
Eine Ausnahme sind die Omega-6 Fettsäure Gamma-Linolen, die in Nachtkerzenöl, Borretschsamenöl und Granatapfelkernöl enthalten ist - es kann sich lohnen, bei allen möglichen Hautkrankheiten damit zu experimentieren, weil Gamma-Linolensäure ebenfalls entzündungshemmend wirkt.
Das Problem an Omega-6 Fettsäuren ist ansonsten im Speziellen die Umwandlung in die sogenannte Arachidonsäure (Details hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Arachidonsäure) im Körper, die übrigens der Grund ist, weswegen Schweinefleisch bei entzündlichen Prozessen gemieden werden sollte. (Nicht bloss Haut - auch andere!)
"Schwein meiden" heisst übrigens in Deutschland praktisch die komplette Riege Wurst und Schinkenwaren! Das nur zur Erinnerung!
Eben diese Fettsäure ist auch, weswegen man zuckerarm (gemässigt low carb als Faustregel) bei Hautproblemen essen sollte: "Darüber hinaus kann es bei zuckerreicher Ernährung zu einer verstärkten hormonell gesteuerten Einschleusung in die Zellen kommen." sagt Wikipedia zu Arachidonsäure.
Desweiteren gibt es inzwischen eine australische Studie, die pubertierende Jungs hergenommen hat (denen die Pille als Hormonregulator ja nicht zur Verfügung steht) und die auf eine (für hiesige Verhältnisse "normale, gesunde Vollwerternährung" ohne Süsskram und ohne Weissmehl gesetzt hat und damit spektakuläre Erfolge erzielt hat. Ähnliches berichten ziemlich viele Leute, die eine low carb Diät machen. (Die Studie wurde initiiert, weil in diversen Regionen dieses Planeten mit bestimmten traditionellen Ernährungsweisen Akne schlicht nicht existiert als Pubertätsproblem...).
Mehr Infos und Booklet zum an den Kühlschrank hängen:
KLICKMICH
Die Funktionsweise ist wohl unter anderem, dass mit dem hohen Anstieg des Insulinspiegels durch viel Zucker und einfache Kohlenhydrate ja auch der starke Abfall einhergeht und das dieser Abfall durch einen entsprechenden Mechanismus in der Nebennierenrinde Androgene bildet, was genau die uncoolen Hauthormone sind. (Wenn der Insulinspiegel zu niedrig wird, wird der Adrenalinspiegel erhöht und da das in der Nebennierenrinde passiert, stimuliert das wohl gleichzeitig die Androgene-Produktion - Insulin kommt ja ansich aus der Bauchspeicheldrüse) Details hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Insulin
Mehr Details mit vielen Quellen
(Am Rande ausserdem eine diskussionswürdige These: Praktisch alle Männer, die ich kenne, essen VIEL weniger Süsskram als Frauen und bevorzogen sowieso ihr "Ich war mal Jäger in der Steinzeit" Steppenfood in Form von viel Fleisch und wenig Beilagen - vielleicht haben Männer deswegen auch unproblematischere Haut so im Schnitt? Von Pflegewahn bei Frauen mal abgesehen....)
(Weitere These am Rande: low fat Produkte und Diäten mit viel Kohlenhydraten sind unter diesen Gesichtspunkten eine sehr schlechte Idee - besonders die fettarme Tüte Gummibärchen...)
Die Rolle von Milchprodukten
Über die Rolle von Milchprodukten habe ich nichts (seriöses!) weiter gefunden - also nur am Rande erwähnt: Milchprodukte haben einen höheren Omega-3 Fettsäurengehalt, wenn sie von Tieren stammen, die Grünfutter bekommen haben. (Deswegen muss es auch Fisch aus Wildfang sein, weil der den Krill und die Kleinstfische frisst, die natürlichen Plankton fressen...) Gleiches gilt für Fleisch und Eier.
Die Zusammenfassung also:
* viiiel Fisch aus Wildfang
* grün gefütterte Tierprodukte
* wenig oder gar kein Zucker
* Schwein reduzieren
* genug Fett essen - besonders Leinöl
Desweiteren sind gut für die Haut (nur so im Vorbeigehen gelesen, nie gründlicher recherchiert...):
* Granatäpfel wegen der Hormonregulierung und Polyphenole
* rote Trauben wegen der Polyphenole
* Tee ohne Milch wegen diverse Begleitstoffe
* Grapefruit (hab' vergessen wieso ;)
* Rosmarin und Basilikum frisch (ätherische Öle)
* Sojaöl und Tofu (Hormonregulierung)
* Hirse und Hafer (Siliciumgehalt)
* Brassica-Familie (Broccoli, Kohlarten - vergessen wieso ;)
* grünes Blattgemüse wg. Folsäure
Gegen Akne isst man also:
* Fisch, Leinöl, Walnüsse, keinen Zucker, viel Gemüse, kein Schwein
Gegen PMS kann man versuchen:
* viel Soja, viel Granatapfel, keinen Zucker
Bei Hautkrankheiten allgemein:
* kein Schwein, Nachtkerzenöl, Borretschsamenöl
Theoretisch für's Bindegewebe: (Nie recherchiert...)
* Hirse, Hafer, kein Zucker