Hallo zusammen,
Nachdem ich neulich in der Naturkostinsel eine Naturhaarfarbe von Börlind gekauft habe um weniger Chemie auf meinen Kopf zu hauen musste ich zu Hause feststellen (aus Beiträgen in beautyjunkies.de) dass das enthaltene Phenylendamin hochtoxisch ist und unter anderem als krebserregend gilt.
Um unternehmensbezogene Antworten auf meine Fragen zu bekommen hab ich dann an Börlind eine Email geschrieben und die folgende Antwort bekommen (siehe weiter unten). Nun wollte ich euch fragen, was ihr davon haltet, nachdem meine chemiekenntnisse recht beschränkt sind. Danke vorab.
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Sehr geehrte Frau Pattis,
wir haben Ihre EMail erhalten, und dass Sie Bedenken bezüglich der sanften puravera Creme-Coloration haben. Sie geben uns so die Möglichkeit, Ihnen persönlich und fachkundig zu antworten.
Wir möchten Ihnen mitteilen, dass es sich bei unserem Produkt puravera um eine Oxidationshaarfarbe handelt. Allerdings sind dies Farben der neuesten Generation und wir haben unser Augenmerk darauf gerichtet, das Produkt so hautschonend und dabei so effektiv wie möglich zu gestalten. Risiken sind bei chemischen, sowie pflanzlichen Haarfärbemitteln nie ganz auszuschließen.
Grundsätzlich verzichten wir auf m-Phenylendiamin, die im Verdacht stehen, das Erbgut zu schädigen sowie auf Ammoniak und UV-Filter (belastet das Haar). Formaldehyd, Paraffine und Silikone sind für Produkte mit dem neuform-Qualität ohnehin verboten.
Die Herstellung erfolgt synthetisch, es sind keine aus natürlichem Material gewonnenen Substanzen, auch der gesamte Färbungsprozess kann nicht als Naturfarbe bezeichnet werden. Sehr wohl haben wir aber natürliche Wirkstoffe zur Pflege der Haare in unserer puravera Creme-Coloration, diese sind für den schönen Glanz und das sehr gute Färbeergebnis mit von entscheidender Bedeutung.
Resorcin, Toluylendiamin, p-Phenylendiamin
Diese Farbvorstufen werden in puravera Creme-Coloration verwendet.
Es gibt 3 verschiedene Phenylendiamine, welche sich bei gleicher Summenformel (C6H4[NH2]2) in ihrer räumlichen Struktur unterscheiden. Am besten ist das mit den Strukturformeln zu zeigen.
(AN DIESER STELLE SOLLTEN DIE FORMELN EINGEFÜGT SEIN, ABER DAS SCHEINT HIER NICHT ZU KLAPPEN)
para-Phenylendiamin meta-Phenylendiamin ortho-Phenylendiamin
In Haarfarben werden das p- und das m-Phenylendiamin verwendet, es sind wichtige Bausteine für die Färbung.
p-Phenylendiamin kann bei entsprechend veranlagten Menschen Allergien auslösen. Auch m-Phenylendiamin ist als Allergen bekannt, da es noch weitere, unerwünschte Nebenwirkungen zeigt (steht im Verdacht, dass Erbgut zu schädigen), ist es für den professionellen Bereich verboten.
Verwendet man eines oder sogar beide Phenylendiamine, so muss auf jeden Fall auf der Faltschachtel und der Tube mit der Color-Creme ein Warnhinweis, wie bei puravera, aufgedruckt werden.
Bei puravera verwenden wir in einigen Nuancen das sogenannte p-Phenylendiamin.
Folgende Farbnuancen enthalten kein p-Phenylendiamin , diese können Sie verwenden, wenn Sie die entsprechende Ausgangsfarbe haben.
• Puravera sanfte Creme-Coloration Holunder (Nuance 01)
• Puravera sanfte Creme-Coloration Honey (Nuance 12)
• Puravera sanfte Creme-Coloration Golden Sunrise (Nuance 13)
• Puravera sanfte Creme-Coloration Copper (Nuance 20)
Haarfarben, so wie die puravera Creme-Coloration, verbleiben als Produkt nur kurze Zeit während der Färbung im Haar, der Überschuss an Coloration wird danach ausgespült.
Das Haarfarben Krebs erzeugen ist dagegen nicht erwiesen, obwohl man sich in der Forschung und bei den überwachenden Ämtern seit Jahrzehnten mit dieser Frage beschäftigt. Rohstoffe, welche Krebs erzeugen, wurden schon vor langer Zeit erkannt und sind verboten. Sollte heute noch ein Gefahrpotenzial in dieser Hinsicht vorhanden sein, so kann es nur sehr klein sein.
Millionen von Frauen färben sich seit vielen Jahren die Haare. Bei dieser großen Anzahl würde ein irgendwie bedeutendes Krebsrisiko auffallen. Dies ist aber, trotz der intensiven Suche danach, bisher auf jeden Fall, nicht nachweisbar.
Bis Ende 2005 fordert die EU von den Herstellern von Haarfärbemitteln Unterlagen, mit denen anschließend die Sicherheit dieser kosmetischen Mittel bewiesen werden kann. Das trifft nicht nur die Oxidationshaarfarben sondern auch die Pflanzenhaarfarben auf der Basis von Henna, auch bei diesen Färbemitteln sind Allergien bekannt und es besteht der Verdacht auf Mutagenität, d.h. es könnten Schädigungen der Erbsubstanz auftreten.
Wir hoffen, Ihnen mit dieser Auskunft weiter helfen zu können und freuen uns darauf, Sie auch künftig mit unseren Produkten verwöhnen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Sonja Deißler
Börlind Gesellschaft für kosm. Erzeugnisse mbH