Für mich hat diese Diskussion nichts mit moralischer Entrüstung oder Verurteilung von Menschen, die sich "verschönern" lassen wollen, zu tun, aber das Hinterfragen gesellschaftlicher Werte und medialer Manipulation finde ich in diesem Zusammenhang durchaus angebracht.
Im übrigen ist es nicht so, dass ich mit Schönheitschirurgie nichts anfangen kann, weil ich mich selbst für so super schön hielte oder einfach keine Unsicherheiten bezüglich meiner nicht makellosen körperlichen Erscheinung hätte. Zum Beispiel trage ich neben einigen anderen Unperfektheiten ein paar recht unschöne sichtbare Erinnerungen an einen Unfall mit mir herum, mit denen ich auch nicht gerade glücklich bin. Aber: Entstellungen sind imo noch mal etwas ganz anderes.
Ich finde es wirklich schlimm, dass so viele Menschen mit ihren ganz normalen Körpern so große Probleme haben - diese Art der Selbstsicht finde ich ziemlich ungesund. Menschen, die durch eine wirkliche Entstellung optisch völlig aus der Norm fallen, sei es seit Geburt oder durch einen Unfall, denen wünsche ich natürlich, dass sie von dieser Last befreit werden. Aber Cellulite am A**** oder einen Höcker auf der Nase kann man ja wohl nicht allen Ernstes als Entstellung bezeichnen!? Sorry, aber diese Sicht ist für mich ein Luxusproblem, das nur in einer oberflächlichen Wohlstandsgesellschaft wie unserer so massiv auftreten kann.
Mein nicht modelmäßiger Körper kann mir jedenfalls nicht mein Leben vermiesen, weil ich Werte habe, die einfach sehr viel größer sind als mein Spiegelbild, und dafür bin ich sehr dankbar. Dementsprechend tun mir Menschen einfach leid, die nicht anders können, als sich ihre Zufriedenheit zu erkaufen und anoperieren zu lassen.