Eine gute Freundin hat sich ihrem Freund zuliebe die Haare von dunklem Braun auf nahezu Platinblond gefärbt,
weil der Gute eben Blondinen bevorzugt.
Nu ja, ein paar Wochen später hat er sie (trotzdem) verlassen und sie trägt ihre Haare wieder dunkel.
Zum eigentlichen Thema, ich denke, dass eine ("haltbare") Beziehung immer auf etwas begründet sein sollte, bzw., dass sie das, wenn sie tatsächlich hält, immer ist.
Das muss nicht unbedingt etwas sein, dass Außenstehende erkennen oder für sich als wichtige Komponente ansehen.
Und trotzdem finde ich es ganz wichtig dass ein Paar zuallererst kein Paar, sondern ein Zusammenschluss von 2 individuellen Menschen sein sollte.
Wenn ich CDU wähle und mein Partner Links, wenn ich Vegetarier bin, mein Partner aber iebend gerne Steaks isst, wenn ich gerne GZSZ schaue, mein Partner gerne Kleist liest, dann hat das nichts mit der Beziehung zu tun. Das ist dann der individuelle Mensch.
Ich würde meinen Freund auch nie bitten z.B. einen Pulli, den ich schrecklich finde, nicht mehr zu tragen.
Das fände ich anmaßend. Ich will ihm seine Individualität nicht nehmen. Er gefällt mir nicht (nur) wegen Äußerlichkeiten (obwohl er das natürlich auch tut) sondern wegen komplett anderer Dinge, z.B. wenn er mir einen Kuchen backt, wenn er mir ein Buch schenkt und dann auch noch genau weiß, dass ich es mögen werde oder wenn er mich einfach in den Arm nimmt und mir sagt dass er mich liebt.
Das "Paar-Sein" begründet sich doch auf ganz andere und viel wichtigere Dinge. Gemeinsamkeiten auf einer oberflächlichen und austauschbaren Ebene stören mit Sicherheit nicht, aber wenn es sie nicht gibt, sollte das der Beziehung, die ja eigentlich so viel mehr sein sollte, nichts anhaben.
Was ich sagen will:
In einer gesunden/guten Beziehung (ich will nicht, dass sich jetzt irgendwer angegriffen fühlt, so meine ich es nämlich nicht), ist es nicht wichtig, das Gleiche zu mögen, immer der gleichen Meinung zu sein und alles was der andere tut/ nicht tut gut zu finden oder es genauso zu machen. Und das beziehe ich hauptsächlich auf Oberflächlichkeiten.
Ergo: Liebe ist mehr als die Haare des anderen zu mögen.