Ich bin ja noch im Examen und hab in meinem Studium bisher nur die lustige Kleiderordnungsdiskrepanz innerhalb meiner Fächer kennengelernt

.
Zwar gibt es natürlich keine offizielle Kleiderordnung, aber trotzdem sind die Leute im Kern uniformiert.
Der Japanologie - Student:
Unterschiedliche Typen koexistieren friedlich nebeneinander, vom Hardcore-Anime-Nerd (Band/Fan Tshirt, lange, leider häufig ungepflegte Haare), über die Gothic-Lolita (Petticoat, tlw. Korsett, perfektes Puppen-Makeup), über den Freund der aktuellen Japanischen Mode (meist Frauen, daher an Minirock, Lagen dünner Oberteile, hochgesteckten Haaren ect zu erkennen) ist alles dabei und wird unbedingt akzeptiert, Lästern über den Kleidungsstil des anderen ist ein NoGo.

Am Handy hat man diverse Charms, die gerne auf Orte in Japan hinweisen, an denen man schon gewesen ist, bei Frauen primär Hello Kitty.
Der Japanologie - Dozent:
Meist schon irgendwie Stoffhose und Hemd, Krawatten sind aber meist nur eine dumpfe Erinnerung, eh wird auf Klamotten wenig Wert gelegt. Man ist Wissenschaftler und steht über sowas! Unterscheidet sich vom sonstigen Phil-Fak Studenten primär durch das Hauptaccessoires: Die Japanische Ehefrau.
Handy-Charms von Dozenten sind gerne schlichte Tempel-Talismane.
Der Geographie-Student:
Der Geograph lebt für das Geländepraktikum und die große Exkursion und zieht sich gerne tagtäglich so an, als ginge es gleich ins Feld. Bequeme Jeans, Globetrotter-Doppeljacke und Wanderschuhe gehören zur Uniform beider Geschlechter. Ein bisschen Dreck an den Schuhen rundet das Gesamtbild ab, vom Wind zerzauste Haare kommen auch immer gut. Wichtigestes Statusmerkmal sind dezente Hinweise, wo man denn schon alles gewesen ist, je beschwerlicher und unluxoriöser desto besser.
Den Frauen ist zwar das Konzept des Makeups wage vertraut, da sie beim Gelädepraktimen Humangeographie in der Stadt mal seltsam bemalten Eingeborenen begegnet sind, doch ein tieferes Studium dieser Materie wurde nur selten als nötig betrachtet. Auch bei den Haaren gilt: Windfest und Naturhaarfarbe muss es sein, alles andere it schnickschnack!
Der Geographie - Dozent:
Ist der Geographie Student plus 20 Jahre. Jedoch meist von einer Aura der Wichtigkeit umgeben und ruhend in dem Wissen, dass man den "Als ich in xy war..." Reisekontest meist mit Abstand gewinnen wird.
Mal gucken, wie das nach dem Studium wird, ich muss aber sagen, ich wäre bereit mich da relativ flexibel anzupassen. Gut, den Kleiderschrank für einen 4-6 Wochen wechselrhytmus hätte ich auch bei weitem nicht, aber das kann ja noch werden. Auf dezentes Makeup und zumindest einen einzigen Handy-Anhänger würde ich aber nur sehr, sehr ungern verzichten wollen.
