Ich merke gerade wohlwollend, wie mir Kosmetik seit Mitte des Jahres immer weniger wichtig ist. Ich habe nicht mehr diese enge Beziehung zu meinen Produkten, Kosmetik bestimmt zumindest nicht mehr übermäßig meine Gedanken. Ich benutze recht emotionslos meine Produkte, und wenn eines leer ist, nehme ich das nächste aus dem Vorrat. Das heißt nicht, dass ich die Produkte nicht mag, oder mich nicht mehr an ihnen erfreue, sondern nur, dass ich es auf ein normales Maß runterschrauben konnte. Ich fiebere nicht mehr ständig darauf hin, dass Produkt xy endlich leer ist und ich Produkt yz in Benutzung nehmen kann.
Klar interessieren mich neue Produkte noch immer, zuletzt waren es die Balea Marulanuss Produkte. Als ich dann aber mal mehr als 5 Sekunden über die Anschaffung nachgedacht habe, ist mir ruckartig klar geworden, wie blödsinnig das wäre, weil ich die Produkte bei meinen Vorräten eh erst nächsten Winter benutzen könnte. Also lasse ich das jetzt und denke auch nicht mehr wehmütig an die Produkte zurück. Das wäre früher ganz anders gewesen.
Auch im dekorativen Bereich habe ich sehr runtergeschraubt. Ich habe mir ca. ein Zehntel meiner Produkte in eine Box gepackt und benutze diese. Ganz selten, wenn ich ein bestimmtes Produkt zu einem besonderen Anlass "brauche", greife ich dann auch mal auf meine Sammlung zurück, aber zu 95% des Monats beachte ich sie gar nicht mehr. Und damit geht es mir sehr viel besser. Vor allem auch, weil ich gemerkt habe, dass mir absolut nichts fehlt, und ich in meiner Routine gar keinen Platz für neue Produkte habe, ohne noch mehr Produkte zu vernachlässigen. Mit der Erkenntnis fällt es mir auch viel leichter, Neukäufe zu verschieben. Natürlich habe ich noch Produkte auf meiner Wunschliste, aber das eilt alles nicht. Im Moment habe ich alles was ich brauche und mehr.
Vor allem konnte ich auch diese "Ich hatte eine blöde Woche, jetzt muntere ich mich mit einem Wunschprodukt auf!" oder "Ich habe xy überstanden, jetzt belohne ich mich mit Produkt yz!" Käufe "abschaffen". Kosmetik als "Ersatzbefriedigung" oder "Belohnung" kommt mir mittlerweile so sinnfrei vor. Auch wenn ich natürlich nicht ausschließe, irgendwann, wenn ich ein paar Produkte aufgebraucht habe, freudig durch die Parfümerie zu streifen. Momentan ist es aber so, dass ich diese immer gelangweilt und mit leeren Händen verlasse.
Insgesamt habe ich mich glaube ich emotional ziemlich von der ganzen "Kosmetiksache" gelöst, auch wenn das ein wenig dramatisch klingt.

Aber im Grunde ist es so: Kosmetik ist für mich immer noch ein schönes Hobby, aber es ist mir einfach nicht mehr so wichtig, und spielt nicht in jeden Lebensbereich rein.
Seitdem dieser Schalter umgelegt wurde, geht das "Aufbrauchen extrem" Projekt wie von alleine. Ich habe immer noch Unmengen, gerade an Duschgel und Bodylotion und natürlich vor allem dekorativer Kosmetik, aber ich habe nun keine Bedenken mehr, dass ich zumindest die pflegenden Produkte irgendwann aufbrauchen werde, weil ich einfach keinen Drang mehr habe, so viel zu kaufen. Einkäufe gibt es in dem Bereich wirklich nur noch aus Notwendigkeit oder in Form von Großeinkäufen wegen Beschaffungsschwierigkeiten (mein Deo gibt es nur in Frankreich). Mehr brauche ich irgendwie nicht. Kosmetik spielt einfach keine so enorm große Rolle mehr für mich und das ist wahnsinnig befreiend!
