Manchmal frage ich mich, ob es sich tatsächlich über einen Kamm scheren lässt, dass Arbeiten bei KIK tatsächlich derart schlecht entlohnt wird und menschenunwürdig ist.

Ich habe es nämlich selbst 3 Jahre beim gelb-blauen Spitzeldiscounter mitbekommen, dass diese "Die bekommen ja nur 5€ die Stunde, die können ja nicht freundlich sein!"-Vorurteile ziemlicher Schmarrn sind. Habe einmal in der Woche neben der Uni dort gearbeitet und mit um die 8€ Stundenlohn gestartet. Jährlich gab es mehr, gegen Ende waren es 11,32€ Stundenlohn, zudem gab es noch Wochenend- und Nachtzuschläge.
Eine zeitlang hatten wir einen unnetten Verkaufsleiter, da herrschte schon ein bisschen mehr Druck, aber letztendlich habe ich den Herren auch mal angemault, wenn es mir zu blöd wurde

, er war dann schnell weg

und der neue war sehr nett, ich bekomme jetzt sogar eineinhalb Monate mein Grundgehalt von 113 € "geschenkt", da ich den Mutterschutz- und die Elternzeit noch mitnehmen wollte als Sicherheit, aber nicht mehr dort arbeiten kann, da ich weggezogen bin.
Nach einer Eingewöhnungszeit in diese Branche habe ich ehrlich gesagt nur posititive Erfahrungen mit dem Spitzeldiscounter als Arbeitgeber gemacht.

Nichtsdestotrotz bleibt jedoch die hintergründige Firmenpolitik, die man als normaler Mitarbeiter nicht mitbekommt, da nehmen sich aber sicher sämtliche Ketten nichts.
Es ist eine zwiespältige Sache. Boykottiert man Läden, bei denen man denkt von schlechten Arbeitsbedigungen zu wissen denkt, dann wird man leider nicht das gewünschte Zeichen setzen können.
Es werden die Stunden gekürzt und am Schluss hat zuerst der gerfügig Beschäftigte nichts mehr zu Essen, dann die Teilzeitkraft, irgendwann vielleicht die Vollzeitkraft. :leiderja:
Den "hohen Tieren" schadet man damit nicht, die werden weiterhin mit dem vorhandenen Umsatz ihre dementsprechenden Gewinne einfahren. Ohne "Boykott" unterstützt man jeodch wieder die komplette Firmenpolitik und es läuft so weiter.

Wie man ein adäquates Zeichen setzen kann, weiß ich leider nicht.